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Aus Fehlern lernen

Verfasst: 28.01.2024, 18:24
von tr6helmuth
Liebe Gemeinde, jetzt ist noch Zeit dafür, bevor wir wieder die Sonne putzen!
Wir alle haben doch in unserem Schrauberleben die eine oder andere Katastrophe erlebt.
Katastrophen, die wir nie vergessen werden, die aber einerseits für Nichtbetroffene sehr unterhaltsam, für andere aber auch
sehr lehrreich sein können.
Sollte sich jemand scheuen, bei der hier bisweilen auftretenden Schadenfreude Hemmungen zu haben, seine triumphalen Erlebnisse zu veröffentlichen,
möge wie folgt anfangen:
Kumpel von mir, Dipl. Ing. Maschinenbau (Lehrer geht auch), will in seiner Garagenwerkstatt mit der Flex schnell noch das Rasenmähermesser schleifen.
Schutzausstattung, Haltung der Maschine, alles vorbildlich!
Messer scharf und blank, die Windschutzscheibe vom 6er aber nicht mehr. Die sah aus, als ob er tagelang hinter einem Kieslaster gefahren wäre.
"Klarglas" kann dann auch nichts mehr machen.
Schleifpartikel vom Schleifscheibenabrieb wirken wie Kupferschlacke im Sandstahler!

...ach ja,die fliegen auch noch, wenn sie nicht mehr glühen....und ....ich bin nicht stolz drauf!


Helmuth aus Lübeck, beste Grüße!

Re: Aus Fehlern lernen

Verfasst: 29.01.2024, 06:23
von Kamphausen
Zylinderkopf von Motor gelöst....
Wanne auf Arbeitsbank
Zylinderkopf in Wanne und dann mit Bremsenreiniger den ganzen Schmodder entfernt....

Auspuffbolzen entfernen....
will nicht...
Hitze hilft....

Feuerlöscher für Bremsenreiniger....

Peter
PS: Ich weiß nicht, wie ich auf die bescheuertes Idee mit dem Gasbrenner kam...

PPS: Löschpulver fliegt auch überall hin....

Re: Aus Fehlern lernen

Verfasst: 29.01.2024, 12:20
von runup
:? FEHLER??... nicht erlaubt.. :no:
mfg

Re: Aus Fehlern lernen

Verfasst: 29.01.2024, 18:11
von Fuzzy
Erlaubt oder nicht, sie passieren halt doch ....
Ja klar, außer dem der nicht schraubt, bzw. schrauben lässt.
Und es können die Fehler die einem “Profi“-Schrauber halt auch mal passieren, in Form von Arbeitsstunden auf der Rechnung erscheinen.

Wie auch immer ...

TR6 PI
Rücklauf wegen ewig langer Standzeit zugegammelt ...
Mit Schweißdraht von vorne und von hinten vergeblich versucht durchzustochern ....
Leitungen von unten “genau“ :kopfklatsch verfolgt ...
Trennstelle gefunden, auseinander geschraubt und gewundert dass komischer, alter, öliger “Sprit“ raus läuft ....
Von unten weiter gestochert ....
Irgendwann die Länge des Stocherdrahts gemessen und festgestellt, dass ich eigentlich schon lange durch sein müsste ...
Erstmal etwas ratlos :?
Nochmal genauer geschaut, geflucht, Leitung wieder zusammengeschraubt .... und erst mal die Bremsen entlüftet ....
Ja genau die Bremsleitungen waren jetzt innen auch sauber ..... :lol:

Noch ein Klassiker von einem Schrauberkollegen:
Vollrestauration ...
Nach dem Lackieren Karosserieteile montiert
Seitenscheibe in die Tür ....
Rums, Scheibe fällt in die Tür ....
Ergebnis: Beule von innen nach außen ....
>>>Fluchen, Geldbörse raus und lackieren die Zweite ....

Würde sagen “Shit happens“. Und zwar wahrscheinlich bei jedem, nur spricht keiner gerne drüber.

Re: Aus Fehlern lernen

Verfasst: 29.01.2024, 18:24
von Fuzzy
Jetzt ist mir gerade nochmal was eingefallen:

TR6 Zylinderkopf
Kanäle vom Versatz her brauchbar, bzw. durch Bearbeitung egalisierbar....
Einlasskanäle bearbeitet ...
Wenn schon, dann richtig .... :yes:
Das muss richtig rocken, gell ...
Soweit so gut, 4. Einlasskanal war vom Guss her offensichtlich doch etwas anders ...
>>>>DURCHBRUCH in den Wasserkanal ... :kotz:
Geflucht, fast geheult, .... aber es hilft alles nichts, der Brocken ist für die Tonne ...
Ja gut, als Briefbeschwerer wäre das Ding vielleicht noch zu brauchen gewesen ...
Man, man, man, ..... so ein Sch...dreck.

Egal, auch das ist Geschichte und ihr habt was zu lachen :lol:

Re: Aus Fehlern lernen

Verfasst: 29.01.2024, 19:05
von Triumphator
…was hast du für Briefe…..

Grüße

Wolfgang

Re: Aus Fehlern lernen

Verfasst: 29.01.2024, 20:15
von nitromethan
Einem Freund (KFZ Meister!) ist vor vor langer Zeit ein Porsche 356 abgebrannt weil er beim schweißen noch diverse Teile im Innenraum gelassen hat.
Und ich habe vor ein paar Jahren ein Getriebe gewechselt, alles wieder zusammengebaut und mich danach gewundert, weshalb die Kupplung nicht funktioniert. Kein Wunder, das Ausrücklager lag noch auf der Werkbank...

Re: Aus Fehlern lernen

Verfasst: 29.01.2024, 20:35
von Fuzzy
Triumphator hat geschrieben: 29.01.2024, 19:05 …was hast du für Briefe…..

Grüße

Wolfgang
Jo,
drum hab ich den Klumpen zur Analyse der Wanddicken in "Scheiben" zerschnitten.

Re: Aus Fehlern lernen

Verfasst: 29.01.2024, 22:12
von Fuzzy
Wenn schon sonst keiner mehr "die Hosen runter lässt", oder alle perfekte, fehlerlose Schrauber sind, dann hau ich halt nochmal einen raus.

Ich, damals 18 und schraubertechnisch der volle Grünschnabel
Das 1. Auto mit Totalschaden voll am A....
Hatte viel Glück beim Unfall
Dann 2. Auto, heute ein seltenes Stück >>>Audi 50 1,3l 60PS
Ölverlust, der dem TÜV nicht gefallen hätte
Also keine Ahnung von nichts
Ölverlust ganz klar, die Ölwannendichtung
1. Mal gewechselt, immernoch undicht ...
Ganz klar, Fehler bei der Montage
2. Mal gewechselt, immernoch undicht ...
Gut, es muss was anderes sein
Ganz klar Kurbelwellendichtring zwischen Motor und Getriebe
Getriebe raus, Dichtring wieder rein, Getriebe wieder rein ...
Sch.... Blech dazwischen vergessen, Getriebe wieder raus Blech rein, Getriebe wieder rein
Sch.... immernoch undicht ....
Profi gefragt: >>>"... Man, mach den ölige Klumpen erst mal sauber ..."
Also sauber gemacht ....
Ich hätte heulen können ...
Ergebnis: Öldruckschalter für keine 10DM gewechselt und gut war's.

Aber nicht zur Strafe, nur zur Übung. Alles durchgeführt in einer kleinen Garage, mit kleinem Wagenheber und 1 Unterstellbock. Sowas härtet ab und die Moral von der Geschicht:
Ruhig Brauner, ruhig, .... und erst mal den Grips einschalten und nicht gleich wild drauf los schrauben.
Ja gut, schwierig wenn man jung und wild ist ...., aber heute als alter Sack, muss die Energie besser eingeteilt werden.

Sodale, jetzt habe ich hier erst mal fertisch

Re: Aus Fehlern lernen

Verfasst: 29.01.2024, 23:16
von Georg tr5
Audi 50 mit 60 PS? Das war schon was.
Da bist Du aber wirklich ein alter Sack.
Grüsse

Re: Aus Fehlern lernen

Verfasst: 30.01.2024, 06:32
von Fuzzy
Jepp,
1988, hatte absolut keine Kohle. Das was ich hatte, steckte im ersten Auto, das ich zusammengefaltet habe .....
Der Audi 50 war damals 10 oder 11 Jahre alt, 1.HD., keine 60.000km gelaufen, überall durchgefault, ....., >>>150DM bezahlt, von nichts ne Ahnung, selber "geschweißt", vor der Haustüre selber gespachtelt und lackiert .....
Aber 685kg und 60PS, das ging gar nicht sooooo schlecht.
Ich meine der war immerhin mit 12,9 von 0-100 angegeben. Hab den Kopf zur Verdichtungserhöhung selber auf der Fräsmaschine geplant, Zündung etwas früher gedreht ....gefühlt mit angeschraubter Auspuffblende natürlich mindestens 80PS :lol: ......, bis 120 konnte man da schon Spaß haben.

Das waren noch Zeiten :yes:

Re: Aus Fehlern lernen

Verfasst: 30.01.2024, 06:46
von Jacky
Hallo,

wir haben vor vielen Jahren mal den Motor und das Getriebe von einem VW Käfer getauscht. Das Ersatzaggregat haben wir von einen VW-Bus mit Totalschaden ausgebaut. Nach dem Einbau hatte unser Käfer 4 Rückwärts- und einen Vorwärtsgang. Leider hatten wir vorher keine Ahnung, dass das Bus- Getriebe aufgrund der Achsuntersetzung andersrum läuft.
Ich denke jeder der viel selber macht hat auch schon ähnliches erlebt. Hauptsache, man lernt was draus.

Viele Grüße
Walter

Re: Aus Fehlern lernen

Verfasst: 30.01.2024, 09:09
von Marschall
Guten Morgen,
mein allererstes Auto war 1968 ein gebrauchter FIAT 500 mit scheinbar überschaubaren Rostschäden. Beim Schleifen wurden diese Löcher natürlich immer größer. Unverzagt habe ich alles zugespachelt, fein geschliffen und lackiert. Über das Ergebnis war ich richtig stolz. Am Wochenende drauf fuhr ich zum Schwimmen und stellte das Auto in die pralle Sonne. Schließlich musste der Lack ja auch noch aushärten. Als ich zum Parkplatz zurück kam traf mich fast der Schlag! Überall im neuen Lack waren große Löcher, weil der Spachtel abgeplatzt war .... Da capo ....
Dieter - mittlerweile etwas älter und erfahrener.

Re: Aus Fehlern lernen

Verfasst: 30.01.2024, 09:15
von V8
Fuzzy hat geschrieben: 29.01.2024, 20:35 Jo,
drum hab ich den Klumpen zur Analyse der Wanddicken in "Scheiben" zerschnitten.
Ich hatte einen "Lehrmeister" bei der Firma Schrick, der öfter mal Golf Köpfe mitgebracht hatte. Die Motoren hatten sich seinerzeit von etwa 156 auf 197 PS weiterentwickelt.
Dazu gab es eine Stelle im Einlass, die bis an die Grenze dünn gefräst wird. Dazu hab ich einen 10mm Stab, mit dem man den Kanal anschlägt. Mir wurde da gezeigt, wie es eher "ting" an den dicken Stellen macht und ein eher trockenes "tock" an den Stellen, die fast durch sind.

Das funktioniert auch an Köpfen aus Grauguss.

Genau die besagte Stelle ist übertragen auf den TR allerdings nicht so kritisch. Die Kanäle sind in der Regel beim TR zu weit eingeschoben und von daher steht am Außenradius vom Einlass reichlich Material.

Re: Aus Fehlern lernen

Verfasst: 30.01.2024, 09:17
von Ralf-TR6
Hallo,
Kann mich auch noch gut dran erinnern: Mit 19 Jahren fuhr ich einen Fiat 850 Spider. Der brauchte dringend eine neue Kupplung und einen neuen Kurbelwellensimmerring, weil da, wo er parkte praktisch immer eine Ölpfütze war. Das Getriebe war so klein, daß man es, unter dem Wagen liegend, beim Ausbau auf den Brustkorb absenken konnte. Also, neue Kupplung rein und alles wieder zusammengebaut. Und was fand sich beim Aufräumen auf der Werkbank? Der neue Kurbelwellensimmerring..
Grüsse
Ralf