Stößelbecher

Zylinderkopf, Nockenwelle, Ventile, Kipphebel, Motorblock, Pleuel, Kolben, Kurbelwelle, Auspuff, Krümmer...

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skorpion
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Stößelbecher

#1

Beitrag von skorpion »

Hallo,

wo bekommt man garantiert qualitativ hochwertige Stößelbecher her?
Ich hatte Ende September 2009 ein Problem mit meinen Stößelbecher und NW, da sie stark abgenützt waren und Folge dessen ein zu großes Ventilspiel auftrat.
Daraufhin hatte ich die Angelegenheit in meiner Werkstatt reparieren lassen. Dabei wurden alle Stößelbecher, Ventilstößel erneuert und eine neue NW eingebaut.
Der Motor lief 3 Jahre (7100km) supergut ohne Probleme, bis vor 3 Wochen, da hörte ich am Ende einer längeren Rundfahrt ein metallisches Geräusch im Motor. Sofort habe ich auf ein außergewöhnlich größeres Ventilspiel getippt und bin zur Klärung in meine Werkstatt gefahren. Nach einem Tag bestätigte der Mechaniker meinen Verdacht und meinte zwei der Stößeltassen seien sehr stark abgenützt und die anderen würden auch nicht gerade gut aussehen. Die NW sei i.O.
Jetzt frage ich mich wie nach 7100km Fahrleistung, immer ausreichend Öl und verhaltener Fahrweise die Stößeltassen schon wieder hinüber sein können. Alle Teile und die NW wurden damals bei einem bekannten Westdeutschen Händler geordert und geliefert, der inzwischen auf Nachfrage jede Verantwortung ablehnt, da man nicht wisse was in den 3 Jahren mit dem Fahrzeug passiert sei.
Jetzt kauft man schon bei einem renomierten Händler für TR-Teile und ist erst noch der angepisste. Eine Sch....e ist das.
Wer kann noch gute Motorenteile, in diesem Fall ausreichend und korrekt gehärtete Stößelbecher für unsere TR's liefern?
Ich bin für jede Info zu haben.

Danke im Voraus.

Gruß
Hubert
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roulli
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#2

Beitrag von roulli »

Hallo Hubert,

Tut mir leid für deine Misere mit den Bechern.
Habe NW und Stößelbecher direkt beim Hersteller gekauft, dem man nachsagt gute Qualität zu fertigen.
Etwa 10000km gelaufen und bis dato keine Probleme.
Einfach Triumph auswählen:

https://www.newman-cams.com/catalogue.html

Du kannst auch dort anrufen und direkt mit Chef David Newman reden.

Hat dein Mechaniker auch wirklich alle Nocken nachgemessen? Meistens wenn die Becher Abplatzer haben, dann feilen sie auch mal den einen oder anderen Nocken ab. Der mag auf den ersten Blick vielleicht noch ok aussehen, ist es aber nicht.

Grüße

Patrick
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RobertB
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#3

Beitrag von RobertB »

Oft sind defekte Stößeltassen (und/oder Nocken) auch die Folge zu harter Ventilfedern :o
Welche Federn sind montiert?

Gruß Robert
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backstein
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#4

Beitrag von backstein »

wenn die tassen jetzt schon auf sind, wirkt entweder viel zu hohe kraft oder die qualität lässt zu wünschen übrig. ich tippe auf 2.

dass es an den federn liegt, glaube ich nicht. der druck mag zwar bei originalen tr federn zu hoch sein, aber nach 7000 km ? halloo !

nach 7 tsd km darf der verchleiss eigentlich nicht da sein.

wer ist den der lieferant der teile ?
auf den zulieferer kannst du dich wahrscheinlich nur noch schwer berufen.
er hat ja auch schon alle schuld von sich gewiesen.
leider sind im oldtimersektor offensichtlich viele teile am markt, die einfach minderwertig sind.
ich finde, dass man diese an der einen oder anderen stelle durchaus verbauen kann wenn man mag( ist ja auch eine kostenfrage) aber wenn es darum geht, dass " pfennigartikel" zu großen schäden und damit verbundenen hohen kosten führen, sollten diese einfach nicht verwendet werden. nur leider weiss man das nicht immer, was verbaut,geliefert wird.
unser hobby verlangt viel sachkenntnis, liebe zum detail und wenig eigennutz .wenn das nicht eingebracht wird, sei es vom wagenbesitzer, der werkstatt oder dem lieferanten von ersatzteilen ist man schon am arsch und es gibt ärger.
daher gehört viel vertrauen und herzblut dazu. zum teilehersteller, liefernaten, und zum monteur.
wenn du es drauf anlegen willst, lass die teile doch mal auf ihre eignung prüfen. wenn die eignung fehlt, leg das ergebnis dem monteur ( werkstatt) und lieferanten vor.
ansonsten wirst du mit dem schaden leben müssen und die zeche bezahlen müssen, denke ich.
leider.
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POW40
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#5

Beitrag von POW40 »

Hi,

ich kaufe meine Motorenteile mittlerweile bei https://www.tr-classic.de/. Der fährt und macht auch selbst in TR's und hat damit Erfahrung, was er da verkauft.

Auch wenn in der Tat mittlerweile viel Repro-Mist auf dem Markt ist, glaube ich durchaus, dass es auch auf das "Zusammenspiel" der einzelnen Komponenten ankommt. Da wird teilweise auch wild "kombiniert" und zusammengeschustert.

Bester Gruß
Oliver
fignon83
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#6

Beitrag von fignon83 »

Hatte noch nie damit zu tun, aber es gab vor nicht allzu langer Zeit einen thread, wo genau das Phänomen von zu harten Ventilfedern und ihre Auswirkungen auf die Stößelbecher thematisiert wurde. Und es waren deutlich weniger als 7000km Laufleistung nötig um zerstörerrisch zu wirken.
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POW40
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#7

Beitrag von POW40 »

Fignon,

ehrlicherweise wundert es mich nicht, dass diese Phänomene auftreten. Denn "harte" Federn sind ja nach "tuning by rumours" ein absolutes Muß!!!!!!!!!! :kopfklatsch Als ich meinen Motor auseinandergenommen habe und gesehen habe, was mein Vorbesitzer von einer Fachwerkstatt hat einbauen lassen, da fragt man sich schon welcher Analphabet da am Werk war. Einfaches Lesen hätte da schon gereicht......Highlight war, dass er unterschiedlich harte Federn über die Zylinder verbaut hatte ?!?!?!?! :kopfklatsch

Bester Gruß
Oliver
TR6_Java
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#8

Beitrag von TR6_Java »

Ist hier alles schon bis zum Erbrechen erklärt worden. Leiste dir die Zeit in der Suchfunktion. Sie bringt dich auf den richtigen Nenner.

Mögliche Ursachen sind:
- Ventilfedern
-Stösseltassenform u. Maßhaltigkeit
- Stösseltassenhärte
- Nockenwelle (Hartguss-Rohling)
- Einbau
- Vorbereitung zum Erstlauf
- Einlaufphase

Den Vergleich von guten u. schlechten Tassen stelle ich jetzt nicht schon wieder hier in diesen Thread, ist aber in meiner Galerie zu sehen.

Good Luck!
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skorpion
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#9

Beitrag von skorpion »

Hallo,
zunächst mal vielen Dank für die vielen Ratschläge.
Ich möchte noch hinzufügen, daß es sich in meinem Fall um die leichteren Stößelbecher handelt also um solche Teile, die vermehrt im Renneinsatz eingesetzt werden. Da sollte man doch meinen, daß solche Teile im normalen Straßenverkehr erst recht haltbar sind.
Als erstes möchte ich meine Werkstatt in Schutz nehmen. Schließlich handelt es sich nicht um irgend eine Werkstatt, sondern um jemand, die weiß was sie tut und auch einen Namen in der Scene hat. Die Mechaniker haben über 30 Jahre Erfahrung mit Triumph, MG, Austin Healey usw. einfach mit allen Engländern, außerdem wird das Historic Racing Team von dieser Werkstatt betreut, maßgeblich von dem Mechaniker, der diese Reparatur an meinem TR gemacht hat. Auch werden mehrere private Teams mit TR's und anderen Englischen Fahrzeugen betreut. Die Leute wissen schon von was sie reden. Diese Leute bewegen selbst einge Fahrzeuge im historischen Renneinsatz (auch im historischen Ralleyeinsatz) und dazu sehr erfolgreich
Im Gegensatz dazu habe ich vom Lieferant der besagten schlechten Teile nicht nur gutes über die Qualität seiner gelieferten Teile gehört, auch hier in diesem Forum. Mich wundert auch nicht, daß diese Herren sich jetzt in ihre Sessel zurücklehnen mit dem Hinweis, man wisse ja nicht, was mit dem Fahrzeug geschehen sei. Also wenn neue Teile in einem Motor nicht länger als 7000km halten, dann ist es klüger man beschäftigt sich mit was anderem und verkauft die ganze Sch.....e.
Ich würde ja gerne den Namen dieses Lieferanten nennen, aber ich bekomme dann sicher Probleme. Außerdem ist das sicher nicht der einzige auf dem Markt, der schlechte Ware an Fachwerkstätten liefert. Fakt ist, daß inzwischen in der TR-Scene niemand vor schlechten Teilen mehr sicher ist, noch nicht einmal mehr die Fachwerkstätten, das ist auf Dauer gesehen Gift für das Fortbestehen dieses schönen Hobbys, für mich jedenfalls. Schlimm ist, wenn jedesmal, wenn eine Reparatur ansteht, man damit rechnen muß, daß ein langer Ärger bevorsteht, obwohl man seine Sache bezahlt. Auch für die Fachwerkstätten wird die Zukunft so nicht einfacher. Ich habe so langsam keine Lust mehr.

Gruß
Hubert
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skorpion
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#10

Beitrag von skorpion »

ich habe noch vergessen zu fragen wo man eigentlich noch gute, haltbare Motorenteile auf dem Markt her bekommt, von mir aus auch dem Englischen Markt.

Gruß
Hubert
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#11

Beitrag von Schnippel »

Hubert

schau mal deine PN´s nach .

VG
Ralf
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#12

Beitrag von fignon83 »

Hubert, ich denke mal, das Du mit diesem Ansatz - bei allem verständlichen Ärger - nicht weiterkommst.
Wenn wir doch hier was gelernt haben, besonders in letzter Zeit, ist es doch, das es die absolute Koryphäe / resp. die eine wahre Glaubensrichtung was jetzt gut ist und was nicht, gar nicht gibt, gerade das beispeil Stößelbecher ist doch examplarisch. Viele Wege führen eben nach Rom.
Das einerseits die doch eher kleinen Stückzahlen und anderseits der uns innewohnende Geiz einen kleinen Zielkonflikt darstellen, ist auch klar. Ich wundere mich immer wieder über die sehr niedrigen Preise der Teile, die so angeboten werden, eben vor dem Hintergund der überschaubaren Stückzahlen. Da ist eine top-Qualitätssicherung und geringe Serienstreuung einfach nicht möglich. Vor allem, wenn man sich den Marketingaufwand mit berücksichtigt, den die beiden Großen betreiben.
Dennoch bin ich der Meinung, dass es Leute/Lieferanten gibt, die Qualtitäsarbeit und Qualitätsteile liefern können, nicht in jedem Fall und vor allem aber nicht zu jedem Preis. Hier im Forum findet man genug Hinweise, welche Teile gut und günstig sind und welche einfach nur billig. Und für welche Teile man ruhig auch etwas tiefer in die Tasche greifen kann/sollte/muss. Ich musste zwar noch keine Motorrevision vornehmen, aber ansonsten hatte ich noch nie Probleme mit einem Ersatzteil (das vermutete eine Mal- die Druckplatte der Kupplung - war im Nachhinein nicht defekt sondern hatte das von Willi immer kommunzierte Problem mit dem gekippten Ausdrücklager, glaube ich zumindest heute).
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skorpion
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#13

Beitrag von skorpion »

ja, deine Meinung vertrete ich auch vollkommen.
Ich bezahle lieber "angemessen" mehr, wenn ich weiß ich bekomme dann auch gute Teile. Geiz ist geil zieht bei mir eh nicht.
Ich denke bei all dieser Qualitätsdiskusion darf man auch nie vergessen wo die Teile am Wagen verbaut werden.
Jeder, ins besondere die Händler, müssten sich eigentlich im Klaren sein, je aufwendiger es ist ein Teil auszutauschen, desto besser sollte die Qualität sein.
In dem Moment wo der Motor geöffnet werden muß kostet es Geld.
Mir geht es hier nicht um die paar Kröten für neue Stößelbecher oder eine neue NW, mir geht es hier vielmehr darum bis die Teile alle ausgetauscht sind.
Egal was man sich kauft, sobald es ein Teil für das Motorinnere ist sollte es die maximale Qualität haben.

Gerade deshalb bin ich auch in die Fachwerkstatt gegangen, was nicht ganz billig war. Über die Arbeit meines Mechanikers lasse ich nichts kommen. Bisher, alles was er an meinem TR gemacht hatte war super, hatte Hand und Fuß und bis zum aktuellen Problem hatte ich nie mit einer Reparatur Probleme. Auch galt für mich das Motto, lieber etwas teuerer aber dafür gut.
Schlimm ist nur, wenn gute Werkstätten Ihren berechtigten Ruf verlieren, nur deshalb weil sie mit schlechten Teilen beliefert werden. Wenns da schon anfängt ist das, meine ich, der Anfang vom Ende.

Mein Vertrauen in die "vermeintlich robuste Technik" eines TR4 wurde jedenfalls gründlich beschädigt.
Schnell mal den Auspuff gewechselt, die Antriebswelle getauscht oder sonst was getauscht ist alles gar kein Problem, aber Motorenteile zu wechseln kostet immer viel Geld.

Gruß
Hubert
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darock
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#14

Beitrag von darock »

Ich halte es für wichtig, dass du den Lieferanten der defekten Stößelbecher nennst. Wenn viele es lesen und keiner mehr dort kauft wird vielleicht mal jemand wach!

Bernhard
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#15

Beitrag von fignon83 »

Soll er doch tun.
Aber nach dem ganzen Thema hier (ich erinnere nur daran, dass der Rennfahrer und Härtefallprüfer hier im Forum mindstens 2 Jahre lang mit Vehemenz behauptet hat, das Stößelbecher ganz plan zu sein haben um letzte Woche ziuzugeben, dass diese doch ballig sind) und den Hinweisen, die man auch als NIcht-Experte zum Thema erfahren hat- rate ich davon ab, es sich zu einfach zu machen.
Ich bin der Meinung, dass Dein Schadensbild durchaus von den falschen Federn herrühren kann (nicht muss). Einer Federn-Auswahl, die Dein von Dir hochgeschätter Mechaniker vorgenommen haben kann. Zumindest ist das genauso möglich, wie Deine Vermutung, dass die Stößelbecher einfach nur von minderer Qualität sind.
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