Funktioniert die GUNSON Trakride?

Traggelenke, Fahrwerksbuchsen, Lenkung, Radlager, Stabilisator, Stoßdämpfer...

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Z320
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Funktioniert die GUNSON Trakride?

#1

Beitrag von Z320 »

Hallo Kameraden,

ich kenne den Beitrag den Eckhard aufgemacht hat,
da meldet sich außer Willi aber kein zweiter der Erfahrungen damit hat
und die Diskussion schweift voll vom Thema ab.
:giveup
Es würde mich freuen, wenn wir hier "sortenrein" über die Trakride diskutieren würden.

Ich habe eine Trakride und bin bisher nicht zufrieden damit,
da wiederholende Messungen teilweise unterschiedliche Ergebnisse bringen.

Das liegt wahrscheinlich u.a. daran, dass ich Speicherräder mit 0,5 und 1,0 mm Seitenschlag habe,
wodurch die Spur um das doppelte des Seitenschlags "tänzelt"?

Es ist also abhängig davon, welche Stelle des Rads ich messe und ungünstig,
dass es sich bei der Messung dreht, weil die Spur sich dabei ändert.

Mir ist aber nicht klar welches Rad ich messe?
Eigentlich das Rad das die Gunsun überrollt? Oder doch das Rad auf der anderen Seite?

Das Funktionsprinzip scheint klar: das Fahrzeug wird "geradeaus" über
die rollengelagerte Platte geschoben, die sich durch die Vorspur verschiebt,
was durch einen Pfeil angezeigt wird.

Nehmen wir an ich messe das rechte Rad das sicher Vorspur 0,0 hat.
Dann sollte die Messung 0,0 anzeigen? Außer das linke Rad hat Vorspur.
Es wird dann das Fahrzeug nach rechts lenken und auf der Gunson eine
nicht existierende Vorspur (Nachspur?) anzeigen?

Ich habe auf jeden Fall bemerkt, dass mein Auto bei wiederholenden Messungen seitlich wandert.

Ich befürchte, dass die Gunson nur funktioniert um Felgen ohne Seitenschlag und Fahrwerke mit geringer Vorspur zu messen.

Kann aber auch alles ganz anders sein?
Wer hat noch eine Idee dazu?

Grüße
Marco
AndreasP
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#2

Beitrag von AndreasP »

Hallo Marco,

besorg dir einen zweiten Radsatz und wiederhole die Messung.
Mit taumelnden Speichenrädern wird das nichs!

VG
Andreas
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gelpont19
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#3

Beitrag von gelpont19 »

Moin Kameraden ;D

Seitenschlag und Höhenschlag von Drahtspeichenrädern sind im WHB mit max. 1,27 mm angegeben. Als ich vor 4 J. bei dem Speichenfredi in Koblenz neue Räder gekauft habe, hat der - die Neuen - auf beides gemessen und so sortiert, dass er mir Räder mit <0,8 mm (beides) verkauft hat. Der Unterschied beim Fahren war mehr als deutlich. Die wenigen Auswuchtgewichte zeigen auch, dass die Räder gut balanciert sind.

Bei der Kontrolle / Einstellung, wie Marco sie vor hat, ist der Seitenschlag relevant, der Höhenschlag eher weniger. Um den Seitenschlag mehr auszublenden, würde ich dem Rad einen 0-Punkt (Markierung) geben und es über den Umfang abrollen. Mit einer Messuhr nimmste die Abweichung alle 15° auf und schreibst sie in ein excelfile. Mit der entsprechenden Fkt. kannste eine lineare Trendlinie generieren.

Zumindest Speichenräder mit 0,0 Seitenschlag wirste nich finden... denke aber, dass deutsche Gründlichkeit hier nich übertrieben werden sollte. Trotz allem bleibt es eine relative Messung, da de kein "festes Lager" auf der anderen Seite zur Verfügung hast.

win
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#4

Beitrag von Willi »

Wie der Seitenschlag von Rädern (und nicht nur Speichenrädern) bei Spur- und Sturzmessungen kompensiert werden kann steht (na wo wohl) im WHB. Es sind grundsätzlich 2 Messungen erforderlich. Das zweite Mal wird das Rad um 180 Grad gedreht (Stellung des Ventils ist ausreichend genau), die Messung wiederholt und die beiden Messwerte gemittelt. Dann ist der Seitenschlag auf 0 mm kompensiert. Geht beim Trackrite natürlich nicht so einfach.

Gruß
Willi
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#5

Beitrag von Z320 »

Komme gerade heim und aus der Garage,

die Skala der Gunson geht von 2,5 "to much toe in (deg)" über 0 bis 2,5 "to much toe out (deg)".
Es handelt sich vermutlich wirklich um Grad, denn für "2,5" muss ich die Platte um 13,5 mm verschieben.

Entsprechend rechnet sich die Wegstrecke auf der Platte mit 13,5 mm / tan 2,5° = 309 mm.
Das passt nicht ganz zur Länge der Verschiebeplatte vom 364 mm,
dabei ist aber vermutlich berücksichtigt, dass das Rad nicht gleich auf der Platte wirksam ist.

Damit wäre die Gunson vom Raddurchmesser unabhängig.
OK ist auf der Skala notiert von +0,25° bis - 0,25°

1,6 mm Vorspur bei Durchmesser des Felgenhorn von 420 mm macht 0,218°.
Tänzelt die Vorspur bei 0,5 mm Seitenschlag von 2,1 - 1,1 mm, dann wären das = 0,15° - 0,28°, auch noch "OK".

Soweit alles erklärbar, nur nicht warum spontan auch mal 1,5 oder 0,8 angetzeigt wird.

Soweit hat ovi-Wan vermutlich Recht, wenn er vermutet,
dass der Seitenschlag weniger Einfluss auf die Gunson hat als die "Gefühlssache".

Ist aber vielleicht auch alles ganz anders.

Beste Grüße
Marco
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