Stehbolzen in Aluschwinge

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TR_6000
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#16

Beitrag von TR_6000 »

Hallo !

Time-Sert gibt es ebenfalls in Zoll, UNF und UNC...und das System ist, gerade an dieser Stelle allen Coils-Varianten überlegen...meine Meinung!!
Deshalb verwenden wir es auch regelmäßig und benutzen hierfür auch einen alten Radlagerflansch als Leere.
Dann sind die Stehbolzen anschließend auch parallel.

Und wer uns seine Schwingen schickt, bekommt sie gerne repariert... :D

Gruß
Robert
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#17

Beitrag von AndreasP »

Hallo,

seit 2 Wochen ist die Schwinge mit den Time Sert Einsätzen wieder im Einsatz. Als Stehbolzen habe ich einfach eine Gewindestange (hochfest!!!) genommen und passende Stücke gefertigt. Fester als die englischen UNF Bolzen sind die bestimmt.
Aber ganz glücklich bin ich mit dieser Konstruktion nicht, da die Radlagereinheit an diesen 8 mm Bolzen hängt. Reißen oder brechen werden sie nicht, da jede einzelne überschlagsmäßig eine Zugkraft von etwa 2 Tonnen hält. Aber können diese Bolzen aus dem einfachen Aluguß der Schwinge brechen?? Zu allem Überfluß reißt dann das weggebrochene Rad noch die Bremsleitung ab und die Spannung steigt weiter......
Erleben möchte ich das nicht!

Viele Grüße
Andreas
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Gewindeeinsätze

#18

Beitrag von bkhe »

Hallo,

kurzer Kommentar dazu:

"... schon 2 mal aufgebohrt und immer noch zu groß!"
oder
"... schon 2 mal abgesägt und immer noch zu kurz!"

viel Spaß bei einer eventuellen(wahrscheinlich nie mehr nötigen, aber - der Teufel ist ein Eichhörnchen und sucht seinesgleichen). neuen Reparatur.

Gruß
Karlheinz
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#19

Beitrag von gunku »

Hallo TR-Freunde,
auch bei meinem TR6 fehlt an der Hinterachsschwinge ein Stehbolzen (Vorbesitzer ?) und ein zweiter Bolzen beginnt sich zu verabschieden.

Von BaerCoil finde ich einen kompletten Reparatursatz im Koffer für UNF 5/16 x 24 mit 20 Gewindeeinsätzen für ca. 35€

1 x HSSG BaerCoil Kernloch-Spiralbohrer
1 x HSSG BaerCoil Spezial-Gewindebohrer
1 x BaerCoil Handeinbauwerkzeug
1 x BaerCoil Zapfenbrecher
20 x BaerCoil Gewindeeinsätze (Länge = 11,9mm entspricht 1,5xD) Edelstahl

Da müssten doch eigentlich die originalen TR6-Stehbolzen 5/16 Zoll passen.

Meine Fragen:
- Hat jemand Erfahrung mit diesem Koffer ?
- Der Stehbolzen hat doch hoffentlich durchgängig UNF 5/16 x 24 mit ca. 11,9 mm Gewindelänge im Alukörper... oder ?
- Kann das Bohrloch für den Bolzen auch geringfügig tiefer gebohrt werden damit der Gewindeschneider die volle Gewindelänge von 11,9 mm schneidet ?

Vielen Dank Gunter

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#20

Beitrag von AndreasP »

Hallo Gunter,

das ist die gleiche Technik wie bei den HeliCoil Einsetzen.
Das Würth System ist auf jeden Fall besser, da sich keine Spirale rausziehen läßt. Der Druck des Stehbolzens wird auf die Stahlbuchse übertragen und so gleichmäßig auf das Aluteil weitergeleitet.
Ist bei Würth gut beschrieben.

Andreas
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#21

Beitrag von darock »

Habe mit genau so einem Bear Coil Set einen Stehbolzen an einer Schwinge repariert. Ging problemlos. Sehr zu empfehlen.

Bernhard
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#22

Beitrag von gunku »

Hallo TR-Freunde,
habe heute die 2 Stehbolzen meiner TR Hinterachsschwiinge mit dem BearCoil Set repariert.
  • Habe die defekten Bolzenlöcher mit dem Bohrer aus dem Set auf 8,2 mm geringfügig aufgebohrt (die UNF 5/16 Zoll Gewinde waren schon rausgerissen). Die Lochtiefe in der Aluschwinge ist ca. 18mm und damit ausreichend tief für den Reparatur-Gewindeeinsatz mit 11,9 mm Länge (1,5D)
  • Mit dem Gewindeschneider aus dem Set das neue Gewinde mit ca. 13 mm Tiefe geschnitten
  • Mit dem Eindrehwerkzeug den Gewindeinsatz eingedreht und den Eindrehzapfen gebrochen.
  • Neue Bolzen reingedreht und dann die Radnabe mit 15 Nm befestigt. Die neuen Bolzen hatten übrigens eine Gesamtlänge von ca. 40mm. Die Gewindelänge im Alu der Schwinge ist ca. 12mm.
Vor dieser Aktion hatte ich mal versuchsweise in einem Alustück (Bild ganz unten) einen BearCoil Einsatz getestet. Mir ist bei diesem Versuch die Schraube (UNF 5/16-24, Grade 5 Festigkeit) bei einem Drehmoment von ca. 25 Nm abgerissen. Der Einsatz im Alu war unbeschädigt und ich konnten den Bolzenrest wieder rausdrehen. Ich möchte noch anmerken, dass andere Hersteller wie z.B. HeliCoil oder Würth natürlich auch entsprechende Produkte anbieten. Ich habe BaerCoil genommen weil da das passende Set für den TR6 mit UNF 5/16-24 und 11,9 mm (1,5D) Länge bezahlbar im Internet zur Verfügung stand.

Vielen Dank an Bernhard und Andreas für die Antworten Gunter

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#23

Beitrag von darock »

Super!

Habe schon überlegt ob ich alle stehblolzen damit mache bevor wieder einer ausreißt. Ganz so vertrauenserweckend ist die Konstruktion original ja nicht gerade ...

Bernhard
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#24

Beitrag von Rallye78 »

Vermutlich mal ne s..blöde Frage: aber wie merkt man, wenn sich einer der Stehbolzen lockert ? Und zwar, bevor es ernst wird ....
Schaut ihr da regelmäßig einfach so auf Verdacht nach ?
Gruß Eugen
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#25

Beitrag von runup »

Servus Eugen
Wenn Du viel Zeit hast.
Die Gewindebolzen mit dem " Drehmomentwert " vom WHB überprüfen
sollten die DINGER Dir dann entgegekommen. Guggst Du
Gruss
manfred
PS: Nachtrag für Eugen
Natürlich den Anzugswert der "Muttern"
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#26

Beitrag von gunku »

Hallo TR-Freunde,
"weiche" Stehbolzen dürften fast immer auf ein vorangegangenes zu hohes Anzugsmoment beim Einbau der Hinterachsnabe zurückzuführen sein. Wenn die Stehbolzen bzw. die Muttern gefettet oder eingeölt worden sind, was meiner Ansicht nach nicht zu empfehlen ist, kann sich die auf den Bolzen bzw. das Gewinde wirkende Auszugskraft nochmals stark - 45% lt. Tabelle eines Schraubenvertriebs - erhöhen.
Ich würde auch nicht Stehbolzen vorbeugend austauschen. Der Einbau der neuen Gewindeeinsätze erfordert sehr viel Sorgfalt beim Aufbohren der defekten Gewindelöcher und beim Schneiden des neuen Gewindes. Da wäre natürlich eine Führung, die den Bohrer bzw. den Gewindeschneider absolut senkrecht hält, empfehlenswert.
Gewundert hat mich, dass bei meinem Ausziehversuch mit einer handelsüblichen UNF 5/16-24 Schraube diese schon bei 25 Nm abgerissen ist. Die Schraube war eingeölt, aber da hätte ich aber trotzdem einen wesentlich höheren Wert erwartet.
Viele Grüße Gunter
AndreasP
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#27

Beitrag von AndreasP »

Hallo Gunter,

wenn eine 5/16 Schraube ( etwa 8 mm ) bei diesem Drehmoment abreißt, besteht sie aus " gepresstem Straßendreck ".
So etwas würde ich niemals verbauen, sondern sofort wegschmeißen.

Andreas
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#28

Beitrag von gunku »

Hallo Andreas,
die Schraube war aus einem Schrauben-Set von einem der großen Triumph Teilehändler. Gekennzeichnet ist die Schraube mit "Grade 5" (entspricht Festigkeitsklasse 8.8). Ich habe dann noch eine 2. Schraube mit Mutter getestet und da ist bei ähnlichem Drehmoment das Gewinde ausgerissen.
Grüße Gunter
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#29

Beitrag von AndreasP »

Hallo Gunter,

eine 8.8 er Schraube M8 wird üblicherweise ( DIN ...) mit 25 Nm angezogen.
Da knackt nichts. Wenn die Schraube bei diesem Drehmoment bricht, hat sie nie im Leben die zugesicherte Qualität. Ganz egal, was die Banditen da eingraviert haben. Das ist was oberfaul!
Nimm doch bitte probeweise eine handelsübliche 8.8 er Schraube aus dem Werkzeughandel und versuche die mit dem Drehmomentschlüssel zu knacken. Auf das Ergebnis bin ich gespannt.

Andreas
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#30

Beitrag von gunku »

Hallo Andreas,
ich bin ja voll deiner Meinung. Ich hätte auch ein wesentlich höheres Drehmoment bis zum Ausfall erwartet.

Habe also nochmals eine gebrauchte Schraube UNF 5/16 aus meinem Altbestand genommen und mit Nyloc Mutter versehen. Die Schraube ist gekennzeichnet mit UNF 3F 8.8 und 3 Striche im 120 Grad Winkel zeigen Grade 5 Festigkeit. Habe die Schraube mit Unterlegscheibe versehen und den Schraubenkopf im Schraubstock eingespannt und mit Drehmomentschlüssel angezogen. Diesmal hat bei ca. 30 Nm (3 kpm) das Gewinde versagt (ist "weich " geworden) siehe Bild. Meinen uralt Drehmomentschlüssel habe ich sicherheitshalber grob nochmals mit Federwaage und Zollstock überprüft (siehe auch Bild). Die Kriterien einer Materialprüfanstalt werden natürlich hier nicht erfüllt........ Ich persönlich werde mich zukünftig mehr an die unteren Grenzwerte der Drehmomentangaben des WHB orientieren.

Grüße Gunter

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