der dritte Gang...

Zahnersatz, Kardanwelle...

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torsten
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der dritte Gang...

#1

Beitrag von torsten »

Hallo,

mein TR hat ein Tauschgetriebe das noch nicht viele Kilometer hinter sich gebracht hat. Es ist auch soweit alles ok (ich denke mal die Hakligkeit und unpräzise Führung der Gänge gehört zum TR), aber wenn alles richtig Betriebstemperatur hat beginnt der dritte Gang sein Eigenleben. Er springt dann gern mal raus. Unglücklicherweise ist ihm egal ob wir grad unter Last den Berg hinauf fahren. Gibt es eine einfache Erklärung und Lösung oder ist eine Fahrt zu Volker Hermann der beste Rat?

Gruß

Torsten
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treefourmore
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#2

Beitrag von treefourmore »

Hallo,

"ich denke mal die Hakligkeit und unpräzise Führung der Gänge gehört zum TR"

leider daneben!

ein TR Getriebe das wirklich in Ordnung ist schaltet absolut präzise und es ist eine Freude das Getriebe so oft wie möglich zu bedienen!
Das bestätigt mich in meiner Auffassung, das die Tauschgetriebe eher in der Regel als in der Ausnahme mit billigsten Mitteln zusammengeflickter Müll sind. Gehäuse von außen gestrahlt, neue Lager, Dichtungen und unbrauchbare Nachfertigungen von neuen Synchronringen eingesetzt,
und das muß es gewesen sein!
Die meisten reklamieren ja sowieso nicht, da der Schrott bei ihrer geringen Jahresfahrleistung ja gerade so eben noch die Garantiezeit übersteht.

Wenn du also Nägel mit Köpfen machen willst, überhole dein Getriebe selbst! Es gibt genügend Leute hier im Forum die das schon gemacht haben, einschließlich mich selbst. Brauchst keine Angst davor zu haben,
ich bin auch kein Profi und habe trotzdem alles wieder zusammengekriegt.
Auf Wunsch gibst gern auch weitere Infos!

Gruß Ralf
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torsten
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#3

Beitrag von torsten »

Hallo Ralf,

danke für die schnelle Info. Ich habe meinen TR gerade erst gekauft und würde ihn auch gern erstmal fahren. Kann ich viel ruinieren wenn ich die Überholung erst im Herbst/Winter durchführe? Und spricht es für eine Reparatur das das Getriebe im "kalten" Zustand sich ganz gut schalten läßt? Wenngleich auch dann die Kulisse nicht so exakt ist wie bei einem modernen Fahrzeug...

Gruß

Torsten
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MadMarx
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#4

Beitrag von MadMarx »

ich hatte mal so ein problem im frisch gemachten getriebe.

mir war bei der montage der schaltmuffe eine der drei kugeln in den ölsumpf abgestürzt. dadurch sprang der gang öfters heraus.

normalerweise sind die getriebe perfekt schaltbar.
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treefourmore
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#5

Beitrag von treefourmore »

Hallo Thorsten,

erstmal fahren ist in deinem Fall sicherlich ok, das was "ernsteres" passiert ist so schnell nicht anzunehmen. Ist halt nur auf die Dauer etwas nervig, aber bis zum Winter kannst du wohl damit leben.
Das Herausspringen des Ganges kann, wenn du Glück hast nur eine Kleinigkeit sein, wie Mad Marx schon geschrieben hat. Wahrscheinlich muß
aber auch dafür das Getriebe zerlegt werden, so das sich bei der Gelegenheit eine komplette Durchsicht anbietet.
Eventuell könnte sich die Schaltbarkeit auch schon durch einen Getriebeölwechsel verbessern lassen. Hast du einen TR6?
Die haben auch sehr gern mal mit der Kupplungsbetätigung Probleme, bei
den 3ern und 4ern ist das komischerweise kein großes Thema. Habe selbst TR 3A.

Gruß Ralf
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#6

Beitrag von Josa »

Hallo,

wie Madmax schon gesagt hat, die kleinen Arretier-Kugeln fallen gerne bei der Montage heraus oder gehen verloren. Ein TR Getriebe schaltet normalerweise sehr knackig und präzise.
Läßt sich der 3. Gang leichter als die anderen Gänge einlegen? Wenn ja, fehlt das Kügelchen.
Ist der Ganghebel fest, wenn ein Gang eingelegt ist? Wackelt der herum, ist mit der Führung, Einstellung oder Schaltklauen nicht i.O.
Ich tippe aber auch auf alte Synchronringe und schlecht eingestellte Axialspiele.
Getriebe im Winter überhohlen, ist nicht schwer - ich kann dir dazu umfangreiches Fotomaterial und eine Anleitung (allerdings in englisch) schicken
:drive:

Gruß
Jochen
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#7

Beitrag von Afshin72 »

Hallo,
ich meine, wenn die Arrietierungskugeln herausgefallen sind, dann müsste auch der 4. Gang herausspringen, da die selbe Schiebemuffe den 3. Gang und 4. Gang betätigt.
Meistens stimmt das Axialspiel nicht oder es kann sein, dass der Schaltgabel auf der Seite verschliessen ist.
Wenn man den Getriebedeckel aufmacht, kann man eine ungefähre Aussage machen.
Man kann vorher den 3. Gang einlegen, dann vorsichtig den Deckel aufmachen. Jetzt die Kupplung treten und die Welle langsam drehen. Dann die Schiebemuffe beobachten, ob alle drei Kugeln vorhanden sind. Man sieht ein Teil von Kugeln. Wenn die Kugeln herausgefallen wären, dann findet man sie meistens an Ablassschraube.
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#8

Beitrag von MadMarx »

Afshin72 hat geschrieben:Hallo,
ich meine, wenn die Arrietierungskugeln herausgefallen sind, dann müsste auch der 4. Gang herausspringen, da die selbe Schiebemuffe den 3. Gang und 4. Gang betätigt.
komischer weise, ist es nur der 3. gang....warum das so ist, kann ich leider nicht sagen....
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Harry
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#9

Beitrag von Harry »

;D

Entschuldigung, wenn ich mich hier einmische.

Die drei kleinen Kugeln in der Schiebemuffe haben nichts mit der Arretierung der Gänge zu tun. Sie sind für die Funktion der Synchronisation zuständig.

Die Arretierung der Gänge geschieht im oberen Gehäusedeckel.

mfG
Harry (2 oder 3?)
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#10

Beitrag von treefourmore »

Hallo Harry,

"Die drei kleinen Kugeln in der Schiebemuffe haben nichts mit der Arretierung der Gänge zu tun. Sie sind für die Funktion der Synchronisation zuständig."

Wenn du das meinst, dann erklär mir doch mal warum das 3sychro Getriebe
im TR2-3A auch im unsynchronisierten 1.Gang eine Schiebemuffe hat, auf der das 1. Gangrad gleitet. Auch diese Schiebemuffe hat 3 Kugeln.

Gruß Ralf
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Harry
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#11

Beitrag von Harry »

;D

Hi Ralf,

der 2.Gang ist doch synchronisiert, oder?

mfG
Harry
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#12

Beitrag von treefourmore »

Hallo Harry,

ja der 2. ist synchronisiert, aber es geht speziell um den ersten Gang, der ja nun zweifelsohne unsynchronisiert ist beim TR 2/3 Getriebe.
Beim zweiten Gang ist ein Synchroring vorhanden, beim ersten nicht.
Die Gangräder für ersten und zweiten sind völlig getrennt, wie bei den späteren Getrieben auch. Die Schiebemuffe mit den Kugeln kann in Bezug auf den ersten Gang also nur zur Arretierung des Ganges da sein!
Bei den anderen Gängen wird das nicht anders sein.

Richtig ist das im Deckel auch eine Arretierung ist, die jedoch nur auf die
Schaltkulisse wirkt. Die Arretierung im Getriebedeckel bestimmt also vornehmlich die Schaltstellungen des Ganghebels.
Ersetzen kann die Arretierung im Deckel diejenige in den Schaltmuffen des Getriebes aber ganz und gar nicht, höchstens etwas unterstützen.
Die beim Beschleunigen oder im Schiebebetrieb an den Gangrädern auftretenden Radialkräfte, die durch Schrägverzahnung entstehen, werden also in erster Linie durch die Arretierung in den Muffen absorbiert.
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#13

Beitrag von treefourmore »

"Die beim Beschleunigen oder im Schiebebetrieb an den Gangrädern auftretenden Radialkräfte, die durch Schrägverzahnung entstehen, werden also in erster Linie durch die Arretierung in den Muffen absorbiert."

Na gut, werden wohl eher Axialkräfte sein, ändert am grundsätzlichem aber nichts.


Ralf :D
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#14

Beitrag von Carco »

sorry
Zuletzt geändert von Carco am 21.08.2007, 07:39, insgesamt 1-mal geändert.
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#15

Beitrag von Harry »

;D

Hallo Ralf,

"..., ja der 2. ist synchronisiert, aber es geht speziell um den ersten Gang, der ja nun zweifelsohne unsynchronisiert ist beim TR 2/3 Getriebe."
-1. und 2. Gang werden von derselben Schiebemuffe bedient und sind daher nicht getrennt zu betrachten.

"Beim zweiten Gang ist ein Synchroring vorhanden, beim ersten nicht."
-Richtig

"Die Gangräder für ersten und zweiten sind völlig getrennt, wie bei den späteren Getrieben auch."
-Richtig

"Die Schiebemuffe mit den Kugeln kann in Bezug auf den ersten Gang also nur zur Arretierung des Ganges da sein!"
-Das Gangrad des 1. Gangs IST die Schiebemuffe für 1./2.Gang und daher für die Synchronisation des 2.Gangs zuständig.

"Bei den anderen Gängen wird das nicht anders sein."
-s.o.

"Richtig ist das im Deckel auch eine Arretierung ist, die jedoch nur auf die
Schaltkulisse wirkt."
-Und auf die Schaltgabeln und damit auf die Schiebemuffen.

"Die Arretierung im Getriebedeckel bestimmt also vornehmlich die Schaltstellungen des Ganghebels."
-Und der Schaltgabeln und damit auch der Schiebemuffen.

"Ersetzen kann die Arretierung im Deckel diejenige in den Schaltmuffen des Getriebes aber ganz und gar nicht, höchstens etwas unterstützen."
-Es gibt in den Schaltmuffen keine Arretierung für eingelegten Gang. Die Schaltarretierung und die Schaltsperre finden im oberen Getriebedeckel statt.

"Die beim Beschleunigen oder im Schiebebetrieb an den Gangrädern auftretenden Axialkräfte, die durch Schrägverzahnung entstehen, werden also in erster Linie durch die Arretierung in den Muffen absorbiert."
-Die Axialkräfte durch Schrägverzahnung werden nicht auf die Schiebemuffen übertragen!


mfG
Harry
Zuletzt geändert von Harry am 23.08.2007, 13:46, insgesamt 1-mal geändert.
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