Ansprechen der Federung

Traggelenke, Fahrwerksbuchsen, Lenkung, Radlager, Stabilisator, Stoßdämpfer...

Moderator: TR-Freunde-Team

AndreasP
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Ansprechen der Federung

#1

Beitrag von AndreasP »

Hallo,

obwohl der TR mit blauen superflex PU Buchsen und Spax Dämpfern versehen ist, ist das Ansprechverhalten der Federung immer noch bescheiden.
Die Dämpfereinstellung ist nicht zu hart ( ca. 6 Klicks geschlossen ) und die Distanzrohre in den Flexbuchsen scheinen auch nicht zu kurz zu sein.
Liegt es an dem ungünstigen Verhältnis von ungefederter zu gefederter Masse???


Andreas
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darock
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#2

Beitrag von darock »

Woran machst du diese Erkenntnis fest?

Das der TR einwenig bockig federt ist doch normal. Passend zum Charakter des ganzen Autos.

Bernhard
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wie
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Re: Ansprechen der Federung

#3

Beitrag von wie »

AndreasP hat geschrieben: ist das Ansprechverhalten der Federung immer noch bescheiden.
Kannst Du das mal etwas genauer bechreiben?

Gruß
Achim
AndreasP
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#4

Beitrag von AndreasP »

Hallo,

ich versuche die Punkte einzeln abzuarbeiten:

- vielleicht sind die dämpfer noch immer zu hart?
Probeweise habe ich hinten die Dämpferventile ganz geöffnet und es wurde besser! Der Ausgangswert waren 6 Klicks.

- reifendruck zu hoch?
Sicher nicht, fahre die XVS nur mit 1,7 bar. Bei mehr Druck rappelts noch mehr!

- schwenkgelenke zu stramm?
Weiß ich nicht. Die superflex Buchsen haben doch ein Distanzrohr oder sind die zu kurz??

- obere dämpferaufnahme zu stramm angezogen?
Meinst Du, daß die Gummis zu plattgedrückt sind?? - Könnte sein!

- wenn stabi hinten, dann dämpfer eher weicher stellen
Habe hinten einen Stabi und daher die Dämpfer probeweise weicher eingestellt. siehe oben.

- bei buchsenmontage die bolzen nicht in arbeitslage angezogen?
Doch habe ich: ohne Feder habe ich die Achse mit einem Getriebeheber auf "Nullstellung" angehoben und erst dann angezogen.

- zu harte federn?
Sind die roten von B aus L. Sollten eigentlich ok sein.

Die offenen Punke werde ich morgen früh abarbeiten.

Andreas
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MadMarx
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#5

Beitrag von MadMarx »

jeder TR scheppert, wenn er über einen kanaldeckel fährt. deshalb gewöhnt man sich automatisch das umfahren an.
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fignon83
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#6

Beitrag von fignon83 »

Einspruch, Euer Ehren, nicht jeder und nicht immer. Das hängt nicht nur vom Kanaldeckel ab. Eine vernünftige Einstellung der Dämpfer in Abhängigkeit vom Luftdruck kann da erstaunlich bewirken. Meiner scheppert bei einem durchschnittlichen Deckel jedenfalls nicht. Hatte er aber mal getan.
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#7

Beitrag von MadMarx »

man natürlich jedes auto zur sänfte zwingen.
heute konnte ich in einem asbach alten 190SL mitfahren. der hat jede unebenheit locker verdaut.
cosmo
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#8

Beitrag von cosmo »

Hallo Andreas , was verstehst Du
unter schlechtem Ansprechverhalten der Dämpfung?
6 Clicks bei den Spax ist schon relativ hart.
Nur - wenn Du den TR zu weich einstellst, schauckelt er
in Bodenwellen unangenehm auf.

Cosmo
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#9

Beitrag von fignon83 »

Du weisst doch, ein gutes Fahrwerk ist nie einfach nur hart. Meiner ist sicher im Vergleich zu den TC-Fahrwerken weich, aber er ist keine Sänfte und vor allem gut abgestimmt, bei aller Bescheidenheit.
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#10

Beitrag von V8 »

Was hier Ursache des Übels ist
kann man per Ferndiagnose nicht sagen.

Aber man kann empfehlen,
das gesamte Fahrwerk mal ohne Federn und Dämpfer zu bewegen.
Das muss per Hand bewegbar sein
und sollte nicht haken und knacken.
Zumindest geht das, wenn eine Seite des Stabis lose ist.....
Auch die Lenkung sollte ohne haken
ganz leicht von links nach rechts gehen
und dann fühlbar gegen die Endanschläge stoßen.

Die Dämpfer sind generell ein Problem,
weil es nur Billigburger gibt und zugedrehte Konis oder Spaxe
nicht mit einem modernen Dämpfer mithalten können.
Man muss da mit Kompromissen leben
und sollte daher nur wenig zudrehen.
und lieber notfalls etwas schaukeln.
Erschwerend kommt hinzu, dass wir an der VA ungünstige Hebel für die Dämpfer haben.
Der Dämpfer muss die doppelte Kraft des Rades wegdämpfen,
bewegt sich dabei aber nur mit der Hälfte der Geschwindigkeit.
Das führt zu benötigten Dämpfkräften bis über 4500 N für die Zugstufe.

Ein zugedrehter Dämpfer oder mit dickem Öl "getunter" Dämpfer wird
nie mit einem 50mm Bilstein oder Sachs Sportdämpfer annähernd mithalten können.
Meistens werden an solchen Dämpfern nur Bypassbohrungen verschlossen
und das oft sogar nur an der Zugstufe. Das gibt kein gutes Dämpfungsverhalten,
sondern ein hüpfendes, schlackerndes Auto, wenn die Straße schlecht wird.

Der Grund liegt darin, dass in der normalen Version die Dämpfung
durch Öldurchfluß durch eine Bohrung passiert.
Ähnlich einer mechanischen Uhr, die auch nicht schneller läuft,
wenn die Feder frisch aufgezogen ist, fließt da nur unwesentlich mehr durch,
wenn man durch ein Schlagloch fährt. Die Federung reagiert scheinbar gar nicht!
Bei guter Straße erzeugt das ein wohliges, strammes Fahrgefühl
um den Preis um den Preis bockiger Dämpfung bei hoher Dämpfergeschwindigkeit.

Bei einem "dicken" Sportstoßdämpfer sind rund um die Kolbenstange
auf dem Kolben federbelastete Ventile, die bei einem Schlagloch
verzögerungsfrei riesige Öffnungen frei geben,
durch die das Öl strömt, bis die Kräfte abgebaut sind.
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MadMarx
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#11

Beitrag von MadMarx »

keine frage, daß die heutigen dämpfer - allen voran bilstein - meilenweit von den damaligen amstrongs teleskopdämpfern und den koni-rennsport dämpfern entfernt sind. aber, dafür fahren wir ja auch oldtimer.
konis gibt es übrigens in rot und gelb:
rot - zugstufe einstellbar
gelb - zug- und druckstufe einstellbar

die rote bastuckfeder ist eine harte sportfeder, ein paar centimeter tiefer und natürlich auch härter.
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#12

Beitrag von V8 »

MadMarx hat geschrieben: bilstein -
meilenweit von den damaligen amstrongs teleskopdämpfern und den koni-rennsport dämpfern entfernt
Stimme ich voll und ganz zu, fahre das ja im stetigen Wechsel meiner beiden 6er!
Der Eine hat Bilsteine, der Andere zugedrehte Spaxe.

Kennst mich ja:
Wenn modern besser > dann rein damit!!!!
Sieht keiner und fährt wie aus einer anderen Welt!
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#13

Beitrag von AndreasP »

Hallo,

einiges habe ich anders abgestimmt und das Fahrverhalten ist erheblich "komfortabler".

- Dämpfergummis etwas gelöst und die Vorspannung rausgenommen.
- Dämpferwirkung über die Einstellschrauben vermindert. Vorne nur noch 4 Klicks und hinten 3 Klicks.

Das was V8 beschrieben hat stimmt zu. Egal ob Koni oder Spax, es sind preiswerte Konstruktionen aus dem letzten Jahrhundert. Bei modernen Motorraddämpfern kann ich die Zugstufe und Druckstufe getrennt einstellen und das noch für den low und high Speed Bereich. Also in Abhängigkeit der Einfedergeschwindigkeit.
Das Einfederverhalten unserer Dämpfer scheint das Problem zu sein. Harte Schläge geben sie unvermindert weiter, da intern keine Federpakete öffnen.
Oder bieten Sachs oder Bilstein was passendes an???

Andreas
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#14

Beitrag von fignon83 »

Alles richtig, was moderne Dämpfer betrifft. Aber man muss diese nicht unbedingt haben, denn die ganze TR-Geometrie ist mehr oder weniger ungünstig ausgelegt um die Vorteile der modernen Dämpfer wirklich zu erfahren. Wer welche haben möchte, kann sich welche bauen lassen, so teuer ist der Spaß nicht.

Aber auch wichtig: auch zwischen Spax und Co auf der einen und Koni auf der anderen gibt es Konstruktionsunterschiede, die Konis sind -bei richtiger Vorauswahl wohlgemerkt - dann auch deutlich besser. Die Spax, Gaz und Co. sind richtige Breitbanddämpfer, da bekommt man nur in den seltensten Fällen was vernünftiges raus.
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#15

Beitrag von V8 »

AndreasP hat geschrieben: Bei modernen Motorraddämpfern kann ich die Zugstufe und Druckstufe getrennt einstellen und das noch für den low und high Speed Bereich. Also in Abhängigkeit der Einfedergeschwindigkeit.


Das Einfederverhalten unserer Dämpfer scheint das Problem zu sein. Harte Schläge geben sie unvermindert weiter, da intern keine Federpakete öffnen.
Oder bieten Sachs oder Bilstein was passendes an???

Andreas
Bei Bilstein gibst Du die High- und Lowspeedwerte vor
und die machen Dir den passenden Dämpfer.
Durchmesser 50mm ist die perfekte Größe.
Der hat dann je drei Ventile fürs ein- und ausfedern.

Da wird nicht geklickt und gehofft,
sondern die messen jeden Dämpfer nach der Montage der Federpakete
und ich durfte sogar daneben stehen und zuschauen.
Bilstein ist ja für mich fast fussläufig erreichbar.
Eine Änderung je Dämpfer hat damals 35 Euro gekostet.

Mit der Fahrwerksgeometrie hat das natürlich nix zu tun,
vorn haben wir eine Doppelquerlenker,
hinten eine Schräglenker-Achse.

Das ist ziemlich perfekt, der Teufel steckt nur im Detail.
Hinten quält der Anlenkpunkt der Schwingen,
weswegen man zu harte Federn wählen muss
und vorn der untere Anlenkpunkt des Dämpfers,
weswegen man mit den Lowspeedwerten an die Grenze des Machbaren kommt,
wenn wir schon so extrem ans Eingemachte gehen.

Also alles machbar, Herr Nachbar.
Wenn Du jetzt völlig narrisch geworden bist,
grüß bitte Herrn Hein von einem sehr zufriedenen Kunden.
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