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Verschleiss an Kipphebelwellen

Verfasst: 05.05.2013, 15:42
von HoffmannJ68
Hallo Leute

Ich habe mir kürzlich für kleinen Preis fünf vollständig bestückte Kipphebelwellen gekauft, um brauchbare Teile zu recyclen.
Die habe ich jetzt zerlegt und folgendes Bild geben die Wellen ab:

Bild

Die oberen beiden sind vom Durchmesser etwas dünner (ca. 0,2mm) und matt, während die unteren chromglänzend sind und an den Kipphebeln deutlich eingelaufen sind.

Bei den oberen beiden (nennen wir sie A+B) ist die Reibspuren der Kipphebel auf der Welle deutlich erkennbar, bei B sind dort sogar deutliche Freß-Spuren erkennbar. Aber die Kipphebel sind nicht so tief eingelaufen wie bei C/D/E.

Bei C/D/E ist die Welle an der Position der Kipphebel zwar deutlich dünner, also lange gelaufen, aber die spiegelblanke Oberfläche ist einwandfrei.

Meine Vermutung ist, dass A/B Nachfertigungen sind, die irgendwie anders (wenn überhaupt) gehärtet wurden. Sie sind aber offenbar kaum gelaufen. Sie entsprechen von der Oberfläche derjenigen, die ich vor 2 Jahren neu gekauft habe.

Und hier meine Fragen:
1. Welches Härtungsverfahren wurde bei den alten C/D/E Wellen wohl verwendet? Könnte man die vielleicht etwas runterschleifen, Öltaschen fräsen, neu härten? Ich vermute der Ducrchmesserschwund beim Schleifen wird den Öldruck vermindern. Könnte aber eventuell durch Materialwachstum beim Härten ausgeglichen werden?

2. Kann der Spalt Kipphebel/Welle einen merklichen Einfluss auf den Öldruck haben?

Edit: Die umlaufenden Spuren bei C/D/E stammen von den Federn. Die Positionen der Sockel sind nur gleichmäßg dunkel.

Danke für Eure Meinungen
Jürgen

Verfasst: 05.05.2013, 17:10
von doktorschlosser
Hallo Jürgen,

was hälst Du davon, wenn wir mal versuchen eine Achse davon aufzumetalisieren?

Ich denke es ist einen Versuch wert.

Verfasst: 05.05.2013, 17:28
von HoffmannJ68
Hallo Gerhard

Was für ein Verfahren wäre das? Elektrolytisches Verchromen z.B.? Ich denke es muss etwas sein, bei dem hinterher nicht irgendwelche Beschichtungen abplatzen können. Das wäre beim Nitrieren der Fall.

Aber prinzipiell geb ich gern eine Achse als Probestück ab, auch wenns hinterher genauso Schrott ist wie jetzt :D.
Zuerst müsste sie aber auf einen gleichmäßigen Durchmesser geschliffen/gedreht werden. Ob die Geradheit das noch hergibt? Das wäre die erste Hürde.


Gruß
Jürgen

Verfasst: 05.05.2013, 18:06
von Schnippel
Jungs,

spart die Zeit und das Geld , kauft Neue, dann Gasnitrieren lassen, die nachgeschliffenen Kipphebel ebenfalls anschliessend die Flächen schön läppen und GUT ist für lange Zeit. Läuft garantiert mache ich so seit Anfang der 80er an x Motoren.

bis denn
Ralf

Verfasst: 05.05.2013, 18:12
von Gyula
Hi!

Ich weiß nicht........
Ob sich der Aufwand lohnt?
Ich habe mir vor Jahren eine neue Welle samt neuen Kipphebeln gekauft und alles nitrieren lassen.
Ich gebe zu, viel mehr als 10000km ist mein Sechser seitdem nicht gelaufen.
Aber kein Klappern und keine Zunahme von Ventilspiel......

Gyula

uuups, Ralf war schneller......

Verfasst: 05.05.2013, 18:26
von gelpont19
Gibt bei Moss ein Paket - "tuftrided" - Näheres hier :

https://tr-freun.de/modules.php?name=Fo ... &start=105

...hab allerdings nur die gehärtete KHA = Kipphebelachse dort gekauft und dann TR4 Kipphebel honen lassen, so dass kein seitliches Kippspiel mehr fühlbar ist. Die köpfe der KH sind lasergehärtet worden, von nem Freund von aceca. Seitdem (ca. 10TKm) is Ruhe.

Find´s immer wieder gut, wenn man ne Baustelle abhaken kann.

win

Verfasst: 05.05.2013, 19:52
von doktorschlosser
Neu kaufen und veredeln lassen kann jeder.

Ich würde den Rohling zunächst gleichmäßig auf Durchmesser schleifen, dann aufmetalisieren lassen und zum Schluß auf den exakten Durchmesser X H8 schleifen.
Die Kosten halten sich im überschaubaren Rahmen und wenn es funktioniert hat man ein Stück Tradition gerettet.

Wäre das nicht toll?

Verfasst: 05.05.2013, 23:14
von sixpack
Hallo Jürgen...

schau doch mal bitte nach ob bei allen Kipphebelwellen auch die Verschlußstopfen an den beiden Enden eingesetzt sind. Die werden nämlich gerne mal vergessen. Dann nützt die beste Härterei ziemlich wenig.... Vergleiche hinken

Grüße... :D

Verfasst: 06.05.2013, 20:31
von Marko
Hallo,

man muss auch mal kontrollieren wo die Verschlussstopfen in der Kipphebelwelle sitzen. Insbesondere wenn der hintere Stopfen zu weit in die Welle geschlagen wird, wird der Ölzulauf der gesammten Kipphebelwelle unterbrochen. Im letzten Kipphebebock ist die Ölsteigeleitung angeordnet wo das Öl in die Kipphebelwelle gelangt und von dort an die weiteren Ölschmierstellen verteilt wird.

Gruss
Marko