Überarbeiten von American Racing Felgen aus Magnesium

Felgen, Reifen, Distanzscheiben...

Moderator: TR-Freunde-Team

Benutzeravatar
Bibo
gehört zum Inventar
gehört zum Inventar
Beiträge: 583
Registriert: 26.05.2007, 23:00
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 43 Mal

Überarbeiten von American Racing Felgen aus Magnesium

#1

Beitrag von Bibo »

Hallo,

erledigt.

Gruß
Bibo
Zuletzt geändert von Bibo am 24.01.2012, 22:15, insgesamt 1-mal geändert.
fignon83
Profi
Profi
Beiträge: 1688
Registriert: 16.04.2006, 23:00

#2

Beitrag von fignon83 »

Hi Bibo,
ich möchte Dich wirklich nur aufordern, bitten und ermahnen: nimm die Prüfung auf Risse oder andere -alterungsspezifische- Gründe die Stabilität und Belastbarkeit der Felge betreffend sehr ernst. Magnesiumfelgen, gerade ältere, sind tickende Zeitbomben. Sichtprüfung reicht auf gar keinen Fall. Selbst Röntgen bringt nicht immer die Wahrheit ans Licht.
Adios
Einer, der schon mehrmals Magnesium-Felgen während der Fahrt sich auflösen gesehen hat. Mit den entsprechenden (schlimmen) Folgen.
Benutzeravatar
Marschall
TReam Team
TReam Team
Beiträge: 1737
Registriert: 27.09.2007, 23:00
Wohnort: 67105 Schifferstadt
Hat sich bedankt: 9 Mal
Danksagung erhalten: 74 Mal

Magnesiumfelgen

#3

Beitrag von Marschall »

Hallo,

alte Magnesiumfelgen sind wirklich ein Problem wg. der Materialalterung. Zudem sollte man tunlichst Schweißarbeiten in der Nähe der Felgen vermeiden.

Ich ließ meine Alufelgen hier hochglanzverdichten:
Fa. Hugo Groß (Inh.: Christoph Himmel),
76437 Rastatt, Am Schäferrain 2a
Tel.: 07222-53690
Mail: kontakt@polierfabrik.com
Homepage: www.polierfabrik.de

Schaut echt klasse aus.

Viel Erfolg,
Dieter.
Benutzeravatar
seidelvc69
ist sehr oft hier
ist sehr oft hier
Beiträge: 369
Registriert: 17.07.2008, 23:00
Wohnort: Lichtenau
Hat sich bedankt: 5 Mal
Danksagung erhalten: 69 Mal

Magnesium Felgen

#4

Beitrag von seidelvc69 »

Einer, der schon mehrmals Magnesium-Felgen während der Fahrt sich auflösen gesehen hat. Mit den entsprechenden (schlimmen) Folgen.

Hi fignon,
waren da auch american racing Felgen dabei?

Gruß Dieter
fignon83
Profi
Profi
Beiträge: 1688
Registriert: 16.04.2006, 23:00

#5

Beitrag von fignon83 »

Kann ich Dir nicht sagen, da hat man nicht anschließend nach dem Hersteller gefragt. Nur weiss ich, dass man erst seit einigen wenigen Jahren den Prozess in den Griff bekommen hat, Magnesium-Felgen dauerhaft standfest zu machen, die ersten waren -glaube ich -italienische Firmen. Ältere Felgen, grob gesagt älter als 5-8 Jahre, also bevor man den Produktionsprozeß in den Griff bekommen hat, sind sehr anfällig, im Rennsport wurden die Felgen höchtens eine Saison eingesetzt, max. (rel. risikoarme) Lebensdauer 2 Jahre. Da ist dann der Lieferant so ziemlich egal. Deswegen hatten die früher auch keine ABE, erst seit dieser Zeit ist es "flächendeckend" möglich. Ich würde Mag-Felgen älteren Datums auf der Straße nicht einsetzen, erst recht nicht, wenn ich diese gebraucht bekommen hätte, da ich das Vorleben nicht kenne.
Adios
Carsten
Benutzeravatar
962c
ist sehr oft hier
ist sehr oft hier
Beiträge: 349
Registriert: 23.06.2010, 23:00
Hat sich bedankt: 30 Mal
Danksagung erhalten: 49 Mal

#6

Beitrag von 962c »

... bei der Bearbeitung der Felge ist ein wichtiger Faktor zu beachten, Magnesium ist sehr anfällig gegen Korrosion. Die Felgen sollten mit Glasperlen reinigungsgestrahlt werden, anschließend müssen sie unverzüglich gebeizt werden, durch den Beizvorgang wir das Magnesium korrosionsgeschützt, alle anderen Methoden werden keinen Erfolg haben.
Kann den Zustand Deiner Felgen jetzt nicht beurteilen, gehe aber mal davon aus das sie im entlackten Zustand aussehen als hätte zwischen der Lackschicht und dem Metall die Holzwürmer genagt, das Magnesium hat sich förmlich in Mehl aufgelöst.

Nur zur Info! Auch V2A Schweißnähte müssen gebeizt werden, ansonsten können die Nähte rosten, sehr kritisch bei Tankanlagen!

Das Beizen der Magnesiumfelgen kann nur von einer autorisierten Firmen durchgeführt werden! Durch den Beizvorgang erhält das Magnesium so eine dunkel graue bis schwarze Farbe und ist gegen Korrosion geschützt. Für den Lackaufbau dürfen auf keinen Fall die Oberflächen angeschliffen werden, ebenfalls ist die Verwendung von Wasserlacken kontraproduktiv!

Grüße
Thomas
Benutzeravatar
Bibo
gehört zum Inventar
gehört zum Inventar
Beiträge: 583
Registriert: 26.05.2007, 23:00
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 43 Mal

#7

Beitrag von Bibo »

Hallo,

erledigt.

Gruß
Bibo
Zuletzt geändert von Bibo am 24.01.2012, 22:16, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
962c
ist sehr oft hier
ist sehr oft hier
Beiträge: 349
Registriert: 23.06.2010, 23:00
Hat sich bedankt: 30 Mal
Danksagung erhalten: 49 Mal

#8

Beitrag von 962c »

fignon83 hat geschrieben:Kann ich Dir nicht sagen, da hat man nicht anschließend nach dem Hersteller gefragt. Nur weiss ich, dass man erst seit einigen wenigen Jahren den Prozess in den Griff bekommen hat, Magnesium-Felgen dauerhaft standfest zu machen, die ersten waren -glaube ich -italienische Firmen. Ältere Felgen, grob gesagt älter als 5-8 Jahre, also bevor man den Produktionsprozeß in den Griff bekommen hat, sind sehr anfällig, im Rennsport wurden die Felgen höchtens eine Saison eingesetzt, max. (rel. risikoarme) Lebensdauer 2 Jahre. Da ist dann der Lieferant so ziemlich egal. Deswegen hatten die früher auch keine ABE, erst seit dieser Zeit ist es "flächendeckend" möglich. Ich würde Mag-Felgen älteren Datums auf der Straße nicht einsetzen, erst recht nicht, wenn ich diese gebraucht bekommen hätte, da ich das Vorleben nicht kenne.
Adios
Carsten

... Magnesium wurde wie jedem bekannt aus Gewichtsgründen verbaut, es lag nicht am Material, eher an der Konstruktion, ja sparen sparen sparen, Gewicht Gewicht. Selbst Heute wird noch in Leistung (KW, PS) pro Kilogramm gerechnet, in den Tank werden nicht Liter sondern ... Kilo Sprit eingefüllt. Die Felgen stellten nicht das Problem dar und wenn führte ein Defekt durch Fremdeinwirkung (Körps) dazu, ist Heute auch nicht anders, eher ist da mal eine Magnesiumaufhängung gebrochen, gut da flog die komplette Aufhängung mit Rad davon. Um das Nervenkostüm des Fahrer zu erleichtern hieß es eben ...... wir haben alles erneuert, na ja Glauben versetzt Berge und beruhigt!

Ich sage auch, die Sinn- u. Zweckmäßigkeit für den Alltagsgebrauch ist in Frage zu stellen. Nebenbei, ein Freund hat einen Porsche gekauft mit 3 teiligen BBS Rädern, die Außenbett's waren poliert ..... folge .... der Felgenwulst ist aufgerissen, die Felge war an der Stelle so dünn durch's poliern geworden, verdammt er noch hat Glück gehabt, Fahrer und Auto heile!

Grüße
Thomas
Benutzeravatar
MadMarx
Institution
Institution
Beiträge: 8513
Registriert: 05.06.2004, 23:00
Wohnort: Saarbrücken
Hat sich bedankt: 180 Mal
Danksagung erhalten: 282 Mal
Kontaktdaten:

#9

Beitrag von MadMarx »

meine (alu) ARE felgen hatte ich bei aluklinik mertens zum testen.
einschl. gutachten über den zustand. das gibt eine gewisse sicherheit wenn das material durchleutet wurde mit strahlen und ultraschall.

magnesium legierungen waren immer problematisch im dauereinsatz. viele porsche motorenblöcke können davon ein lied singen.

eine heikle sache.

jedenfalls fahre ich auf der rennstrecke keine MAG felge, nur alu.

grüße
chris

Bild
To boldly go where no man has gone before
fignon83
Profi
Profi
Beiträge: 1688
Registriert: 16.04.2006, 23:00

#10

Beitrag von fignon83 »

Thomas, ich habe zuletzt auf der Nordschleife bei einem Privatfahrer (Motorrad) das Vorderrad zerfallen gesehen,einfach so, mit den entsprechenden Folgen. Nix mit Curbs oder ähnlichem.
Und bei Magnesium ist nicht nur die Konstruktion entscheidend, auch das Material an sich (wie schon geschrieben bis vor ein paar Jahren) ist:
-Korrosionsempfindlich
-kerbenpfindlich
-spröde
-ach ja, und brennen soll es auch ganz gut.

Und wenn ichbei Bibo lese, dass bei den betreffenden Felgen der äussere Felgenrand poliert (also quasi natur) ist und nicht irgendwie über die Jahre geschützt, würde ich mir das Geld für die sehr intensive Prüfung sparen und hätte einen tollen Wandschmuck.

Adios
Carsten
Benutzeravatar
962c
ist sehr oft hier
ist sehr oft hier
Beiträge: 349
Registriert: 23.06.2010, 23:00
Hat sich bedankt: 30 Mal
Danksagung erhalten: 49 Mal

#11

Beitrag von 962c »

@Chris

die Aluklinik Mertens kann ich auch empfehlen, sehr kompetent auch in Sachen Felgenreparatur/ Instandsetzung!

Eine Felgenprüfung ob mit oder ohne Gutachten hat nur eine beruhigende Wirkung, was ist schon Sicherheit oder eine Garantie!

Generell .... Alu ist auch nicht Alu!
Es soll nicht der Eindruck erweckt werden das man mit einer Alufelge auf der sicheren Seite ist, auch hier gibt es Beispiele von namhaften Herstellern, denen Felgenrisse u. Brüche finanziell zum Verhängnis wurden.

Bei den besagten Magnesium Motorblöcken von Porsche rissen die Gewinde der Stehbolzenbefestigung für die Zylinder aus, kann Dir bei Alu auch passieren, insofern nicht Helicoleinsätze oder ähnliches Verbaut ist.

@carsten

... das die Felgen von Bibo poliert und ungeschützt sind kann ich auch nicht ganz nachvollziehen, stellte mir schon Frage ob es überhaupt Magnesiumfelgen sind.

Hinsichtlich des Motorradfahrers ist uns der Werdegang der Felge auch nicht bekannt, möchte damit jedoch diese Thema nicht beschönigen, nein der sicherheitsrelevante Aspekt sollte nicht außer Acht gelassen werden!

@all

Magnesium spielt Heute wieder eine große Rolle im Automobilbau, im Hochdruckgußverfahren wird Magnesium aus Gewichtsgründen wieder zum Einsatz gebracht!


Viele Grüße
Thomas
Benutzeravatar
Triumphator
Spezialist
Spezialist
Beiträge: 4261
Registriert: 19.02.2005, 00:00
Wohnort: Bretten
Hat sich bedankt: 666 Mal
Danksagung erhalten: 449 Mal
Kontaktdaten:

#12

Beitrag von Triumphator »

in den 70er Jahren verwendete Ducati Magnesiumfelgen bei Motorrädern.
Nach mehreren tödlichen Unfällen wurden die Räder vom damaligen Importeur (Zweirad Röth) ausgetauscht.
Die Felgen sind einfach - ohne irgendeine Vorwarnung - in sich zusammengebrochen. s.a https://www.lenden.de/showgalerie.php?a=11275764487

Gruß

Wolfgang
fignon83
Profi
Profi
Beiträge: 1688
Registriert: 16.04.2006, 23:00

#13

Beitrag von fignon83 »

Bei Ducati sind das die alten Marchesini-Felgen gewesen, meine mich zu erinnern.

Magnesium ist nicht generell schlecht, heute! - mit den neuen Produktionsprozessen- hat man die Problematik im Griff. Aber die passen optisch eher schlecht zu unseren englischen Mädels.

Adios
Carsten
Carco
ist regelmäßig hier
ist regelmäßig hier
Beiträge: 155
Registriert: 25.09.2004, 23:00
Wohnort: NT
Kontaktdaten:

#14

Beitrag von Carco »

Interessante Einlassungen über das Thema Magnesiumfelgen. Vor allen Dingen wenn man über Felgen urteilt deren Legierungsbestandteile man nicht kennt oder Namen von Felgenherstellern nennt die mit der genannten Problematik recht wenig zu tun haben.

Fakt ist:
Kas Kastner war der erste Teamchef der bei einer internationalen Rallye Leichtmetallfelgen an seinen Teamcars (3 TR4's bei der Shell 4000 Rallye 1964) einsetzte.
Man bezweifelte damals die Haltbarkeit der Felgen und wurde schon am zweiten Tage der Rallye eines besseren belehrt, als Jean-Jacques Thuner in einer Sonderpüfung nach wenigen hundert Metern einen Plattfuß bekam und die restlichen 19 Meilen mit plattem Reifen fuhr und diese Sonderpüfung beendete. Anschließend wurde das leicht beschädigte Felgenhorn mit einer Feile bearbeitet und ein neuer Reifen wurde wieder aufgezogen. Diese Felge überstand auch den Rest der 4000 Meilen.
Quelle: Kas Kastner und J-J. Thuner

Hierbei muß jedoch beachtet werden dass es sich bei den American Racing Felgen um keine reinen Magnesiumfelgen handelt, sondern um Felgen mit einem hohen Aluminiumanteil. Auch sind generell die amerikanischen Magnesiumlegierungen nicht mit denen aus Europa zu vergleichen.

Meine Felgen sind nunmehr 47 Jahre alt und Christian Marx oder chrislor werden bestätigen können dass ich sie nicht schone.

American Racing Felgen wurden damals ohne Lackierung ausgeliefert.
Das Felgenhorn war poliert. Durch Polieren einer Oberfläche beuge ich auch einer evtl. Rissbildung vor.

Das aber auch diese Felgen im harten Rennsport brechen können ist kein Geheimnis. Ob das mit Leichtmetallfelgen anderer Bauart in diesen Situationen nicht passiert wäre wage ich zu bezweifeln.

Wirklich gefährlich waren die ersten Minilight Magnesiumfelgen sowie die ersten Porsche Magnesiumfelgen die damals für den Vopo angeboten wurden.

Diese sind heute grundsätzlich zu vermeiden. Hier hat Alterung und Korrosion von innen her die Felgen in ihrer Struktur zerstört.

Zu den Motorradfelgen:
Die ital. Firma Campagnolo lieferte an Ducati und einigen anderen Firmen Magnesiumfelgen vom Typ Speedline. Diese wiesen eklatante konstruktive Mängel auf und brachen deshalb auch, so das der deutsche Importeur diese Felgen gegen stabilere andere Magnesiumfelgen von Campagnolo austauschte. Diese Felgen waren weitaus stabiler und werden auch heute nach über 30 Jahren gerne benutzt und nach wie vor recht hoch gehandelt.

Konstuktive Schwächen hatten auch die ersten Kumafelgen aus deutscher Fertigung. Man bekam das aber nach diversen Änderungen in den Griff.
Die Firma Mahle lieferte über Jahre hinweg Magnesiumfelgen für den Schweizer Motorradhersteller Egli.
Solange diese Felgen nicht der Korrosion ausgesetzt waren, sind sie im allgemeinen auch heute noch zu gebrauchen.

Um die Felgen vor Korrosion zu schützen mussten sie chromatiert, oder aufwendig mit einer Speziellen Grundierung lackiert und versiegelt werden.

Die allermeisten Felgenbrüche wiesen Vorschäden durch nicht ordnungsgemäße Handhabung bei der Reifenmontage auf.

Und dass jemand wie hier beschrieben schon mehrmals gesehen haben will wie sich solche Felgen während der Fahrt auflösen wage ich einfach mal zu bezweifeln.

In meinem ganzen Leben habe ich erst einmal ein Rad brechen gesehen. Und das war eine moderne Felge bei einer Veranstaltung mit Rallyefahrzeugen auf dem sehr rauhen Asphalt des Hockenheimrings.
Diese Beanspruchung wird man im Strassenverkehr so nicht erleben.

Und das Touschieren von Bordsteinkanten bekommt auch modernen Alufelgen nicht sonderlich gut.

Viele Grüße

Carco
Benutzeravatar
MadMarx
Institution
Institution
Beiträge: 8513
Registriert: 05.06.2004, 23:00
Wohnort: Saarbrücken
Hat sich bedankt: 180 Mal
Danksagung erhalten: 282 Mal
Kontaktdaten:

#15

Beitrag von MadMarx »

Carco hat geschrieben:....

Meine Felgen sind nunmehr 47 Jahre alt und Christian Marx oder chrislor werden bestätigen können dass ich sie nicht schone......
vielen dank für die background info. ich habe ja schon ewig nichts mehr von dir gehört. :klatsch:

hiermit bestätige ich: carco schont seine felgen nicht :!:
Antworten

Zurück zu „Räder“