Ventilschaftdichtungen auf normalen Guss Ventilführungen

Zylinderkopf, Nockenwelle, Ventile, Kipphebel, Motorblock, Pleuel, Kolben, Kurbelwelle, Auspuff, Krümmer...

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V8
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#31

Beitrag von V8 »

Klar kann es trotzdem Probleme geben, hab doch schon geschrieben,
dass sich die Führung bei (zu) hohem Pressmaß wieder
im Betrieb verengen könnte.
Bronze ist weich wie Lötzinn!

Nur das siehst Du auch nicht bei einer Messung direkt nach dem Einbau.
Das ist gemessen oder gerieben alles okay, wenn nur die Ahle paßt.
Zu Deinem Problem müßte also der Aussenmikrometer
auf dem Bild zu sehen sein, bzw. man sieht zwar was,
aber man deutet es erst, wenn man das Problem selber hat:

Der Bund an der Führung, bzw meine Sprengringe
erlauben eine schlappe Presspassung ohne die Gefahr,
dass die Führung durchrutscht.
Keine Pressung, kein klemmen im Betrieb, da liegt der Trick!
(zumindest bei meiner Konstruktion)
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#32

Beitrag von batcave »

..Bei mir ist die Schnippelsche Lösung (von Schmippel selbst) eingebaut. Null Probleme und minimaler Ölverbrauch.

Viel Erfolg

Achim
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MadMarx
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#33

Beitrag von MadMarx »

Am Rande bemerkt,

Bronze lässt sich ganz schwer bohren. Zumindest meine HSS Bohrer sind daran gescheitert. Erst ein Kobalt-Edelstahl-Bohrer konnte die Bronze gut bohren.
(Erfahrung aus dem Herstellen meiner Lagerbuchse für die Drehbank.
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#34

Beitrag von fignon83 »

Bronze ist je nach Zinnanteil etwa so hart wie normaler (weicher Stahl). Ist aber recht zäh und ist daher beim Bohrer anspruchsvoller.
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#35

Beitrag von V8 »

Also ich hab RG7 und CuSn12
(letzteres für die Kolbenbolzenbüchsen
und die Nockenwellenlager perfekt)
und beides läßt sich so schön verarbeiten!
Die Führungen natürlich auch, kein Problem,
obwohl es da nix zu bohren gab.

Was hast Du denn da für ein Material?
Von der Theorie her müßte Lagermaterial
eigentlich doch eher weich sein, oder?
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#36

Beitrag von MKIII »

für Messing und Bronze verwendet man Bohrer mit kleinerem Drallwinkel=Spanwinkel https://www.hssforum.com/2-BOHREN.pdf
Gruß Norbert 69MK3
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#37

Beitrag von MadMarx »

V8 hat geschrieben:....
Was hast Du denn da für ein Material?
Von der Theorie her müßte Lagermaterial
eigentlich doch eher weich sein, oder?
ich habe die bronze von einer dreherei bekommen.
man bekommt beim drehen eine gute oberfläche, aber die späne werden zum teil blau. die maschine muß ganz schon kämpfen, wie man am motorgeräusch hören kann.
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#38

Beitrag von peterq »

Hallo Chris,

Kupfer, Bronze und Messing darf kein Problem sein. HSS Werkzeuge reichen völlig aus, die müssen aber schön scharf sein, dann schneidet das wie Butter.

Gruß, Peter.
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#39

Beitrag von MadMarx »

ich hab nachgefragt:

Phosphorbronze ist der Werkstoff.
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#40

Beitrag von V8 »

Hab grad gegoogelt und obwohl die Bezeichnungen sehr ähnlich sind,
sind die Eigenschaften recht unterschiedlich und die Spanbarkeit
auch. Deswegen die unterschiedlichen "Erlebnisse":

Phosphorbronze Rundstange CuSn8
Hochwertige Zinnbronze mit hoher Verschleiß- und Dauerfestigkit, guter Korrosions- und Meerwasserbeständigkeit und ausgezeichneten Gleit- und Notlaufeigenschaften.
Verwendungsbeispiele:
- Gleitlager und Gleitelemente (Gleitpartner bevorzugt aus gehärtetem Stahl)
- Trapezgewindemuttern, Spindelmuttern, Zahnräder, Schneckenräder
- Korrosionsbeständige Konstruktionsteile
Bearbeitung:
- Wegen Zähigkeit nicht leicht zerspanbar (lange Fließspäne)


Bronze Rundwelle in CuSn12
Zähharte Zinnbronze
Verwendungsbeispiele:
- Hochbelastete Gleitlagerbüchsen
- Schalen oder -Leisten
- Gleitpartner aus geschliffenem oberflächengehärtetem Stahl
- Schneckenräder mit hoher Belastung
- Pleuelbüchsen
- Kolben und Pumpenkörper
- Kurbel- und Kniehebellager
Bearbeitung:
- befriedigend zerspanbar
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#41

Beitrag von MadMarx »

V8 hat geschrieben: - Wegen Zähigkeit nicht leicht zerspanbar (lange Fließspäne)
ja, die langen fließspäne hatte ich gehabt.....teilweise 50cm lang.
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#42

Beitrag von reusl »

Hallo Experten der reinen TR-Lehre,

ich kämpfe mich nun schon durch diverse Beiträge zum Thema Ventilschäfte und Probleme auf der Suche nach passenden Ventilschaftdichtungen.
Aber nirgendwo finde ich einen Hinweis welche Dichtungen von welchem Hersteller auf nen TR6 mit Gussführungen und Doppelfedern passen.
Ist da genügend platz für da, oder muß was abgedreht werden?

Da der Kopf meines 6ers wohl zum Ersten Mal in seinem jetzigen Leben ab ist und ich diese 5mm Kruste am Einlaßventil nicht mehr haben möchte, suche ich nach den süßen Häubchen. Den Kopfbauer vom letzten TR gibts leider nicht mehr.

Zu den Themen Bronzeführung/TT-Edelstahlventile/ Häubchen kann ich nur sagen, das hält, wenns ordentlich gemacht wurde. Zumindest gute 20.000 Kilometer, bis der TR vor 6 Jahren im Karussell sein Ende fand :(
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#43

Beitrag von darock »

Die Käppchen die ich drauf habe gehen über die Führungen ohne Bearbeitung und ich habe auch Doppelfedern verbaut.

Bild
Bild

Sind von WishboneClassics ... Habe sowohl deren Führungen als Ventile und Käppchen verbaut. Bin damit soweit sehr zufrieden.

Bernhard.
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#44

Beitrag von V8 »

reusl hat geschrieben: Aber nirgendwo finde ich einen Hinweis welche Dichtungen von welchem Hersteller auf nen TR6 mit Gussführungen und Doppelfedern passen.
Ist da genügend platz für da, oder muß was abgedreht werden?
Der Kopf wird zerlegt und dann müssen die Führungen je nach Kappe
ca. 3-5mm gekürzt werden, abhängig wie viel das Käppchen eingebaut
über der Führung steht, damit der obere Federteller nicht aufschlägt.
Dann entgratest Du die abgefrästen Kanten.

Die Käppchen sind 12,7 oder 12,6, innen für 8er Ventile
und die gibt es von einem älteren Mitsubishi. Die sind relativ teuer.
Mit den doppelten Federn wird es knapp, aber geht meistens.
Genauer geht die Aussage nicht, da es von den Käppchen abhängt.

Wechselt man die Führungen gleich mit, nimmt man ganz andere
Käppchen, beispielsweise die vom GOLF (grün) oder CITROEN (weiss).
Man dreht dann die Führung oben ab und nimmt kleinere Käppchen.
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#45

Beitrag von reusl »

Danke für die schnelle RM.
Die Photos sehen gut aus, das scheint dann ja zu gehen. Die Käppchen bauen wohl nicht hoch auf. Muß ich dann noch überhaupt was kürzen?
Für die Ventilbewegung müssen ja ca. 17 mm Platz sein zwischen dem Aufbau am oberen Ventilende und dem Schaft. Reicht das nicht locker auch für die Dichtungen aus?

Zur Beschaffung:
Die WBC-Jungs bieten leider nur das Set an.
Mir schwebt so eine Teilenummer vor, die ich auch bei einem Autohändler hier bekomme. Weiß jemand Rat?
Oder vielleicht einen Händler der einen Katalog von V-Dichtungen hat zum Nachschlagen.

Bei Moss hatte ich die dort angegebenen VSDs bestellt, da kamen winzige O-Ringe aus Gummi. Kann mir einer erklären, was die sich so dabei gedacht hatten?

Neue Führungen wollt ich nicht einbauen, da die originalen noch perfekt sind.

Grüße, Jochen.
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