Hilfe, habe Kupplungs / Getriebeproblem

Alles was mit der Kupplung zu tun hat.

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Rian
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Hilfe, habe Kupplungs / Getriebeproblem

#1

Beitrag von Rian »

hallo liebe TR Freunde,

habe mich schon durch zahlreiche Beiträge gelesen, bin mir aber nicht über die optimale Vorgehensweise in meinem Fall sicher, daher brauche ich mal euren Beistand :giveup

Mein Problem mit meinem TR6 Bj. 1969, normales Getriebe ohne OD.
Das Problem ist schlagartig aufgetreten, hatte mir am Anfang auch nicht
so viel dabei gedacht.
Beim rückwärts herausfahren aus der Garage hat sich der Rückwärtsgang auch nur lautstark einlegen lassen (na gut, vielleicht habe ich die Kupplung nicht sauber durchgetreten).
Aber leider dann auch beim weiteren Fahren liessen sich die Gänge nur sehr
wiederwillig einlegen. Im Stand hat man auch gemerkt, tritt man die Kupplung im Stand und versucht den 1. Gang mit erhöhtem Kraftaufwand einzulegen, fährt das Auto bereits leicht vorwärts. Dies lässt mich zum Schluß kommen, das die Kupplung nicht sauber trennt.
Oder liege ich hier falsch????

Bin dann mit dem Zustand 5 min gefahren, und dann liessen sich die Gänger aber wieder sauber einlegen. Auch aus dem Stand heraus??? :?

Was ich bisher gemacht habe:
- Füllstand Hydrauliköl im Ausgleichsbehälter Kupplung überprüft, Füllstand bei Max, somit OK (etwas Dunkel, müsste mal gewechselt werden)
- Gänge im Stand eingelegt, mit Motor aus und ohne Kupplung treten, lassen sich sauber Schalten
- Gänge im Stand eingelegt, mit Motor aus und betätigen der Kupplung, Gänge lassen sich einlegen, scheinbar aber nicht so sauber, wie ohne Kupplung treten.
- Ich fahre das Auto erst 2 Jahre und von beginn an war die Gabel unten am Getriebe nicht in der Mitte eingehängt, sondern in der obersten Position (könnte schon ein Indiz sein für verschlissene Gabel?)

Heute habe ich das Auto noch einmal angelassen und das schlechte Schalten ist nach wie vor da.
Kann mit warmen Getriebe der effekt geringer sein?

Wie würde Ihr vorgehen?

- Getriebe Ausbauen
- überprüfung Kupplung und Ausrücklager
- wenn defekt, Teile von Gu**t verbauen

oder habe Ihr andere Vorschläge, will jetzt bei dem schöneren Wetter auch keine riesen Baustelle aufreissen.

Gruß
Christian
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#2

Beitrag von icuanducme »

hallo christian,

hatte an meinem 4er ein ähnliches problem.
damals lag es an einem "schleichenden" bruch des scherbolzen auf der welle des ausrücklagers.

Hab es dann wie folgt behoben:

https://www.tr-freun.de/triki/doku.php? ... rueckgabel

wenn es daran liegen sollte, ist das allerdings schon eine etwas grössere
aktion.

hast du `mal den kupplungsnehmerzylinder inspiziert ?
leckt es dort ?....häufig verliert sich hier nämlich durch verschleiss der nehmerdichtung der druck aus dem geberzylinder.

vielleicht bringt es ja auch etwas, wenn der hebelweg vergrössert wird,
in dem die druckstange des nehmerzylinders ins untere Loch des hebels der ausrücklagerwelle gesteckt wird....


viel erfolg......

andreas
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#3

Beitrag von mn-nl »

Stecke den Nehmer erstmals ins richtige, mittlere Loch und ueberpruefe ob Spiel in jeder der Gabelverbindungen ist, dH am Pedal, am Nehmer, im mittleren Loch.

Ich befuerchte aber entweder die Kupplung ist hin (da steht doch irgendwo ein Bildchen von so'ne Scheibe?) oder den Scherbolzen.

Viel Erfolg....
Marc
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#4

Beitrag von Rian »

wenn ich die Gabel beim Nehmer Zyinder in das unterste Loch stecke, müsste doch der Hebelweg noch geringer werde, oder?
(demzufolge müsste sich der Effekt verschlimmern)

Wenn ich die Gabel aushänge und manuell die Kupplung an der Ausrückgabel betätige, merkt man dann, ob der Zapfen gebrochen ist?

Das Hydrauliksystem schein dicht zu sein, verliere nur unwesentlich Hydraulikflüssigkeit.
Welchen Hebelweg an der Gabel sollte man normalerweise haben?

Hat jemand noch eine Ahnung wie schwer das Getriebe ist, kann man das
alleine ausbauen.

schon mal Danke für die bisherigen Antworten, auf die TR Freunde ist Verlass :D

Gruß
Christian
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#5

Beitrag von icuanducme »

@ christian :

"Wenn ich die Gabel aushänge und manuell die Kupplung an der Ausrückgabel betätige, merkt man dann, ob der Zapfen gebrochen ist?"
.....nicht wirklich... ausserdem braucht mann manuell schon viiel kraft!


Das Hydrauliksystem schein dicht zu sein, verliere nur unwesentlich Hydraulikflüssigkeit.
.... aha! ..und wo tropft es ?..am nehmerzylinder ? dann scheint zumindest die dichtung nicht astrein...

Hat jemand noch eine Ahnung wie schwer das Getriebe ist, kann man das
alleine ausbauen.

....klare antwort : ja ! das getriebe lässt sich relativ leicht ausbauen, es bedarf nur einiger nebenarbeiten ( sitze ausbauen oder zumindest bedecken, radiokonsole demontieren mitteltunnel entfernen, kardanwelle lösen usw.usw....)

vom gewicht her schafft mann das durchaus alleine.
selbst ich als "sesselpupser" stemme das getriebe inkl. overdrive..

aber für alle arbeiten gilt :

1. werkstatthandbuch lesen
2. anleitung verstehen
3. sich 2 rechte hände wachsen lassen..... :D

in diesem sinne

andreas
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#6

Beitrag von Rian »

@icuanducme: bei mir scheint minimal der Geber undicht zu sein. D.h. dass sich ab und zu ein Tropfen in den Fussraum absondert.
Den passenden Dichtsatz habe ich von Girling schon hier liegen. Der Verlust ist aber wirklich minimal. Im gesamten letzten Jahr habe ich lediglich so viel verloren, dass der Füllstand bei minimum im Auffüllbehälter war (ca. 2500 km gefahren).

Habe gerade auch noch im TR6 Schrauberhandbuch nachgelesen, der Hebelweg muß 16 mm sein. Werde mal nachmessen, ob ich auf diesen Hebelweg komme.

Werkstatthandbuch habe ich, und ich habe 2 linke Hände (bin Linkshänder).
Hatte auch mal eine Mechanikausbildung vor langer Zeit genossen.

Gruß
Christian
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#7

Beitrag von SteffenTR6rot »

Hallo,
so einfach ist es nun auch nicht,dass Getriebe zu demontieren.
Eine 2te Hand ist beim Rausheben schon sehr hilfreich.
Und beim Einbauen erst recht.
Sind immerhin fast 35 Kilo.
Und das im engstem Raum.
Ich tippe auch darauf,dass die Kupplung verschlissen ist.
Raus muss das Ding auf jeden Fall.
Und wenn das Getriebe schon mal raus,kann man auch gleich den hinteren Simmering inspizieren und oder erneuern.
Und unbedingt auf die Passtifte aufpassen.
Viel Erfolg
Steffen
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#8

Beitrag von icuanducme »

...und im falle eines kupplungswechsels einen zentrierdorn verwenden....

gruss

andreas
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Rian
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#9

Beitrag von Rian »

werde am Wochenende mal so vorgehen.

- überprüfen, ob ich die 16 mm Hebelweg zusammenbekomme
- Spiel Pedal / Gabel etc überprüfen
- wenn in den oben genannten Punkten alles ok werde ich wohl das
Getriebe mal ausbauen

habt Ihr schon Erfahrung mit dem Kupplungssatz von Gunst gemacht?

Gruß
Christian
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#10

Beitrag von mn-nl »

Falls du ueber eine Buehne verfuegen kannst, Betaetigung aushacken und langes Rohr aufstecken. Da kannst du jetzt den Hebelweg pruefen, weil das geht ziehmlich schwer :giveup .

Ist der Geber schon am ausseren Loch eingehackt, stimmt vielleicht schon etwas nicht....

Welchen Kupplungssatz? Ich wuerde jetzt verbauen:
- Standard Kupplungsscheibe
- Sachs Automat (Bestellnummer im Triki)
- Ausruecklager wenn OK reinigen und neu oelen, weiterverwenden

Ansonnsten:
- Gabel Stiften auf verschleiss pruefen, ggf erneuern
- Alle Teile reinigen und ueberpruefen
- Gabel zusatzlich sichern mit 2 Federstiften
- An die Fuehrungshuelse eine kleine Schraege machen
- Getriebe mit Passstifte am Motor befestigen

(das steht alles in die Anleitung im Triki).


Getriebe ausbauen schaft man alleine, H-Stuetze, Tunnel und Sitzen mussen heraus, dan kannst du dich im Auto hinstellen, einen Bein an jeder Seite und das Getriebe nach hinten - nach oben wegheben. Zurueckmontieren geht auch alleine, muss man aber ein bisschen wissen was man macht. Ansonnsten lieber zu 2.
Beim zurueckbauen die Ausruckmechanismus an der Hebel mit einen Faden sichern, damit das Gesammt beim Einbau nicht von der Welle flutscht. Sonnst wird's eine Sch&(%$arbeit... :hm: ;D

Wenn fragen -> fragen!

Marc
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#11

Beitrag von Willi »

Bei ausgehängtem Nehmerzylinder lässt sich recht gut prüfen, ob der "Scherbolzen" angeknackst oder gebrochen ist. Man merkt deutlich die beiden Anschläge (Getriebe und Kupplung) wenn man die Ausrückwelle am Hebel bewegt. Wenn man dann den Hebel noch ein kleines Stück weiter drücken kann (meist ruckweise) ist der Bolzen hin.

Beim Getriebeeinbau neben den Punkten die Marc erwähnt hat darauf achten, dass die Ausrückgabel an der gleichen Stelle der Führungshülse des Ausrücklagers läuft wie vor dem Ausbau, also entweder mit dem Stift (der das Mitdrehen verhindert) vor der linken oder der rechten "Gabelzinke". Wenn das nicht beachtet wird hast Du nach kurzer Fahrstrecke (1-2000Km) das sog. "Gleitruckeln", und das nervt so, dass das Getriebe noch einmal ausgebaut werden muss.

Auch ist es meist schwierig, die Gabel von der Welle zu trennen. Der Rest des Bolzens lässt sich herausschrauben (jedenfalls der Teil mit Gewinde), und das abgebrochene Stück verhindert das Trennen von Welle und Gabel. Eine Möglichkeit ist, eine Loch so durch die Gabel zu bohren, dass das gebohrte Loch auf das Loch in der Welle zeigt und den störenden Bolzen herauszutreiben. Das klappt aber nicht immer weil es schwierig ist bei eingebauter Welle/ Gabel zu bohren.

Die "quick and dirty" (und billige) Lösung ist es, die Welle an der Gabel festzuschweissen. Bevor jetzt die Steine gesammelt und ich zum Marktplatz geschleift werde: es ist nach wie vor möglich, das Getriebe zu überholen. Lediglich die linke Lager der Welle kann nicht mehr ausgewechselt werden. Und bei einer Getriebeüberholung kannst Du die dann immer noch überlegen, ob Du Gabel und/oder Welle mit auswechseln willst.

Gruss
Willi
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#12

Beitrag von Wiel »

hallo willi,was meints du mit "Gleitruckeln", und wurh durch entsteht dieses ?

grusse wiel
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DietmarA
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#13

Beitrag von DietmarA »

Ich stütze das Getriebe vorne mit einem Rangierwagenheber ab. Dann liegt kein Gewicht auf der Eingangswelle.
Kupplung und Ausrücklager von Gunst habe ich seit ca. 5 Jahren drin. Ich bin sehr zufrieden mit den Betätigungskräften.
Gruß
Dietmar
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#14

Beitrag von Afshin72 »

Es wird höchstwahrscheinlich ein gebrocherner Bolzen von der Ausrücklagerwelle sein.
Das Non- Overdrivegetriebe kann man ziemlich gut allein herausziehen, man muss aber den Motor abstützen, damit es nicht herunterkippt.

Grüße,
Afshin
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#15

Beitrag von Rian »

hallo TR Freunde, mal ein kleiner Zwischenstand.

habe mich heute mal auf Fehlersuche begeben. Gabel an Nehmer hat kein Spiel.
Dafür am Geber dafür um so mehr, hier mal ein Bild von der Gabel
Bild
und von dem Bolzen, Bolzen unten ist von der Kupplung, oben von Bremse.
Bild

Zusätzlich fehlen auf der Welle der Pedalerie die Buchsen, so dass das Pedal
auch noch einige mm wackelt.
Denke in Summe komme ich bestimmt auf 5mm Spiel.
Langt Messing für die Buchsen auf der Welle, könnte mir dann schnell ein paar Drehen.

Das Auge im Kupplungspedal ist noch akzeptabel. Vielleicht bohre ich es auch noch größer und presse eine Stahlhülse ein.
Bild vom Kupplungspedal
Bild


Werde jetzt erst einmal die Fehler beseitigen und dann mal schaun ob das
Problem weg ist, bevor ich das Getriebe herausreisse.

also schon mal Danke an alle und schönes Wochenende.
Muss jetzt auch erst einmal Ersatzteile bestellen bevor ich weitermachen kann.

Gruß
Christian
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