Kosten Lackierung

Lackierung, Schweissen, Hohlraumversiegelung, Scheiben...

Moderator: TR-Freunde-Team

Antworten
Benutzeravatar
eldorado
ist sehr oft hier
ist sehr oft hier
Beiträge: 227
Registriert: 16.02.2010, 00:00
Wohnort: 67677 Enkenbach
Danksagung erhalten: 19 Mal

Kosten Lackierung

#1

Beitrag von eldorado »

Hallo

Ich habe bei meinem ersten TR3 die Lackiervorarbeiten wie grundieren, spachteln, füllern und schleifen selbst gemacht.
Der Lackierer hat nur die fertig geschliffene Karosse mit Farbe überzogen.
Das Ergebnis ist aufgrund meiner Vorarbeiten nicht perfekt, aber ich kann damit leben.

Beim jetzigen Dreier habe ich ein Angebot (Lackierer mit TR Erfahrung) das wie folgt lautet:

Ich liefere die gestrahlte und geschweißte Karosserie mit allen Anbauteilen und bekomme sie montagefertig zurück.
Dafür bekommt der Lackierer 5000 plus Märchensteuer, also rund sechs große Scheine.

Da mußte ich erstmal schlucken!!!
Das wäre mehr als der Neupreis vom gesamten Auto.

Ist das Angebot realistisch?

Grüße
Frank
Benutzeravatar
MadMarx
Institution
Institution
Beiträge: 8507
Registriert: 05.06.2004, 23:00
Wohnort: Saarbrücken
Hat sich bedankt: 180 Mal
Danksagung erhalten: 278 Mal
Kontaktdaten:

#2

Beitrag von MadMarx »

klingt okay!
Benutzeravatar
tr-six
ist sehr oft hier
ist sehr oft hier
Beiträge: 399
Registriert: 14.02.2005, 00:00
Wohnort: Stuttgart
Hat sich bedankt: 6 Mal
Danksagung erhalten: 9 Mal
Kontaktdaten:

#3

Beitrag von tr-six »

wie chris schon sagte, ist das auch aus meiner sicht nicht schlecht.

alleine das vorbereiten der rohkarosse, grundieren, fillern, pu-schutz innen und außen, alle nähte abdichten, anbauteile bis zum lackieren vorbereiten; da steckt, wenn das ergebnis gut sein soll , unheimlich viel zeit drin - müsstest du aber wissen, wenn du´s schon mal gemacht hast.
ich war sehr viel bei meinem lackierer und weiss jetzt, was da an arbeit drin steckt!

die nächste frage ist: hast du die teile vorher auf dem chassis angepaßt (spaltmaße), eventuell verzinnt oder muss das die werkstatt auch noch leisten? da steckt nochmals jede menge zeit drin, die in einer werkstatt eben richtig geld kostet.

ich habe das ganze ja hinter mir und will mal für dich und alle, die das noch vor sich haben, kurz beschreiben, wie´s bei mir mit dem einholen von angeboten und der vergabe ablief; ich vermute, bei vielen lief das gleich oder so ähnlich ab:

ich hatte, bevor ich angebote einholte, alles fertig zusammenmontiert, ist für ein konkretes angebot meines erachtens wichtig und bringt später preislich keine unangenehmen überraschungen.

dann haben sich die chefs zweier betriebe den wagen angeschaut. das waren keine hinterhofwerkstätten, sondern bekannte betriebe, die für porsche speziallackierungen machen und auch für pagoden stickel lackieren ! beide meinten: mindestens sechs mille, nach oben offen... schulth in böblingen (ein überregional bekannter fachbetrieb für oldtimer-restaurierungen) ließ mich ablaufen: mindestens acht, wahrscheinlich eher zehn, sollte mal drüber schlafen, wenn mich der preis nicht schockiere, könnte ich ihn wegen eines termins nochmal anrufen...

ein mb-stammtischfreund gab mir dann einen tipp im nachbarort. einer der inhaber meinte: mindestens fünf mille, aber abdichten müsste ich selbst unter ihrer kontrolle, außerdem brauche er den wagen mindestens ein jahr in seiner werkstatt, er würde in ruhigen zeiten daran arbeiten und könne mir so preislich entgegenkommen. es hat am schluss eineinviertel jahre gedauert, aber das ergebnis ist meines erachtens sehr gut und die fünftausend kamen hin.

was ich damit sagen will:

1. sicher ist der stuttgarter raum ein besonders teures pflaster, in anderen ecken der republik kostet´s wahrscheinlich wesentlich weniger.
2. es muss nicht unbedingt ein renommierter betrieb sein; die liefern zwar - wie ich mich überzeugen konnte - sehr gute bis perfekte arbeit ab, aber das kostet eben auch
3.ein normaler lackierbetrieb kanns sicherlich genauso gut sein wie ein spezialbetrieb, ist aber sicher billiger
3. mit entscheidend für den preis ist, was du denen als ausgangsbasis lieferst
4. wenn du viel zeit hast und denen den wagen für längere zeit hinstellen kannst, wirds sicher billiger
5. billig und dann auch noch perfekt gibts nicht

grüssle
wolfgang
Benutzeravatar
POW40
Profi
Profi
Beiträge: 1112
Registriert: 30.08.2009, 23:00
Hat sich bedankt: 51 Mal
Danksagung erhalten: 94 Mal

#4

Beitrag von POW40 »

Frank,

es gibt folgende goldene Regeln im Umgang mit Lackierern, ja ich bin aus Erfahrung klug geworden :D

0) Bevor Du den Wagen abgibst, eine Probemontage der Karosserieteile damit es auch wirklich zusammenpasst.

0) "Pain in the Ass" sein, denn sonst dauert es Jahre

1) Jeden Arbeitsschritt einzeln abnehmen, d.h. vor Ort sich die Sachen anschauen und kontrollieren, bevor er mit dem nächsten Arbeitsschritt anfängt.

2) Deine Kiste sollte an den Blechnähten am Unterboden gedichtet werden bevor der Lack draufkommt.

3) Sicherstellen, dass er die Kiste fillert, wenn es ordentlich warm in der Hütte ist & er die Kiste dann erstmal stehen und "ziehen" lässt und nicht gleich den Lack draufwirft. Filler setzt sich. Mindestens eine Woche stehen wird der Qualität des Finish gut tun.

4) Das A und O der Lackierung ist das Schleifen, deshalb sicherstellen, dass er a) das kann und b) auch das in aller Ruhe abnehmen.

5) Lackiert er die Roh-Karosse auf dem Rahmen oder "off"? Die Lackvorarbeiten und Lackierung des Unterbodens hat mein Lacker mit "off" Rohkarosse gemacht. Danach haben wir die Karosse auf den Rahmen gesetzt und den Rest lackiert (zwischen Rahmen und Karosse kam eine Folie, so dass da nichts mitlackiert wurde). Ich würde da immer wieder so machen, da man die lackierte Karosse so nicht mehr auf den Rahmen justieren muss und beinahe zwangsläufig vermakeln wird. Zudem konnten wir die Versteifungs-Streben bereits aus der Karosse nehmen.

6) Mit zwei, drei Freunden zur "Abnahme" der Karosse gehen bei gutem Licht und wirklich im Detail durchgehen. Da man IMMMER etwas findet auch nicht im Glauben hinfahren, dass man beim ersten Anlauf die Karosse gleich wieder mitnehmen kann :D


Viel Spass :)

Oliver
Benutzeravatar
voltri
Profi
Profi
Beiträge: 1398
Registriert: 31.07.2006, 23:00
Wohnort: Buxtehude.............TR4
Kontaktdaten:

Re: Kosten Lackierung

#5

Beitrag von voltri »

eldorado hat geschrieben:
Ist das Angebot realistisch?

Grüße
Frank
Ja, das kostet auch hier eine komplette Qualitätslackierung. Manchmal lohnt es sich, mal über die Dörfer zu tingeln. Auch da gibt es durchaus gute Lackierer, die allerdings ohne "Großstadttarife" bestehen müssen.

Kontrollen wie vorher beschrieben sind unerläßlich!! Und Schwarzarbeit beinhaltet enorme Risiken.

Rolf
fignon83
Profi
Profi
Beiträge: 1688
Registriert: 16.04.2006, 23:00

#6

Beitrag von fignon83 »

Natürlich kann man auch viel weniger ausgeben, auch hier in Deutschland. Auch auf Rechnung. Für den Kurs kann man eine Spitzenarbeit erwarten, ohne wenn und aber und sonstige Ausreden (hinterher). Aber für eine Spitzearbeit bezahlt man das eben. Eine normale, durchaus vernünftige Durchschnittslackierung gibts schon für die Hälfte (hängt natürlich von den Vorarbeiten ab, die sind das eigentlich entscheidende, daher immer schön die besprochenen Arbeiten vorher schriftlich festhalten).
Adios
Carsten
Benutzeravatar
eldorado
ist sehr oft hier
ist sehr oft hier
Beiträge: 227
Registriert: 16.02.2010, 00:00
Wohnort: 67677 Enkenbach
Danksagung erhalten: 19 Mal

#7

Beitrag von eldorado »

Guten Morgen

Danke für eure Meinungen.

Ja schon klar, ich weiß noch das ich an meinem ersten Dreier viel Zeit in Grundieren, Schleifen, Spachteln Füllern usw. investiert habe.
Allerdings gehe ich davon aus, dass der Profi dies in einem wesentlich kürzeren Zeitrahmen hinbekommt, dafür ist er schließlich Fachmann.

Meinen zweiten TR3 habe ich als abgebrochene Restaurierung erworben. Kotflügel, Hauben und Maske waren demontiert.
Ich habe zunächst alles alles wieder montiert und ausgerichtet um böse Überraschungen zu vermeiden.

Um die Lackierkosten um einiges zu "drücken" werde ich die Lackierung von Unterboden/Motorraum/Innenraum sowie Kotflügel von innen (überlackierbarer Steinschlagschutz) selbst vornehmen. Dannach wieder Kotflügel und Maske locker montieren, so daß der Lackierer "nur" noch für die Außenhaut zustandig ist. Türen und Hauben wären dann noch seperat zu lackieren.
Und das ganze auf dem Fahrzeugrahmen.

So mancher wird jetzt sagen, der spart an der falschen Stelle, aber ich versuche fahrzeuggerecht (nicht low budget) zu restaurieren. Das heißt für mich, daß ich bei einem eventuellen späteren Verkauf zumindet meine Investitionskosten rausbekomme; die eingebrachte Zeit lasse ich mal außen vor, macht ja auch Spaß.

Grüße

Frank
Benutzeravatar
POW40
Profi
Profi
Beiträge: 1112
Registriert: 30.08.2009, 23:00
Hat sich bedankt: 51 Mal
Danksagung erhalten: 94 Mal

#8

Beitrag von POW40 »

Hallo Frank,

nur zwei Dinge als "food for thought":

- Hast Du überlackierbaren Steinschlagschutz schonmal lackiert? Das ist nicht ganz simpel, weil der "arbeitet" und insbesondere in den "Ecken" kann dann der Decklack leicht einreissen.

- So "bequem" das ist die Kotflügel und weiteren Anbauteile "lose" an die Karosse zu hängen, so viele andere Herausforderungen holt man sich (z.B. für den Chrom Keder musst Du sie eigentlich eh wieder abbauen, wenn man nicht verkratzen will, gleiches gilt für den Steinschlagschutz). Zudem stelle ich immer wieder fest, dass ein waagerecht liegendes und besprühbares Bauteil eigentlich immer eine deutlich bessere Lackoberfläche hat, als seitliche Flächen.

Meine Teile wurde alle "einzeln" lackiert und die Qualität ist wirklich gut geworden. Würde es wieder so machen

Bester Gruss
Oliver
Benutzeravatar
Aceca
ist sehr oft hier
ist sehr oft hier
Beiträge: 332
Registriert: 14.07.2009, 23:00
Wohnort: Dinslaken
Danksagung erhalten: 9 Mal
Kontaktdaten:

#9

Beitrag von Aceca »

meine auch - wobei der wagen nach komplettierung eh nochmal zum lacki geht - um kleine staubkörnchen oder winzige kratzerchen wegzumachen.
Antworten

Zurück zu „Karosserie/ Rahmen“