Woran erkennt man Hypoid-Getriebeöl?

Zahnersatz, Kardanwelle...

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Markymark
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Woran erkennt man Hypoid-Getriebeöl?

#1

Beitrag von Markymark »

Hallo zusammen,

ich möchte morgen das Öl für Schaltgetriebe + OD sowie das Öl für die Hinterachse auffüllen. Vor allen Dingen in Kombination mit dem OD soll ja nun für das Schaltgetriebe kein Hypoid-Getriebeöl verwendet werden (greift Buntmetalle an usw ...).

Meine Frage: woran erkenne ich denn nun ein Hypoid-Öl der verschiedenen Hersteller? Sind damit alle Öle mit Additiv der Spezifikation GL5 gemeint? Wodurch wird ein Getrieböl zum 'Hypoid-Getriebeöl'? Bei LiquiMoly findet sich die Bezeichnung zumindest noch im Produktnamen - bei Castrol nicht einmal das...

Ich möchte hier keinen 'Glaubenskrieg' auslösen - ich möchte einfach nur Hypoid-Getriebeöle und 'normalen' Getriebeölen unterscheiden können.

Vielen Dank für eine kurze Rückmeldung - ich sehe da echt den Wald vor Bäumen nicht mehr.

Regards,

Mark
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#2

Beitrag von kawedo »

Hallo Mark,

ich wage den ersten Versuch einer Antwort :genau:

Laut WHB benötigen wir API GL 4 Öl der Viskosität 80.

Ein GL 5 Öl ist höher legiert und mit Additiven versehen.

Hier ist eine Beschreibung von Penrite:

"Unsere Gearbox Oils 30 und 40 sind Mehrbereichs-Getriebeöle, die speziell auf die Anforderungen älterer Getriebe abgestimmt sind. Sie werden eingesetzt, wenn ab Werk EP80, EP90, SAE 30 oder SAE 40 vorgeschrieben waren und sind gleichermaßen geeignet für gerade verzahnte, synchronisierte, Overdrive- und Vorwählgetriebe. Diese beiden Öle enthalten keine EP-Zusätze, die ernsthaften Schaden an Gelbmetall-Synchronringen und -Lagern verursachen können, und auch keine Reibungsmodifizierer, die zu Schlupf in Overdrives und Vorwählgetrieben führen können."

Vielleicht konnte ich Dir ein wenig helfen


CharlyW
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#3

Beitrag von mn-nl »

Mmmmm, eigentlich steht's immer auf der Flasche, zumindest beim Spezifikation?

Eine Alternative waere zum Volvowerkstatt zu gehen, die hatten auch die Laycock OD? Volvo ratet wie ich dachte ATF oel, sollte auch gut funktionieren den verschiedene Internetforen nach?

Hier: https://www.quantumechanics.com/categor ... x&catid=11
hat ein in Amiland bekannte OD Spezialist mal was zum Thema geschrieben.

Hypoid oel hat auch zutaten die zu 'rutschig' sind fuer den OD und damit die Wirkung beeintrachten.

Gruesse, Marc
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#4

Beitrag von TRdry »

Hallo Mark,
für den TR mit oder ohne Overdrive nehme ich ein einfaches SAE 80W90 GL-4. Für die Hinterachse eignet sich GL-5. Die Öladditivierung bei hochlegierten Ölen ist heute vorwiegend so fortschrittlich, dass auch Buntmetalle kein Pitting mehr aufweisen. Aber wie schon gesagt, das Problem ist die Kupplung im OD. Da könnten die in GL-5 zahlreich vorhandenen Additive die für die Funktion der Kupplung erforderliche Reibung negativ beeinflussen. Wenn Du ein Öl ganz ohne EP-Zusätze nehmen willst, geht auch SAE 20W-50 Motoröl. Das hat nahezu die gleiche Viskosität wie SAE 80W-90 Getriebeöl.
Gruß,
Thomas

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#5

Beitrag von TR-Tom »

@ thomas
was ist bitte ein pitting bei buntmetallen?
Danke Tom
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#6

Beitrag von Markymark »

Hallo zusammen,

vielen Dank für euren Rat. Dann hatte ich also mehr oder weniger in die richtige Richtung gedacht: das GL5 die ggf. 'buntmetallschädlichen' Additive kennzeichnet. Ich werde um diese Zusätze besser einen Bogen machen.

Gruß + schönes Wochenende

Mark
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#7

Beitrag von mn-nl »

Tom:

Pitting ist wenn kleine 'Loecher' auf die Kontaktflache der Zahnflanken entstehen, oder in die Laufbuchsen. Ursachen sind verschiedene: im Falle dieser Buchsen wird das Metal angefressen von bestimmte Additive im (GL5-) oel.

An die Zahnflanken passiert's auch durch zu hoehe Belastung in Verbindung mit nicht zureichenden Schmierung. Das aber ist im TR-Getriebe in der Regel nicht der Fall es sei den es liegt ein Materialfehler vor.

Gruesse, Marc
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#8

Beitrag von TRdry »

@Tom
Marc hat die Frage schon beantwortet.

Der Lochfraß an Buntmetallen entsteht u.a. durch Schwefel- und/oder Salzsäure. Damit sich diese Stoffe bilden können müssen einige Randbedingungen vorhanden sein (u.a. Schwefel, Chlor und :!: Feuchtigkeit :!:). Aus S(chwefel) und H2O kann sich Schwefelsäure (H2SO4) bilden und aus C(hlor) und H2O kann sich Salzsäure (HCI) bilden. Diese Säuren greifen Kupfer, Zink und Zinn an.

Gruß,
Thomas

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Zuletzt geändert von TRdry am 17.03.2007, 18:49, insgesamt 1-mal geändert.
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#9

Beitrag von MadMarx »

ich fahre GL4 im getriebe und GL5 in der HA.
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