TR6 1969 Wiederaufbau

Hier gehören übergreifende Themen wie z. B. der Wartungsplan vor dem Winterschlaf hinein.

Moderator: TR-Freunde-Team

Fuxl
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TR6 1969 Wiederaufbau

#1

Beitrag von Fuxl »

Hallo zusammen

Ich hab mich ja schon kurz vorgestellt, und auch mein Projekt. Hier würd ich gern etwas tiefer eintauchen und zeigen woran ich arbeite.

Nochmal kurz zum Fahrzeug was mir bisher hier an Informationen rausgekommen ist.

-1969 Als US spec ausgeliefert
-1970 nach Deutschland importiert
-zwischen 1970 und 1974 2 Besitzer. Einer davon hat ihn wohl auf Einspritzer umgebaut
-1974 von dem hiesigen User DietmarA erworben, bereits mit Einspritzung und geschwärzten Stoßstangen
-1977 weiterverkauft
-1979 stillgelegt und seither nicht mehr zugelassen
-irgendwann angeblich in einem Museum gestanden (Bei dem jetzigen Zustand muss das ein Freilichtmuseum gewesen sein)
-irgendwann nach Österreich verkauft
-irgendwann in die Steiermark verkauft
-irgendwann nach Oberösterreich
-2024 bereits in Teilen zu mir nach Niederösterreich

Der zustand war bei mir schon sehr.....hmm.......wie sagt man das am besten? .......... bei einem Steak würd ich sagen etwas zu viel "well done"

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Meine Einschätzung war: Nicht gut, aber auch nicht Hoffnungslos! Auf jeden Fall eine Herausforderung!
Der Preis war OK mit rund 5k€

Noch kurz zu mir: Ich mach eigentlich immer alles selber an Autos. Motorevisionen und tausch, Lackierungen, Fahrwerke usw usw usw. hab schon viel an Range Rover Classic geschraubt und an anderen Landrover Produkten.
Engländer sind mir also nicht Fremd.......aber Blech arbeiten habe ich bis jetzt immer gemieden!
Beim Range Rover hab ich es so gehandhabt das ich einfach eine komplette "neue" Karosserie aufgesetzt habe anstatt die alte zu schweißen.

Das soll hier anders werden. Hier will ich die Karosserie selbst wieder herstellen. Da ich ein Realist bin, ist mir absolut klar das es nicht perfekt wird, sondern einen Lernprozess darstellt.
Ich beginne mit der Wanne, und schau wie es wird. Es muss technisch absolut gut werden, aber darf durchaus optische Mängel aufweise.

Als Deutscher hätte man einen gewissen perfektionistischen Ruf zu wahren....als Österreicher tut man sich da leichter: "Des wird schon passen" ist eher mein Motto . ;-)

Also wer gerne eine bling bling restauration sieht, sollte schnell wegklicken. Hier wird gepfuscht! :wave:
Es soll ein Spaß gerät werden und nichts für die Vitrine.

Mein grober Plan:
Schritt 1: Karosserie ausschweißen
Schritt 2: Rahmen und Fahrgestell fertig stellen
Schritt 3: Motor Revision
Schritt 4: Zulassen und auf die Straße bringen.
Gesamt Invest bis hier hin soll unter 10k bleiben!

erst danach:
Schritt 5: bessere Schönere Karosserieteile suchen
Schritt 6: Motor upgrade. Schwung leichter, Ein und Auslass erweitern, vielleicht Nockenwellen und ich hab Erfahrung mit Megasquirt 2, und will das hier eigentlich auch angehen usw usw

und erst danach..
Schritt 7: Perfektionieren

Ihr seht, nicht das was üblicherweise hier gemacht wird, soweit ich das bis jetzt gesehen habe.
Falls so ein Projekt gar nicht in das Forum passt, bitte auch gleich sagen.
Ich will hier niemanden verärgern oder provozieren! Bin ein sehr umgänglicher humorvoller Mensch, der hauptsächlich lernen will.

mfg
Roland
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Re: TR6 1969 Wiederaufbau

#2

Beitrag von JochemsTR »

Hallo Roland, schön das du Zeit nimmst das alles hier zu beschreiben und mit Bilder zu dokumentieren. Wir sind gespannt auf das Ergebnis. Jeder soll es machen wie er will.
Fliegender Holländer am Bodensee fuhr:
TR6 - 1973 - 56/11 - CF1xxxxUO - 2,7L mit Kent 290° - LT77 5-Gang - Phoenix - EFI EMU Black - 205/60 auf 7x16
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Re: TR6 1969 Wiederaufbau

#3

Beitrag von Jacky »

Hallo Roland,

ich freue mich sehr auf Deine Dokumentation. Zumal wir vom Gedankengut relativ eng beieinander liegen. Mit geht es in erster Linie auch um den Fahrspass.

Viele Erfolg
Walter
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Re: TR6 1969 Wiederaufbau

#4

Beitrag von Fuxl »

Das Fahrzeug war urspünglich mal Gelb, wie Dietmar mit einem tollen bild von 1977 gezeigt hat:

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mittlerweile, ist es eher ein künstlerisches flower power mischmasch aus vielen verschiedenen Elementen:

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Und wenn man sich details ansieht, wird einem ganz schwindelig.

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Als Anfänger, sowohl bei TR6 als auch bei Blecharbeiten ist es echt schwer wo man hier wie anfängt.
Viele dinge sind schon mehrfach geschweißt und aufgedoppelt. Wo ich nur Vermutungen anstellen kann wie das mal war und wie es gehört.

Aber ich besitze bereits einen Winkelschleifer, einen Hammer, ein Schweißgerät und eine alte Motorhaube als Blechquelle..... also auf zum werkeln. :yes:
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Fuzzy
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Re: TR6 1969 Wiederaufbau

#5

Beitrag von Fuzzy »

Hallo Roland,
hau rein und zeig was du machst.
Ich finde sowas klasse, bin gespannt wie es weitergeht.

Meine Devise ist >>>Selbermachen was geht.
Warum?
Weil es Spaß macht, ein Ausgleich zum Berufsleben ist, im Regelfall Geld spart und ja, weil tatsächlich nicht alles zwingend perfekt sein muss.
Und wenn mal was länger dauert oder 2-? Anläufe braucht ... na und, was soll's
Gruß,
Jörg
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Re: TR6 1969 Wiederaufbau

#6

Beitrag von Fuzzy »

Ach und noch was.
Der TR ist keine blaue Mauritius und keine Prinzessin.
Die paar Falten und knusprigen Stellen .... Das schaffst du.
Wenn du Detailbilder von irgendwelchen Blechecken brauchst, dann melde dich einfach. Ich kann dir bei Bedarf Bilder von den meisten Bereichen machen.
>>>Ich habe noch den einen oder anderen "Bausatz" rumstehen. 😉
Gruß,
Jörg
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Re: TR6 1969 Wiederaufbau

#7

Beitrag von Fuxl »

Für mich ist der TR6 eine Lila Gelb Rote Mauritius! :heilig:

Mittlerweile ist auch schon einiges passiert.

Ich hab viel rausgeschnippelt und meine ersten Schweißübungen gemacht.

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Wobei das jetzt eine sehr flotte Zusammenfassung der letzten Monate ist.
Für einen Anfänger wie mich ist jeder schnitt eine Herausforderung

Wo schneide ich?
Was schneide ich?
wie tief schneide ich?
schneide ich gerade?
Oder doch schräg?
mehrere verschiedene ebenen bei den verschiedenen Blechlagen?
Wie kann ich das entsprechende Blech dann fertigen?
Reicht mein Hammer?
oder brauch ich noch ein Werkzeug?
Jetzt hab ich das Blech rausgeschnitten, aber bevor ich das einsetzen kann, muss ich eigentlich das andere Blech auch noch rauschneiden und neu machen.
Dann ist das andere Blech heraussen und ich denke.....shiit, jetzt muss aber vorher das hier auch noch raus.
dann ist das auch heraussen, und man findet das nächste das vorher raus muss.
und irgendwann stopsel ich das ganze wie der zusammen.
Dann setze ich 237 Schweißpunkte mit 50Ampere und es passt perfekt, und beim 238igsten Punkt geht es bbbbrrrrruuuuuuuuuuuuuuuuuzzzzzzzzzz und ich hab ein RIESEN Loch.
Dann ist alles gepunktet, und ich schleif die Schweißnaht weg, und natürlich bin ich zu grobmotorisch und schleife das blech neben der Schweißnaht durch :kopfklatsch
Und ein solches Loch zuschweißen ist gleich wieder schwieriger, weil ja das blech an den Rändern hauchdünn geschliffen wurde.

Aber wem erzähl ich das....ihr habt ja selber alle mit englischem Blech zu tun.

Wobei als Blechlieferant dient meine alte Toyota Motorhaube. Ich vermähle Hier also die Engländerin mit nem Japaner .

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Ich hoffe nur das ich nicht noch ne zweite Motorhaube benötige.....die ist nämlich noch montiert.
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Re: TR6 1969 Wiederaufbau

#8

Beitrag von Drolli »

oin,
was ich nicht verstehe,wenn das Fahrzeug 1979 abgemeldet wurde, also für mein Verständnis nicht mehr benutzt wurde,
wo ha sich das Auto den Rost eingfangen - hat der bei Gosch in List auf Sylt auf dem Parkplatz gestanden,
so als Rostversuch?
Gruss aus Angeln Carl
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Re: TR6 1969 Wiederaufbau

#9

Beitrag von Fuzzy »

Hi,
ich habe auch noch einen 6er LHD-CR-PI, D-EZ74 und Stilllegung 79 ....
So was scheint also tatsächlich immer wieder zum Vorschein zukommen.
Da sind die Außenschweller auch pulverisiert. Innenschweller und Boden sind tatsächlich noch brauchbar, der Rest ist auch eine Komplettbaustelle.
Aber solche Korrosionsschäden sind bei Ganzjahresbetrieb in unserem Klima sicherlich nicht außergewöhnlich.
Wobei da der TR keine Ausnahme sein dürfte. Auch andere Hersteller wie VW, Opel, Ford, .... aus den 60er und 70er Jahren können da wahrscheinlich ein Lied davon singen.
Wir sind da mit den oft rostarmen US-Importen nur verwöhnt worden.

Zurück zu deinem Projekt.
Musst dein Licht nicht unter den Scheffel stellen.
Sieht doch gut aus was du da machst.
>>>Gefällt mir, weiter so
Gruß,
Jörg
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Re: TR6 1969 Wiederaufbau

#10

Beitrag von Papa Fox »

Nur Mut ! beachtenswert ein solches Projekt. mit den 10 K dürfte es knapp werden ... Ich schätze, es wird ein bißchen mehr werden !°
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Fuzzy
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Re: TR6 1969 Wiederaufbau

#11

Beitrag von Fuzzy »

Jepp,
das wird auf jeden Fall spannend und das ist auf jeden Fall in sehr ambitioniertes Ziel.
Das geht meines Erachtens nur, wenn man alles selber macht, auch beim Material und den Teilen genau kalkuliert, auch mal gebrauchte Brocken verbaut und die Zeit, die nötigen Fähigkeiten, den Mut, die Geduld und die Ausdauer vorhanden ist.
Und klar, ein Hang zur Perfektion ist auch nicht hilfreich.

Aber was bis jetzt zu sehen ist, geht genau in die richtige Richtung.
Bis jetzt sehe ich nicht mal fertige Reparaturbleche, sondern nur selber gemachte Bleche.
Die Werkstattausstattung sieht auch so aus, als wäre da nicht nur ein Hammer zum Dengeln vorhanden ... >>>"Shrinker & Strecher".
Gruß,
Jörg
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Re: TR6 1969 Wiederaufbau

#12

Beitrag von nitromethan »

Tolles Projekt! Das erinnert mich daran, wie ich in den 80er Jahren einen Volvo "restauriert" habe.
Als Student mit einem Budget von ein paar hundert Mark. In einer gemieteten Garage mit Holztor, ohne Licht und ohne Strom. Akkugeräte gab es damals noch nicht - also alles in Handarbeit. Die meisten Teile gab es auf dem Schrottplatz, teilweise auch aus anderen Modellen. Bleche mit einem Meißel und einer Blechschere herausgetrennt... Dann im Winter bei 4 Grad mit stark verdünnter Farbe gestrichen. Das hat über ein Jahr gedauert, viel improvisiert doch der Wagen bekam problemlos TÜV. Vier Jahre bin ich damit gefahren, bis ich einen gut bezahlten Job hatte.
Eines hat sich dabei entwickelt: die persönliche Erkenntnis, dass ich mir einen Wagen erst dann wirklich aneigne, wenn ich selbst viel daran gemacht habe. So ist das bei allen Restaurierungen in den letzten Jahrzehnten bis heute geblieben. Momentan überarbeite ich einen 72er TR6.
Deine Berichte werde ich weiter mit Neugier und Freude verfolgen und wünsche dir das Durchhaltevermögen, das man dazu braucht. Du schaffst das!
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Re: TR6 1969 Wiederaufbau

#13

Beitrag von Fuxl »

Hallo

Ich denk mir, gerade in Bereichen die man eigentlich nicht sieht, warum ein teures Reparaturblech kaufen wenn mans selber dengeln kann.
Im Prinzip konnte ich bis jetzt alles aus der Motorhaube raus basteln. Ich glaub nur der Karosserieaufhängungspunkt im Motorraum war ein dickeres Blech.

Natürlich hab ich mehr Werkzeug als nur einen Hammer. Ich hab nämlich auch einen zweiten Hammer! :-)

Scherz ;) ein kleiner shrinker/strecher war das erste was ich mir an Werkzeug geleistet habe. Auf aliexpress um 80€
Und einen akku-Geradschleifer musst ich auch schon kaufen da ich an die grenzen des Winkelschleifers stieß.

Eine kleine, Selbstgebastelte Abkantbank hatte ich vorher schon. Mittlerweile weiß ich das man die aber eigentlich so gut wie nie verwenden kann, weil immer irgendwelche doppelbiegungen zu machen sind. Meist arbeite ich also erst wieder mit Schraubstock und Hammer.

Aktuell bastle ich gerade einen kleinen Deckenkran, damit ich dann KArosserie und Rahmen wieder trennen kann.

Theoretisch müsste er pro Laufkatze 1000kg problemlos abkönnen.

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In der Praxis werd ich nur 2x250kg Winden aufhängen da der Träger schon mehr Löcher als das Auto aufweist :idea:

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Re: TR6 1969 Wiederaufbau

#14

Beitrag von Timm »

Schöne Werkstatt! Bin etwas neidisch ...
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Re: TR6 1969 Wiederaufbau

#15

Beitrag von Derfel »

Schöne Werkstatt,

Aber die Statik Hält das aus?

Grüße
Roman
Wer einatmet muß ausatmen
Wer einschläft muß ausschlafen :o

Übrigens, mein Hund war reinrassiger Engländer :(
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