Hohlraumversiegelung TR3A Rahmen

Lackierung, Schweissen, Hohlraumversiegelung, Scheiben...

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twisters
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Hohlraumversiegelung TR3A Rahmen

#1

Beitrag von twisters »

Hallo zusammen

Ich möchte nächstend den Rahmen meine TR3 mit Mike Sanders Fett behandeln. Muss ich zusätzliche Löcher dafür bohren, damit ich auch jede Stelle im Rahmen erwische. Wenn Ja, wo?

Viele Grüsse aus der Schweiz

Patric
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Niederrheiner
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#2

Beitrag von Niederrheiner »

Hallo Patric, wenn Du die Hohlraumsonde benutzt und das Teufelszeug auf die empfohlenen 100-120C erhitzt, kommt es überall hin. Auch dahin, wo es keiner braucht.

Aber warum tust Du das? Der Rahmen aus Schweineeisen wird Dich, deine Kinder und Enkel bei handelsüblicher Benutzung des TR auch ohne Mike S. deutlich überleben.

Es sei denn, Du duscht den Rahmen täglich in Salzwasser. Dann könnte es knapp werden.
Beste Grüße, Helge

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twisters
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#3

Beitrag von twisters »

ich habe eigentlich vor den Rahmen hier (soll keine Schleichwerbung sein) zu reiningen. Anschliessend mit Mike Sander die Hohlräume durchzuspülen. Warum meinst du das es ein Teufelszeug ist?

Die restliche Oberfläche würde zuerst grundieren und dann 2 - 3 Schichten LKW Lack drauf pinseln.

Was hält Ihr von dem Vorgehen?

Patric
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#4

Beitrag von Niederrheiner »

twisters hat geschrieben:Warum meinst du das es ein Teufelszeug ist?

Patric
Entschuldige, missverständlich von meiner Seite, ich wollte das Fett dicht diskreditieren. Es hilft ungemein, sensible Hohlräume der Karosserie zu schützen. Ich habe letztens einem Freund mit Lackierbetrieb zugeschaut/Handreichungen erledigt, der die Karosserie seines Escorts damit behandelte. Riesensauerei ist freundlich formuliert, und für den Laien ist das Fett bei 120C auch kein Spässeken.

Wenn Du einen rostfreien sauberen Rahmen hast, ist der Lack drauf vielleicht aus optischen Gründen nett. Aber Mike Sanders durch den Rahmen zu spülen, ist arg überpaced. Kosten- und gewichtstechnisch. Wie sagte mal eine Bayerin: Wenns schön macht...(ich beherrsche das lokale Idiom nicht).
Beste Grüße, Helge

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#5

Beitrag von V8 »

Ich habe schon mehrere Rahmen schweissen müssen, die
im Bereich des Vierkantprofils durchgerostet waren.
Unzerstörbar ist er nicht, insbesondere der Bereich der Schwingenanlenkung
beim 6er und der Rahmenkopf dazwischen ist öfter befallen.
Es fängt damit an, dass beim Sturz einstellen die Schrauben wie Pudding sind
und der Rahmen verräterisch knackt.

Inwieweit bereits vorher die Stabilität eines halb durchgerosteten Rahmens
gelitten hat, muss sich jeder selber überlegen.
Ich finde es schadet nix und man braucht nur wenig Material.

Ich würde mit dem Sanders Gerät ausgiebige und vollständige
Trockenübungen für jeden Arbeitsgang machen und schauen,
dass ich jeden Hohlraum im Rahmen erreiche, dazu ggf. zusätzliche Löcher
bohre und erst dann mit dicken Handschuhen das Wachs einbringe.

Heissluftpistole und einen Topf heisses Wasser würde ich bereit stellen,
da die Düse bei kurzer Pause sofort verklebt und dann mit Hitze
zügig wieder gangbar gemacht werden muss.
Das Wachs auf dem Herd langsam wärmen und per Trichter in die vorgewärmte Büchse füllen.

Dann zügig die Trockenübungen nachturnen, damit nix erkaltet.
Ist ne ordentliche Sauerrei, weil man das Wachs nach und nach überall hat,
nicht nur im Rahmen, auch an den Fingern, am Werkzeug, am Auto.

Die Schweller und A- und B-Säule nicht vergessen

Gewichtstechnisch fällt das nicht ins Gewicht, nicht zu viel nehmen, das
Zeug dröppelt im Sommer wieder raus und versaut den Boden.
Ich meine ich hätte nur drei Büchsen verballert, also nur 1,5 Kilo.
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twisters
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#6

Beitrag von twisters »

@V8: danke für deinen Beitrag.

Meine Frage wegen den Löchern war auch wegen dem "Bad" dass der Rahmen für die Reinigung nehmen wird. Die ganze Sauce soll ja wieder suaber rauskommen.

Gruss Patric
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V8
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#7

Beitrag von V8 »

"Reinigen" solltest Du nicht,
das Zeugs läuft nicht sofort wieder raus,
sondern wird fest im Rahmen/Hohlräumen.
Deswegen brauchst Du nur zusätzliche Löcher, um die Lanze an alle
Stellen bringen zu können und wo merkst Du beim testen.

Beim nächsten Treffen, was cabriotechnisch oft im warmen
Sonnenschein passieren könnte, dröppelt dann immer was raus
und das über Monate. Sparsam verwenden reicht völlig!

Deswegen sparsam verwenden, das Wachs verflüssigt sich im Sommer
und zieht sich dann in Falze und bildet einen durchgängigen Film,
auch wenn vorher nur Tröpfchen an den Wänden klebten.

Dabei soll es andere Schadstoffe verdrängen. Was Du spülen wolltest
ist dann also nicht aus dem Rahmen raus, aber es liegt vornehmlich
auf der Oberfläche von dem Wachs und stiftet dort keinen Schaden

Oldtimer Markt hat das in etwa so getestet, zuerst waren die nicht so
angetan, aber über die Zeit haben sie den Bericht korrigiert und
meinten, das Zeug braucht Zeit und dann wird es gut.
Schnippel
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#8

Beitrag von Schnippel »

Hallo Patric

Reinigen, das Wichtigste überhaupt !
Aber vor dem Versiegeln.
Über die Jahre wird Staub und allgemeiner Strassendreck mit Nässe in den Rahmenhohlraum eingedrungen sein.
Und natürlich kann auch Rost in fester wie auch blättriger Form in deinem Rahmen sein.
Das alles muss raus. Der Rahmen muss innen in einem Top sauberen Zustand sein.Das geht zuerst mal mit richtig viel Pressluft, dann kann man auch noch einen Hochdruckreiniger zu Hilfe nehmen.
Trochnen. Sichtprobe. (Endoskop ausleihen) Rost evtl mit Fertan behandeln. Auswaschen. Trocknen.
Erst jetzt kannst du versiegeln ! Sodas es auch etwas auf Dauer bewirkt !
Erspare dir das Prozedere mit Mike Sanders, das Fett ist ohne Frage sicher gut.
Die Wirksamkeit steht und fällt allerdings mit der Verarbeitung.
Für einen optimalen Schutz bzw. Wirksamkeit des Produkts müsste das Fett und der Rahmen auf Temperatur gebracht werden. Mein seit Jahren bester und vor allen dingen wirksamer Favorit ist Seilfett von Liquil Moly.
Einfachste Verarbeitung und bestens bewährt.
Der Preis in der 5 Liter Kanne ( reicht für einige TR´s )und auch 1 l Dose ist mehr als angemessen. Auch zu bekommen in Sprühdosen.
Getestet habe ich zunächst das Seilfett an unserem Altagsfahrzeug. Denn nur das bekommt Salz im Winter ab.
Fahrwerksteile, Radhäuser, Kanten und offene Hohlräume wurden dünn eingesprüht.Ich bin immer wieder erstaunt wie dieses Produkt auf den Radhausflächen dem Straßendreck standhält.
Und das Seilfett tropft auch bei Erwärmung nirgendwo ab oder aus.
Mit Mike Sanders Fett hört der Spaß auf, wenn damit ein frisch geflasteter Hof versaut wird.
So eine Sauerei kann dann richtig teuer werden. Und einen riesen Ärger hervorbringen.

VG
Ralf
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#9

Beitrag von POW40 »

Ralf,

das hast Du in der Tat einen Punkt.

Mike Sanders kann man eigentlich nur im Hochsommer wirklich gut verarbeiten, auch weil man dann eigentlich den Wagen erstmal direkt für ein paar Tage in die Sonne stellen sollte, damit er stubenrein wird.

Bester Gruss
Oliver
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#10

Beitrag von tr-six »

nachdem zwei freunde und ich für unsere fahrzeuge ein großgebinde bei sanders gekauft hatten, merkten wir, dass sich das zeugs selbst im Hochsommer auch nach zahlreichen versuchen nicht problemlos versprühen ließ.

wir bestellten deshalb noch bei Hodt fluid film A und begannen dies mit sanders zu mischen. Diese Mischung (etwa 1:1) ließ sich dann bei etwa 70 Grad in der Druckbecherpistole und der langen dünnen Sonde mit geschlitztem messingsprühkopf gut versprühen und gab in Testrohren aus karton einen gleichmäßigen Auftrag. Die Sonde ist wirklich dünn und kommt deshalb gut in die Rahmenöffnungen und schweller rein. Habe dann noch zusätzliche Bohrungen vorgenommen um alles sicher zu benetzen - insbesondere bei den Rahmenauslegern für die Hinterachsschwingen bieten sich zusätzliche Bohrungen an.

haben mal mit der Kamera reingeschaut und waren mit dieser Lösung sehr zufrieden. kriegte nur bei der abnahme mit dem tüvler probleme, weil der das an motor und getriebe haftende gemisch als ölverlust dieser bauteile bemängelte. selbst nach jetzt fünf jahren tropft´s im sommer noch..

und zu den Kosten: da versenkt man bei einer resto ordentlich kohle und dann soll´s plötzlich für zwei oder dreihundert euro nicht mehr reichen? kauft man zu mehreren größere gebinde, wird es auch wesentlich günstiger. alles dann nach den versuchen schön mischen und ehrlich teilen :D :D :D .

kann ich übrigens auch für jedes unrestaurierte Fahrzeug empfehlen, weil wie schon erwähnt die mischung wesentlich unproblematischer als sanders zu verarbeiten ist.

@gunter
den sprühplan bringe ich morgen mit den anderen sachen mit.

gut´s nächtle
wolfgang
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#11

Beitrag von AndreasP »

Mike Sanders nehme ich seit 20 Jahren als Montagefett.
Nicht um bewegliche Teile zu schmieren, sondern um Schraubverbindungen oder ähnliches dauerhaft vor Rost zu schützen. Wenn ich eine angerostete Schraube oder Rahmenteil finde, kommt mit dem Pinsel etwas von dem Fett drauf und man muß sich nicht mehr kümmern.
Bei späterer Demontage sieht man wie das Fett weitergelaufen ist und die Metallflächen versiegelt hat. Es rostet nichts mehr fest und selbst nach Jahren ist unter dem Schutzfilm alles wie neu!!
Nur haue ich das Mittel nicht Kiloweise drauf, sondern nur in kleinen Mengen. Tropfen kann da nichts. Ich glaube auch nicht, daß Hohlräume damit geflutet werden sollten. Einfach grob aufpinseln und der Rest erledigt sich von selbst.
Auffallend ist der ähnliche Geruch von dem Seilfett, welches Ralf einsetzt. Von der Wirkung wird es ähnlich sein.
Alles was aushärtet oder trocknet, wie viele Wachse, sind großer Mist. Unter das Mittel kriecht dann die Feuchtigkeit und der Rost kann sich austoben.

Andreas
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