Ventilschaftdichtungen auf normalen Guss Ventilführungen

Zylinderkopf, Nockenwelle, Ventile, Kipphebel, Motorblock, Pleuel, Kolben, Kurbelwelle, Auspuff, Krümmer...

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darock
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Ventilschaftdichtungen auf normalen Guss Ventilführungen

#1

Beitrag von darock »

Hallo Kollegen.

Leider hat wohl mein Zylinderkopf durch die herausgefallene Schraube der Kipphebelwelle gelitten. Jedenfalls raucht es jetzt gewaltig aus dem Auspuff und das war vor dem Fehler definitiv nicht der Fall. Nehme an, die Führungen sind teilweise trocken gelaufen :(

Also bleibt mir nichts anderes Übrig als den Kopf noch einmal zu machen und dabei habe ich überlegt gleich Ventilschaftdichtungen zu montieren. Allerdings nur am Einlass.

Es gibt die Dichtungen von Goodparts, die auch mit den Doppelventilfedern passen.

und dann gibt es die Viton Seals wie sie im Set mit den Bronze Führungen verkauft werden.
https://www.summitracing.com/parts/CCA-519-12/

Weiss jemand ob die Viton Seals auch mit den Doppelfedern passen? Habe gelesen, sie passen nicht.
Die Führungen passend zu drehen damit die Dichtkäppchen halten ist kein Problem.

Bernhard
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MadMarx
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#2

Beitrag von MadMarx »

lustig....da laufen ventile trocken und du überlegst dir schaftabdichtungen anzubauen.....damit es dann wieder trocken läuft und so weiter und so fort. :?

an einem morgan in assen, ist das passiert....bronze führungen, schaftabdichtungen....dann geklemmt, ventile und stangen krumm.

aber mal gefragt:

gibt es die schaftabdichtungen irgendwo um sonst, daß alle die dinger haben möchten? worin liegt das geheimnis, bzw. der mehrwert an diesen dichtungen?
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#3

Beitrag von darock »

Guter Punkt!

Schaftdichtungen sind nicht 100% dicht.

Bronzeführungen + Stecken ist eine häufige Kombination, deswegen will ich diese nicht haben. Aber soweit ich das verstanden habe, hat das wohl eher damit zu tun, dass die Motorenbauer die Führungen nicht richtig auf Maß bringen.

Ich will auch Schaftdichtungen nur auf den Einlassventilen, wo der Unterdruck das Öl ansaugt. Nicht an den thermisch hoch belasteten Auslassventilen.

Ich werde sicher nicht versuchen mit Schaftdichtungen jetzt die wahrscheinlich defekten Führungen zu kurieren. Wenn mache ich das gleich ordentlich.

Bernhard
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Re: Ventilschaftdichtungen auf normalen Guss Ventilführungen

#4

Beitrag von mbrommer »

darock hat geschrieben:Hallo Kollegen.

Leider hat wohl mein Zylinderkopf durch die herausgefallene Schraube der Kipphebelwelle gelitten. Jedenfalls raucht es jetzt gewaltig aus dem Auspuff und das war vor dem Fehler definitiv nicht der Fall. Nehme an, die Führungen sind teilweise trocken gelaufen :(
Bernhard
ohhh sch..........
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#5

Beitrag von TR155PS »

Mein Beileid Bernhard.
Wegen einer so blöden, kleinen Schraube so ein Ausmaß.

Viel Erfolg und schöne Grüße,

Stefan
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V8
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#6

Beitrag von V8 »

MadMarx hat geschrieben: gibt es die schaftabdichtungen irgendwo um sonst, daß alle die dinger haben möchten? worin liegt das geheimnis, bzw. der mehrwert an diesen dichtungen?
Zunächst mal verhindern Schaftabdichtungen den Ölfluß vom Kopf in die Kanäle.
Für den Alltagsmotor mehr und für Leute wie Chris weniger
lagert sich so mehr Ölkohle am Ventilteller ab.
Das mindert nennenswert den "flow" und kostet erheblich an Leistung.

Sind strömungsoptimierte Ventile verwendet und/oder eine schärfere Nocke verbaut,
verschärfen sich die Nachteile deutlich, obwohl eigentlich die schärfere Nocke
weniger Unterdruck generiert und weniger Öl in den Einlaß zieht.
Aber wenn denn Kohle da ist, ist das viel gravierender!

Das ist der Grund, sie zu verwenden.
Häufig wird an den TRs der Kopf noch unter Öl gesetzt, weil es Kipphebelprobleme gibt
und damit kommt mehr Öl an gebrauchte Ventilführungen mit größeren Toleranzen.
Das muss mehr qualmen als geplant und ist blöd.

Aber die Billighersteller bauen Ventilführungen "auf Maß"
und die ziehen sich zusammen, wenn in den Kopf gepreßt.
Bronze ist weicher und davon besonders betroffen.
Man kann sagen, dass man mit der Bohrung im Kopf
die Toleranz in der Ventilführung maßgeblich beeinflussen kann!!!!!!!!
Der Kunde probiert natürlich die Führungen ausgebaut mit seinem neuen Ventil
und wenn für zu locker befunden wird der Krempel zurück geschickt.

Also sind die Führungen stramm und wenn etwas ausufernde Fertigungstoleranzen
vom Kopf dazu kommen, klemmt das Ventil eingebaut leicht in der Führung.
Schwimmt die Klamotte in Öl läßt sich das vielleicht tolerieren,
aber mit Käppchen frißt sowas unweigerlich.

Eigentlich muß die Führung abschließend immer aufgerieben werden,
aber da das heute kaum noch jemand kann, bietet man das mit Fertigmaß an.
Die Gefahr ist zu groß, dass die Führung zu groß, unrund oder nicht mehr zentrisch wird.

Ich habe noch eine alte Reibahle
von unserem ortsansäßigen Mopedspezi
die hat statt dem Vierkant fürs Wendeisen
eine Rändelung und darunter einen 45 Grad angeschrägten Ring
der auf den Ventilsitz gepreßt wird.
So macht man zwangsweise eine zentrische Bohrung.
Leider paßt die nicht für den TR und ist Museum ..........

Käppchenmontage hilft also einem präzise gemachten Motor enorm
aber deckt Schwachstellen in der Montage unweigerlich auf.
Sie sind also nicht Ursache, sondern quasi Lupe für ein Problem.

Es gibt also schon gute Gründe, dass PORSCHE für den 964
werksmäßig keine Führungen auf Maß liefert, sondern nur vorgedreht!!!

Abhilfe für den TR: Passung Kopf/Führung optimieren,
Führung unten andrehen, damit sie gerade im Kopf sitzt
gegen durchfallen sichern und abschließend aufreiben.
So viel "precision work" muß leider bei Käppchen sein!
AndreasP
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#7

Beitrag von AndreasP »

Hallo,

passendes Werkzeug gibts bei Hunger. Selbst die einstellbaren Reibalen sind spitze und rattern nicht.
Also erst Ventilführung auf Maß reiben und dann mit dem Hunger Ventilsitzdrehapp. den Sitzring bearbeiten.
Ein klemmendes Ventil hatte ich im Leben noch nie!

Andreas
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#8

Beitrag von MadMarx »

V8 hat geschrieben: Zunächst mal verhindern Schaftabdichtungen den Ölfluß vom Kopf in die Kanäle.
Für den Alltagsmotor mehr und für Leute wie Chris weniger
lagert sich so mehr Ölkohle am Ventilteller ab.
Das mindert nennenswert den "flow" und kostet erheblich an Leistung.
flow?
bei einem 100PS TR6 flowed kaum was und selbst bei den 143PS kisten verliert der motor wohl kaum 2 PS durch ölkohle an den ventilen. da tritt vorher irgendeine motorrevision ein, bevor der "flow" einbricht.

ich baue gelegentlich meine ventile aus und da ist nie ölkohle an den einlässen und die auslaßventile haben den üblichen besatz aus verbrennungsrückständen.

ich baue meinen motor auf die einfachse art zusammen und in der regel läuft er unspektakulär und hat trotzdem ähnlich viel leistung wie seine konkurrenten. immerhin 80PS/L.
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#9

Beitrag von V8 »

AndreasP hat geschrieben:Hallo,

passendes Werkzeug gibts bei Hunger. Selbst die einstellbaren Reibalen sind spitze und rattern nicht.
Hunger, Serdi, alles Marken wo unsereiner feuchte Augen kriegt.
Wenn man nicht professionell Köpfe macht leider nur einen Gedanken wert
wenn einem solche Teile auf dem Flohmarkt über den Weg laufen.

Schon bei Ebay hat jeder Hirsel gemerkt,
dass das was Gutes ist.

Ich mach jetzt die Pömpel selber
und steck die in die Fräsmaschine.
Oben Adapter für das Spannfutter,
unten Stift 7,96 für die Ventiführung
Mitte Querbohrung 1/4" mit Madenschraube für den HSS Stahl von RDG.
Der kriegt den Formschliff für die 3 Winkel.
Abschließend gehe ich dann ganz leicht von Hand mit einem
geführten 45Grad Fräser drüber, weil der Formstahl zu unpräzise ist.

Für den Alltagsgebrauch würde ich bei RDG tools eine feststehende Ahle
für unter 10GBP empfehlen und die Kanäle selber befräsen,
aber den Sitz in der Motorenwerkstatt für Kleines anarbeiten lassen.
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#10

Beitrag von darock »

So, hat hier noch jemand etwas zum Thema zu sagen?

Aktuell bin ich auf der "OEM Gussführung ohne Dichtungen" Schiene ... Einfach weil es am einfachsten ist und auch einwandfrei funktioniert.

Aber diese Schaftdichtungen mit Bronze Führungen reizen mich irgendwie schon. Alle modernen Motoren haben das so und es funktioniert einwandfrei.

Auf jeden Fall wird es bald ernst ... Der Motor raucht abartig und das gefällt mir so nicht. Sobald die Gussführungen da sind kommt der Kopf herunter. Bis dahin könnt ihr noch etwas beitragen ;D ... also ca 2 Tage

Bernhard
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#11

Beitrag von V8 »

Bitte noch ein, zwei Wochen Geduld,
dann bin ich mit meinem Zylinderkopf so weit
und stelle gern Bilder von den Bronzeführungen
mit Abdichtmanschetten und Sprengring,
der das durchfallen verhindert
und dem strömungsmäßig optimierten Teil,
der in den Kanal ragt hier rein, oder schick sie Dir.
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#12

Beitrag von Schnippel »

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#13

Beitrag von darock »

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#14

Beitrag von Dirk »

Hi Freunde,
Bei mir sind die Ventilschaftringe seit ca. 4 Jahren
auf den normalen Ventilenführungen verbaut.
Ölverbrauch gegen fast null. Funktioniert jetzt
35 tkm. Hat ein Freund eingebaut😄
LG Dirk Spontanität muss wohl überlegt sein...
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#15

Beitrag von Matthew »

Hallo,
das mittlere Bild von Schnippels Fotos könnte von meinem Motor sein.
Bei der letzten Tour zur Mille habe ich einen Liter Öl mitgenommen und nach 3400 Km ungeöffnet wieder zu Hause ausgepackt. Der Motor hat keinen Tropfen Öl gebraucht.
Die Dichtungen hat auch ein Freund, aus der Nähe von Osnarbrück, vor 3 Jahren eingebaut.

Viele Grüße, Matthias
Eines der besten Mittel gegen das Altwerden, ist das Dösen am Steuer eines fahrenden Autos.    
Juan Manuel Fangio
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