Ursachenforschung: TR250 gibt unterwegs den Geist auf

SU, SZ oder Tuningvergaser, Kraftstoffversorgung, Luftfilter, Bedüsung, Saugrohr, Gasgestänge...

Moderator: TR-Freunde-Team

Benutzeravatar
Doug250
schon länger dabei
schon länger dabei
Beiträge: 35
Registriert: 01.04.2009, 23:00
Wohnort: Viernheim........TR250
Kontaktdaten:

Ursachenforschung: TR250 gibt unterwegs den Geist auf

#1

Beitrag von Doug250 »

Hallo Freunde,

ich bin inzwischen wieder unsicher geworden wegen ein Problem mit meinem Motor. Ich dachte, ich hatte es schon im Griff. Folgender Sachverhalt:

Ungefähr eine Woche nachdem ich mein Auto hier hatte, hatte es kleine "Aussetzer" gehabt. Nach einer halben Stunde bei ca. 3500 rpm fing es an zu stottern, verlor an Leistung, bis es schliesslich gar kein Durchzug mehr hatte und bei durchgedrückter Kupplung einfach ausging. :(

5 Minuten stehen gelassen, Schlüssel gedreht, lief er sofort an. Hatte ungefähr 5 Minuten keine Probleme, bis das gleiche von vorn wieder anfing. Endlich zuhause angekommen, habe ich die 2 Benzinfilter angeschaut. Dreck drin beim ersten, vor der Pumpe. Metall bzw. Rost (mit einem Magnet getestet). 2. Filter vor dem Druckregler, alles sauber.
1. Filter ausgebaut, gereinigt, wieder eingebaut. Problem weg. Vorerst.......

Das gleiche Spiel seitdem 4-5 mal. Ich dachte, ist klar: Rost bzw. Dreck im Tank bzw in der Leitung. Vielleicht geht es nach eine Weile weg, wenn ich das mit dem Filter immer wiederhole, bis nichts mehr zu sehen ist.

Komischerweise im Stadtverkehr alles ok. Das Problem trat dann immer auf, wenn ich auf der Autobahn oder auf der Landstrasse unterwegs war.

Heute ist es mir wieder passiert. Auf der Autobahn. Kurz auf dem Standstreifen angehalten, und nach vielleicht nur 2 Minuten wieder probiert: es lief weider, als wenn gar nichts wäre. :? Also mit der Hitze kann es eigentlich nichts zu tun haben. Motorhaube aufgemacht, Filter angeguckt. Alles sauber. Kein Dreck. :o

War danach beim Sport und ca. 2 Stunden später nach Hause gefahren. Alles einwandfrei. Kein Dreck im Filter. Keine Probleme. Allerdings bin ich auf dem Rückweg durch die Stadt und auf Landstraßen gefahren. Maximal 100 kmh und ca. 15 km Strecke.

Zum Motor: TR250 mit 2x Weber. Emission Control bereits entfernt. Pumpe mechanisch. Tank vor ca. 10 Jahren neu eingebaut. Benzinleitung noch sehr nah am Block bzw. Deckel geleitet (Metalleitung von der Pumpe aus entlang bis vorne herum). Danach wieder Gummileitung bis zur Regler bzw. danach bis Vergaser. Gesamte Leitung von der Pumpe bis zur Vergaser schon mal ausgebaut, durchgepustet und wieder eingebaut.

Bevor ich als "Newbie" verschiedene Dinge anschaue und viel Zeit investiere, dachte ich, dass jemand hier im Forum mir einen Tipp geben könnte, wo ich zuerst schauen soll.

Ich würde mich über jeder Hinweis freuen. Besten Dank im voraus.

Doug
Benutzeravatar
voltri
Profi
Profi
Beiträge: 1398
Registriert: 31.07.2006, 23:00
Wohnort: Buxtehude.............TR4
Kontaktdaten:

#2

Beitrag von voltri »

Wenn Fehler in der Zündelektrik auszuschließen sind, würde ich auf ein defektes Membran der Benzinpumpe tippen. Es scheint die Versorgung bei höherer Motorleistung nicht ausreichend zu funktionieren.

Rolf
Benutzeravatar
Doug250
schon länger dabei
schon länger dabei
Beiträge: 35
Registriert: 01.04.2009, 23:00
Wohnort: Viernheim........TR250
Kontaktdaten:

#3

Beitrag von Doug250 »

Hallo Rolf,

danke für den ersten Tipp!

Welche Fehler in der Zündelektrik sind gemeint?
Frage 2: Kann ich die Pumpe einfach ausbauen und zerlegen um das festzustellen??

(Sorry wenn die Fragen blöd sind, aber ich fange mit dem Schrauben nach vielen Jahren wieder von vorne an, und bin mit dem ganzen >noch< ein wenig überfordert.) :giveup

Doug
Benutzeravatar
wie
Profi
Profi
Beiträge: 1411
Registriert: 05.09.2006, 23:00
Wohnort: Neuenbürg Waldrennach
Hat sich bedankt: 65 Mal
Danksagung erhalten: 64 Mal

#4

Beitrag von wie »

Hallo Doug,

die Pumpe ist sehr simpel, die habe sogar ich auseinander und wieder zusammen bekommen. Da fällt auch direkt auf, wenn was nicht stimmt (Membran aufgequollen, Ventil defekt, etc.). Um diese als Ursache auszuschliessen, kannst du dir auch für kleines Geld ein Neuteil zulegen und die versuchsweise einbauen. Die sind wohl nicht besonders haltbar, hilft aber eine mögliche Ursache auszuschließen (so hab ich's als begrenzt Begabter mal gemacht).

Viel Erfolg
Achim
Benutzeravatar
voltri
Profi
Profi
Beiträge: 1398
Registriert: 31.07.2006, 23:00
Wohnort: Buxtehude.............TR4
Kontaktdaten:

#5

Beitrag von voltri »

Hallo Doug,
meine sehr allgemeine Frage nach der Funktionsfähigkeit der Zündanlage soll meine Ahnungslosigkeit kaschieren. Ich bin in der glücklichen Situation, niemals mit ernsthafen Zündungsproblemen meines TR's konfrontiert gewesen zu sein. :D :D :D

Denke mal, das Membran wird der Verursacher sein.

Wenn nicht, na ja, dann wird's halt interessant: Kondensator, Zündspule, Kappe. Alles ist möglich.

Dann frag mal lieber die Spezialisten hier im Forum.

Gruß

Rolf
Benutzeravatar
Josa
Profi
Profi
Beiträge: 1025
Registriert: 16.02.2005, 00:00
Wohnort: Vilgertshofen
Hat sich bedankt: 4 Mal
Danksagung erhalten: 8 Mal

#6

Beitrag von Josa »

Hallo Doug,

ich tippe auch auf die Pumpe, abschrauben, zerlegen, anschauen und neue Membran einbauen (Dichtung am Fuß nicht vergessen).
Entweder ist Dreck drinn und blockiert das ventil oder die Membran ist fertig.

Vielleicht schaft die Pumpe nicht mehr die 2 Vorfilter....

Gruß Jochen
Benutzeravatar
Doug250
schon länger dabei
schon länger dabei
Beiträge: 35
Registriert: 01.04.2009, 23:00
Wohnort: Viernheim........TR250
Kontaktdaten:

#7

Beitrag von Doug250 »

@all

Vielen Dank für die viele Antworten.

An der Zundanlage denke ich eher weniger, sonst würde das Problem nicht nur sporadisch auftauchen.

Dann werde ich am Wochenende meine Pumpe ausbauen und angucken!

Falls was nicht i.O. sein sollte (ausser Dreck), wurde ich einfach eine neue bestellen und einbauen. Die aktuelle ist eben nicht original, wenn auch baugleich (wurde vor ca. 3 Jahren im Rahmen der Umstellung auf Weber ersetzt, laut meinem Vater). Da sie nicht original ist, lohnt es sich (preislich) wohl nicht, die Pumpe zu überholen. Wie Achim sagte, ist eine neue Pumpe für kleines Geld zu haben.

Viele Grüße
Doug

p.s. Wenn jemand eine Empfehlung machen kann, wo ich qualitätsmäßig eine gute Pumpe bestellen kann, wäre eine PN super.
Benutzeravatar
Afshin72
ist sehr oft hier
ist sehr oft hier
Beiträge: 483
Registriert: 18.04.2005, 23:00
Wohnort: Schwäbisch Gmünd
Danksagung erhalten: 37 Mal
Kontaktdaten:

#8

Beitrag von Afshin72 »

Hallo,
die Webervergasern sind sehr empfindlich gegenüber Dreck. Ich würde die Vergasern komplett reinigen, d.h. aufmachen und richtig saubermachen und dann noch einen tipp, ich würde auch die Benzinschläuche wechseln, ich hatte vor Jahren Alfa gehabt und auch solche Symptome gehabt, der Motoraussetzer war immer sporadig da und öfter beim Beschleunigen. Neuer Filter etc. hat nichts gebracht am Ende habe ich auch die Benzinschläuche gewechselt und danach war Ruhe. Die Benzinpumpe könnte natürlich auch ein Problem sein, dann würde ich aber direkt auf eine elektr. Pumpe umstellen.

Viel Spass beim Scharuben,
Afshin
Benutzeravatar
MadMarx
Institution
Institution
Beiträge: 8518
Registriert: 05.06.2004, 23:00
Wohnort: Saarbrücken
Hat sich bedankt: 180 Mal
Danksagung erhalten: 284 Mal
Kontaktdaten:

#9

Beitrag von MadMarx »

ich habe bisher die erfahrung gemacht, daß die weber relativ unempfindlich gegenüber schmutzpartikeln sind, da
1. die düsen relativ groß sind
2. unten im vergaser ein sandfang sitzt
3. ein filtersieb am schluß das eindringen von schmutz einigermaßen verhindert

ausserdem hat der vergaser mehrere zufuhrsysteme zu den düsen, eines sollte davon eigentlich immer einigermaßen laufen.

sollte eine verstopfung vorliegen, dann würde die mangelversorgung immer bei vollgas auftreten, besonders in den höheren gängen. man könnte mal die leitungen zwischen tank und pumpe durchblasen.

gruß
chris
Benutzeravatar
skorpion
gehört zum Inventar
gehört zum Inventar
Beiträge: 887
Registriert: 07.10.2004, 23:00
Wohnort: Waldbronn
Danksagung erhalten: 6 Mal

#10

Beitrag von skorpion »

Hallo Doug,
Ich denke, daß bei Dir im Spritversorgungssystem ein "Engpass" aufgrund von Verunreinigung ist.
Vor vielen Jahren hatte ich auch mal bei meinem Turbodieselalltagsauto etwas ähnliches, da zeigte sich das Problem auch nur auf der Autobahn bei flotter Fahrweise, wo mehr Sprit fließen musste.
Damals waren die verwinkelten Hohlschrauben zum Filter sehr oft verstopft. Immer dann, wenn ich auf der Autobahn gefahren bin setzte sich die Leitung zu. Das ging über mehrere Monate so.

Wenn die mech. Spritpumpe ersetzt werden soll, sollte die Dichtung zum Motorblock ziemlich dünn gehalten werden, lieber noch mit Flüssigdichtung zusätzlich arbeiten. Je dicker die Dichtung ist, desto weniger fördert die Pumpe, zwar minimal aber immerhin.
Ich habe auch Weber-Vergaser drin und noch eine mech. Pumpe. Ich überlege mir aber eine elektrische einzubauen, natürlich nur mit dem passenden Druckregler.

Gruß
skorpion
Benutzeravatar
Doug250
schon länger dabei
schon länger dabei
Beiträge: 35
Registriert: 01.04.2009, 23:00
Wohnort: Viernheim........TR250
Kontaktdaten:

#11

Beitrag von Doug250 »

Sooo......inzwischen habe ich die Pumpe ausgebaut und zerlegt. Allerdings ging das "Zerlegen" nur teilweise. Die Pumpe ist eine 3 Jahre alte Ersatzteil und von der Sorte, die sich nicht komplett zerlegen lässt. Ich kann die Ventile nicht frei legen. Im Gegensatz zur originalen Pumpe, kommt mann nicht an die Ventile heran. Da ist alles in einem Plastikteil fest in der oberen Hälfte eingebaut.

Die Pumpe sah ok aus. Membran schien i.O. zu sein.
Alles trotzdem in Benzin getaucht und gereinigt, die Leitungen nochmal komplett ausgebaut bis zu den Vergasern und duchgepustet. Die 2 Filtern zerlegt und gereinigt. Alles wieder zusammengeschraubt.

Auf der Landstrasse bei 3500rpm ging er wieder nach ca. 1 Minute aus. Standstreifen, 2 Minuten gewartet, wieder probiert, alles wieder ok.
Auf dem gleichen Weg zurück, das gleiche passiert. Scheint immer ab ca. 3000 rpm zu passieren. :o

Bei Fahrten innerorts mit 1500-2500rpm ist alles ok.

Der 2. Filter vor den Vergasern hat zwar Sprit drin, aber immer sehr wenig im Vergleich zu den 1. Filter vor der Pumpe.

Kann es wirklich an der Pumpe liegen?? Soll ich vielleicht einfach doch eine neue besorgen und probieren?

Ich bin leider kein Vergaserprofi und weiss nicht, was ich bei meiner Weber-Anlage angucken soll, falls da das Problem sein soll.

Bevor ich aufgebe und zur Werkstatt fahre, hat jemand hier im Forum vielleicht einen Rat für mich. Irgendwie komme ich nicht weiter. :?

Gruss

Doug
Benutzeravatar
DietmarA
Profi
Profi
Beiträge: 1220
Registriert: 02.06.2004, 23:00
Wohnort: Nauheim
Hat sich bedankt: 8 Mal
Danksagung erhalten: 21 Mal

#12

Beitrag von DietmarA »

Es hört sich schon nach Spritmangel an.
Irgendetwas verhindert den Zufluß von größeren Spritmengen.
Dreck im Tank?
Abgeknickte, abgequetschte oder zugequollene Spritleitung?
Lies mal was Crislor getan hat um seine defekte Pumpe zu umgehen.
https://www.tr-freun.de/modules.php?nam ... sc&start=0
So könntest Du alles ausschließen was vor den Vergasern sitzt.
Gruß
Dietmar
Benutzeravatar
gelpont19
Institution
Institution
Beiträge: 8136
Registriert: 30.04.2008, 23:00
Wohnort: Geldern
Hat sich bedankt: 272 Mal
Danksagung erhalten: 346 Mal

#13

Beitrag von gelpont19 »

Hi Doug,

...haste schon mal kontrolliert, ob die Tankbelüftung funktioniert ?

Als Schnelltest bei möglichst nicht vollem Tank Deckel aufmachen / abnehmen und den Fahrversuch wiederholen.

Ist der Fehler weg, war´s das.

win
Gedanken hüpfen wie Flöhe von einem Menschen auf den anderen. Aber sie beißen nicht alle
Benutzeravatar
voltri
Profi
Profi
Beiträge: 1398
Registriert: 31.07.2006, 23:00
Wohnort: Buxtehude.............TR4
Kontaktdaten:

#14

Beitrag von voltri »

Hi Doug,
wiederhole noch einmal den Fahrversuch und nehme den/die Deckel der Schwimmerkammer(n) ab, sobald der Motor wieder abgestorben ist. Sind sie randvoll, ist seitens der Benziversorgung alles i.O. Wenn nicht, im Ausschlußverfahren nach den Ursachen suchen.

Die infrage kommenden Möglichkeiten sind hier alle beschrieben worden. Besonderes Augenmerk auf die Gummiteile legen. Dem Benzin ist vergällter Alkohol beigemischt, das nicht alle Gummimischungen anstandslos vertragen. Das gilt nach eigener Erfahrung auch für Repro-Menbrane der BP. Sie beginnen schlicht, sich aufzulösen und der Förderdruck bricht zusammen. Winfrieds Hinweis auf evtl. zugesetzte Entlüftung ist ebenfalls interessant.
Gruß
Rolf
Benutzeravatar
Doug250
schon länger dabei
schon länger dabei
Beiträge: 35
Registriert: 01.04.2009, 23:00
Wohnort: Viernheim........TR250
Kontaktdaten:

#15

Beitrag von Doug250 »

@Dietmar : Ein wenig Dreck im Tank ist vorstellbar, aber so viel? Ich glaube eher nicht. Der 1. Filter vor der Pumpe ist immer gut voll. Das anfängliche Problem mit Dreck im 1. Filter ist inzwischen auch nicht mehr.

Spritleitungen alle i.O. (soweit ich das feststellen kann. Nichts spröde oder aufgequollen. Ein paar kleine Risse, aber nichts was undicht erscheint. Werde sie aber vielleicht trotzdem erneuern, um sicher zu gehen.

@win : Sehr interessante Idee! Leider nicht die richtige. (Hab's probiert.)

@Rolf : Nach dem letzten Fahrversuch war der 2. Filter vor dem Mengenregler TROCKEN. Leicht zu sehen, da er von der Glasrohr-Sorte ist. Ich denke, die Idee mit dem Schwimmerkammer hat sich dadurch erübrigt. Sprit kommt definitiv nicht an.

Habe auch inzwischen festgestellt, dass der Gummiring unter der "Deckel" der BP leicht aufgequollen war und seitlich rausguckte. Die Stelle war logischerweise undicht. Wenn der Gummiring kalt ist, passt er richtig. Wenn er heiss ist, ist er deutlich grösser und es ist schwerer, ihn sauber wieder reinzukriegen, wenn überhaupt. Habe im kalten zustand die Pumpe wieder richtig zusammen bekommen, so dass sie auch dicht war.
Beim anschließenden Versuch dauerte es deutlich länger, bevor das Problem wieder auftrat. Und trotzdem war es wieder da.

Alles in allem, ich glaube es sieht wirklich so aus, als dass die Pumpe die Fördermenge bei hoher Drehzahl bestenfalls nur kurzfristig halten kann.

Ich habe inzwischen eine neue mechanische Pumpe bei Rimmer Bros in Lincoln, UK bestellt. Ich weiss, ich weiss: eine elektrische wäre vielleicht zuverlässiger und praktischer, aber irgendwie hänge ich an der alten Technik. Ich will so lange "original" bleiben wie möglich.

Wenn ich die Pumpe drin habe, werde ich wieder berichten.

Besten Dank nochmal an >everyone< für den nützlichen Input. Ich lerne immer mehr und auch das macht Spaß.

Gruss

Doug
Antworten

Zurück zu „Vergaser“