Dämpferfedern im SU HS6

SU, SZ oder Tuningvergaser, Kraftstoffversorgung, Luftfilter, Bedüsung, Saugrohr, Gasgestänge...

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Gyula
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Dämpferfedern im SU HS6

#1

Beitrag von Gyula »

Hi!!

Frage:
Bei welcher zusammangedrückter Länge, wird die Federkraft der Dämpferfedern angegeben???

;D Er läuft schon vierl besser als am Anfang, aber noch nicht gut genug...

Wir sprechen von SU HS6:
Ich habe BDM Nadeln verbaut, habe aber zum probieren noch drei Paar andere --> "fettere".

Nun habe ich je Vergsaer eine Lamdasonde verbaut , die mir bei Leerlauf (CO = 2%) etwa 0,85 Volt anzeigen.

So ging ich auf die Probefahrt.
Jetzt musste ich aber feststellen, dass beide Lambdasonden in allen Bereichen, ausser bei Leerlauf extrem niedrige Spannungen anzeigen --> o,1V bis o,2V. Im Teillsatbereich, wie bei Vollast.

Wenn ich die Theorie richtig kapiert habe, dann bedeutet ein kleine Spannung an der Lambdasonde einen hohen Lambdawert und damit ein mageres Gemich...

Somit fahre ich (ausser mit Standgas) immer extrem mager...??

Mit BDM und einer Kompression von 11,5: 1 (alle Töpfe), einer Verdichtung von 9.1:1 und einer 258 er NW dürften die BDM aber nicht so falsch sein, oder...?

Jetz habe ich mir mal die Federn in den Vergasern angesehen. Leider keine Farbkennzeichnung feststellbar.
Die Charakteristik zeigt bei einer zusammangedrückten Länge von:

---46 mm = 170 Gramm (entspricht der Länge des Zylinders, wo das Dämpferöl drinnen ist)
---58 mm = 150 Gramm (entspricht der Länge, auf die die Feder max zusammangedrückt wird, wenn der Kolben voll angehoben wird)
---70 mm = 110 Gramm (ein beliebiger anderer Wert..)


In meinem SU-Buch sind für verschidenen Farben verschidene Gewichte angegeben, leder ohne Angabe der zusammangedrückten Länge.

Bitte HEEEELP



Gyula
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marcusbagira
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#2

Beitrag von marcusbagira »

Ich denke die Nadeln sind zu mager, es gibt übrigens Düsenstöcke mit unterschiedlich großen Bohrungen (habe bisher 2 verschiedene größen gesehen). Das hat natürlich großen Einfluß auf die Nadelwahl. Versuch mal beim Beschleunigen oder auch Vollgas den Choke etwas zu ziehen, wenn die BDM zu mager sind merkst Du dann eine deutliche Leistungssteiegrung und auch der Lambdawert müßte sich ändern.
Die Federn haben auf das Gemischverähltnis keinen Einfluß. Geht die Vergaserglocke hoch, verändert sich ja auch die Nadelposition. Die Federn beeinflussen nur die Geschwindigkeit mit der die Glocken beim plötzlichen Vollgas geben nach oben schnellen und die Höhe der Glocke (und Nadel). Läßt man die Federn z.B. ganz weg wird sich der Motor "verschlucken". Wählt man eine sehr harte, beschleunigt er langsamer. In der Regel kann man aber immer eine Stufe weichere Fahren als Werkseitig vorgesehen. Das bringt eine etwas bessere Beschleunigung die aber eher auf dem Prüfstand messbar ist als wie tatsächlich spürbar. Ähnliche Veränderungen bringen anderes Dämpferöl.

Viele Grüße

Marcus
Gyula
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#3

Beitrag von Gyula »

Hi!

@ Marcus:
Danke für deine Tips; das mit dem Choke kann ich probieren, geht ja schnell ;-)

:hm: Ich verstehe das so:
--> bitte korrigiert mich, wenn das nicht stimmt!!!!!

Die Feder wirkt direkt gegen den Unterdruck.
D. h., je stärker die Feder ist, desto weniger hebt sich der Kolben bei gleichem Unterdruck. Eine stärkere Feder bedeutet daher ein mageres Gemisch bei gleicher Nadel und gleichem Unterdruck.

Ist der Kolben/ Glocke nun verschlissen, so kann nicht mehr der gleiche Unterdruck aufgebaut werden, wie mit guten Teilen.

Fazit:
Mit mechanischem Verschleiß der Glocke/ Kolben muss das Gemisch abmagern!

noch Ärger:
Bei weiterem Verschleiß kann es sogar sein, dass der Unterdruck nicht mehr ausreicht um den Kolben ganz anzuheben ??!!
--> extrem abgemagert, keine weitere Gasanahme im letzten Viertel Gaspedal?

Nur eine andere Düsennadel wird hier wahrscheinlich keinen vollen Erfolg bringen, werde ich aber probieren.

Ist eine weichere Dämpferfeder in Kombination mit der Auswahl einer anderen Feder der richtige Weg?

Wenn die Glocke/ Kolben aber zu stark verschlissen sind, hilft das aber dann auch nichts mehr?!

Test:
Dämpferöl und Feder entfernen, Kolben und Glocke wieder wieder anbauen (ohne Feder, ohne Öl!).
Kolben vollständig von Hand heben.
Entlüftungsloch an der Verschlussschraube zuhalten und Kolben loslassen.
Nun soll der Kolben langsam absinken.
Ich habe von 2-3 Sekunden gehört.
Bei mir benötigt der Kolben 1,5 - 2 sec.

Jedenfalls werde ich am Wochenende die Federn, die sich im übrigen als rot erwiesen haben gegen hellblaue (weicher) tauschen.
Mal sehen.

Dann werde ich die BDM gegen BAE, bzw BAL tauschen......


Jedenfalls denke ich, dass auch scheinbar gleiche Motorkonfigurationen jeweils andere Vergaserabstimmungen haben (Feder, Nadel!).

Was habt ihr für Erfahrungen?



Gyula :)
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mn-nl
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#4

Beitrag von mn-nl »

Hallo Gyula,

Bezueglich die Fall-geschwindigkeit ist es wichtiger das beide Vergasser in etwa gleiche Zeit 'fallen'. Die Zeit selbst ist weniger wichtig.

Falls ungleich koennte es sein das die beide 'Kolben daempfer' umgetauscht sind?

In die Beschreibungen die du jetzt hasst steht einiges drin dachte ich?

Ich bin gespannt nach die Ergebnise von deine Federn-experimente!

Gruesse, Marc
Gyula
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#5

Beitrag von Gyula »

Hi!

Ein Paar hellblaue Federn:.............Soll: 70g/ 67mm.......Ist: 90g/ 67 mm
Ein Paar roter Federn (original):.....Soll 125g/ 67 mm.....Ist: 110g/ 67 mm
Ein Paar rote (länger als original)...Soll 125g/ 67 mm......Ist:135g/ 67 mm


Grundsätzlich muss gesagt werden, dass die Federn trotz Farbkennzeichnung deutliche Unterschiede aufweisen. Weiters liegen die Federn deutlich von den angegebenen Werten entfernt. Die hellblaue sollte 70g haben und hat 90 g, usw..also immer messen....

Status vor dem Tausch der Federn:
Bei 850 rpm und einem CO Wert von 2% ergibt sich mit der BDM Nadel Bestückung ein Spannungswert von etwa 0,7V an der Lambdasonde. Dies entspricht einem Lambda Wert von 0,95-1,00 und liegt damit im grünen Bereich.
Im Fahrbetrieb magert der Motor allerdings in jedem Betriebszustand extrem ab. Teillast, Vollast, stets liegt die Spannung an der Lambdasonde unter o,1 Volt, was einem Lambda Wert von über 1,15 entspricht und damit deutlich zu mager ist. Nun habe ich die originalen roten Federn gegen die hellblauen, weicheren getauscht, ohne an den Vergasern etwas zu ändern:

Hellblaue Federn:
Bei nach wie vor 850 rpm und einem CO von 2% ergibt sich wieder ein Spannungswert von etwa 0,7 Volt = Lambda 0,95-1,00.
Beim Beschleunigen bis etwa 3000 rpm steigt die Spannung bis etwa 0,3 Volt = Lambda 1,05 an. Über 3000 rpm und im Teillastbereich magert der Motor wieder extrem ab; der Wert liegt wieder unter 0,1 Volt = Lambda >1,15.
Fazit: Die hellblaue weichere Feder vermag den Kolben früher bis zum Anschlag anheben zu lassen, im Endeffekt bleibt das Gemisch bei Belastung jedoch extrem mager.
Am Kerzenbild war das bislang aber so deutlich nicht sichtbar!

KORREKTUR:
Nicht die BAL habe ich verbaut, wie ursprünglich angegeben, sondern die BAE, sonst alles richtig!!!!

Hellblaue Feder & Düsennadel BAE:
Nach dem Tausch der Düsennadeln von BDM auf BAE musste ich den CO Wert nur geringfügig auf 2% anpassen.
Bei Standdrehzahl sind keine signifikanten Änderungen zu erkennen.
Beim Beschleunigen magert der Motor auf etwa 0,3 Volt = Lambda 1.05 ab. Bei Erreichen der Drehzahl stellt sich dann in jedem Drehzahlbereich eine Spannung von etwa 0,85-0,90 Volt = Lambda 0,90-0,85 ein.
Bei Vollast stellt sich nach kurzer Zeit ebenfalls eine Spannung von 0,85 - 0,90 Volt und somit ein Lamba = 0,90-0,85 ein.

Das kurzzeitige Abmagern während dem Beschleunigen dürfte wohl SU-spezifisch sein. Das Dämpferöl verzögert das Anheben des Kolbens, wodurch das Abmagern im Übergang begründet sein dürfte. Im Fahrbetrieb ist jedoch kein Loch zu spüren. Übrigens verwende ich dzt. dünnes ATF-Automatiköl.

Im Teillastbereich, beim Halten der Drehzahl stellt sich stets ein ziemlich fettes Gemisch von etwa Lambda 0,9 ein, was ziemlich fett ist und Spritverbrauch bedeutet.

Zusammenfassung:
Die BDM Düsenbestückung ist für meine Konfiguration eindeutig zu mager und daher falsch. Das Auto fährt wirklich spürbar besser. Es hängt wie eine "Klette" am Gaspedal und dreht auch im dritten Gang so weit ich will.
Für den vierten Gang ist meine Teststrecke jetzt allerdings zu kurz. Ich komme nur etwa bis 175 kmh. Beim Kauf ging er etwa 120, später 140, dann 150....jetzt jedenfalls über 175. Im vierten Gang zieht er ab 1000 rpm super durch, packt an...!

;D Tät mich interessieren wie gut denn eure Serien-TR's gehen, ob ich schon zufrieden sein soll....???

Möglich, dass ich nochmals die alten Federn und auch die BAE Nadeln versuche. Mal sehen, ob ich da etwas Effizienz herausbekomme. Das hat aber Zeit....

Jedenfalls ist das, was ich heraus bekommen habe, ohne Lambdasonde kaum zu sehen......



@ Marc: Ja doch, ich habe die Literatur selbstverständlich gelesen, danke.
;D Es steht aber nicht immer alles drin, was man so wissen möchte...


Gyula

ps: Von den Lambdasonden bin ich einfach begeistert....... :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch:
Zuletzt geändert von Gyula am 06.07.2006, 09:51, insgesamt 1-mal geändert.
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#6

Beitrag von Alexe »

Hallo

das ist mal ein toller Erfahrungsbericht. Super gemacht.

Ja ohne Rollenprüfstand gehts einfach nicht schneller, auch hat ja nicht jeder
eine vielzahl Nadeln und Federn zu hause.

Die Lambdasonden sind wirklich super, (kommen ja auch von Bosch oder?)

Zu deiner Nadelwahl.

Ich habe sie mit meinen bissherigen Experimenten verglichen.

Vergaser ist HS6 mit K+N Filter
125PS Nocke, Verdichtung 9,x zu 1


Ich hatte BAM und gelbe Federn , welche zu fett war.
jetzt probiere ich gerade BAG
damit ist es im Ansatz besser geworden

Im Vergleich wäre deine BDM wirklich zu Mager, während die BAL nach oben raus fetter als meine ist.

Was den Motor angeht, verhält er sich ähnlich wie deiner,
Laut Tacho geht er auf der Bahn, mit genug Anlauf an die 200er Marke
ohne O-Drive (warscheinlich sind das echte 180), dabei sind ca 6000 U/min abzulesen. Das habe ich aber bissher nur mal so ausprobiert, auf Dauer ist das nix, für das Arme
Trümphchen.

Ab Standgas geht es mit dampf ohne Verschlucker zu Sache, wobei
mit BAM Nadel es etwas besser ist. (Subjektiv, kann auch nicht stimmen)
Nuancen.


Habe die BAM gerade bei mir rumliegen, (interesse?)



AlexE
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#7

Beitrag von Gyula »

Hi!

Zuerst einmal möchte ich darauf hinwweisen, dass ich in meinem letzten Beitrag eine Korrektur eingefügt habe:
:kopfklatsch Nicht die BAL Nadeln sind verbaut, sondern die BAE....
Wundert mich nur, dass niemand protestiert hat. Mich würde nähmlich wundern wenn ein seriennaher TR6 mit BAL zufriedenstellend laufen würde.....

Nun, mit den BAE und hellblauen Federn bin ich einige Km gefahren und das Feeling war wie gesagt einfach super......
Es stellten sich jedoch bald Zündaussetzer ein. Die Kerzen waren verrußt..., also zu fett. Hier kam ich darauf, dass ich doch nicht die BAL, sondern die BAE verbaut hatte.

Meine diesbezüglichen Erkenntnisse zur Lambdasonde sind in einem anderen Thread "breitgetreten".

Nun schien mir klar, dass auch die BAE zu fett ist. Nachdem ich im Momenmt nur zwischen BDM und BAE wählen kann (die BAL scheidet völlig aus), habe ich die BAE vorerst belassen, und die hellblauen Federn gegen die roten zurück getauscht. Gleichzeitig habe ich den CO Wert von 2% auf 1% zurück genommen.
Eine erste Probefahrt von ca. 20 km. zeigte niedrigere Lambdaspannungen in den Teillastbereichen. Es wurden ca. 0,1 -0,3V geringere Spannungen angezeigt (gefällt mir im Moment).
Bei Vollast wird sich die stärkere Feder nicht auswirken, ggf. aber die etwas höher eingestellte Düse. Das konnte ich aber noch nicht so gut beobachten.

Mir fällt auch auf, dass bei Vollgasbeschleunigung in den unteren Gängen abgemagert wird (0,3-0,4 Volt), in den oberen Gängen sich jedoch Spannungen bis 0,8 Volt einstellen (Volllast). Ist das normal? - SU spezifisch?

Ich würde auch gerne wissen, wie man überprüft, ob die Kolben im Vegaser völlig aufgehen???


Gyula
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#8

Beitrag von MadMarx »

Gyula hat geschrieben: Ich würde auch gerne wissen, wie man überprüft, ob die Kolben im Vegaser völlig aufgehen???
einen klumpen fett an den kolben schmieren.
bewegt sich der kolben, sieht man die streifspuren im fett.
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#9

Beitrag von Alexe »

Hallo Gyula,

gibt es mittlerweile neue Erkenntnisse?

Ich habe jetzt einen neuen Satz SU HS6 bei mir verbaut, da diese eigentlich für einen Volvo vorgesehen waren, haben weder Nadel noch Feder zum TR6 gepasst. der Rest ging einfach auf das Gasgestänge vom TR umzubauen.

Zu meiner Frage, du schreibst du hast die stärkere Rote Feder, wie kommst du damit klar?

Ich habe Rote und gelbe Federn bei mir liegen, wobei die gelbe deutlich härter ist als diese limmelige rote.

Habe bei meinen Einstellversuchen beide Federn ausprobiert, aber mit der roten ging gar nichts, da war ich immer viel zu Mager, der Motor hatte nur Aussetzer und hat fast kein Gas angenommen. Extreme Fehlzündungen beim Gaswegnehmen.
Das war bei der gelben Feder spfort viel besser, obwohl ich mit der verwendeten Düsennadel immer noch zu mager war, erst nach Einsatz einer etwas fetteren Nadel und etwa 0.2 cm tieferer Düsenstockposition
wurde es besser.

Zur Zeit läft der motor , wenn er warm ist sehr gut und ist deutlich besser am Gas als mit meinen alten Vergasern. Jedoch hat er beim Rausbeschleunigen aus dem Keller noch ein paar aussetzer, und im das Standgas ist noch nicht besonders Stabil.

Es bleibt oft auf etwa 1200 U/min hängen und sackt erst nach kurzem Gasstoß auf 800 U/min ab, bevor es kurz bis auf 500 abgesunken ist.

da ist noch etwas Feinarbeit notwendig.


Übrigens, der Motor läuft fetter wenn der Kolben tiefer ist, (also stärkere Feder). Grund ist die höhere Strömungsgeschwindigkeit der Luft bei nahezu geschlossenem Schieber und geöfneter Drosselklappe. Dadurch saugt es mehr Sprit an, die stärker in die Düse ragende Nadel gibt zwar weniger Querschnit frei, jedoch wird deutlich mehr sprit angesaugt, durch die Stömungsgeschwindigkeit.

Das gilt fürs dynamische, Also Klappe öffnen. (Andere Vergaser benutzen dazu eine extra Beschleunigerpumpe-düse).


statisch gesehen, also bei konstanter Motordrehzahl, ergibt sich eine dem unterdruck entsprechnde Kolbenposition die ebenfalls federabhängig ist, da spielt die Düsennadel wieder eher eine Rolle.

Grüße

AlexE
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#10

Beitrag von Pioniergeister »

Hallo Alexe,

interessanter Beitrag,

habe keine SU,
aber das mit den stärkeren Federn müßte doch für jeden Gleichdruckvergaser anwendbar sein.

man könnte doch diesen Effekt zu Testzwecken mit Gewichte erreichen,
denke dabei an meine Stromberg. die immer noch etwas zu mager sind

Gruß
Alois
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#11

Beitrag von Uriah »

Hi,

das Abmagern unter Last ist m. E. bei SU Vergasern => Gleichstromvergasern prinzipbedingt und daher nicht abstellbar.

Webervergaser z.B. verfügen zum Ausgleich über eine Beschleunigerpumpe.

siehe auch:

https://de.wikipedia.org/wiki/Vergaser

Grüße
Uwe
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#12

Beitrag von MadMarx »

also die grundsätzliche abstimmung erfolgt immernoch mit den nadeln. fetter = dünnere nadel.

die feder ordnet einer strömungsgeschwindigkeit einen unterdruck und einen nadelquerschnitt zu.

die orignalen federn sind ziemlich laddelich, also dünn und weich.
im rennsport fährt man sogar ohne federn und ohne dämpfer.

noch kurz zu den begriffen: "dämpfer" ist der kleine kolben, der von oben eingeschraubt wird und im öl sitzt, "schieber" ist der große kolben, welcher den vergaserquerschnitt verengt....
Gyula
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#13

Beitrag von Gyula »

Hi Alexe!

Du hast eine 280-er NW und eine Verdichtung von 9,x:1.

Ich fahre derzeit BAE mit roten Federn und liege damit nach wie vor im eher fetteren Bereich, aber ohne, dass die Kerzen verrußen.

Ich denke, bei dir stimmt noch einiges in der Mechanik nicht. Wenn das Gaspedal hängen bleibt, dann hast du in der Regel kein Spiel zwischen der Drosselklappenachse und dem Betätigungshebel. Da muss unbedingt Spiel sein, sonst pasiert genau das.

Welchen CO-Wert hast du am Stand und wie prüfst du Teillast und Vollast. Hast du schon 'ne Lambda- Sonde?

Ist deine Zündung top, welche Kurve fährst du?
Das mit dem stottern beim Gasgeben, deutet auf zu mager hin, wenn Zündung und Vergaser top sind.



Bist du sicher, dass die SU richtig synchronisiert sind?

Synchronisation der SU HS6 (in Kurzform)
* Drosselklappenwellen kein Spiel
* Drosselklappen richtig zentriert
* Düsenstöcke nicht ausgeschlagen, hängen nicht
* Düsennadeln neu oder geprüft.
* Düsennadeln auf richtigem Niveau (ich glaube 1,5 mm beim HS6?) in den Kolben eingesetzt
* Schwimmer o.k. und richtiges Niveau
* Schieber klemmen nicht und sind dicht.
-----> Bei eingefülltem Dämpferöl Schieber anheben, oben am Dämpferkolben das Entlüftungsloch zuhalten und beobachten, wie schnell sich der Schieber senkt. Bei beiden Vergasern dürfen die Schieber nicht schlagartig hinunterfallen und müssen gleich schnell sein.
* Die Verbindungselemente an den Drosselklappenwellen lösen
* Leerlaufschrauben herausdrehem dass keine Berührung gegeben ist.
* Verbindungsgestänge zur Drosselklappenwelle- Gasgestänge freistellen!!!
* Verbindungselemente zwischen den Drosselklappen festziehen. Darauf achten, dass sich nichts verzieht uns sich beide Wellen gleichzeitig bewegen (Verbindungselement immer noch offen)
* Motor starten (Motor sollte laufen) und Synchronität prüfen (Synchtest)
* Nun mit den Leerlaufschrauben abwechselnd an beiden Vergasern die richtige Standdrehzahl einstellen und dabei immer auf den Synchtester achten. Beide Vergaser müssen gleich sein.
* Beim Bewegen der Drosselklappenwelle muss nun die Sysnchronisation in allen Bereichen völlig gleich sein (Zwischengestänge immer noch offen)
* Wenn nicht....., alles von vorne!
* CO Wert auf ca. 3% einstellen. (Immer 1/6 --> 1 Kante an den Schrauben beider Vergaser gleichzeitig verdrehen)
* Jetzt erst Verbindungsgestänge montieren und festziehen. Es muss Spiel zwischen Zwischengestänge und der Drosselklappenwelle sein!!!

Ob nun die richtigen Federn und Nadeln verbaut sind, weisst jetz natürlich noch nicht --> Probefahrt mit Lambdasonde???





Sorry, wenn du das alles schon weißt.....

Und nun berichte mal welche Federn und welche Nadeln du dzt. verbaut hast.

Nur...., mit stärkeren Federn muss er abmagern.....
Das mit der Strömungsgeschwindigkeit stimmt in diesem Fall so nicht....


@ MadMarx:

:hm: ...ohne Öl ggf. ja, aber ohne Federn??
Da geht der Schieber ungehindert hoch und du hast keine Strömungsgeschwindigkeit mehr (Da ist nur mehr das Gewicht des Schiebers). Geht das wirklich????????????? ;D


Gyula
Zuletzt geändert von Gyula am 31.08.2006, 14:51, insgesamt 1-mal geändert.
US -TR6 -Bj. 74 - 9,75:1 - 280° Kent NW - 2x SU HS6 - 123 Zündverteiler (USB)
Diff Aufhängung verstärkt - Farbe carmin red - Dayton Speichen - Autoradio Blaupunkt Köln
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#14

Beitrag von Alexe »

Hallo Gyula

danke, deine Anleitung ist super, ich mache das auch so, aber trotzdem super Zusammenfassung.

Du hast recht mir ist ein kleiner Fehler unterlaufen, ich hatte das Spiel Verbindungsgestänge zu DK zu klein gehalten. Die Leerlaufdrhzahl ist jetzt ok.

Beim Stottern hatte ich auch die Vermutung das Gemisch sei zu mager.

CO ist ca. 2,4- 2,7 im Leerlauf. werde da etwas fetter gehen wird aber nicht viel sein.
Nadel ist die SM (Feststehend)
Düsenstock ist 2,0mm abgesenkt.
Schwimmereinstellung, nach Anleitung 4mm (SU Handbuch)
Feder gelb.

Kann jetzt leider nicht fahren bei dem Sauwetter.





Grundsätzliches:


Ich habe mich mit einem Vergaserspezalisten unterhalten, der mir folgendes bestätigt hat.

Feder Einfluß :

Beispiel Strombergs: mit gerisserner Membran rußt der Motor ohne Ende. Also zu Fett, warum? -> kein Unterdruck der den Schieber
hochzieht, also zu viel Stömingsgeschwindigkeit -> mehr Sprit

Also harte Feder -> fetter;
weiche Feder -> magerer.

Das gilt aber im dynamischen Bereich, also beim öffnen der DK bei kleinen Motordrehzahlen.
Das ist die Anfettung beim Gleichdruckvergaser beim DK aufziehen.
Beim Weber macht das die Beschleunigerpumpe(düse).


Im statischen Bereich ergibt sich ein Gleichgewicht zwischen Unterdruck
und Federstärke, also die Höhe wie weit die Nadel aus dem Düsenstock
rausgezogen wird. Die Kontur der Nadel bestimmt dann ob zur jeweiligen Stellung Fett oder Mager ist.

Das sagt mir , eine Einstellung kann nur individuell auf die jeweiligen Vergaser und Motoren erfolgen da:

1. Federstärke
2. Nadelkontur
3. Unterdruck:
3.1 Passung der Schieber in der Glocke
3.2 Stellung der DK
3.3 Drehzahl des Motors
3.4 Luftfilterwiderstand

Einfluß haben.

Der Dämpfer ist nur dazu da, den Schieber einigermaßen ruhig zu halten
da im Ansaugbereich leider keine kontinuierliche Strömung herscht, sonder eine art Pumpen. Die Ursache sind die Ansaugzeiten der drei Zylinder. Der Nebeneffeckt ist eine Art verzögerte Kolbenreaktion auf Unterdruckschwankungen. Daher sollte nie zu dickes Öl in den Dämpfern sein.


MADMARX:

deine Anmerkung Rennsport , das mag sein, da hier die Anforderung ganz klar auf Maximaldrehzahl liegt, also Spitzenleistung.


Ohne Feder wird der Motor beim Beschleunigen extrem abmagern, allerdings bietet dann die fehlende Feder bei max Drehzahl keinen unnötigen Kraft in Schließrichtung. (Nur noch das eigengewicht des
Schiebers)
d.h. bei offener DK und hoher Motordrehzahl, (also kleiner Unterdruck) wird der Schieber weiter offen stehen als mit Feder. Dies bedeutet weniger
Strömungswiderstand im Ansaugbereich, also mehr Füllung und mit der Richig fetten Nadel auch mehr Leistung.

Wieviel Leerlaufdrehzahl hat ein TR Rennmotor (bestimmt keine 800) ?



Mein Beispiel aus der Praxis:

habe bei sonst gleicher Einstellung: die gelbe (härtere Feder) gegen die rote (lummelige Feder ) getauscht.
Das Ergebnis war, extremes Abmagern, C0 von 3.0 auf ca. 0.1 (kaum messbar) mit extremen unrunden Lauf im Leerlauf.

Der Motor hat sich fast wie ein Rennmotor verhalten,
erst bei einer Leerlaufdrehzahl von ca 2000U/min war es möglich
einigermaßen hochzubeschleunigen, und einigermaßen rund lief er erst bei Drehzahlen ab 3000 U/min. Trotzdem lief er schlecht, da immer zu Mager. (Da wäre jetzt eine deutlich Fettere Nadel notwendig gewesen.)



Gruß

AlexE
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#15

Beitrag von MadMarx »

Alexe hat geschrieben: Es bleibt oft auf etwa 1200 U/min hängen und sackt erst nach kurzem Gasstoß auf 800 U/min ab, bevor es kurz bis auf 500 abgesunken ist.
wenn der motor zuerst unter die leerlaufdrehzahl geht und dann wieder ansteigt, dann ist das eigentlich ein zeichen für zu mageren leerlauf.

wenn der düsenstock auf 2,0mm steht, versuch doch mal 2,5-3,0...vielleicht geht es dann besser.
optimal wäre, wenn der motor auf die leerlaufdrehzahl herunterfällt oder eventuell 50-100 rpm unter die drezahl fällt und dann wieder steigt.

gruß
chris
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