Messingschwenklager

Traggelenke, Fahrwerksbuchsen, Lenkung, Radlager, Stabilisator, Stoßdämpfer...

Moderator: TR-Freunde-Team

Benutzeravatar
HansG
Profi
Profi
Beiträge: 1482
Registriert: 24.04.2005, 23:00
Wohnort: Wachtberg TR4A IRS 1965
Hat sich bedankt: 30 Mal
Danksagung erhalten: 35 Mal

Messingschwenklager

#1

Beitrag von HansG »

Hallo,
wegen Bremsdruckabfall nach stark eingeschlagenen Vordrrädern habe ich mir jetzt die Hülsen und Einstellscheiben bei Gunst besorgt und hoffe, das Problem damit zu lösen.
Bei der Gelegenheit bin ich dabei neue Buchsen einzusetzen und das Messingschwenklager zu übholen.
Beim Ausbau stelle ich deutlich spürbares horizontales und vertikales Spiel zwischen Messinglager und Achsschenkelträger fest, was ja wohl nicht sein darf.
Jetzt las ich, dass neue Messinglager mit Ventilschleifpaste auf den Gewindebolzen eingeschliffen werden müssen.

Wie mache ich das?
Woher bekomme ich Ventilschleifpaste?
Solange anpassen bis ohne Widerstand, also leicht drehbar?

Vielen Dank schon mal für Eure Ratschläge
Gruss aus dem Ländchen
Hansgerd
Benutzeravatar
MadMarx
Institution
Institution
Beiträge: 8518
Registriert: 05.06.2004, 23:00
Wohnort: Saarbrücken
Hat sich bedankt: 180 Mal
Danksagung erhalten: 284 Mal
Kontaktdaten:

#2

Beitrag von MadMarx »

*überrascht ist*

ein nagelneues schwenklager mit ventilpaste mutwillig verschleißen, damit es genauso viel spiel hat, wie das alte?

das lager wird draufgedreht bis es am anschlag ankommt, dann ca. eine halbe umdrehung zurück.

die ersten 100km geht die lenkung etwas steif, aber das gibt sich...

keine schleifpaste notwendig...

gruß
chris
Benutzeravatar
MadMarx
Institution
Institution
Beiträge: 8518
Registriert: 05.06.2004, 23:00
Wohnort: Saarbrücken
Hat sich bedankt: 180 Mal
Danksagung erhalten: 284 Mal
Kontaktdaten:

Re: Messingschwenklager

#3

Beitrag von MadMarx »

HansG hat geschrieben:Hallo,
wegen Bremsdruckabfall nach stark eingeschlagenen Vordrrädern habe ich mir jetzt die Hülsen und Einstellscheiben bei Gunst besorgt und hoffe, das Problem damit zu lösen.
kleine anmerkung:
meiner persönlichen meinung nach, kann man die gunstachse nur in verbindung mit der verstärkten achswelle verwenden.
die kronenmutter kann das anzugsdrehmoment nicht richtig aufnehmen, die gewindegänge reißen aus, mit anschließendem verlust des rades.
im serienzustand hat die kronenmutter kein drehmoment und muß nur die radkräfte aufnehmen, das bedeutet ca. 400% weniger zugbelastungbelastung auf der mutter.
die verstärkte achswelle hat ein umlaufendes gewinde (keine D-scheibe) und eine größere mutter.

bei der TC haben sich mehrfach die gewindegänge der muttern verdrückt mit den serienachsen und der gunstkonstruktion.....

aber wie schon gesagt, daß ist meine persönliche meinung. mit der verstärkten achswelle ist die gunstachse optimal.

gruß
chris
Benutzeravatar
HansG
Profi
Profi
Beiträge: 1482
Registriert: 24.04.2005, 23:00
Wohnort: Wachtberg TR4A IRS 1965
Hat sich bedankt: 30 Mal
Danksagung erhalten: 35 Mal

#4

Beitrag von HansG »

Hallo Chris,
danke für die Info, die geschilderten Probleme mit den Hülsen sind mir neu, kenne ein paar TR Fahrer die sie haben und sehr zufrieden sind, ich denke, die haben bestimmt nicht alle verstärkte Achszapfen.
Kann ich eine andere Mutter nehmen, vielleicht eine selbstsichernde und dann noch mit Schraubensicherung?
Ich frag auf jeden Fall mal bei Gunst an, ob diese Probleme bekannt sind, wenn ja, dürfte er sie so ohne Hinweis eigentlich nicht verkaufen.
Gruss aus dem Ländchen
Hansgerd
Benutzeravatar
MadMarx
Institution
Institution
Beiträge: 8518
Registriert: 05.06.2004, 23:00
Wohnort: Saarbrücken
Hat sich bedankt: 180 Mal
Danksagung erhalten: 284 Mal
Kontaktdaten:

#5

Beitrag von MadMarx »

hi,
das problem ist eigentlich nicht die mutter, sondern die achse.
die serienachse wird mit einer scheibe versehen, welche ein D-förmiges loch hat. das hat man gemacht, um das rotieren der scheibe zu verhindern.

das hat zur folge, daß das gewinde der welle nicht umlaufend ist, sondern eine facette hat, damit die D-scheibe drüber passt.

dem gewinde fehlen darum ca. 20-30% im umfang. allein daraus resultiert schon eine tragkraft verminderung. aber es kommt noch schlimmer!
da die mutter übertrieben gesehen nur halbseitig trägt, werden die gewindegänge ungleichmäßig belastet, dadurch arbeitet sich die mutter aus. aber es kommt noch schlimmer. durch die hohe vorspannung und die ungleichmäßige kraftverteilung im gewinde, wird die mutter leicht oval (im elastischen bereich).

alles zusammen sorgt dafür, daß die gewindegänge überstrapaziert werden, die mutter ausreißt und das rad freigibt.

die verstärkten achsen haben umlaufende gewinde und zum teil größere muttern und gewinde. die D-scheibe wird bei der gunstkonstruktion nicht mehr benötigt und kann entfallen.

diese fehler sind bei der TC ...nach ca. 1000km aufgetreten. im straßenbetrieb tritt es vielleicht erst nach 30000km auf...

gruß
chris
Benutzeravatar
crislor
TReam Team
TReam Team
Beiträge: 2703
Registriert: 19.09.2004, 23:00
Wohnort: Rastatt (Ottersdorf)
Hat sich bedankt: 282 Mal
Danksagung erhalten: 124 Mal

#6

Beitrag von crislor »

Hallo Chris,

ich habe die "Gunst-Nabe" auch schon lange drin. Nach meinem Unfall wurden die Achsen auf Schäden untersucht. Eine Verformung der Muttern etc. ist uns dabei nicht aufgefallen. Bei dem mir nachgesagten Fahrstil gibt mir Deine Aussage aber etwas zu denken. Von der "verstärkten" Achswelle höre ich das erste mal. Kannst Du näheres dazu sagen - Lieferant etc. ?
Gruss CRISLOR Koenig der Fahrfreude
Benutzeravatar
MadMarx
Institution
Institution
Beiträge: 8518
Registriert: 05.06.2004, 23:00
Wohnort: Saarbrücken
Hat sich bedankt: 180 Mal
Danksagung erhalten: 284 Mal
Kontaktdaten:

#7

Beitrag von MadMarx »

hi chris,

https://www.tonydrews.com/Jack_Parts.htm
hier gibt es die verstärkten wellen.

gruß
chris
Benutzeravatar
HansG
Profi
Profi
Beiträge: 1482
Registriert: 24.04.2005, 23:00
Wohnort: Wachtberg TR4A IRS 1965
Hat sich bedankt: 30 Mal
Danksagung erhalten: 35 Mal

#8

Beitrag von HansG »

Hallo Chris,

die innere Mutter 1/2 Zoll (Nyloc) am Achsschenkel wird laut WH mit 7.6-8,3 mgk angezogen, ist das auch ein D-Gewinde? Wenn ja, könnte es doch helfen aussen auch eine Nyloc zu nehmen, oder nicht?
Im WHB jedenfalls steht dort "Achsschenkelgewinde", was' n das nu wieder?

Ich fand andere Kronenmuttern zum Teil mit gewaltigem Drehmoment angezogen

Gelenkwellenflansch an Hauptwelle 3/4 Zoll - 11 -16 mkg
Hinterachse Nabe an Achswelle 5/8 Zoll - 17 - 20 mgk
Vorderachse Kugeldrehzapfen an Verbindungsträger 1/2 Zoll - 7.6-8.9 mkg

Also, die Kronenmutten müssen schon was aushalten können, muss also, wenn, doch am D-Gewinde liegen.

:? :? :?
Gruss aus dem Ländchen
Hansgerd
Benutzeravatar
MadMarx
Institution
Institution
Beiträge: 8518
Registriert: 05.06.2004, 23:00
Wohnort: Saarbrücken
Hat sich bedankt: 180 Mal
Danksagung erhalten: 284 Mal
Kontaktdaten:

#9

Beitrag von MadMarx »

HansG hat geschrieben:Hallo Chris,

die innere Mutter 1/2 Zoll (Nyloc) am Achsschenkel wird laut WH mit 7.6-8,3 mgk angezogen, ist das auch ein D-Gewinde? Wenn ja, könnte es doch helfen aussen auch eine Nyloc zu nehmen, oder nicht?
Im WHB jedenfalls steht dort "Achsschenkelgewinde", was' n das nu wieder?

Ich fand andere Kronenmuttern zum Teil mit gewaltigem Drehmoment angezogen

Gelenkwellenflansch an Hauptwelle 3/4 Zoll - 11 -16 mkg
Hinterachse Nabe an Achswelle 5/8 Zoll - 17 - 20 mgk
Vorderachse Kugeldrehzapfen an Verbindungsträger 1/2 Zoll - 7.6-8.9 mkg

Also, die Kronenmutten müssen schon was aushalten können, muss also, wenn, doch am D-Gewinde liegen.

:? :? :?
wie du auf dem bild siehst, sind 2 muttern an der welle angebracht, die innere hält die welle im achsschenkel und ist eine nyloc mutter, die äußere hält die radlagereinheit zusammen und ist eine kronenmutter.

kronenmuttern sind kein problem, sondern das abgeflachte gewinde.

um mal ein paar ganz "grobe" zahlen auf den tisch zu legen:

im serienzustand wird die mutter durch kurvenkräfte belastet. mein auto wiegt mit fahrer 1048kg. die maximale kurvenbeschleunigung liegt bei 1.2G -> 1048 * 1,2G = 1257,6 kg

die zugkraft wirkt auf die innenräder und damit auf die mutter....ich schätze einfach mal, mit erschütterungszuschlag und allem wirkt eine zugkraft von 500 kg = 5kN auf die kronenmutter.

wird die achse nun vorgespannt, zb. mit 70Nm anzugsmoment wirkt eine zugkraft von ca. 40-45kN(ich habe keine zöllische schraubentabelle), dazu addieren sich noch die kurvenkräfte.

an diesen werten kann man sehen, daß die mutter mit verwendung der gunstachse ziemlich am ende sein muß, besonders, wenn das gewinde nicht vollständig ist, zum einen durch die krone, zum anderen durch die facette in der welle....

gruß
chris
Zuletzt geändert von MadMarx am 20.11.2006, 16:48, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
MadMarx
Institution
Institution
Beiträge: 8518
Registriert: 05.06.2004, 23:00
Wohnort: Saarbrücken
Hat sich bedankt: 180 Mal
Danksagung erhalten: 284 Mal
Kontaktdaten:

#10

Beitrag von MadMarx »

aber warum mache ich mich hier müd? hier sind doch echte maschinenbauer im forum, die kennen das besser als ich .... ich habs nicht so mit maschinenteilen..! :kopfklatsch
Benutzeravatar
MadMarx
Institution
Institution
Beiträge: 8518
Registriert: 05.06.2004, 23:00
Wohnort: Saarbrücken
Hat sich bedankt: 180 Mal
Danksagung erhalten: 284 Mal
Kontaktdaten:

#11

Beitrag von MadMarx »

ovi-wan hat geschrieben:naja, wenn du sicher gehen willst bist du mit 500kg gut im rennen, in wirklichkeit wird es deutlich weniger sein: technical school

deshalb bezweifle ich mal das die original schraube unter-dimensioniert ist, sofern es der werkstoff mitmacht.

gruss, harry
für die serie sicher nicht, aber mit planmäßiger vorspannung schon....
Benutzeravatar
HansG
Profi
Profi
Beiträge: 1482
Registriert: 24.04.2005, 23:00
Wohnort: Wachtberg TR4A IRS 1965
Hat sich bedankt: 30 Mal
Danksagung erhalten: 35 Mal

#12

Beitrag von HansG »

an Chris und die Maschinenbauer

Ich habe alles verstanden :? :kopfklatsch

Aber, ist denn innen an der Welle auch so ein abgeflachtes Gewinde (das mit der Nylocmutter und 7,6 - 8,3 mkg) und warum hält denn das?
:giveup :giveup :giveup :giveup
Gruss aus dem Ländchen
Hansgerd
Benutzeravatar
mn-nl
Spezialist
Spezialist
Beiträge: 3914
Registriert: 28.05.2006, 23:00
Wohnort: 's-Hertogenbosch (NL)
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 32 Mal
Kontaktdaten:

#13

Beitrag von mn-nl »

Nein da ist es nicht abgeflacht sondern normal rund :genau: . Es steckt in eine konische Fassung :D .

(Es ist als beachtlich starker ;D )

Gruesse, Marc
Benutzeravatar
MadMarx
Institution
Institution
Beiträge: 8518
Registriert: 05.06.2004, 23:00
Wohnort: Saarbrücken
Hat sich bedankt: 180 Mal
Danksagung erhalten: 284 Mal
Kontaktdaten:

#14

Beitrag von MadMarx »

ich finde die gunstlösung nicht schlecht, nur eben nicht konsequent zuende gedacht.

möglicherweise kann eine längere mutter abhilfe schaffen. mehr gewindegänge = mehr sicherheit.....
Benutzeravatar
HansG
Profi
Profi
Beiträge: 1482
Registriert: 24.04.2005, 23:00
Wohnort: Wachtberg TR4A IRS 1965
Hat sich bedankt: 30 Mal
Danksagung erhalten: 35 Mal

#15

Beitrag von HansG »

ok, ok, vielen Dank für Eure Geduld

Einstweilen warte ich noch auf eine Information von Herrn Gunst, bin sehr gespannt und wenn er einverstanden ist, stelle ich seine Antwort hier ein.
Gruss aus dem Ländchen
Hansgerd
Antworten

Zurück zu „Vorderachse“