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Schäden nach Motorüberholung

Verfasst: 03.03.2008, 15:49
von voltri
Ich hatte bereits an anderer Stelle in diesem Forum deutlich und drastisch meinen Unmut über den seinerzeit vermuteten verbauten Schrott geäußert.

Die erste konkrete Bestandsaufnahme ergibt heute:

- Nockenwelle: No-Name-Produkt, einzig auf dem hinteren Lager ist ein "H" eingeschlagen. Deutliche Lagerlaufspuren, die Nocken zum Teil einseitig abgelaufen, möglicherweise gar nicht oder unzureichend gehärtet, die Oberfläche der Nocken sieht irgendwie nach Guß aus..., Ausbrüche

- deutliches Pitting an allen Stößeltassen (die mit der Ölbohrung)

- deutliches Pitting auf allen Auslaßschäften

- ein Teller zum Halten der V-Federn im Durchmesser knapp 2 mm weniger als der Rest. Federn lassen sich mit geringen Kraftaufwand hin und her bewegen.

Bleibt nur zu hoffen, daß die neu eingebauten NW-Lager qualitativ und maßlich i.O. sind. Sonst kann ich das Ding gleich zum Motorenbauer meines Vertrauens bringen.

Ablagerungen an den Ventilschäften unterschiedlich. Von total versifft bis blitzblank. Werde Auslaßventile und die 8 Führungen vorsichtshalber tauschen.

Kolben und Laufbuchsen sind noch eingebaut.

Ob sich mein erster Eindruck bestätigt, die Laufbuchsen sind mit der Bohrmaschine gehont, wird sich alsbald herausstellen.

Daß der Fachbetrieb nicht einmal in der Lage war, mir das korrekte Ventilspiel zu nennen, hatte ich, glaub ich, schon ausgeführt.

Motorüberholungen im Raum Hamburg führt ausgezeichnet und preiswert aus:

Motorklinik Hoops GmbH, 21614 Buxtehude.

Was anderes kommt mir nicht in die Tüte. Ich brauch keinen TR-Spezialisten mehr. Kenne mittlerweile fast alle Schrauben an meinem TR selbst und bin froh darüber.

R.
(mal wieder gallig)

Verfasst: 03.03.2008, 17:29
von fignon83
Hi Voltri,

Du hast eine PN.

Carsten

Verfasst: 03.03.2008, 17:45
von MadMarx
ohwei.....das scheint eine echte bastlerleistung zu sein?

schade um motor und geld.

TR4 1966 ...

Verfasst: 04.03.2008, 00:25
von nitromethan
... war damals schon wie heute ...
siehe https://www.zeit.de/1966/17/Ein-teures-billiges-Auto

Verfasst: 04.03.2008, 18:59
von voltri
@ MM:
bekennender Bastler bin ich. Um meinen Ruf nicht zu schädigen, habe ich mir für das Zerlegen vorsichtshalber mal zwei Zeugen und ein paar Flaschen Bier mitgenommen. War zu kalt fürs Bier.

@fignon83:
Nö!

@ Nitromethan
Für die Überholung habe ich ohne zu zucken und zu feilschen richtig Tacken auf den Tisch des Hauses geblättert, dafür Qualität erbeten und fachliche Kompetenz erwartet. Das Angebot der Spezialwerkstatt, für 400 Euro Lohnkosten die Schrott-NW zu tauschen, hab ich dann nicht mehr ernst genommen. Nicht weil ich mir 400 Euro "verdienen" will. Gewiß nicht. Man soll dem schlechten Geld bekanntlich nicht noch gutes hinterher werfen.

R.

Verfasst: 09.03.2008, 00:29
von voltri
Es hat sich nicht bestätigt, daß die Laufbuchsen nicht fachgerecht gehont wurden.
Rudimente des Kreuzschliffes waren erst im hellen Sonnenlicht erkennbar. Ich besitze den Eindruck, nach 6Tkm sollte der Schliff noch deutlich hervortreten. Möglicherweise ist der Stahl der Buchsen für den vorgesehenen Verwendungszweck ungeeignet. Indiz für eine schlechte Qualität des Stahls ist heftigster Rost in Form regelrechter Materialzerstörung. 12 Jahre eingebaute Buchsen zeigen deutlich weniger Rostansatz, als diese knapp 3 Jahre alten.
Senkrechte Riefen in der Lauffläche sind zurückzuführen auf Berührungen des Kolbens mit der Lauffläche. Alle 4 Kolben selbst zeigen unmittelbar unter den Ringen, in der Mitte des Kolbens und am unteren Teil heftige Schleifspuren. Ich besitze den Eindruck, daß sich die Kolben unter Last verformen. Das Material ist für den Vorgesehenen Zweck offenbar ungeeignet. Die Bohrungen rechts und links des Auges für die Pleuelstange sind qualitativ unprofessionell ausgeführt.
Buchsen und Kolben klassifiziere ich als Schrott.
:boese: R.

Verfasst: 09.03.2008, 10:01
von mn-nl
@voltri,

kannst du mal ein paar Bilder einstellen, so als Anregung fuer die Lieferanten sich etwas mehr zu engagieren? (Die bereits engagierte nicht angesprochen versteht sich :heilig: )

Marc

Verfasst: 09.03.2008, 12:44
von reno
@ R.
Lass die Finger von diesem selbsternanntem Hinterachskönig. Das bringt alles nichts. Die Anschaffung einer Drehbank sowie einer Zylinderkopf-Bearbeitungsmaschine bedeutet noch lange nicht das Können. Ich empfehle Dir lieber einen größeren alteingesessenen Motorinstandsetzungsbetrieb, der vor das know how und vor allem die Erfahrungen mit spanabhebenen Werkzeugen hat. Du hast ja fast bei Dir einen vor der Haustür.
Ganz gefährlich ist das auch bei diesen 1 Mann-Betrieben, die alles selber können wollen. Solchen hab ich schon selbst über die Schulter geschaut, wie mit einem Bohrmaschinen-Hongerät die Zylinder bearbeitet wurden.
reno

Verfasst: 09.03.2008, 15:02
von voltri
@ mn-nl
Fotos kommen, habt etwas Geduld.
@ reno
du weißt ja, wer der Spezialbetrieb für britische Roadster ist!
@ owi-van
Kavitation ist doch wohl auszuschließen, oder!? Ebenso Kolbenkippen. Eingebaut waren 87iger Kolben und Laufbuchsen aus dem Angebot der üblichen Verdächtigen. Das Vermessen läßt keinerlei Schlüsse auf Kippen durch übermäßiges Spiel zu.
Meine Vergleichsmuster sind 12-Jahre alte originale 86iger Mahle-Kolben und Laufbuchsen, die mindestens ebenso alt sind. Interessanterweise ist der Aufbau beider Kolben identisch. Da wo Mahle eingegossen ist, steht halt nur etwas anderes. Die Mahle-Kolben besitzen auf der Kolbenoberfläche Stempel für Größe, Ausführung und Charge. Wenn ich mal gar nichts anderes zu tun habe, werde ich den Nachfertigungsschrott mal säubern und mir anschauen, was denen denn so alles eingefallen ist. So albern es klingen mag, wenn man die Buchsen in der Hand hält spürt man Unterschied.

Gestern vergessen: D A N K E für die Tipps zu den Dichtungen der Buchsen!!! Das wäre wohl in die Hose gegangen....

Nach Ausbau Buchsen + Kolben guter Blick auf die NW-Lager. 1., 2. und 3. NW-Lager meinem Eindruck nicht weiter verwendbar. Im Ölfiltergehäuse ein nettes Häuflein Metallabrieb vorgefunden. Wen wundert's.

Hatte ich eigentlich berichtet, das der Spezialbetrieb den Probelauf auf dem Prüfstand ohne Kontrolle des Öldrucks vorgenommen hat? Woher ich das weiß? Beim Abholen gemeinsam eine Probefahrt gemacht. Niemandem fiel der nicht vorhandene Öldruck auf. Mir leider erst nach 30 km Heimfahrt. Den Spezialisten angerufen, der hatte keine Lust spät am Abend noch den Trailer anzuspannen, bat mich deshalb doch zu ihm zurückzufahren. Dort Druck der Pumpe eingestellt und damit war ich entlassen.
Warum ich das zugelassen habe? Ich denke, ich würde heute noch mit dem selbsternannten Spezialisten prozessieren und hätte, falls nicht, nur durch Zerlegen des Motors durch einen Gutachter feststellen lassen können, ob die Schäden tatsächlich behoben worden sind. Die verbauten Teile, die sich jetzt als Schrott herausstellen, waren damals "Neuteile" ohne erkennbare Mängel.
Übrigens, obwohl ich mich zum ersten Mal intensiv mit meinem Motor beschäftige, einen Spezialisten braucht diese Konstruktion niemals. :!: ist aber gut für's Geschäft, die Kundschaft anderes glauben zu lassen.
R.

Verfasst: 09.03.2008, 16:51
von MadMarx
die mahlebüchsen sind erstklassig.....allerdings sind auch die originalbüchsen ausgezeichnet.
ich hatte auch schon gute büchsen aus england.....die waren aussen schwarz eloxiert.

man muß nicht unbedingt ein spezialist sein, um solche motoren zu überholen, aber ab und an zahlt man lehrgeld für das selbstbasteln.

meine fehlerrate ist mittlerweile recht niedrig und der rennmotor hat seine testphase hinter sich. ich bin guter hoffnung, daß er dieses jahr brav laufen wird.

wenn du das WHB beim aufbau deines motors beachtest, dein neuer motorenmann dir gute teile fertigt, sollte es klappen.

Verfasst: 09.03.2008, 21:18
von Pioniergeister
voltri hat geschrieben: ....die NW-Lager. 1., 2. und 3. NW-Lager meinem Eindruck nicht weiter verwendbar. Im Ölfiltergehäuse ein nettes Häuflein Metallabrieb vorgefunden.......
R.
Hallo,
wenn sich schon Spähne im Ölkreislauf auf den Weg gemacht haben!
dann würde mich interessieren, wie die KW-Lager aussehen?

die Führungen der Stösseltassen sind machmal ein Stiefkind mit wenig beachtung, Fresser, Oberfläche??

Gruss
Alois

Verfasst: 09.03.2008, 23:05
von voltri
Pioniergeister hat geschrieben: .
wenn sich schon Späne im Ölkreislauf auf den Weg gemacht haben!
dann würde mich interessieren, wie die KW-Lager aussehen?
mich auch! Kämpfe noch mit mir. Die Pleuellager jedenfalls sind ohne Befund.
Becher zeigen außer Pitting am Boden keinerlei Schäden.

@ MM zum Thema selber schrauben: Man muß seine Grenzen erkennen. Ich werde die Arbeiten, die hohe Präzision erfordern, an den genannten Motoreninstandsetzer hier in Buxtehude vergeben. Für Messungen habe ich mir eine Grundausstattung zugelegt. Was fehlt kann ich mir evtl. leihen oder Freunde in Anspruch nehmen.
Wenn's schief geht, mache ich es beim nächsten Mal besser. Eigentlich ist meine Erfolgsquote gar nicht schlecht. :heilig:
Das WHB ist natürlich unumgänglich. Wenn man weiß, warum der eine oder andere Hinweis explizit erfolgt, ist das schon die halbe Miete.
R.

Verfasst: 10.03.2008, 10:32
von fignon83
Wer ist denn der "Spezialist" und "Hinterachskönig"? Würde mich echt mal interessieren, nicht dass man hinterher eine nicht so schöne Erfahrung teilt?
Wer will kann mich auch diesbezüglich eine PN schreiben, muss ja nicht alles öffentlich sein.
Danke
Carsten

Verfasst: 22.03.2008, 22:25
von voltri
wie bekomme ich die Bilder hier rein? :?

Verfasst: 22.03.2008, 23:08
von mn-nl
In deinen Profil in der Fahrzeuggalerie aufnehmen, dan den Link im Bericht plazieren


(dachte ich zumindest)



Gruesse, Marc