Ausrücklager TR4 -

Alles was mit der Kupplung zu tun hat.

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quertreiber
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#16

Beitrag von quertreiber »

Hallo Uwe,

ich habe in unserem TR4 von der ursprünglichen TR4-Kupplung auf die vom TR4A-TR6 umgebaut. Dazu habe ich ein Standard-Ausrücklager verwendet. Das erste (von M-O-S-S) gab zwar mal eine Zeitlang bei getretener Kupplung Geräusche von sich wie eine hungrige Kuh (Muuuuuh!!!), ging aber nicht kaputt und wurde auch wieder von selbst leiser. Ich hatte es verbaut, ohne es zusätzlich zu schmieren. Ich tauschte es dann vorsorglich im Zuge einer Getriebereparatur nach ca. 15000 Meilen.
Das zweite habe ich dann mit einem sehr temperaturfesten Fett geschmiert (weiß nicht mehr genau, aber es war glaube ich von Sachs und eigentlich für die Verzahnung der Mitnehmerscheibe gedacht). Das läuft nun seit 25000 Meilen ohne Geräusch oder Schaden.
Beide waren vom Hersteller RHP.

Allerdings sind diese Erfahrungen nicht unbedingt auf die Konfiguration deines Autos übertragbar. Die originale TR4-Kupplung belastet das Ausrücklager aufgrund der verwendeten Spiralfedern in der Druckplatte erheblich mehr als die TR4A-Kupplung mit Membranfeder.

Solltest du ebenfalls einen Umbau auf die TR4A-Kupplung in Erwägung ziehen, müssen folgende Teile getauscht werden: Kupplungsgeber-und Nehmerzylinder, die Messingaufnahme für das Ausrücklager, Druckplatte und Mitnehmerscheibe. Zusätzlich muss die Schwungscheibe neue Bohrungen für die Verschraubung der Druckplatte erhalten, da die vom TR4A einen anderen Durchmesser hat. Alternativ kann man auch die ziemlich teure erleichterte Schwungscheibe von B aus L kaufen. Das habe ich gemacht und freue mich seitdem über einen spritzigeren Antritt des Motors.

Ich hoffe das hilft dir bei der Entscheidungsfindung.

Charly
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seidelvc69
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#17

Beitrag von seidelvc69 »

Ein Ausrücklager, das nur leicht (mit Nähmaschinenöl) oder gar nicht
geschmiert ist läuft heiß und geht schnell kaputt.
Wenn man das Standard-Lager in Motoradkettenfett "einlegt" hält es
deutlich länger. In meinem Fall: Rallye-TR4 ca. 100 000 km!
Richtig ist: Im kalten Zustand, also bei den ersten 5-6 Kupplungsbetätigungen, läuft dieses Lager schwerer an und beschädigt
die Kupplungslamellen.
Bei meiner Kupplung (100 000km) waren sie allerdings nicht stärker
eingelaufen als früher, als ich die Kupplung schon nach 20 000 km wegen
defektem Ausrücklager wechseln mußte. Gruß Dieter
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#18

Beitrag von Schnippel »

Hallo

ich kann das von Dieter beschriebene mehrfach bestätigen.

Das die Ausrücker auf den Lamellen einlaufen ist völlig normal.

Ab einer bestimmeten Größe kommt der Prozeß zum Stillstand.

Vorraugesetzt das Lager blockiert nicht durch Schmutz oder Rost.

Die Zahlreichen Ausfälle der Lager waren nicht wegen minderwertigen Material, sondern weil ihnen schlichtweg die Fettfüllung fehlte.

Seitdem gab ich den Tip mit der Öleinlage.

Ein grundsätzliches Problem des Lagers ist die fehlende Abdichtung.
Das kann durch bestreichen/eindrücken mit einem zähen Fett im Bereich Außen/Innenring zugeschmiert werden.Somit bekommmt das Lager ein wenig Schutz vor dem Kupplungsabrieb.

Ich bin gerade dabei an einem zentralen hydr.Ausrücker aus der Großserie muss ich aber erst selber testen :)

VG
Ralf
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#19

Beitrag von Triumphator »

...ohne Fett oder Öl dreht ein ausgewaschenes Rillenkugellager sehr schnell. Da sind 6000 U/min gar nix. Wenn man da mit Pressluft anstrahlt, kommt man leicht auf eine 6-stellige Drehzahl.
Ein Lager braucht Schmiermittel und die beschriebenen "Testmethoden" sind nicht relevant.....

Grüße

Wolfgang
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#20

Beitrag von sixpack »

Ich habe das neue Drucklager so gefettet:

Das Lager in die Hand nehmen

Standbohrmaschine anwerfen (niedrige Drehzahl)

Das Drucklager waagerecht unter das Bohrfutter (leer und handfest angezogen) halten/drücken. Dazu sollte das Bohrfutter außen etwas größer im Durchmesser sein wie das Drucklager vom Innendurchmesser her.

Nun wird der innere Teil des Lagers durch das Andrücken vom Bohrfutter in Drehung versetzt (Lager festhalten).

Geeignetes (Heiß)Lager/Spezialfett von außen/oben mit einem Pinsel oder ähnlichem zuführen.

Das Fett wird nun durch die Rotation des Lagerinnenteils eingezogen. Man macht das so lange bis es unten wieder austritt, und das Lager gefüllt ist. Das Ganze funktioniert wunderbar, vorausgesetzt man(n) hat nicht 2 linke Hände! Vor allem, es geht zügig!

Grüße...Gerhard/sixpack :D
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#21

Beitrag von Triumphator »

Rezept:
Man nehme eine alte aber dichte Blechbüchse.
Fülle diese mit Heißlagerfett.
Man nehme das Ausrücklager und lege es auf das Fett.
Nun stelle man die Büchse auf die Herdplatte und schalte diese ein.
Das Fett wird durch die zugeführte Wärme flüssig und dringt in das Lager ein.
Sollte das Lager nicht vollständig von Fett benetzt sein, etwas Fett zuführen.
Dann ca. 5 Minuten auf kleiner Flamme kochen.
Herd abstellen und das Lager mit geeignetem Hilfsmittel herausheben.
Auf eine mehrfach zusammengefaltete Zeitung legen und abkühlen lassen.

Fertig.

Wohl bekomms!

Grüße

Wolfgang
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#22

Beitrag von TR_6000 »

Hallo,

die Ausrücklager, die in heutigen Fahrzeugen verwendet werden, sind abgedichtet, damit kein Fett austreten kann...somit isses auch recht schwer und - meiner Meinung nach extrem fahrlässig - diese Lager von außen zu fetten oder zu ölen!
Sowohl das ursprüngliche Gunst-Lager, als auch das, was wir heute verwenden oder die Koyo-Lager sind abgedichtet, haben eine so genannte "Dauerschmierung" und sind "wartungsfrei"!

Kann man Öl oder Fett hineinpressen, kann es auch wieder raus, benetzt dann die Kupplungsscheibe und man den ganzen Kram wieder zerlegen...
Zum Fetten der Trägerhülse, Gleitsteine etc. sollte ausschließlich ein Kupplungsfett verwendet werden...und zwar sparsam!

Die mitgelieferte Feder in unserem Set soll das Lager IMMER an die Kupplungsfedern leicht anlegen, so dass es dauerhaft, also auch wenn es nicht ausrückt, mitläuft und nicht immer aus der Ruheposition beschleunigt wird.

Beim Umbau eines TR3/4 auf eine 4A-6 Kupplung wird lediglich die Schwungscheibe umgebohrt. Anschließend kommt eine Kupplungsscheibe und-Automat vom TR4A-6 mit dem entsprechenden Ausrücklager rein. Geber- und Nehmerzylinder müssen nicht getauscht werden.

Gruß
Robert
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#23

Beitrag von sixpack »

Da wir nicht alle "heutige" Ausrücklager besitzen, glaube ich dass unter den beim Kupplungswechsel ausgebauten Ausrücklagern noch etliche sind die man ruhig weiter verwenden kann. Ist bei mir auch so, an anderen TR´s wo ich das gemacht habe auch, Nachfetten funktioniert schon. Man soll es natürlich nicht übertreiben mit dem Füllen. Man merkt schon wenns genug ist.
Eine mit Fett verschmierte Kupplungsscheibe habe ich aber noch nie in meinen Jahren mit dem TR gesehen, weder bei mir noch bei anderen TR`s (was nicht heißen soll dass das unmöglich wäre). Nichtmal bei den TR`s die unten/vorne in der Getriebeglocke ein Loch gebohrt haben, um nachträglich das Lager bzw. die Lamellen des Druckkorbs zu schmieren. Ich habe das selbst vor 25 Jahren so eingerichtet, weil die damaligen Kupplungen von Borg&Beck, und auch die von AP ziemlich schwergängig wurden, wenn man damit 1-2 Jahre damit gefahren hatte. Man hat einfach Kettenfett aus der Sprühdose (mit Kanüle zum gezielten Sprühen) mit der Sprühdose in die Glocke Richtung Kupplungsautomat gesprüht. Einmal pro Saison hatte gereicht. Ok, das war ein Behelf, der nur wegen den früheren schwergängigen Kupplungen nötig war (aus den heute bekannten Gründen), aber es hat eben geholfen. Mit der heute von mir und anderen verwendeten Kupplung ist das schon lange nichtmehr nötig. Die Zeit der "Kniespalter-Kupplungen" ist zum Glück vorbei!
Die ehemals angebrachte "Servicebohrung" kann man heute prima für einen Einblick mit dem Endoskop nutzen :genau:

Grüße... :D
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#24

Beitrag von UweK »

hm.....

ich werde also ein neues handelsübliches Lager mal ordentlich fetttränken, einbauen und hoffen. Falls das nichts bringt, nähere ich mich nochmal dem Umbau auf TR4A. Wobei die ja eigentlich den schlechteren Ruf bzgl Kupplung haben. Dann wäre also gleich Umbau auf Gunst o.ä. Prinzipien anzuraten.

Danke für Eure Infos. Berichte mal vom Erfolg (hoffentlich)

Grüße
Uwe (der dieses Jahr nochh fahren will)
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#25

Beitrag von MadMarx »

noch nie probleme mit diesen lagern gehabt. :D
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#26

Beitrag von Z320 »

Hallo Kameraden,

danke für eure facettenreiche Antworten.

Ich war heute mit Sonja´s A-Klasse zwecks einer Reparatur
bei unserem örtlichen Kfz-ler (alle Marken) und hab ihn auch gefragt.

Er baut seit jeher alle Ausrücklager ohne zusätzliche Ölung / Fettung so
ein wie er sie aus der Verpackung nimmt. Er sei noch nie auf die Idee gekommen
diese zusätzlich zu schmieren / fetten und hat keine nennenswerten Ausfälle.

Ich fahre jetzt die 2. Saison bzw. seit 8.000 km mit meinen mit Restfett
und Petroleum geschmierten Ausrücklager, und das geht sehr gut so.
Ich lasse es euch wissen falls / sobald es kaputt gehen sollte.

Vielleicht messen wir aber alle der Frage zu viel Bedeutung zu?

Grüße
Marco
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#27

Beitrag von Triumphator »

....ein geschlossenes Lager von außen fetten, geht nicht...
Aber die original beim TR verbauten sind nicht geschlossen.

Aber wir haben ja Fachleute hier....

Grüße

Wolfgang


Ps: fragt mal einen "modernen" Kfz'ler wann er das letzte Mal Ventile
eingestellt hat.....
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