Anlasser dreht durch / komische Geräusche

Zündung, Anlasser, Lichtmaschine, Beleuchtung, Hupe, Blinker, Radio...

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Z320
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#16

Beitrag von Z320 »

So, bin zurück aus der Garage.

das Ritzel und den Bendix-Mechanismus habe ich mit Petroleum und Pinsel gereinigt, danach äußerlich trocken getupft. Das verbliebene Petroleum im Bendix-Drive sollte als Schmierung ausreichen.

Das Lagerspiel meines M418G-Anlassers beträgt reichlich 0,9 mm. Das habe ich aber so gelassen, läuft ja jetzt schon besser. Das Maß zwischen Ritzel und Zahnkranz zu ermitten ist bei eingebautem Getriebe ein bisschen eine Rechnerei.

Egal ob die von Willi genannten 1/8" stimmen oder nicht: ich komme auf nur 1,1 mm - abzüglich 0,9 mm Axailspiel der Welle!!! Da scheint es mir angemessen die verbaute 1 mm Zwischenscheibe flux draußen zu lassen. So sind es 2,1 - 1,2 statt 3,2 mm - immerhin.

Wird schon schief gehen. Ich glaube, da ist ´ne Menge zusammen gekommen. Die Zähne sind aber OK.

Beste Grüße
Marco
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Willi
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#17

Beitrag von Willi »

Die 1/8" +/- 1/32" sind aus einem Lucas Werkstatthandbuch. Sie stimmen also mit Sicherheit. Solche Maße erfinde ich nicht. Oder ich sage, wie im Fall des axialen Spiels des Ankers, dass sie von mir sind.

Das axiale Spiel Deines Ankers ist m.E. nach ein bißchen hoch. Aber Du kannst es erst einmal so lassen und ausprobieren wie es läuft. Und stimmt, es ist schwierig, bei eingebautem Getriebe die 1/8" zu messen. Ist nur indirekt möglich, mit einer Menge Fehlerquellen.

Gruß
Willi
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#18

Beitrag von Z320 »

Hallo Willi,

bist du jetzt sauer? Hoffentlich nicht.

Ich wollte nicht an dem von dir genannten Wert zweifeln sondern nur feststellen, dass 0,2 - 1,1 mm schon sehr wenig sind, wenn man sich mal ernsthaft Gedanken macht und den vor dir genannten Wert nicht kennt.

Die Kurbelwelle hat schließlich auch noch Spiel...

Vielen Dank nochmals für die Infos
Marco
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Willi
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#19

Beitrag von Willi »

Z320 hat geschrieben:Hallo Willi,
bist du jetzt sauer? Hoffentlich nicht.
Sauer? Ich? Warum denn. Ich bin es gewohnt, nicht ernst genommen zu werden... :(

Trotzdem habe ich nochmal meine Unterlagen durchgesehen. Von manchen Sachen wußte ich gar nicht mehr, dass ich sie hatte. Über das axiale Spiel des Ankers habe ich doch noch eine Lucas Angabe gefunden und zwar in einem Heftchen, herausgegeben vom Lucas Training Centre. Die sind in etwa vergleichbar mit den gelben Bänden von Bosch ("Technische Unterrichtung").

In der genannten Quelle wird für den M418G "Inertia Drive" Starter ein "End Float" des Ankers von min. 0,011" bis max. 0,025" angegeben. Das wären dann zwischen 0,28mm und 0,66mm.

Wenn Du das einstellst kanst Du gleich "liberally" ("großzügig", aus der gleichen Quelle) die Helix mit "Molykiron" (SAE 5) ölen und die Zähne des Ritzels mit Shell SB2628 sparsam fetten (wieder die gleiche Quelle).

Dazu wirst Du den Starter leider noch einmal ausbauen müssen ;D .


Gruß
Willi
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#20

Beitrag von batcave »

Nachteil des "Bomb Types" ist, das das Ritzel mit vollem Drehmoment in die Schwungscheibe fährt, das führt natürlich durch die hohen Kräfte zu starkem Verschleiß.
Der "pre-engaged" Analsser überträgt das Drehmoment erst nach vollständigem Einrücken des Analsserritzels. Ist sicherlich - wenn austauschbar- im Hinblick auf das Alter der Fahrzeuge die brssere Lösung.

Viel Erfolg

Achim
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#21

Beitrag von Z320 »

Hallo Willi,

schön, dass wir gut miteinander sind!
Ich lass jetzt alles wie es eingebaut ist und fühle mich gut dabei.

Beste Grüße
Marco
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Willi
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#22

Beitrag von Willi »

Achim,

der "Bomb Type" wurde nur beim TR2/ TR3 verbaut. Es ist eine ältere Bauform, funktioniert aber nach dem gleichen Prinzip. Der M418G ist die modernere Ausführung. Aber grundsätzlich stimmt der Einwand für alle "inertia" ("Trägheit") Anlassertypen. Man sagt, das sie bauartbedingt einem höheren Verschleiss unterliegen.

BTW: wenn man klugscheissen will kann man noch sagen, dass der Anlasser als Hauptschlussmotor (Reihenschluss) ausgeführt ist und als solcher sein größtes Drehmoment im Stillstand hat. Bei steigender Drehzahl wird es deutlich geringer. Das Ritzel wird also nicht bei "vollem Drehmoment" in die Schwungscheibe gefahren, sondern mit einem geringeren. Das volle Drehmoment liegt erst dann wieder an, wenn der Motor vom aus Stillstand gedreht wird.

Erfahrungsgemäss macht der geringere Verschleiss des "pre engaged" Starters in der Praxis nichts aus. Gebrochene Ritzel kommen beim "inertia" Starter zwar vor, sind aber selten. Wahrscheinlicher ist es, dass der Starter nicht ausrückt und im Schwungrad stecken bleibt. Wenn man das nicht merkt zerlegt sich der Starter, der immerhin etwa 10x so schnell wie der Motor dreht. Nur taube Grobmotoriker merken das nicht. Aber deshalb den Starter auswechseln? Absolut nicht nötig!

Gruß
Willi
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#23

Beitrag von gelpont19 »

Willi hat geschrieben:Ich bin es gewohnt, nicht ernst genommen zu werden... :(
Gruß
Willi
Willi - ich glaube, die Meisten hier sehen das anders..... :kiss:

win
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#24

Beitrag von Z320 »

Hallo Kameraden,

ich wurde gestern bei meinem IG Stammtisch von den Kameraden etwas zum grübeln gebracht und hatte heute etwas Zeit am Triumph den Anlasser und das Getriebe nochmal raus zu nehmen :kopfklatsch (und wieder einzubauen)

Bin Ingeniuer und will es schon genau wissen! :genau:

Der Abstand zwischen Anlasserritzel und Zahnkranz beträgt bei mir gemessen (nicht aufgerechnet) 1,6 - 2,5 mm - je nachdem wie ich die 0,9 mm Spiel der Anlasserwelle schiebe. Wirklich gut zu messen ist das bei eingebautem Motor aber auch nicht.

Für alle die nicht verstehen wie der Anlasser / Bendix-Drive beim TR4A funktioniert habe ich diese Clips online gestellt.





Der Anlasser kommt wirklich ohne Magnetschalter aus, der das Ritzel bei modernen Anlassern in den Zahnkranz der Schwungscheibe schiebt. Der "Magnetschalter" neben der Batterie ist "nur" ein Magnetschalter.

Beste Grüße
Marco
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#25

Beitrag von MadMarx »

gelegentlich kommt es vor, daß die angeschrägten zähne vom zahnkranz in die falsche richtung weisen. wenn dem so ist, dann fädelt der anlasser unzuverlässig ein.
die schrägen müssen immer dem parkenden ritzel zuweisen.
ggf. muß der zahnkranz umgedreht werden.

grüße
chris
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#26

Beitrag von Z320 »

Hallo Kameraden,

die Saison ist natürlich noch nicht vorüber,
die meisten meiner TR-Meilen des Jahres 2012 sind aber gefahren,
3.000 sind es geworden, und es ist Zeit Bilanz zu ziehen.

Es sind keine schlimme oder irgendwie abnormale Anlassergeräusche
mehr aufgetreten, seit der Abstand zwischen Anlasserritzel und Zahnkranz
vergrößert wurde, indem ich die 1 mm starke Distanzscheibe
weggelassen habe.

Mein herzlicher Dank an alle die geholfen haben
und insbesondere an Willi

Marco
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#27

Beitrag von Z320 »

Hallo Kameraden,

weil ich gerade so schön dabei bin habe ich heute den Anlasser raus genommen
und geschaubt, wo man das Axialspiel der Well mit einer Scheibe ausdistanzieren kann.
Ich finde auf der Außenseite diese Stelle zwischen Gehäuse und Hülse den Absatz der Welle ganz OK.

Bild

Spricht da was dagegen?
Wo bekomme ich eine passende Scheibe her?
di größer 22,20 mm, 0,50 mm stark, da ca. 29 mm?
Ist wahrscheinlich nichts wert und niemand verkauft so was unter 1.000 Stk.?

Schaut euch auch mal das Bendix-Ritzel an.
Hilft da nachfeilen noch was. Was taugen Nachfertigungen?

Bild

Beste Grüße
Marco
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#28

Beitrag von Eckhard »

Marco,
selbst ist der Mann. Nehm ein 0,5mm Blech mit den Maßen ca.50 mal 50mm sowie eine gute Doppelklebefolie

Möglicherweise kann der Außendurchmesser größer sein. Macht die Sache einfacher

In die Drehbank ein Stück Alu mit ungefähr denselben Maßen oder größer

Plandrehen

Folie aufsetzen

Blech drauf und gut andrücken

Mit scharfem Werkzeug drehen

Das geht

:!: :!:

Eine andere Möglichkeit ist ein Drehteil anzufertigen. Du brauchst einen guten richtig geschliffenen Abstechstahl

Geht auch

Eckhard
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#29

Beitrag von Z320 »

Hallo Eckhard,

man bin ich doof, vielen Dank für diesen Anschubser.

Das kommt davon,
wenn man meint alles irgendwo industriell gefertigt im Laden kaufen zu müssen.
Also fix in den Keller, die Meisel geschliffen (war nicht laut, heute ist Sonntag),
einen Stück Bronze raus, ´ne Scheibe 0,6 mm gedreht und das Spiel auf 0,3 mm reduziert.

Bild

Bild

Am Ritzel noch schnell die groben Grade weggefeilt und alles wieder zusammen.
Morgen wird eingebaut und fertig.

Vielen Dank
Marco
Zuletzt geändert von Z320 am 17.03.2013, 21:54, insgesamt 2-mal geändert.
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#30

Beitrag von tr_tom »

Z320 hat geschrieben:Hallo Eckhard,

man bin ich doof, vielen Dank für diesen Anschubser.

Das kommt davon,
wenn man meint alles irgendwo industriell gefertigt im Laden kaufen zu müssen.
Also fix in den Keller, die Meisel geschliffen (war nicht laut), einen Stück Bronze raus,
´ne Scheibe 0,6 mm gedreht und das Spiel auf 0,3 mm reduziert.

Am Ritzel noch schnell die groben Grade weggefeilt und alles wieder zusammen.
Morgen wird eingebaut und fertig.

Vielen Dank
Marco
Du bzw. ihr seid ja richtige Könner !
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