Zusammenhang Newman Nocke und niedriger Öldruck

Zylinderkopf, Nockenwelle, Ventile, Kipphebel, Motorblock, Pleuel, Kolben, Kurbelwelle, Auspuff, Krümmer...

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darock
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Zusammenhang Newman Nocke und niedriger Öldruck

#1

Beitrag von darock »

Hallo Freunde ...

ein ziemlich kontroverses Thema habe ich für euch.

Ich hatte ja immer schon die Nockenwelle in Verdacht, da der Öldruck an meinem TR6 zwar nicht bedrohlich aber auch nicht sonderlich gut ist.

Bin zufällig über einen User im amerikanischen Forum gestolpert, der absolut das selbe Problem hatte mit einer Newman Nockenwelle. Er hat verschiedene Bilder gepostet wo man die Unterschiede der Lagerstellen der Nocken sieht. Dabei fällt auf, dass die Ölkanäle bei allen Newman Nockenwellen deutlich größer und nicht schräg ausgeführt sind, wie es bei einer originalen Nockenwelle der Fall wäre. Kuriert hat bei ihm das Öldruckproblem der Tausch der Nocke gegen eine "Originale" die auch die Kanäle wie original ausgeführt hat.

Das hat mich stutzig gemacht und ich habe in meinen Bilder gekramt und siehe da ...

Dies ist meine originale Nockenwelle.
Bild

Man sieht (nicht sehr gut, vielleicht hat jemand ein besseres Bild? ), die Ölkanäle sind schräg verlaufend und dreieckförmig ausgeführt. Breite maximal 1.5mm (muss es nachmessen)

Hier die Newman Welle:
Bild

Die Kanäle sind hier völlig durchgehend und gerade ausgeführt. Außerdem sind sie 2mm breit und fast genauso tief. Vor allem an der hinteren Lagerstelle ist die Nut doppelt so breit wie bei der originalen! Dadurch kann das Öl nahezu ungehindert nach oben durchfließen, wo der Lagerspalt am größten ist, da die Nockenwelle ja nach unten gedrückt wird.

Ich habe schon mit Newman Kontakt aufgenommen und warte auf Antwort.

Ich habe überhaupt keine Lust auf Nockenwelle tauschen aber wenn hier der Hund begraben liegt, dann muss es wohl sein.

Bernhard
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darock
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#2

Beitrag von darock »

Hier mal Win's Foto geklaut von seiner verendete Kent Nocke ...

Bild

Lagerstellen korrekt ausgeführt ... wie original ...

Bernhard
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#3

Beitrag von TR155PS »

Hallo Bernhard,

das klingt plausibel.
Was haben denn die anderen mit einer Newman für einen Öldruck?
Wäre schön, wenn einige posten würden.

Schöne Grüße,

Stefan
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wie
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#4

Beitrag von wie »

Also ich habe nach dem Wechsel von Standard auf Newman letztes Jahr keinen Unterschied festgestellt.

VG
Achim
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#5

Beitrag von TR155PS »

wie hat geschrieben:Also ich habe nach dem Wechsel von Standard auf Newman letztes Jahr keinen Unterschied festgestellt.

VG
Achim
Wie hoch ist er denn momentan?
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darock
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#6

Beitrag von darock »

Ich glaube, es hängt noch mit einem weiteren Punkt zusammen.

Der Größe des Spiels zwischen Nocke und Block. Ich habe damals die Newman Nocke gemessen und sie war 0.02 kleiner als die originale Welle. Eventuell ist da einwenig Fertigungstoleranz dabei und zusätzlich bei manchen Motoren die Nockengasse auch schon einwenig vergrößert durch Verschleiss.

Ist das Spiel zu groß, wirkt sich das falsche Design der Ölkanäle besonders aus. Das Öl kann dann oben "ungehindert" hinaus.

Die einzigen Öldruckwerte die interessant sind wäre heiß-Werte.

bei mir ist es 0.9-1bar bei heißem Motor im Leerlauf bei 850-900 umin nach 40 Minuten fahrt wobei auch Leistung abverlangt wird. Motor erreicht auch heiß noch 5 bar bei 4000 umin ...

Bernhard
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#7

Beitrag von wie »

Im Fahrbetrieb (betriebswarm) steht das Schätzeisen bei rund 2500 U/min in der Mitte, im Leerlauf zwischen 1 und 2 bar. War vorher so und hat sich auch nicht geändert.
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#8

Beitrag von TR155PS »

Danke Achim.
Wurde Dein Motor überholt?

Bei mir ist es so, dass trotz dünnflüssigem Öl und sehr warm gefahrenem Motor der Öldruck bei mehr als 3/4 während der Fahrt steht und gut mehr als 1/2 im Leerlauf.
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darock
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#9

Beitrag von darock »

TR155PS hat geschrieben:Danke Achim.
Wurde Dein Motor überholt?

Bei mir ist es so, dass trotz dünnflüssigem Öl und sehr warm gefahrenem Motor der Öldruck bei mehr als 3/4 während der Fahrt steht und gut mehr als 1/2 im Leerlauf.
Hast du mal geschaut ob deine Anzeige überhaupt stimmt? Das sind nämlich sehr sehr sehr sehr sehr gute Werte. Fast schon übertrieben hoch.

Hat noch jemand Fotos von Newman Nocken und anderen? Nur als Vergleich wäre das interessant.

Bernhard
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#10

Beitrag von roulli »

Hallo Bernhard.

hier meine Daten die Einfluss auf den öldruck haben:

Motor neu vor +- 10000km
Newman PH1
NW-Gasse gemacht
Hauptlager KW mit viel Spiel aber gut innerhalb der Toleranz mit VP2 Lager
Neue blueprinted ölpumpe von Chris Witor (was immer das auch heissen mag)
Valvoline 10W60

Werte bei heissem Motor:
Leerlauf 1000 U/min halbe Strichbreite unter 2bar
3000 U/min 5bar
Bin vor 3 Stunden mit dem Auto gefahren und der Zeiger vom Schàtzeisen war jetzt eben eine Zeigerbreite rechts neben 0 bar.

Leider habe ich kein Foto von der Newman. Denke aber die 260° NW im nächsten Winter gegen eine PH2 (280°)NW zu wechseln.

Gruss,
Patrick
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#11

Beitrag von darock »

Nockengasse mit Lagereinsätzen zu versehen ist natürlich absolut Premium!

Das mache ich beim nächsten Motor sicher auch.

knapp unter 2 bar im Leerlauf finde ich perfekt. So hätte ich das auch gerne.

3.5 bar im Leerlauf ist zu viel ... da verbratet man nur unnötig Energie im Motor und außerdem erhöht das die Öltemperatur doch messbar.

Ich weiss nicht wo ich das gelesen habe aber irgendwie war 1 bar Öldruck in etwa mit 0.5ps Verlustleistung gleichzusetzen.

Bernhard
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#12

Beitrag von Schnippel »

Hallo,

beim (nur) Wechseln von beschädigten Nockenwellen ob nun auf 260er oder Original habe ich das noch nicht festgestellt.

Aber im Zusammenhang bei kompletten Motorrevisionen.
Nur war hier nicht die Nockenwelle die Ursache, sondern die neue Ölpumpe und Stempel des Überdruckventils.
Der alte Stempel arbeitet sich ab und an ganz leicht in den Ventilsitz ein.
Kommt der Neue drauf mit einer vielleicht ganz kleinen Abweichung hat man sofort im Leerlauf hier ein Problem.
Ich schleife in letzten Zeit bevor der Motor in die Waschmaschine kommt, den neuen Ventilstempel auf den Ventilsitz im Block ein.
Das andere Problem sind die Ölpumpen, so lange die im Neuzustand schon außerhalb der Toleranz sind, hat man keinerlei Chance.

Mit dem Öldruck im Leerlauf sollte man sich allerdings auch nicht verrückt machen.


Letzten Samstag Testfahrten mit neuen Fahrwerksfedern auf dem Rheinring ca 260 km volles Rohr Öltemperatur bei 110-120 ° 1 bar Öldruck bei 950 U/min
Öl, Castrol 10/60 Maschine hat jetzt 50000 km gelaufen ohne Nockenwellenlager, die Lager im Block selbst haben schon weit über 200000 km gelaufen. :D


@ Patrick spar dir das Geld Leistung wird im Kopf gemacht !

bis denn
Ralf
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#13

Beitrag von gelpont19 »

Schnippel hat geschrieben:Der alte Stempel arbeitet sich ab und an ganz leicht in den Ventilsitz ein.

bis denn
Ralf
...Ralf meint vielleicht dieses Teil mit "Stempel". Das bei meinem Motor auch ordentlich verschlissen :

Bild

Trotzdem mit der neuen Kent - heissgefahren ca. 1,7bis 1,8 bei knapp 1.000U/min. Bei 2.500 und > um die 5. Motor jetzt ca. 9.500 Km gelaufen.
Da ich vom 2.Motor ein besseres Überdruckventil habe, werde ich das jetz mal einbauen und dann berichten.
Als Ersatz bekommt man nur noch die TT Ausführung, die aber für erweiterte Anlagen mit Oelkühler gedacht ist.

win
Gedanken hüpfen wie Flöhe von einem Menschen auf den anderen. Aber sie beißen nicht alle
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#14

Beitrag von Paffi »

Frage: wie weit darf denn der Öldruck im warmen Zustand sinken?
Bei mir beträgt der Öldruck im warmen Zustand (100 Km Fahrt, 3500 U/Min, Millers Oil Classic Sports 20W50) knapp 4,3 bar.

Bild
Mit motorsportlichen Grüßen

Uli P.
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#15

Beitrag von ReinerG »

Hi,

also mein 4A bewegt sich seit 16 Jahren egal ob vor oder nach der Motorrevision im Standgas bei 3 bis 3,5 bar, mittlere Drehzahlen bringen dann auch knapp über 4 bar.

Viele Grüße
Reiner
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