HC - Wert in Griff bekommen

Zylinderkopf, Nockenwelle, Ventile, Kipphebel, Motorblock, Pleuel, Kolben, Kurbelwelle, Auspuff, Krümmer...

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Gyula
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HC - Wert in Griff bekommen

#1

Beitrag von Gyula »

Hi!

Ich suche nach Möglichkeiten den HC - Wert etwas besser in den Griff zu bekommen (280 - er NW und HS6).
Der HC Wert liegt je nach Einstellung bei bis zu 4000 ppm.

Als Erstes würde ich gerne andere Kerzen (dzt. BP6ES) einsetzen, etwa 4 polige in entstörter Ausführung? Damit möchte ich gleichzeitig die Tanzerei meiner Zündpistole abgewöhnen.
Vielleicht ist es aber sinnvoller Widerstandsleitungen zu verwenden.

Ziel ist jedenfalls den HC - Wert bei niedrigen Drehzahlen zu reduzieren.
Erst in der Folge denke ich auch an Hochleistungszündanlagen....

Jeder Hinweis ist willkommen!

Gyula
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darock
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#2

Beitrag von darock »

BKR6EK

Doppelelektrode, vorne offen, Resistor und billig weil in so ziemlich jedem etwas älteren BMW eingebaut den es gibt. Braucht nur einen kleinen 16mm Zündkerzenschlüssel.

Wenn du Widerstandskabel verwenden willst und daher keine R Zündkerzen, BP6ET ... Triple Elektrode vorne offen.

Bei beiden muss der Elektrodenabstand richtig eingestellt werden.

Bernhard
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V8
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#3

Beitrag von V8 »

Auch bei Zündkerzen mit mehreren Masseelektroden zündet es immer
nur an einer Stelle. Erst wenn dort genug Material im Laufe der Zeit
abgetragen wurde, wird eine neue Stelle gewählt. Es verlängern sich also
dadurch lediglich die Wechselintervalle. Natürlich spielt die Stelle eine
Rolle, aber eher eine geringe. Also könnte man Kerzen probieren, aber
auch z.B. mit anderen, kleinen Mittelelektroden.

Das springen des Zündzeitpunktes bei konventioneller Zündung kommt
durch das Spiel in der Verbindung Kurbelwelle-Verteilernocken.

Es ist komplett eliminiert, wenn man den Impuls vorn an der Kurbelwelle
abnimmt und den Zündzeitpunkt elektronisch berechnet. Damit steht die
Riemenscheibe unter dem Stroboskop dann wirklich still.

Die HC Werte können eher durch den Zündzeitpunkt beeinflußt werden,
wobei ja wie so oft gilt, was für die Reduzierung von Schadstoffen gut ist,
ist für Leistung und Verbrauch eher schlecht. Die Hauptursache bleiben
aber die Konstruktionsdetails des Motors: Langhub, parallel hängende
und deswegen kleine Ventile. Für einigermaßen Leistung sind lange
Steuerzeiten mit großer Ventilüberschneidung notwendig. Die sind bei
niedriger Drehzahl schlecht für die Abgasqualität.

Wenn es um Prüfungen geht, finden diese häufig statisch unter
definierten, bestimmten Bedingungen, meistens im Leerlauf, statt.
Mit moderner Elektronik hat man die Möglichkeit gezielt im Messbereich
den Zündzeitpunkt auf Abgasqualität zu optimieren und woanders eher
Leistung und Verbrauch zu fokussieren.

Das geht aber nicht gut mit der 123, sondern optimal mit einer
Kennfeldzündung wie der Megajolt oder Megasquirt.

Sogenannte CDI Zündanlagen wie die MSD6 oder ACCEL 300 zünden bei
niedriger Drehzahl mehrmals hintereinander auf jedem Zylinder. Das
könnte Einfluss auf den Verbrennungsverlauf haben und wäre einen
Versuch wert.
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gelpont19
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#4

Beitrag von gelpont19 »

;D - zu dem Punkt "springen"....

(bis zum Ende schauen)

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Willi49
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#5

Beitrag von Willi49 »

Ha, alter Trick Win, die haben für die Lampe nur schnellere Elektroden aus der Steckdose geholt.
:laughing:
Scheiß Regen heute mal seh`n was ich heute mache.
Willi
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Gyula
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#6

Beitrag von Gyula »

Hi!

Win, dieses Springen ist nicht gemeint. Ich denke die Zündpistole wird durch Strörstrahlung zufällig getriggert. Dadurch springt der Zündzeitpunkt so stark, das man ihn gar nicht mehr erkennt. Ein Ablesen wird unmöglich.

Gyula
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#7

Beitrag von gelpont19 »

:) @Willi ... das natürlich Quatsch. Aber ich könnte dir ein Geheimnis verraten :

Die löten mit Echolot... ;D

@ Gyula - ich hab nur ne einfache Boschpistole - schon 15 J. alt. Da springt nix...

win
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RobertB
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#8

Beitrag von RobertB »

@Gyula:

Das Springen der Anzeige hatte ich auch mal und konnte es mir nicht erklären. Lösung war simpel: die Zündkabel berührten sich und es kam zu Einstreuungen.
Seit die Kabel voneinander getrennt verlaufen ist die Ablesung "rock stable". :D

Gruß Robert
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#9

Beitrag von Schnippel »

Hallo Gyula,

das was du beschreibst mit der Zündlichtproblematik ist bestimmt eine Schirmungsursache.
Vor 14 Tagen haben ich noch einen TR 4 auf Lumenition umgebaut.
Der Zündzeitpunkt steht.
Das ist immer so,sobald der Unterbrecher abgelöst wurde !!!

HC Wert

Spar dir die Mühe. :(
So wie ich dich einschätze (hoch :klatsch: ) Hast du alles rund um deine Maschine in sehr guten Zustand.
Nur mit der 280er Nocke bekommst du die HC Werte nicht runter. < 1000 ppm
Durch die große Ventilüberschneidung wirst du immer im Leerlaufbereich große Mengen unverbrannten Kraftstoff mit in den Auspuff blasen.
Halte die Leerlaufdrehzahl kurz vor 1000 U/min
Zu mager sollte die Maschine auch nicht laufen, auch dann schnellt der HC Wert hoch.


LG
Ralf
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#10

Beitrag von Adrian »

Hallo Ralf!

Nur aus reiner Neugier: kannst du mir erklären weshalb der HC Wert bei magerem Gemisch steigt?

Liebe Grüße,

Adrian
Schnippel
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#11

Beitrag von Schnippel »

Hallo Adrian,

wenn das Gemisch zu mager eingestellt wird, gerade bei Nockenwellen mit relativ großer Überschneidung , kommt es zu einer unvollständigen Verbrennung. D.h. das angesaugte (magere)
inhomogene Kraftstoffgemisch wird nicht komplett verbrannt, in den Auspuff gestoßen.

Einen Anstieg der HC Werte kann auch sofort gemessen werden wenn man mal einen Zündkerzenstecker abzieht. Oder an einem Motortester die Zylinder wegschaltet.

Einen positiven Einfluss auf die HC Werte hat auch die eingebrachte Zündenergie.
Und nicht zu vergessen die Maschine sollte immer Betriebstemperatur haben.
Ein 74° Thermostat lässt die Maschine nie in einem optimalen Temperaturfenster arbeiten.

LG
Ralf
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#12

Beitrag von Willi49 »

Moinsen ihr lieben,
ich habe mal aufgeschnappt, dass verbranntes Oel, woher auch immer das in den Brennraum gelangt, den HC-Wert brutal erhöht. ?? :?
Willi
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#13

Beitrag von Gyula »

Hi!

Ein Teilerfolg!
Entstörte Zündkerzen bringen einen 100% Erfolg. Das extreme Tanzen der Markierung auf der Riemenscheibe ist weg. Die Markierung steht wie angenagelt.
Aber bitte nicht verwechseln mit der springenden Markierung, die durch ausgeschlagene Wellen, etc. verursacht werden.

Jetzt nochmals zur Zündkerze.
Hat schon mal jemand den Durchgangswiderstand von Zündkerzen gemessen?
Ich habe die 6 ausgebauten BP6ES gemessen. Die Werte liegen bei
einigen Ohm, einigen kOhm, einigen 100 kOhm und auch im MOhm Bereich.
......und alle haben funktioniert :?

Gyula
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#14

Beitrag von darock »

Habe einige Kerzen gemessen ...

Die 6 Stück BP6ET die in meinem alten Motor drin waren haben alle 0 Ohm.

Zwei BCP7irgendwas aus dem Honda, die von massivem Ölverbrauch ziemlich abgebrannt sind haben nach einigem Kratzen an der Elektrode 10 Ohm, also auch 0.

Man musste aber bei jeder Kerze schon mal mehr mal weniger mit der Messpitze kratzen bis der Wert auf 0 ging.

Bernhard
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