Selbermacher >>> "Garagen"-Lackierung
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Selbermacher >>> "Garagen"-Lackierung
Hallo zusammen,
wer von euch hat selber lackiert?
Welche Materialien habt ihr verwendet?
>>>gerne mit Hersteller und warum?
Wie war eure Vorgehensweise?
Ich habe es wie folgt geplant:
Rahmen:
- Evtl. gestrahlt, ist aber noch nicht sicher
- Doppelte Bleche, Falze, nicht perfekt entrostbare Stellen, ... >>> Ovatrol, Rostegal, ... Überschuss auf den Flächen entfernen.
- Kompl. ordentliche 1K Grundierung mit guter Kantendeckung>>> Brantho Korrux nitrofest oder irgendwas mit entsprechenden Eigenschaften. Vermutlich gepinselt und gerollt und/oder evtl. gespritzt.
- Kompl. lackiert mit Chassilack oder KH oder PU-Lack oder KH mit Ovatrol. Auch gerollt oder gespritzt.
Karosse:
- Evtl. gestrahlt, ist aber noch nicht sicher
Unterboden, Radhäuser, Motorraum, Kofferaum, Kotflügel innen & Schraubkanten, Hauben innen & Übergänge zu außen, Türen innen, evtl. Türausschnitte, Schweller
- Falze, doppelte Bleche, ... mit Owatrol oder Rostegal oder... vorarbeiten, Überschuss auf den Flächen entfernen.
- Kompl. ordentliche Grundierung mit guter Kantendeckung>>> BK nitrofest oder oder irgendwas mit entsprechenden Eigenschaften. Vermutlich alles gespritzt.
- Falls nötig eine Zwischenschicht mit 2K Füller und ggf. Nassschliff
- Endbeschichtung:
2K Uni in Wagenfarbe oder alternativ 2K mit Basis- und Klarlack >>>Was geht in der "Garagenwerkstatt" besser?
Alle Außen- und Sichtflächen:
Kein Zinn (will keine Säure auf dem Auto oder noch schlimmer in Falzen haben)
Wenn nötig, dann Zinnersatz >>>Kaltzinn 2K-Epoxy
2K-Epoxy-Grund
Spachtel: Polyester? oder Epoxy? Was fällt weniger unter Amateurbedingungen zusammen?
Wie lange lasst ihr das vor dem Endschliff "zusammensacken"?
2K-Füller und Nassschliff
Komplett montieren (Scheibenrahmen und Surreytop separat)
Satt mit 2K Uni in Wagenfarbe oder alternativ mit 2K Basis- und Klarlack >>>Was geht in der "Garagenwerkstatt" besser?
Endprozess, so wie es viele Amis machen:
>>>"Cut and buff"
1000er, ggf. nachtupfen, 1000er, 1500er, 2000er, 3000er danach mit der Maschine polieren.
D.h. Staubeinschlüsse, Läufer, Orangenhaut, .... entfernen.
Kotflügel (4A, 250er) lösen und Zierkeder incl. Sanders Fettband verbauen. Beim 250er ggf. wie original mitlackieren.
Bei der möglichen Abdichtung der Falze bin ich noch unschlüssig. Mir gefällt es irgenwie nicht, irgenwas zu zu pampen, wo ich nachher nicht mehr hin sehe.
Bei einem Sommer-Schönwetter-"Stehzeug" wohl auch völlig übertrieben.
Weitere Vorschläge (Bitte nicht: "Geh doch zum Lackierer...), Ideen, Tipps, ....
wer von euch hat selber lackiert?
Welche Materialien habt ihr verwendet?
>>>gerne mit Hersteller und warum?
Wie war eure Vorgehensweise?
Ich habe es wie folgt geplant:
Rahmen:
- Evtl. gestrahlt, ist aber noch nicht sicher
- Doppelte Bleche, Falze, nicht perfekt entrostbare Stellen, ... >>> Ovatrol, Rostegal, ... Überschuss auf den Flächen entfernen.
- Kompl. ordentliche 1K Grundierung mit guter Kantendeckung>>> Brantho Korrux nitrofest oder irgendwas mit entsprechenden Eigenschaften. Vermutlich gepinselt und gerollt und/oder evtl. gespritzt.
- Kompl. lackiert mit Chassilack oder KH oder PU-Lack oder KH mit Ovatrol. Auch gerollt oder gespritzt.
Karosse:
- Evtl. gestrahlt, ist aber noch nicht sicher
Unterboden, Radhäuser, Motorraum, Kofferaum, Kotflügel innen & Schraubkanten, Hauben innen & Übergänge zu außen, Türen innen, evtl. Türausschnitte, Schweller
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- Falls nötig eine Zwischenschicht mit 2K Füller und ggf. Nassschliff
- Endbeschichtung:
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Alle Außen- und Sichtflächen:
Kein Zinn (will keine Säure auf dem Auto oder noch schlimmer in Falzen haben)
Wenn nötig, dann Zinnersatz >>>Kaltzinn 2K-Epoxy
2K-Epoxy-Grund
Spachtel: Polyester? oder Epoxy? Was fällt weniger unter Amateurbedingungen zusammen?
Wie lange lasst ihr das vor dem Endschliff "zusammensacken"?
2K-Füller und Nassschliff
Komplett montieren (Scheibenrahmen und Surreytop separat)
Satt mit 2K Uni in Wagenfarbe oder alternativ mit 2K Basis- und Klarlack >>>Was geht in der "Garagenwerkstatt" besser?
Endprozess, so wie es viele Amis machen:
>>>"Cut and buff"
1000er, ggf. nachtupfen, 1000er, 1500er, 2000er, 3000er danach mit der Maschine polieren.
D.h. Staubeinschlüsse, Läufer, Orangenhaut, .... entfernen.
Kotflügel (4A, 250er) lösen und Zierkeder incl. Sanders Fettband verbauen. Beim 250er ggf. wie original mitlackieren.
Bei der möglichen Abdichtung der Falze bin ich noch unschlüssig. Mir gefällt es irgenwie nicht, irgenwas zu zu pampen, wo ich nachher nicht mehr hin sehe.
Bei einem Sommer-Schönwetter-"Stehzeug" wohl auch völlig übertrieben.
Weitere Vorschläge (Bitte nicht: "Geh doch zum Lackierer...), Ideen, Tipps, ....
Gruß,
Jörg
Jörg
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Re: Selbermacher >>> "Garagen"-Lackierung
Hallo Jörg,
ich würde, falls Du es nicht eh schon kennst, mal das Fahreuzglackiererforum konsultieren, da gibt es massenweise Infos zu Deinen Fragen.
Ein paar Anmerkungen aus meiner bisherigenn Erfahrung:
Ich arbeite grundsätzlich lieber mit 2K Uni, statt 2-Schicht. Ist schlicht viel einfacher nachher "imperfections" rauszuschleifen/polieren, die man in der Garage unweigerlich hat
Wenn Polyesterspachtel (spricht imo grundsätzlich nichts dagegen) immer nochmal Epoxygrundierung drüber
Gerade als Anfänger beim Schleifen Kontrollschwarz verwenden
Ich arbeite meistens mit Mipa Produkten. Nicht weil ich 10 ausprobiert hätte und ich die für die besten halte, sondern weil's die ersten waren, ich damit klar kam und dabei geblieben bin.
Viel Erfolg
Achim
ich würde, falls Du es nicht eh schon kennst, mal das Fahreuzglackiererforum konsultieren, da gibt es massenweise Infos zu Deinen Fragen.
Ein paar Anmerkungen aus meiner bisherigenn Erfahrung:
Ich arbeite grundsätzlich lieber mit 2K Uni, statt 2-Schicht. Ist schlicht viel einfacher nachher "imperfections" rauszuschleifen/polieren, die man in der Garage unweigerlich hat
Wenn Polyesterspachtel (spricht imo grundsätzlich nichts dagegen) immer nochmal Epoxygrundierung drüber
Gerade als Anfänger beim Schleifen Kontrollschwarz verwenden
Ich arbeite meistens mit Mipa Produkten. Nicht weil ich 10 ausprobiert hätte und ich die für die besten halte, sondern weil's die ersten waren, ich damit klar kam und dabei geblieben bin.
Viel Erfolg
Achim
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Re: Selbermacher >>> "Garagen"-Lackierung
Ja, Mipa ist mir ein Begriff. Taucht auch in vielen gegoogelten Beiträgen in verschiedenen Foren immer wieder positiv auf.
Habe den PU-Lack für meine Cosmic-Felgen auch von denen gekauft. Dieser Lack soll mit Pinsel und Rolle gut zu verarbeiten sein und gut verlaufen. Wir werden sehen. Ist also vielleicht auch für Rahmen, Fahrwerk, Achsen, ... optimal. Da wäre mir Pinsel und Rolle mit einer ordentlichen Optik am sympatischsten. Das Abdecken des Umfelds und das Reinigen der Spritzpistole geht mir auf den S .... Ne Rolle und ggf. der Pinsel wandern einfach in den Müll. Und da decke ich gar nichts ab. Ja, gut, den Pinsel wasch ich schon auch aus.
Das mit 2K-Uni habe ich mir genau so gedacht. Vielleicht ein mittlerer oder schneller Härter, dann gibt es weniger Staubeinschlüsse.
Bei 2K-2-Schicht geht wahrscheinlich der Auftrag des Basislacks mit weniger Fehlern, aber beim Klarlack ist es dann die gleiche Baustelle.
Stimmt, hast recht, in so einem Forum könnte man sich mal anmelden. Da hab ich schon viel gelesen und Infos zusammengetragen.
Bei den Bereichen, die mehr oder weniger eine ansehenliche Funktionsbeschichtung haben, mach ich mir eigentlich keinen Kopf. Da habe ich schon das Eine oder Andere ausprobiert. Aber bei der Außenhaut bin ich noch etwas nervös. Da sind meine ersten Gehversuche schon über 30 Jahre her...
Habe den PU-Lack für meine Cosmic-Felgen auch von denen gekauft. Dieser Lack soll mit Pinsel und Rolle gut zu verarbeiten sein und gut verlaufen. Wir werden sehen. Ist also vielleicht auch für Rahmen, Fahrwerk, Achsen, ... optimal. Da wäre mir Pinsel und Rolle mit einer ordentlichen Optik am sympatischsten. Das Abdecken des Umfelds und das Reinigen der Spritzpistole geht mir auf den S .... Ne Rolle und ggf. der Pinsel wandern einfach in den Müll. Und da decke ich gar nichts ab. Ja, gut, den Pinsel wasch ich schon auch aus.
Das mit 2K-Uni habe ich mir genau so gedacht. Vielleicht ein mittlerer oder schneller Härter, dann gibt es weniger Staubeinschlüsse.
Bei 2K-2-Schicht geht wahrscheinlich der Auftrag des Basislacks mit weniger Fehlern, aber beim Klarlack ist es dann die gleiche Baustelle.
Stimmt, hast recht, in so einem Forum könnte man sich mal anmelden. Da hab ich schon viel gelesen und Infos zusammengetragen.
Bei den Bereichen, die mehr oder weniger eine ansehenliche Funktionsbeschichtung haben, mach ich mir eigentlich keinen Kopf. Da habe ich schon das Eine oder Andere ausprobiert. Aber bei der Außenhaut bin ich noch etwas nervös. Da sind meine ersten Gehversuche schon über 30 Jahre her...
Gruß,
Jörg
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Re: Selbermacher >>> "Garagen"-Lackierung
Bin mal gespannt ob da außer Achim noch ein paar selber Pinsler, Roller, Spr... sind.
Kann mir gar nicht vorstellen, dass alle zum Lackierer rennen.
Bin gespannt, vielleicht lesen am Wochenende noch ein paar Selbermacher mit und schreiben was.
Kann mir gar nicht vorstellen, dass alle zum Lackierer rennen.
Bin gespannt, vielleicht lesen am Wochenende noch ein paar Selbermacher mit und schreiben was.
Gruß,
Jörg
Jörg
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Re: Selbermacher >>> "Garagen"-Lackierung
Hallo Jörg,
da bringst Du ein Thema auf, bei dem ich auch mal was beitragen kann. Wo ich selbst sonst immer nur Fragen poste. Ich habe in einem früheren Leben Werbetechniker gelernt und dabei Spritzlackieren von der Picke auf gelernt.
Zum Werkzeug und zur Handfertigkeit. Bevor Du ans Lackieren denkst, mach Dich mit einer Spritzpistole vertraut. Der richtige Luftdruck (meist 2-3 bar), Kondenswasserabscheider, Einstellungen an der Spritzpistole (Rundstrahl, Breitstrahl, Punktstrahl) und vor allem der Führung der Spritzpistole exakt parallel zum Werkstück. Zu hoher Luftdruck und die Farbe prallt Dir vom Werkstück wieder ab. Die Spritzpistole zu weit zugeschnürt und die Farbe kommt trocken aus der Spritzpistole und rieselt als Staub auf das Werkstück. Umgekehrt zu weit aufgedreht und die Farbe läuft Dir vom Werkstück runter und härtet an der Oberfläche schneller aus als in der Tiefe. Das heisst: üben, üben, üben. In dem Bereich, über den wir hier sprechen, macht es nicht die Preisklasse der Spritzpistole aus, sondern die Handfertigkeit.
Vorbereitung der Oberflächen: bloss kein Sandstrahlen. Ich habe vor vielen Jahren eine Mercedes Rohkarosse und zum Teil auch die Anbauteile sandstrahlen lassen und das in einem Fachbetrieb und zum Teil übel Lehrgeld bezahlt. Beim Sandstrahlen kommt enorm viel Kraft auf's Material. Das kann man auffangen mit dem Anstellwinkel und der Distanz vom Werkstück. Wird aber in den Betrieben meist nicht gemacht, weil Zeit ist Geld. Das Ergebnis sind verzogene und zum Teil in sich verwundene Karosseriebleche. Bei einem Rahmen ist das unkritisch. Bei einer Rohkarosse und bedingt auch bei Anbauteilen kann man die Falze und allenfalls Bereiche strahlen, die durch Sicken hinreichend stabil sind. Aber auch dann läufst Du Gefahr, dass Dir noch nach Jahren der Sand aus dem Chassis und der Karosserie rieselt. Es ist enorm schwer bis unmöglich, das Strahlgut ("den Sand") da wieder raus zu bekommen.
Mein TR6 aus Kalifornien hatte eine Thermoplast-Lackierung. Ganz übel. Ich habe den Wagen mehrere Jahre stehen gelassen und recherchiert, wie ich damit umgehe. Schliesslich habe ich Rahmen und Karosse gesondert durch eine chemische Entlackung laufen lassen. Da wird viel fabuliert von irgendwelchem Teufelszeug, das in den Falzen verbleiben tät und einem anschliessend den Lack hochdrückt. Alles Unsinn. Die Entlackung erfolgt im Tauchbad in einer auf ca. 80 Grad temperierten Lauge. Danach mechanische Reinigung mit Hochdruckstrahler. Dann chemische Neutralisation widerum in einem Tauchbad. Und schliesslich widerum im Tauchbad eine Rostschutz-Beschichtung, die abhängig von den Umweltbedingungen, denen die Teile anschl. ausgesetzt sind, ca. 4-6 Wochen schützt. D.h. nach solcher Entlackung ist das Material praktisch nackt. Die letzte Beschichtung ist nur ein temporärer Schutz. Spätestens nach Ablauf des genannten Zeitraums muss eine Grundierung erfolgen.
Rahmen und alle Anbauteile sind bei mir nach der Entlackung durch eine KTL-Beschichtung gelaufen. Gruss an @Sinan, der auch hier im Forum unterwegs ist, und der hier wirklich hervorragende Arbeit liefert. Danach 2-Komponenten Grundierfüller, der technisch nicht notwendig ist, da die KTl-Beschichtung als Grundierung hinreichend ist, Zwischenschliff und zwei Schichten mattschwarzen 2K-Chassislack. Die Rohkarosse hat davon abweichend eine EP-Grundierung bekommen.
Zur Endbeschichtung (Grundierung, ..., Lackierung): Jahrzehnte zurück habe ich mit Profi-Material von Spiess-Hecker gearbeitet. Beim Werk in Köln am Rhein hat man ehedem eine sehr gute Beratung bekommen. Seit einiger Zeit gehören die m.W. zu einem Konzern und geben sich mit Privatkunden nicht mehr ab. Ebenfalls sehr gute Erfahrungen habe ich mit dem Material von 'Wallburg' gemacht, ein Hersteller von Industrielacken aus dem nordwestlichen Baden-Württemberg. Seit einiger Zeit ist meine Präferenz 'Standox'. Einzig wichtig ist jedoch, dass über die gesamte Beschichtung Materialien vom gleichen Hersteller verwendet werden. Empfehlung: bei Standox einen Hauptdistributor in Deiner Region ausmachen (keinen reinen Büchsenschieber), anrufen, Termin vereinbaren, Dein Vorhaben schildern und Dich beraten lassen. Habe ich selbst vor ca. zwei Jahren so gemacht, da die Materialien sich über die Jahre vor allem in der Folge verschärfter gesetzlicher Vorschriften geändert haben. War damit sehr zufrieden und werde bei Standox bleiben. Ist allerdings Hochpreissegment.
Und dann 2K, 2-Schicht. Da gehen die Diskussionen wild durcheinander. Und zwar teils aus Unkenntnis, teils weil die Begriffe heute anders belegt sind als in der Vergangenheit. Entscheidend (!!!) ist zunächst die Unterscheidung zwischen a) Lösungsmittel-haltigen und b) Wasser-basierten Lacksystemen. Zu den ersteren gehören einmal die bis in die 1960er Jahre gebräuchlichen Kunstharzlacke, bei denen die Aushärtung allein durch die Verdunstung eines Lösungsmittels erfolgt. Diese haben auch ihre Fangemeinde, sollen hier aber vernachlässigt werden. Weiter gehören zu dieser Kategorie die ab ca 1970 vorherrschenden 2K-Lacksysteme, bei denen die Beschichtung, sei es Grundierung oder Decklack, nicht durch Verdunstung eines Lösungsmittels, sondern durch ene chemische Reaktion von zwei Komponenten aushärtet. Diese Grundierung und Lacke beinhalten ebenfalls Lösungsmittel, jedoch nur noch in einem geringen Umfang und allein zur Einstellung der Viskosität. Die Aushärtung erfolgt wie gesagt allein über eine chemische Reaktion. Dennoch werden heute beide Lacksysteme ... in einer Kategorie "Teufelszeug" zusammengefasst. 2-Schicht-Lackierungen kennt man ebenfalls seit mindestens den 1960er Jahren. Die Unterscheidung 1-Schicht vs. 2-Schicht bezieht sich dabei allein auf den finalen Decklack. 1-Schicht waren die Uni-Farben. 2-Schicht waren die Metallic-Lackierungen, die aus einer Pigmentschicht (1K, also eine Komponente) und einem transparenten Decklack (2K, bestehend aus 2 Komponenten) bestehen.
Diese 2-Komponenten-Lacksysteme waren über Jahrzehnte Standard, sind aber seit einiger Zeit bis auf wenige Ausnahmen verboten. Zu den Ausnahmen gehört die Oldtimer-Restauration und tlw. der Bereich Nutzfahrzeuge. Nur: die Lackierbetriebe haben in der Folge der drastisch verschärften Umweltvorschriften umstellen müssen. Man wird nur schwer einen Betrieb finden, der beides anbietet. Diese arbeiten heute fast überwiegend mit wasserbasierten Lacken und - guess what - empfehlen diese in den wärmsten Tönen. Warum? Weil sie nur diese anbieten können. Die wasser-basierten Lacksysteme bestehen grundsätzlich immer aus zwei Schichten: einer Pigementschicht und einem Decklack. Von den Lackierbetrieben, die gar keine andere Wahl haben, wird Dir das als enormer technischer Fortschritt verkauft. Wenn Du Deinen Triumph bei einem Lackierer auf den Hof stellst mit der Massgabe, "den hätte ich gerne in rot" oder so, dann bekommst Du den halt nach 1 oder 2 Wochen mit einem wasserbasierten Lacksystem (um-)lackiert in der gewünschten Farbe zurück und alles ist gut. Wenn Du allerdings in diesem Prozess irgendetwas selbst machen willst, dann heisst es: Finger weg von wasserbasierten Lacken. Einmal wg. der Besonderheiten und Anforderungen bei der Verarbeitung und wg. dem Gesundheitsschutz.
Ich werde bei meinem TR6 alle Vorarbeiten selbst machen wie Grundierung, Versiegelung der Nähte und Füllern sowie auch Lackieren von Unterboden, Koffer-, Innen- und Motorraum. Die Lackierung der sichtbaren Aussenflächen werde ich in professionelle Hände geben. Denn dabei sind die Anforderunge deutlich höher und das erfordert gleichmässige Ausleuchtung, Abluft und Heizung. Allerdings muss man auch erst einmal einen Lackierer finden, der sich darauf einlässt. Denn die wollen sich zu Recht nicht in die Pflicht nehmen lassen, wenn nicht der gesamte Lackaufbau von ihnen ist.
Grüsse, Ulli
da bringst Du ein Thema auf, bei dem ich auch mal was beitragen kann. Wo ich selbst sonst immer nur Fragen poste. Ich habe in einem früheren Leben Werbetechniker gelernt und dabei Spritzlackieren von der Picke auf gelernt.
Zum Werkzeug und zur Handfertigkeit. Bevor Du ans Lackieren denkst, mach Dich mit einer Spritzpistole vertraut. Der richtige Luftdruck (meist 2-3 bar), Kondenswasserabscheider, Einstellungen an der Spritzpistole (Rundstrahl, Breitstrahl, Punktstrahl) und vor allem der Führung der Spritzpistole exakt parallel zum Werkstück. Zu hoher Luftdruck und die Farbe prallt Dir vom Werkstück wieder ab. Die Spritzpistole zu weit zugeschnürt und die Farbe kommt trocken aus der Spritzpistole und rieselt als Staub auf das Werkstück. Umgekehrt zu weit aufgedreht und die Farbe läuft Dir vom Werkstück runter und härtet an der Oberfläche schneller aus als in der Tiefe. Das heisst: üben, üben, üben. In dem Bereich, über den wir hier sprechen, macht es nicht die Preisklasse der Spritzpistole aus, sondern die Handfertigkeit.
Vorbereitung der Oberflächen: bloss kein Sandstrahlen. Ich habe vor vielen Jahren eine Mercedes Rohkarosse und zum Teil auch die Anbauteile sandstrahlen lassen und das in einem Fachbetrieb und zum Teil übel Lehrgeld bezahlt. Beim Sandstrahlen kommt enorm viel Kraft auf's Material. Das kann man auffangen mit dem Anstellwinkel und der Distanz vom Werkstück. Wird aber in den Betrieben meist nicht gemacht, weil Zeit ist Geld. Das Ergebnis sind verzogene und zum Teil in sich verwundene Karosseriebleche. Bei einem Rahmen ist das unkritisch. Bei einer Rohkarosse und bedingt auch bei Anbauteilen kann man die Falze und allenfalls Bereiche strahlen, die durch Sicken hinreichend stabil sind. Aber auch dann läufst Du Gefahr, dass Dir noch nach Jahren der Sand aus dem Chassis und der Karosserie rieselt. Es ist enorm schwer bis unmöglich, das Strahlgut ("den Sand") da wieder raus zu bekommen.
Mein TR6 aus Kalifornien hatte eine Thermoplast-Lackierung. Ganz übel. Ich habe den Wagen mehrere Jahre stehen gelassen und recherchiert, wie ich damit umgehe. Schliesslich habe ich Rahmen und Karosse gesondert durch eine chemische Entlackung laufen lassen. Da wird viel fabuliert von irgendwelchem Teufelszeug, das in den Falzen verbleiben tät und einem anschliessend den Lack hochdrückt. Alles Unsinn. Die Entlackung erfolgt im Tauchbad in einer auf ca. 80 Grad temperierten Lauge. Danach mechanische Reinigung mit Hochdruckstrahler. Dann chemische Neutralisation widerum in einem Tauchbad. Und schliesslich widerum im Tauchbad eine Rostschutz-Beschichtung, die abhängig von den Umweltbedingungen, denen die Teile anschl. ausgesetzt sind, ca. 4-6 Wochen schützt. D.h. nach solcher Entlackung ist das Material praktisch nackt. Die letzte Beschichtung ist nur ein temporärer Schutz. Spätestens nach Ablauf des genannten Zeitraums muss eine Grundierung erfolgen.
Rahmen und alle Anbauteile sind bei mir nach der Entlackung durch eine KTL-Beschichtung gelaufen. Gruss an @Sinan, der auch hier im Forum unterwegs ist, und der hier wirklich hervorragende Arbeit liefert. Danach 2-Komponenten Grundierfüller, der technisch nicht notwendig ist, da die KTl-Beschichtung als Grundierung hinreichend ist, Zwischenschliff und zwei Schichten mattschwarzen 2K-Chassislack. Die Rohkarosse hat davon abweichend eine EP-Grundierung bekommen.
Zur Endbeschichtung (Grundierung, ..., Lackierung): Jahrzehnte zurück habe ich mit Profi-Material von Spiess-Hecker gearbeitet. Beim Werk in Köln am Rhein hat man ehedem eine sehr gute Beratung bekommen. Seit einiger Zeit gehören die m.W. zu einem Konzern und geben sich mit Privatkunden nicht mehr ab. Ebenfalls sehr gute Erfahrungen habe ich mit dem Material von 'Wallburg' gemacht, ein Hersteller von Industrielacken aus dem nordwestlichen Baden-Württemberg. Seit einiger Zeit ist meine Präferenz 'Standox'. Einzig wichtig ist jedoch, dass über die gesamte Beschichtung Materialien vom gleichen Hersteller verwendet werden. Empfehlung: bei Standox einen Hauptdistributor in Deiner Region ausmachen (keinen reinen Büchsenschieber), anrufen, Termin vereinbaren, Dein Vorhaben schildern und Dich beraten lassen. Habe ich selbst vor ca. zwei Jahren so gemacht, da die Materialien sich über die Jahre vor allem in der Folge verschärfter gesetzlicher Vorschriften geändert haben. War damit sehr zufrieden und werde bei Standox bleiben. Ist allerdings Hochpreissegment.
Und dann 2K, 2-Schicht. Da gehen die Diskussionen wild durcheinander. Und zwar teils aus Unkenntnis, teils weil die Begriffe heute anders belegt sind als in der Vergangenheit. Entscheidend (!!!) ist zunächst die Unterscheidung zwischen a) Lösungsmittel-haltigen und b) Wasser-basierten Lacksystemen. Zu den ersteren gehören einmal die bis in die 1960er Jahre gebräuchlichen Kunstharzlacke, bei denen die Aushärtung allein durch die Verdunstung eines Lösungsmittels erfolgt. Diese haben auch ihre Fangemeinde, sollen hier aber vernachlässigt werden. Weiter gehören zu dieser Kategorie die ab ca 1970 vorherrschenden 2K-Lacksysteme, bei denen die Beschichtung, sei es Grundierung oder Decklack, nicht durch Verdunstung eines Lösungsmittels, sondern durch ene chemische Reaktion von zwei Komponenten aushärtet. Diese Grundierung und Lacke beinhalten ebenfalls Lösungsmittel, jedoch nur noch in einem geringen Umfang und allein zur Einstellung der Viskosität. Die Aushärtung erfolgt wie gesagt allein über eine chemische Reaktion. Dennoch werden heute beide Lacksysteme ... in einer Kategorie "Teufelszeug" zusammengefasst. 2-Schicht-Lackierungen kennt man ebenfalls seit mindestens den 1960er Jahren. Die Unterscheidung 1-Schicht vs. 2-Schicht bezieht sich dabei allein auf den finalen Decklack. 1-Schicht waren die Uni-Farben. 2-Schicht waren die Metallic-Lackierungen, die aus einer Pigmentschicht (1K, also eine Komponente) und einem transparenten Decklack (2K, bestehend aus 2 Komponenten) bestehen.
Diese 2-Komponenten-Lacksysteme waren über Jahrzehnte Standard, sind aber seit einiger Zeit bis auf wenige Ausnahmen verboten. Zu den Ausnahmen gehört die Oldtimer-Restauration und tlw. der Bereich Nutzfahrzeuge. Nur: die Lackierbetriebe haben in der Folge der drastisch verschärften Umweltvorschriften umstellen müssen. Man wird nur schwer einen Betrieb finden, der beides anbietet. Diese arbeiten heute fast überwiegend mit wasserbasierten Lacken und - guess what - empfehlen diese in den wärmsten Tönen. Warum? Weil sie nur diese anbieten können. Die wasser-basierten Lacksysteme bestehen grundsätzlich immer aus zwei Schichten: einer Pigementschicht und einem Decklack. Von den Lackierbetrieben, die gar keine andere Wahl haben, wird Dir das als enormer technischer Fortschritt verkauft. Wenn Du Deinen Triumph bei einem Lackierer auf den Hof stellst mit der Massgabe, "den hätte ich gerne in rot" oder so, dann bekommst Du den halt nach 1 oder 2 Wochen mit einem wasserbasierten Lacksystem (um-)lackiert in der gewünschten Farbe zurück und alles ist gut. Wenn Du allerdings in diesem Prozess irgendetwas selbst machen willst, dann heisst es: Finger weg von wasserbasierten Lacken. Einmal wg. der Besonderheiten und Anforderungen bei der Verarbeitung und wg. dem Gesundheitsschutz.
Ich werde bei meinem TR6 alle Vorarbeiten selbst machen wie Grundierung, Versiegelung der Nähte und Füllern sowie auch Lackieren von Unterboden, Koffer-, Innen- und Motorraum. Die Lackierung der sichtbaren Aussenflächen werde ich in professionelle Hände geben. Denn dabei sind die Anforderunge deutlich höher und das erfordert gleichmässige Ausleuchtung, Abluft und Heizung. Allerdings muss man auch erst einmal einen Lackierer finden, der sich darauf einlässt. Denn die wollen sich zu Recht nicht in die Pflicht nehmen lassen, wenn nicht der gesamte Lackaufbau von ihnen ist.
Grüsse, Ulli
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Re: Selbermacher >>> "Garagen"-Lackierung
Mahlzeit
Hab meinen GT6 Rahmen mit Zopfbürstenaufsätzen entrostet und mit Brantho Korrux 3in1 Hellgrau angefangen zu pinseln...sah dann scheiße aus -> Glatt geschliffen und mit verdünntem BK 3in1 mehrfach fertig gesprüht....So kommt man auch in die kleinste Ecke und es wird ne glatte Oberfläche...
Was für nen finaler Lack drauf kommt, weiß ich noch nicht...aber durch "hellgrau" kann man auch am Rahmen jeden Lackschaden sehen...
Hab meinen GT6 Rahmen mit Zopfbürstenaufsätzen entrostet und mit Brantho Korrux 3in1 Hellgrau angefangen zu pinseln...sah dann scheiße aus -> Glatt geschliffen und mit verdünntem BK 3in1 mehrfach fertig gesprüht....So kommt man auch in die kleinste Ecke und es wird ne glatte Oberfläche...
Was für nen finaler Lack drauf kommt, weiß ich noch nicht...aber durch "hellgrau" kann man auch am Rahmen jeden Lackschaden sehen...
Re: Selbermacher >>> "Garagen"-Lackierung
Senf dazu,
ich habe meinen 4er ja komplett selber gemacht, also genau das was Jörg vor hat.
@ Ulli
Tolle Ausführung und du hast Ahnung, aber beim Sandstrahlen kann ich dir nicht ganz recht geben.
Ich habe meinen Rahmen und die Karosse in meiner Schreinerei 11 Tage lang bearbeitet, hätte ich nie selber gemacht wenn ich a) nicht die Möglichkeit gehabt hätte
und b) unser Strahlbetrieb hier ums Eck nicht 7000€ verlangt hätte.
Das Strahlgut und den Dreck als solches muss man dann gründlich ausblasen und wenn man mit der Pistole umzugehen weis, verzieht sich da auch nix.
Ich habe mir von Mipa einen Acryllack in Powder Blue mischen lassen und der hat sich sehr gut verarbeiten lassen. Grundierung war von Standox EP Grund.
Warum ein schnellerer Härter weniger Staubeinschlüße zulassen sollte???? Du lackierst ja nicht mit einem UV Lack.
Wenn du Spachteln solltest, was ich soweit wie es ging vermieden habe, bitte nicht nass schleifen denn der Spachtel zieht Wasser und speichert es.
Flächen die gefüllert wurden ,die du dann schleifen willst, neble diese vorher mit schwarzen Lack aus der Dose an, dann wird es beim schleifen leichter Vertiefungen zu finden denn da bleibt das schwarz stehen.
Und wie Ulli richtig schreibt, üben......
Mats
ich habe meinen 4er ja komplett selber gemacht, also genau das was Jörg vor hat.
@ Ulli
Tolle Ausführung und du hast Ahnung, aber beim Sandstrahlen kann ich dir nicht ganz recht geben.
Ich habe meinen Rahmen und die Karosse in meiner Schreinerei 11 Tage lang bearbeitet, hätte ich nie selber gemacht wenn ich a) nicht die Möglichkeit gehabt hätte
und b) unser Strahlbetrieb hier ums Eck nicht 7000€ verlangt hätte.
Das Strahlgut und den Dreck als solches muss man dann gründlich ausblasen und wenn man mit der Pistole umzugehen weis, verzieht sich da auch nix.
Ich habe mir von Mipa einen Acryllack in Powder Blue mischen lassen und der hat sich sehr gut verarbeiten lassen. Grundierung war von Standox EP Grund.
Warum ein schnellerer Härter weniger Staubeinschlüße zulassen sollte???? Du lackierst ja nicht mit einem UV Lack.
Wenn du Spachteln solltest, was ich soweit wie es ging vermieden habe, bitte nicht nass schleifen denn der Spachtel zieht Wasser und speichert es.
Flächen die gefüllert wurden ,die du dann schleifen willst, neble diese vorher mit schwarzen Lack aus der Dose an, dann wird es beim schleifen leichter Vertiefungen zu finden denn da bleibt das schwarz stehen.
Und wie Ulli richtig schreibt, üben......
Mats
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Re: Selbermacher >>> "Garagen"-Lackierung
Hallo zusammen,
es freut mich, dass es hier doch ein paar Selbermacher gibt. Bzw. Leute die den Mut und die Energie dazu haben.
Danke für eure Ausführungen. Damit lässt sich mein Fadenkreuz besser scharf stellen. >>>Man muss ja nicht jeden Fehler selber machen
Thema Strahlen:
Da bin ich noch völlig unschlüssig.
Habe vor vielen Jahren den Rahmen von meinem 4A strahlen lassen. Ergebnis: Da wo ich mit der Zopfbürste und Schleifmittel selber gut hingekommen wäre, war er sauber und blank. An den schlecht zugänglichen Stellen muss man überall nacharbeiten. Und da frage ich mich, ob ich das gleich so wie von Peter beschrieben, von Hand mache. Mein 6er ist unrestauriert. Da konnte ich unten nicht strahlen. Da konnte man unten auch nur semioptimal rumfummeln. Das ist jetzt auch schon Jahre her und ich bin zum Teil im Sommer auch bei Regen im Alltag gefahren. Was soll ich sagen, da ist rostmäßig gar nichts passiert.
D.h. ich werde vermutlich klassisch mit Flex, Bürste, Heißluftfön, kratzend, schleifend, bürstend, .... arbeiten.
Evtl. punktuell mit strahlen ergänzen.
Außerdem, wenn man sich das mal anschaut, was Triumph in den nicht sichtbaren Bereichen abgeliefert hat, das ist zum Heulen .....
D.h. alles was in dem Bereich gemacht wird, ist 100x besser wie es original war.
Lackaufbau unten rum:
Eben weil dann nicht alles perfekt ist, werde ich da anders arbeiten müssen, wie an den Sichtflächen. Die Sichtflächen lassen sich ja einfach perfekt blank machen. Ohne Strahlen und ohne Tauchbad.
Lackaufbau der Sichtflächen:
Hier wird EP-Grund usw. mehr oder weniger Standard sein. Welcher Hersteller? Da mach ich mich noch schlau. Eure Anmerkungen helfen schon mal.
@Mats, d.h. du hast erfolgreich 2K Uni Einschicht verarbeitet.
@Ulli, und du empfiehlst eher 2K Zweischicht, wie es bei Metalliklackierungen viele Jahre Standard war.
Mmmmhhhh,
mal schauen wo da meine Reise hin geht. Da habe ich vorher noch jede Menge Arbeit vor mir.
Ach ja, auf Wasserbasis fällt für mich raus, das ist mir suspekt
Spachtel:
Klar, so wenig wie möglich und an Kanten gar nicht.
Das mit dem Nassschliff ist eine gute Anmerkung. Ich meine, dass da aber eher der Polyesterspachtel anfällig ist. Bei Epoxy soll das wohl nicht so sein.
Entscheidend ist für mich auch, welcher weniger zusammenfällt. Ist halt ärgerlich, wenn nach 2-3 Jahren nach viel Sonne, wieder Schleifspuren auftauchen ...
Übung:
Da hab ich jede Menge Fläche zum Üben.
>>>kompletter 4A und kompletter 250
Unabhängig vom Rahmen, werde ich an so Flächen wie den Kotflügelinnenseiten starten. Dann Radhäuser > Unterboden > Innenraum > Türen innen (schon etwas Sichtfläche) > Türausschnitte (noch mehr Sichtfläche) > dann verdeckte Sichtflächen wie Motorhaube innen, Kofferraumdeckel innen, Motorraum, Kofferraum > usw., usw.
Thema kurzer Härter. Bin davon ausgegangen, dass der schneller reagiert, abbindet und somit zwar der Verlauf für den Amateur schwieriger wird, aber der Staubeintrag reduziert wird
es freut mich, dass es hier doch ein paar Selbermacher gibt. Bzw. Leute die den Mut und die Energie dazu haben.
Danke für eure Ausführungen. Damit lässt sich mein Fadenkreuz besser scharf stellen. >>>Man muss ja nicht jeden Fehler selber machen
Thema Strahlen:
Da bin ich noch völlig unschlüssig.
Habe vor vielen Jahren den Rahmen von meinem 4A strahlen lassen. Ergebnis: Da wo ich mit der Zopfbürste und Schleifmittel selber gut hingekommen wäre, war er sauber und blank. An den schlecht zugänglichen Stellen muss man überall nacharbeiten. Und da frage ich mich, ob ich das gleich so wie von Peter beschrieben, von Hand mache. Mein 6er ist unrestauriert. Da konnte ich unten nicht strahlen. Da konnte man unten auch nur semioptimal rumfummeln. Das ist jetzt auch schon Jahre her und ich bin zum Teil im Sommer auch bei Regen im Alltag gefahren. Was soll ich sagen, da ist rostmäßig gar nichts passiert.
D.h. ich werde vermutlich klassisch mit Flex, Bürste, Heißluftfön, kratzend, schleifend, bürstend, .... arbeiten.
Evtl. punktuell mit strahlen ergänzen.
Außerdem, wenn man sich das mal anschaut, was Triumph in den nicht sichtbaren Bereichen abgeliefert hat, das ist zum Heulen .....
D.h. alles was in dem Bereich gemacht wird, ist 100x besser wie es original war.
Lackaufbau unten rum:
Eben weil dann nicht alles perfekt ist, werde ich da anders arbeiten müssen, wie an den Sichtflächen. Die Sichtflächen lassen sich ja einfach perfekt blank machen. Ohne Strahlen und ohne Tauchbad.
Lackaufbau der Sichtflächen:
Hier wird EP-Grund usw. mehr oder weniger Standard sein. Welcher Hersteller? Da mach ich mich noch schlau. Eure Anmerkungen helfen schon mal.
@Mats, d.h. du hast erfolgreich 2K Uni Einschicht verarbeitet.
@Ulli, und du empfiehlst eher 2K Zweischicht, wie es bei Metalliklackierungen viele Jahre Standard war.
Mmmmhhhh,
mal schauen wo da meine Reise hin geht. Da habe ich vorher noch jede Menge Arbeit vor mir.
Ach ja, auf Wasserbasis fällt für mich raus, das ist mir suspekt
Spachtel:
Klar, so wenig wie möglich und an Kanten gar nicht.
Das mit dem Nassschliff ist eine gute Anmerkung. Ich meine, dass da aber eher der Polyesterspachtel anfällig ist. Bei Epoxy soll das wohl nicht so sein.
Entscheidend ist für mich auch, welcher weniger zusammenfällt. Ist halt ärgerlich, wenn nach 2-3 Jahren nach viel Sonne, wieder Schleifspuren auftauchen ...
Übung:
Da hab ich jede Menge Fläche zum Üben.
>>>kompletter 4A und kompletter 250
Unabhängig vom Rahmen, werde ich an so Flächen wie den Kotflügelinnenseiten starten. Dann Radhäuser > Unterboden > Innenraum > Türen innen (schon etwas Sichtfläche) > Türausschnitte (noch mehr Sichtfläche) > dann verdeckte Sichtflächen wie Motorhaube innen, Kofferraumdeckel innen, Motorraum, Kofferraum > usw., usw.
Thema kurzer Härter. Bin davon ausgegangen, dass der schneller reagiert, abbindet und somit zwar der Verlauf für den Amateur schwieriger wird, aber der Staubeintrag reduziert wird
Gruß,
Jörg
Jörg
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Re: Selbermacher >>> "Garagen"-Lackierung
Hab noch was vergessen.
@Mats, danke für die Bilder.
Speziell für das letzte Bild.
Ja, genau so muss das ...
@Mats, danke für die Bilder.
Speziell für das letzte Bild.
Ja, genau so muss das ...
Gruß,
Jörg
Jörg
Re: Selbermacher >>> "Garagen"-Lackierung
Hallo Jörg,
ja ich hab 2K Uni erfolgreich verarbeitet, ist ja nix dabei WENN man lackieren kann, was in meinem Beruf zwingend erforderlich ist.
Bei Contorion gibt es von der Firma Stier eine Becherpistole für 49€. Die hab ich mir aus Spaß gekauft weil ich wissen wollte ob die was taucht.
Aber holla 1,7er Düse und der Kopf ist mit seinen vielen Bohrungen zum zerstäuben ein echter hit.
Was die Einschlüße angeht, würde ich jedem Anfäger zu einem Verzögerer raten. Der verzögerer verlangsamt das Trocknen, somit hast du Zeit evtl. Einschlüße mit einer speziellen Nadel zu entfernen. Ein anderer Grund ist das ein Anfänger zu zögerlich arbeitet d.h. zu wenig Lackauftrag, zu langsam beim Lackieren, zu wenig Druck etc. Selbst in meiner Lackierkabine mit Fallluft und einer Absaugleistung von über 10000qm/h habe ich Einschlüße drin.
Lackieren ist wie tanzen, da muss ein flow und dynamik drin sein und kein zögern oder gar unsicherheit.
Noch was zum Lack. Ich hab den Acryl deshalb gewählt weil ich dafür keinen Klarlack mehr brauche. Ich kann jeden Kratzer sofort rauspolieren oder nachlackieren und dann schleifen und polieren.
Gruß
Mats
ja ich hab 2K Uni erfolgreich verarbeitet, ist ja nix dabei WENN man lackieren kann, was in meinem Beruf zwingend erforderlich ist.
Bei Contorion gibt es von der Firma Stier eine Becherpistole für 49€. Die hab ich mir aus Spaß gekauft weil ich wissen wollte ob die was taucht.
Aber holla 1,7er Düse und der Kopf ist mit seinen vielen Bohrungen zum zerstäuben ein echter hit.
Was die Einschlüße angeht, würde ich jedem Anfäger zu einem Verzögerer raten. Der verzögerer verlangsamt das Trocknen, somit hast du Zeit evtl. Einschlüße mit einer speziellen Nadel zu entfernen. Ein anderer Grund ist das ein Anfänger zu zögerlich arbeitet d.h. zu wenig Lackauftrag, zu langsam beim Lackieren, zu wenig Druck etc. Selbst in meiner Lackierkabine mit Fallluft und einer Absaugleistung von über 10000qm/h habe ich Einschlüße drin.
Lackieren ist wie tanzen, da muss ein flow und dynamik drin sein und kein zögern oder gar unsicherheit.
Noch was zum Lack. Ich hab den Acryl deshalb gewählt weil ich dafür keinen Klarlack mehr brauche. Ich kann jeden Kratzer sofort rauspolieren oder nachlackieren und dann schleifen und polieren.
Gruß
Mats
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Re: Selbermacher >>> "Garagen"-Lackierung
Danke für den Tip mit der Becherpistole.
Dann schau mer mal wie schnell ich das Tanzen lerne
Es gibt ja auch da Unterschiede, bzw. Abstufungen. Einen flotten Diskofox kann man schneller lernen wie Tango im Profisport.
Ja gut, wie bei vielen Berufen hat es ja einen Grund warum man das 3-3,5 Jahre lernt und dann noch Berufserfahrung braucht.
Bin also nicht so naiv zu glauben, dass sich das aus dem Ärmel schütteln lässt. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Wie schon geschrieben, an zwei kompletten Autos gibt es die möglichkeit zu üben und den Schwierigkeitsgrad langsam zu steigern.
Also 2x vom Rahmen bis zur Haube
Auch als Spritzpistolenlackierjungfrau habe ich mir das mit dem 2K Acryl 1-Schicht-Lack genau so gedacht.
>>>Satter Auftrag, möglichst ohne Läufer, also Material zum Nacharbeiten (Cut & Buff) und relativ einfach zum Ausbessern.
Ok, dann besser kein schneller Härter.
Dann schau mer mal wie schnell ich das Tanzen lerne
Es gibt ja auch da Unterschiede, bzw. Abstufungen. Einen flotten Diskofox kann man schneller lernen wie Tango im Profisport.
Ja gut, wie bei vielen Berufen hat es ja einen Grund warum man das 3-3,5 Jahre lernt und dann noch Berufserfahrung braucht.
Bin also nicht so naiv zu glauben, dass sich das aus dem Ärmel schütteln lässt. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Wie schon geschrieben, an zwei kompletten Autos gibt es die möglichkeit zu üben und den Schwierigkeitsgrad langsam zu steigern.
Also 2x vom Rahmen bis zur Haube
Auch als Spritzpistolenlackierjungfrau habe ich mir das mit dem 2K Acryl 1-Schicht-Lack genau so gedacht.
>>>Satter Auftrag, möglichst ohne Läufer, also Material zum Nacharbeiten (Cut & Buff) und relativ einfach zum Ausbessern.
Ok, dann besser kein schneller Härter.
Gruß,
Jörg
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Re: Selbermacher >>> "Garagen"-Lackierung
Und auch klar,
ich bin Kompromissbereit.
Der 250er soll mein Sommerdaily werden. Da bin ich kompromissbereiter. Der kommt als Erster beim Außenlack dran.
Wenn das in die Hose geht oder auch der einfache Diskofox nicht fließend geht, dann hol ich mir halt beim 4A außen Hilfe.
ich bin Kompromissbereit.
Der 250er soll mein Sommerdaily werden. Da bin ich kompromissbereiter. Der kommt als Erster beim Außenlack dran.
Wenn das in die Hose geht oder auch der einfache Diskofox nicht fließend geht, dann hol ich mir halt beim 4A außen Hilfe.
Gruß,
Jörg
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Re: Selbermacher >>> "Garagen"-Lackierung
@mats
Sieht super aus, die Farbe und auch das Finish.
@Jörg
Der klassische Schichtaufbau bei Acrylfarben ist
Grundierung (2K), Füller (2K) und Decklack (2K) bei Unifarben bzw.
Grundierung (2K), Füller (2K), Pigmentschicht (1K) und Klarlack (2K) bei Metalliclacken.
Die Sache mit den 2 Komponenten und den 2 Schichten sollte also nicht durcheinander geworfen werden. Es hat nichts miteinander zu tun. Bei einer klassischen Lackierung mit Acrylfarben in einem Uniton sind alle Komponenten 2K, aber der Decklack 1-Schicht.
Bei den ab Ende der 1960er verwendeten Metalliclacken sprach man von "2-Schicht-Metallic" (eben Pigmentschicht + Klarlack) in Abgrenzung eben zu den 1-Schicht Metalliclacken auf Kunstharzbasis, die es davor gab. Die heutigen Wasserlacke ähneln bzw. entsprechen im Schichtaufbau den oben genannten Metalliclackierungen, eben Pigmentschicht + Klarlack. Lackierbetriebe, die qua Gesetz gar nichts anderes anbieten dürfen, werden Euch das als Riesenvorteil und Fortschritt darstellen. "2-Schicht". Ja, Donnerwetter. Tatsache ist: es geht technisch gar nicht anders. Die Pigmentschicht von wasserbasierten Lacken ist instabil und empindlich. Mit dem nachfolgenden Klarlack wird diese geschützt und erst damit bekommt man sowas wie Glanz, sofern man bei den Wasserlacken überhaupt von Glanz sprechen kann.
Nun sagen manche, bei einer Acryllackierung in Unifarben kann man auch noch einen Klarlack überziehen. Das wäre dann 2-Schicht. Ein Argument ist, dass man damit eine zusätzliche Schutzschicht auf dem Blech hat. Mechanische Einwirkungen gehen erst mal auf den Klarlack und nicht gleich in die Pigmentschicht. Dies ist jedoch früher in der Automobilproduktion nie so gemacht worden. Und ich würde es auch nie so machen, a) wg. der Schichtdicke und b) wg. der Problematik, wenn man doch mal eine Reparaturlackierung vornehmen muss.
Grüsse, Ulli
Sieht super aus, die Farbe und auch das Finish.
Du sagst es. Wenn Du es selbst machst und Dir die Zeit nimmst, dann geht auch Sandstrahlen. Ein Sandstrahl-Dienstleister nimmt sich dafür nur einen Bruchteil von diesen 11 Tagen.
Die Acryllack-Systeme der verschiedenen Hersteller basieren alle auf der gleichen Technologie. Man kann schon davon ausgehen, dass die Materialien der jeweiligen Kategorie austauschbar sind. So habe ich auch einmal für die Lackierung einer Mercedes Rohkarosse eine 2-Komponenten ("2K") Grundierung von Spiess-Hecker genommen und darauf für Unterboden, Motor-, Innen- und Kofferraum einen 2K-Industrielack mattschwarz von Wallburg. Mit sehr gutem Ergebnis. Es ist definitiv sicherer, bei einem Hersteller zu bleiben, auch weil teils "nass-in-nass" aufgetragen wird. D.h. eine Schicht lässt man eine klar definierte Zeitspanne ablüften. Danach ist diese dem Anschein nach oberflächentrocken, aber noch nicht durchgehärtet. Dadurch wird die Verbindung zur nachfolgenden Schicht gewährleistet. Wenn man bspw. eine Grundierung aushärten lässt, dann müssen die Flächen vor einer nachfolgenden Beschichtung bspw. mit einem Füller komplett angeschliffen werden. Das sollte man sich bspw. bei einer Rohkarosse mindestens 2x überlegen.
@Jörg
Der klassische Schichtaufbau bei Acrylfarben ist
Grundierung (2K), Füller (2K) und Decklack (2K) bei Unifarben bzw.
Grundierung (2K), Füller (2K), Pigmentschicht (1K) und Klarlack (2K) bei Metalliclacken.
Die Sache mit den 2 Komponenten und den 2 Schichten sollte also nicht durcheinander geworfen werden. Es hat nichts miteinander zu tun. Bei einer klassischen Lackierung mit Acrylfarben in einem Uniton sind alle Komponenten 2K, aber der Decklack 1-Schicht.
Bei den ab Ende der 1960er verwendeten Metalliclacken sprach man von "2-Schicht-Metallic" (eben Pigmentschicht + Klarlack) in Abgrenzung eben zu den 1-Schicht Metalliclacken auf Kunstharzbasis, die es davor gab. Die heutigen Wasserlacke ähneln bzw. entsprechen im Schichtaufbau den oben genannten Metalliclackierungen, eben Pigmentschicht + Klarlack. Lackierbetriebe, die qua Gesetz gar nichts anderes anbieten dürfen, werden Euch das als Riesenvorteil und Fortschritt darstellen. "2-Schicht". Ja, Donnerwetter. Tatsache ist: es geht technisch gar nicht anders. Die Pigmentschicht von wasserbasierten Lacken ist instabil und empindlich. Mit dem nachfolgenden Klarlack wird diese geschützt und erst damit bekommt man sowas wie Glanz, sofern man bei den Wasserlacken überhaupt von Glanz sprechen kann.
Nun sagen manche, bei einer Acryllackierung in Unifarben kann man auch noch einen Klarlack überziehen. Das wäre dann 2-Schicht. Ein Argument ist, dass man damit eine zusätzliche Schutzschicht auf dem Blech hat. Mechanische Einwirkungen gehen erst mal auf den Klarlack und nicht gleich in die Pigmentschicht. Dies ist jedoch früher in der Automobilproduktion nie so gemacht worden. Und ich würde es auch nie so machen, a) wg. der Schichtdicke und b) wg. der Problematik, wenn man doch mal eine Reparaturlackierung vornehmen muss.
Besorg Dir vom Schrottplatz eine möglichst grosse flache Motorhaube. Pistole absolut parallel zum Werkstück führen. Bahn für Bahn ohne dass an deren Überlappungen die Schicht dünner oder dicker ist.
Die Anzahl Staubeinschlüsse und die Trockungszeit bilden eine lineare Funktion. Oder Klartext: so lange der Lack nicht oberflächentrocken ist, dringt herabfallender Staub in diesen ein. Je länger nicht trocken, desto mehr Staubeinschlüsse. Mit unterschiedlichen Versionen des Härters (der zweiten der beiden Komponenten) wird die Abbindezeit (= Trocknungszeit) des fertig angesetzten 2K-Lacks eingestellt. Mit einem "kurzen Härter" bekommt man eine schnellere Trocknung. Das macht man bei kleinen Flächen und Rep.lackierungen. Und solche kurzen Härter verwende ich auch, wenn ich in der (entsprechend hergerichteten) Garage Motor- und Innenraum etc. auslackiere. Dabei muss man allerdings recht schnell arbeiten. Ganze Karosserie-Aussenflächen kann man tendenziell nicht mit einem kurz eingestellten Lack lackieren. Man kann nicht am einen Ende noch beschichten während am anderen Ende schon der Lack staubtrocken ist. Und wenn man Karosserieteile einzeln lackiert muss man schon sehr sehr gut sein (!) um dabei ein einheitliches Finish zu erreichen. Unmöglich ist das nicht. Ein Profi kann das. Bei ganzen Karosserien (aussen) arbeitet man mit normal oder gar "lang" eingestellten Lacken.
Grüsse, Ulli
- ulli_bonn
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Re: Selbermacher >>> "Garagen"-Lackierung
Einige Bilder von meinem Rahmen
Nach der chemischen Entlackung und KTL-Beschichtung: Danach folgte eine Schicht Grundierfüller in hellbeige. Technisch nicht notwendig, da KTL-Beschichtung als Grundierung hinreichend. Verbunden mit einem Zwischenschliff kommt man so aber zu einem besseren Finish der Oberfläche. Soll ja schliesslich hinterher gut aussehen. Auch kann man später Beschädigungen im Decklack sofort erkennen.
Und nach zwei Schichten Lackierung mit Zwischenschliff: Grundierung: Standox EP
Decklack: Standox Standofleet Industrie PUR Decklack, RAL 9005, seidenmatt
Seidenmatt! So wie es sein muss.
Grüsse, Ulli
Nach der chemischen Entlackung und KTL-Beschichtung: Danach folgte eine Schicht Grundierfüller in hellbeige. Technisch nicht notwendig, da KTL-Beschichtung als Grundierung hinreichend. Verbunden mit einem Zwischenschliff kommt man so aber zu einem besseren Finish der Oberfläche. Soll ja schliesslich hinterher gut aussehen. Auch kann man später Beschädigungen im Decklack sofort erkennen.
Und nach zwei Schichten Lackierung mit Zwischenschliff: Grundierung: Standox EP
Decklack: Standox Standofleet Industrie PUR Decklack, RAL 9005, seidenmatt
Seidenmatt! So wie es sein muss.
Grüsse, Ulli
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