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Singendes/heulendes Geräusch Antrieb

Verfasst: 02.09.2013, 12:40
von Lord_Helmchen
da der Thread, den ich gestern begonnen habe, leicht vom Thema abschweift und dort nunmehr irgendwelche Wetten abgeschlossen werden ;D bitte ich hier nochmal um Hilfe. Seit meiner Rückkehr aus dem Urlaub macht der Antrieb meines TR6 Geräusche. Nach genauerer Beobachtung kommt aus dem hinteren Teil des Antriebsstrangs ein deutlich vernehmbares singendes/leicht heulendes Geräusch, dass man insbesondere bei geschlossenem Verdeck wahrnehmen kann. Anders als in dem anderen Thread beschrieben ist es nach genauerer Prüfung in jedem Gang, bei jeder Drehzahl und bei jeder Geschwindigkeit und auch bei getretener Kupplung während der Fahrt zu hören. Vibrationen habe ich jetzt nicht festgestellt. Es können eigentlich nicht die Radlager sein, da ich seit der letzten Winterpause Homowellen verbaut habe. Hört sich an, wie das Fahren mit Geländereifen/sehr grobstolligen Reifen). Defekt oder Verschleiß am Diff? Oder ist ein solches Geräusch "relativ" normal?

Gruß

Carsten

Verfasst: 02.09.2013, 13:14
von BayernTR7
Servus Carsten,

das Heulen ist schon typisch für einen Schaden am Hinterachsgetriebe. So leichte Geräusche bei bestimmten Lastzuständen machen aber viele Hinterachsgetriebe ohne defekt zu sein. Wenn das richtig laut ist............!!!

Im Zweifel würde ich mal den Deckel am Differential abnehmen und reinschauen und auch das Öl anschauen ob Späne drinn sind. Das ist nicht sehr viel Arbeit. Du kannst dann auch mal nach Handbuch das Spiel an den 3 relevanten Achsen des Differenzials prüfen.

Verfasst: 02.09.2013, 14:42
von ReinerG
Hi Carsten,

klemm mal die Kardanwelle mit einer Gripzange fest oder such dir einen zweiten Mann zum festhalten. Dann an den Hinterrädern drehen. Dass die Antriebswellen ok sind, setzte ich jetzt mal voraus.
Du darfst am Rad max 5 mm Spiel haben. Wenn alles top ist unter 1 mm. Sonst ist das Diff der Verdächtige.

Wie laut poltern denn deine "Geländereifen"? So lange sie nur heulen, ist noch Hoffnung (Käfer heult immer :D, falls das ein Trost ist). Wenn es aber rumpelt, liegt wohl Zahnausfall an.

Viel Erfolg
Reiner

Verfasst: 02.09.2013, 16:24
von Lord_Helmchen
Hallo,

das Geräusch ist jetzt nicht ohrenbetäubend, aber deutlich wahrnehmbar im Vergleich zu vor dem Urlaub. Stimmt was du sagst, das heulen ist ähnlich dem was man beim Käfer oder auch bei Kübeln hört. Normaler Verschleiß? Muss ich tätig werden oder kann ich erst mal weiterfahren? Ein Rumpeln ist nicht zu hören. Vielen Dank schon mal!

Gruß

Carsten

Verfasst: 02.09.2013, 18:12
von ReinerG
Hi,

der Diff-Ausbau ist ja nun kein abendfüllender Akt. Da kann ich mich nur Peter anschließen. Investier die Stunde und pack neues Öl rein.
Vielleicht war es das dann schon.

Viel Erfolg
Reiner

Verfasst: 02.09.2013, 18:28
von Gyula
Hi!

Ok., bei der Gelegenheit sanierst du gleich die Diffaufhängung, tauscht die Gummilager vom Diff. und machst gleich eine ordentliche Ölablassschraube unten ins Diff......

Gyula

Verfasst: 18.09.2013, 17:24
von Lord_Helmchen
Hallo,
Nun ist es amtlich. Das Diff ist definitiv hinüber. Das ist für mich echtes Lehrgeld, dass ich da zahlen muss. Erst 2010 habe ich das Diff eingebaut. Es handelte sich um eines von B aus L. Ganze drei Jahre hat es gehalten :boese:
Warum ich das hier schreibe? Weil ich diejenigen, die gutgläubig (vielleicht auch bescheuert?) wie ich genug sind, Austauschteile bei dieser Firma zu kaufen, nochmals warnen möchte dies zu tun. Es ist in der Tat so: die Dinger werden wie auch immer aber offensichtlich unter der Maßgabe der Profitmaximierung wieder instand gesetzt und gehen nach maximal drei Jahren wieder kaputt. Unverschämtheit! Abgesehen davon war von Anfang an das Radialspiel an den Flanschen für die Antiebswellen viel zu groß. Das hat zu der lästigen Ruckelei im Schiebebtrieb unter 2000U/min gesorgt.
Wer nicht hören will muss fühlen!! :(

Gruß

Carsten

Verfasst: 18.09.2013, 17:36
von gelpont19
Mensch Carsten - letztendlich kann man aus solchen Situationen nur lernen - und es beim nächsten Mal besser machen.
Das betrifft nicht nur Lieferanten und Dienstleister, sondern auch einen selbst.
Über den Genannten gibt´s hier im Forum etliche Beiträge....

Mit meinem Getriebe hänge ich genauso am Zaun. Nachdem ich im letzten Jahr mit Wiel den OD revidiert habe, hab ich dem Hauptgetriebe zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt... aber ich wollte ja den Round Britain mitfahren und Zeit war knapp. Jetzt bau ich das Getriebe zum 4. Mal aus - Vorteil : Es geht schneller, je öfter man es macht ;D

Diesmal wird es top - und hält für immer.

Wünsch dir bei deiner Rep. alles Gute.

win

Verfasst: 18.09.2013, 18:36
von hplangenbach
Hallo,
einige Hinweise zu Getrieben.
Die verwendeten Zahnräder, gerade-, schräg- oder pfeilverzahnt, werden in sehr engen Toleranzen gefertigt, wobei es verschiedene Fertigungsverfahren für die Verzahnung gibt, die sich in den Herstellkosten ausdrücken.
In PKW Getrieben werden i.d.R. schrägverzahnte Räder mit geschliffenen oder geläppten Zahnflanken verbaut.
Beim Zusammenbau werden die Räder, die miteinander kämmen, gepaart, d.h. es werden die Räder solange getauscht, bis ein Radpaar mit dem kleinsten Spiel und dem geringste Geräuschpegel gefunden sind.
Da dieser Aufwand bei den restaurierten Getrieben wahrscheinlich nicht getrieben wird oder in Ermangelung einer ausreichenden Zahl von Zahnrädern nicht gemacht werden kann, können diese Getriebe von Anfang an einen erhöhten Geräuschpegel haben, der sich aber im Betrieb im long run durch natürlichen Verschleiß, reduzieren kann.
Im ungünstigsten Fall kann es durch größere Toleranzen und/oder Abweichungen von den zulässigen Form- und Lagetoleranzen auch zu einem vorzeitigen Ende des Getriebes führen.
Dies sollte bedacht sein, wenn man ein Austauschteil verbaut.
Habe auch meine Erfahrungen mit Getrieben in den unterschiedlichen Ausführungen gemacht.
Gruß
Peter

Verfasst: 18.09.2013, 19:03
von Eckhard
Der Fall ist doch ganz klar

Beim Überoler wenn man das so sagen kann, kommen alle gleichen Teile, sprich Zahhnräder usw. in eine Kiste. Was äußerlich gut ist wird verbaut. Von wegen gepaart, das war beim ersten Zusammenbau Das wäre viel zu aufwendig und somit stiegen die Kosten. Von der Logistk mal ganz abgesehen

Es wird ja wenig gefahren im Allgemeinen. Über dei Garantiezeit hält es normalerweise

Mehr will ich nicht dazu sagen, außer das defekte Getriebe reparieren/lassen

Eckhard

Verfasst: 19.09.2013, 08:06
von TR_6000
Eckhard,

ich weiß zwar nicht, welchem Überholer Du regelmäßig in seine Zahnradkiste schaust, aber genauso wie bei AT-Motoren für 2800€ ist es bei AT-Getrieben und Diffs bei einigen großen Ersatzteilhändlern. Und dabei spiel keine Rolle, in welchen Kisten gekramt wird.
Die angepeilten Preise, von denen der Händler glaubt, der Kunde sei nicht bereit, mehr zahlen, passen nicht zur Leistung, die für eine derartige und umfangreiche Arbeit notwendig ist.

Ein Rechenbeispiel:
ein AT-Diff kostet bei dem erwähnten Händler 805€, das sind 676€ netto!
Jetzt ziehen wir mal ein neues Tellerrad/Kegelrad (250€), einen hochwertigen Satz Lager von Timken/NTN (280€), ein paar Einstellscheibchen, die Achse der Planetenräder, ein bisschen Simmerringe und Dichtungen geschenkt, bleiben 146€ übrig für zerlegen, reinigen, begutachten, messen, zusammenbauen, messen, nochmal einstellen, messen, eventuell Flansche überdrehen usw.!
Okok, die "großen" haben andere Einkaufskonditionen...is kla!
Das kann nicht funktionieren und es ist klar, dass nicht jedes Diff und jedes Getriebe in gutem Zustand die Werkbank verlässt.

Gruß
Robert

Verfasst: 19.09.2013, 08:56
von Eckhard
Robert

Eben. Genau so habe ich es gemeint. Für Tauschaggregate die zu zu diesen Preisen angeboten werden ist es gar nicht anders möglich als wie von mir beschrieben zu arbeiten

Deshalb nochmal. Seine eigenen Baugruppen reparieren/lassen. Kein Austausch obwohl man schnell zum Ziel kommt. Leider nicht auf Dauer

Eckhard