Speichenfelgen und TÜV

Felgen, Reifen, Distanzscheiben...

Moderator: TR-Freunde-Team

Benutzeravatar
Ulli
schon länger dabei
schon länger dabei
Beiträge: 23
Registriert: 03.09.2009, 23:00
Wohnort: Köln
Hat sich bedankt: 1 Mal

Speichenfelgen und TÜV

#1

Beitrag von Ulli »

Hallo,

habe mir dieses Jahr neue Speichenfelgen Dunlop/MWS verchromt XW 457
( 5 1/2 J mal 15 ) gegönnt und mußte jetzt zum TÜV zur Hauptuntersuchung. Da ich schon mehrfach im Forum gelesen habe, dass
die Felgen nicht eintragungspflichtig sind - da auch Standarderstausrüstung - bin ich blauäugig zum TÜV gefahren.
Ergebnis: Fzg. ohne Mängel aber kein neuer TÜV-Stempel aufgrund der Felgen. Habe dann vom Verkäufer der Felgen, Fa. L, die Kopie eines Festigkeitgutachtens ( englische Ausführung ) erhalten und ab wieder zum
TÜV. Der Leiter des TÜV Rheinland in Köln erklärte mir, dass Felgen nach neuen Bestimmungen nicht mehr aufgrund eines Festigkeitgutachtens eingetragen werden können. Nach seinen Angaben hätte ich keine Chance,
die Felgen eintragen zu lassen.
Habe heute ein andere Prüforganisation aufgesucht. Ergebnis: die Felgen können nicht eingetragen werden.
Zwischenzeitlich habe ich zwei Adressen bekommen wo die Felgen eingetragen würden. Bei direkter Nachfrage wurde dies aber abgelehnt.
Vielleicht hat ja jemand im Raum Köln in jüngster Zeit seine Felgen eingetragen bekommen oder weiß etwas " sachdienliches " und kann mir damit helfen.

mit besten Grüßen
(und voller Hoffnung)

Ulli
Benutzeravatar
mn-nl
Spezialist
Spezialist
Beiträge: 3914
Registriert: 28.05.2006, 23:00
Wohnort: 's-Hertogenbosch (NL)
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 32 Mal
Kontaktdaten:

#2

Beitrag von mn-nl »

Hallo Ulli,

Zum Glück hab ich mit dem TÜV nix am Hut. Aber das TR-register gibt einiges her:

https://www.tr-register.de/images/stori ... W457-1.pdf

(ist vielleicht das was du schon in der Hand hast)

und

https://www.tr-register.de/images/stori ... v_Sued.pdf


Wo etwas wegen zeitgenossiges Zubehör steht, darunter auch Speichenräder die als Option schon ab Werk ausgeliefert wurden.

Das steht in verschiedene Bücher, vielleicht auch gibt's irgendwo Online noch einen Prospekt zu downloaden.

Ansonnsten sollten die Deutschen sich melden denn hier in die NL könnte ich die Speichen so dran schrauben, wenn ich möchte :giveup .

Umziehen eine Option? ;D

Marc
Benutzeravatar
Ulli
schon länger dabei
schon länger dabei
Beiträge: 23
Registriert: 03.09.2009, 23:00
Wohnort: Köln
Hat sich bedankt: 1 Mal

#3

Beitrag von Ulli »

Hallo Marc,

tricksen ist für mich keine Option. Laut Firma L. wurden 3855 Felgen verkauft. Ich kann mir nicht vorstellen dass niemand seine Felgen eingetragen hat.
Ich hoffe, dass sich noch eine Möglichkeit ergibt.

m.f.G.

Ulli
Benutzeravatar
Eckhard
TReam Team
TReam Team
Beiträge: 3771
Registriert: 13.02.2005, 00:00
Wohnort: Wüstenrot TR6 PI in Einzelteilen
Hat sich bedankt: 58 Mal
Danksagung erhalten: 168 Mal

#4

Beitrag von Eckhard »

Also bei mir steht im KFZ-Schein

Original Speichenrad 5,5 JX15 (Dunlop GB)


Vielleicht hilft das

Eckhard
Benutzeravatar
V8
Profi
Profi
Beiträge: 1925
Registriert: 02.11.2011, 00:00
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 190 Mal

#5

Beitrag von V8 »

Hallo Ulli, ich habe ganz legal und ohne Probleme im Rahmen der
Begutachtung für den Fzg. Brief (USA Import) die MWS Räder sogar
in 6x15 Tiefbett mit 205/65 eingetragen bekommen. Die neuen Regeln
und das neue TÜV Informationssystem gab es da schon.

Das soll nur der Hinweis sein, dass es immer noch funktioniert, wenn man
einen Prüfer mit Herz & Hirn erwischt.

Mein Tipp:
Du mußt also weiter probieren, bis Du den Richtigen findest.
Erst Mal würde ich Serienräder aufziehen, TÜV holen und dann in aller
Ruhe das Problem angehen und TÜVs zwecks Eintragung abklappern.

Teure Wege sind Dayton Räder aus Hamburg, Herr Leberfinger hat wohl
Gutachten für seine Felgen erstellen lassen, oder andere Felgen mit
Gutachten eintragen lassen und dann zurück tauschen.
Benutzeravatar
Uriah
TReam Team
TReam Team
Beiträge: 1182
Registriert: 04.01.2005, 00:00
Hat sich bedankt: 116 Mal
Danksagung erhalten: 64 Mal

#6

Beitrag von Uriah »

Auch ich habe diese Speichenfelgen eingetragen bekommen. Sag Bescheid, wenn du eine Kopie meines Briefes brauchst.

Ferner findest du in meiner Galerie ein Foto einer originalen Preisliste in der die Speichenfelgen als Sonderzubehör ab Werk aufgeführt sind.

Grüße
Uwe
Triumph TR3a Bj. 1958
Benutzeravatar
Ulli
schon länger dabei
schon länger dabei
Beiträge: 23
Registriert: 03.09.2009, 23:00
Wohnort: Köln
Hat sich bedankt: 1 Mal

#7

Beitrag von Ulli »

Hallo Uwe,

mein Einwand beim TÜV war, dass wahrscheinlich 80 % der Speichenfahrer ihre Speichen eingetragen haben. Daraufhin wurde mir entgegnet, dass die Glück gehabt hätten. In Zukunft würden die Felgen nicht mehr eingetragen.
Deshalb würde mir Deine Briefkopie wahrscheinlich nicht helfen.

Gruß Ulli
Benutzeravatar
tr_tom
Institution
Institution
Beiträge: 6069
Registriert: 30.04.2009, 23:00
Wohnort: Wesel TR4A IRS '65
Hat sich bedankt: 143 Mal
Danksagung erhalten: 220 Mal
Kontaktdaten:

#8

Beitrag von tr_tom »

Hallo,

vielleicht hilft die Liste der Classic Experten beim TÜV-Süd:

https://www.tuev-sued.de/uploads/images ... -blick.pdf

Gruss
Thomas
» Carpe diem - nutze den Tag... «
Benutzeravatar
skorpion
gehört zum Inventar
gehört zum Inventar
Beiträge: 887
Registriert: 07.10.2004, 23:00
Wohnort: Waldbronn
Danksagung erhalten: 6 Mal

#9

Beitrag von skorpion »

Hallo,
also jetzt glaube ich bald die spinnen alle.
Seit wann werden Speichenfelgen nicht mehr eingetragen.
Speichenfelgen galten damals als Zubehör, das sich jeder Kunde als Extra dazubestellen konnte, also bei allen TR als zeitgenössisch gilt.
Was sind das denn für TÜV Experten? Da kann einem ja Angst und Bange werden, wenn die sich so wenig auskennen.
Die sollen lieber mal die Lärmtüten der immer größer werdenden Hobbyrennfahrer unter den Bikern genauer unter die Lupe nehmen.
Ich fass es nicht.
Bekommen die auch noch Geld für den Schwachsinn den die verbreiten?

Gruß
Hubert
Benutzeravatar
Ulli
schon länger dabei
schon länger dabei
Beiträge: 23
Registriert: 03.09.2009, 23:00
Wohnort: Köln
Hat sich bedankt: 1 Mal

#10

Beitrag von Ulli »

Hallo,

nach nochmaligem Gespräch mit dem Leiter der Prüfstelle gab dieser mir zu verstehen, dass die einzige Möglichkeit die Felgen einzutragen eine Bescheinigung des Herstellers wäre, dass es sich um die Originalfelge handeln würde, die für den TR 6 hergestellt worden war.
Nach einem Telfonat mit der Firma MWS erhielt ich zwei Schriftstücke in
denen sinngemäß die Übernahme der Produktion von der Fa. Dunlop und die Fertigung der Felgen nach gleicher Spezifikation bestätigt wurden.
Beide Schreiben sowie das englische Festigkeitsgutachten der Felge reichte ich erneut beim TÜV ein. Nach 2 Tagen teilte man mir mit, dass die Felgen nicht eingetragen werden müssten und ich bei zukünftigen Problemen diese
Prüfstelle aufsuchen solle. Aufgrund der Qualitätssicherung könne man die
Felgen auch nicht ohne ABE eintragen.
Habe inzwischen meinen TÜV Stempel erhalten und werde freudig weiterfahren. Mal sehen wie lange .........?

m.f.G.

Ulli
Benutzeravatar
Triumphator
Spezialist
Spezialist
Beiträge: 4223
Registriert: 19.02.2005, 00:00
Wohnort: Bretten
Hat sich bedankt: 648 Mal
Danksagung erhalten: 442 Mal
Kontaktdaten:

#11

Beitrag von Triumphator »

Hi Ulli,

kannst du dieses Schreiben hier einstellen?

Grüße

Wolfgang
Triumph ist wenn man trotzdem lacht...
Benutzeravatar
V8
Profi
Profi
Beiträge: 1925
Registriert: 02.11.2011, 00:00
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 190 Mal

#12

Beitrag von V8 »

Ulli hat geschrieben:Nach 2 Tagen teilte man mir mit, dass die Felgen nicht eingetragen werden müssten und ich bei zukünftigen Problemen diese
Prüfstelle aufsuchen solle. Aufgrund der Qualitätssicherung könne man die
Felgen auch nicht ohne ABE eintragen
Ich nehme an, das dem Hersteller die ISO Zertifizierung fehlt, sozusagen
als letztes gefordertes Puzzlestück.

Aber serienmäßig sind sie doch wohl auch nicht, denn eine ganz andere
Firma in einem ganz anderen Land stellt sie so her, dass sie den
Originalen ähneln. Eigentlich bräuchten diese Teile dann ein Gutachten
und die besagte ISO Zertifizierung, um gefahren werden zu dürfen.

Das hat es beim Benz schon gegeben, wo z.B. für den 123er die originalen
Alufelgen (Barockfelgen) massenhaft nachgebaut wurden. Sahen original
aus, waren es nicht und brauchten infolge dessen ein Gutachten.
Nachgemachte Cupräder beim Porsche 964 sind das gleiche Thema.

Dann kann man m.e. auch nicht sagen, die Dinger sind seriemäßig und
deswegen verzichten wir auf das ganze Prozedere, was die Felgen eh
nicht ganz erfüllen würden.

Eher könnte ich mir vorstellen, dass der erfahrene Prüfer den indischen
Hersteller mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung im Bau von
Speichenrädern kennt und akzeptiert und auf die ISO Zertifizierung
verzichtet. Letztlich soll die ja nur sicherstellen, dass das verbaute
Exemplar die gleiche Qualität wie das Prüfexemplar hat.
Benutzeravatar
Niederrheiner
ORGA-Team Mosel
Beiträge: 2361
Registriert: 01.01.2012, 00:00
Wohnort: Kempen
Danksagung erhalten: 40 Mal

#13

Beitrag von Niederrheiner »

V8 hat geschrieben:
Ulli hat geschrieben:Nach 2 Tagen teilte man mir mit, dass die Felgen nicht eingetragen werden müssten und ich bei zukünftigen Problemen diese
Prüfstelle aufsuchen solle. Aufgrund der Qualitätssicherung könne man die
Felgen auch nicht ohne ABE eintragen
Ich nehme an, das dem Hersteller die ISO Zertifizierung fehlt, sozusagen
als letztes gefordertes Puzzlestück.


Eher könnte ich mir vorstellen, dass der erfahrene Prüfer den indischen
Hersteller mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung im Bau von
Speichenrädern kennt und akzeptiert und auf die ISO Zertifizierung
verzichtet. Letztlich soll die ja nur sicherstellen, dass das verbaute
Exemplar die gleiche Qualität wie das Prüfexemplar hat.
Ich bin immer wieder begeistert, welch gröblicher Unfug und Halbwissen bei dem Thema bei manchem zu Tage tritt.

Ob der Hersteller eine ISO, Ouzo oder GinTonic Zertifizierung hat, interessiert auf der Prüfstelle niemanden. Da puzzelt auch keiner, außer in der Mittagspause. Die Qualitätssicherung bezieht sich alleine auf interne Vorgänge bei den TÜVs und meint, dass jederzeit zentral einzusehen ist, wer was wann wie eingetragen hat.

Und ich habe Zweifel, dass ein TÜVler Job und Altersbezüge riskiert, weil er ein großer Oldtimer-Fan ist.

Ohne ABE geht nix. Und ganz lustig: mit ABE ist die Eintragung sicher. Aber nicht das H-Kennzeichen.
Beste Grüße, Helge

Mitglied des Vereins "Rettet dem Dativ" e.V.
Benutzeravatar
V8
Profi
Profi
Beiträge: 1925
Registriert: 02.11.2011, 00:00
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 190 Mal

#14

Beitrag von V8 »

Niederrheiner hat geschrieben:Ich bin immer wieder begeistert, welch gröblicher Unfug und Halbwissen bei dem Thema bei manchem zu Tage tritt.

Ob der Hersteller eine ISO, Ouzo oder GinTonic Zertifizierung hat, interessiert auf der Prüfstelle niemanden. Da puzzelt auch keiner, außer in der Mittagspause. Die Qualitätssicherung bezieht sich alleine auf interne Vorgänge bei den TÜVs und meint, dass jederzeit zentral einzusehen ist, wer was wann wie eingetragen hat.
Deine Begeisterung in allen Ehren, aber ein wenig Fachwissen, wenn man
hier was postet, kann nicht schaden. Ich weiss nicht welche
Qualitätssicherung der TÜV Prüfer genau gemeint hat, aber die ISO
Zertifizierung zusammen mit dem Gutachten ist schon Pflicht.

Es soll sicherstellen, dass das geprüfte Exemplar eben die genau gleichen
Eigenschaften wie das verbaute hat, hab ich aber schon so geschrieben.

"Das Teilegutachten (TGA) und damit verbunden die Anbauabnahme nach StVZO §19 Abs.3
Das Teilegutachten ist ein Gutachten, welches von einem Prüfinstitut nach
festgelegten Kriterien und Inhalten angefertigt wird. Das Prüfinstitut muss
von der Genehmigungsbehörde (bei uns das KBA in Flensburg) für diese
Aufgabe akkreditiert (anerkannt sein). Der Hersteller der Teile muss nach
DIN-ISO 9000 zertifiziert (regelmäßig überprüft) sein.

Ältere Teilegutachten, welche den Nachweis nicht beinhalten, dürfen nicht
für Anbauabnahmen nach §19(3) hergenommen werden."


Der exakte Gesetzestext steht hier:
https://www.gesetze-im-internet.de/stvz ... x_158.html

Analog gilt das auch für ein Festigkeitsgutachten von Felgen.
Was da oben geschrieben steht ist also danach definitv falsch!

Es gibt Teile mit Gutachten, aber ohne dass der Hersteller ISO zertifiziert
ist, weil die Forderung nach der Zertifizierung jünger ist.
Alte Gutachten sind deswegen problematisch, was uns besonders trifft,
weil alte Teile leichter mit "H" eingetragen werden, aber denen bevozugt
die Zertifizierung des Herstellers fehlt..

Ich will das jetzt auch damit beenden und nur darauf hinweisen, wie
wichtig es ist, die Gesetze zu kennen.
Nur wenn man weiss, was der Prüfer sehen will, kann man entsprechend
argumentieren und ersatzweise Material und Infos beibringen, damit die
Abnahme auch mit nicht perfekten Unterlagen doch noch gelingt.
Benutzeravatar
Niederrheiner
ORGA-Team Mosel
Beiträge: 2361
Registriert: 01.01.2012, 00:00
Wohnort: Kempen
Danksagung erhalten: 40 Mal

#15

Beitrag von Niederrheiner »

V8 hat geschrieben: Deine Begeisterung in allen Ehren, aber ein wenig Fachwissen, wenn man
hier was postet, kann nicht schaden.
Putzig. Sehr putzig. Du bestätigst exakt meine Aussage, und schreibst dann, sie sei definitiv falsch? Ich schreibe jetzt gaaaanz langsam:

Du kannst auf die Prüfstelle schleppen, was Du willst, ohne ABE wird das nix. Und die erteilt ganz alleine das KBA. Niemand auf der Prüfstelle hat da Ermessensspielraum. ISO Zertifikate oder Festigkeitsgutachten interessieren auf der Prüfstelle niemanden. Wie Du ja netterweise mit deinen Zitaten belegt hast. Meine Aussagen sind also definitiv richtig. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.
Beste Grüße, Helge

Mitglied des Vereins "Rettet dem Dativ" e.V.
Antworten

Zurück zu „Räder“