Zahnkranz aufschrumpfen

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Constantin
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Zahnkranz aufschrumpfen

#1

Beitrag von Constantin »

Moin!

Auf meine neue Stahlschungscheibe (die "leichte" von Bastuck) wollte ich heute den Anlasser Zahnkranz aufschrumpfen. Den Kranz habe ich auf 200°C erwärmt, die Scheibe ins Eisfach bei -18°C. Leider passte das aber überhaupt nicht, nicht mal ansatzweise.
Rechnerisch sollte sich der Kranz bei 200°C um ca 0,6mm in Durchmesser weiten, das ist aber immernoch viel zu wenig.

Kann ich den Anlasserzahnkranz beliebig erwärmen? so auf 500°C, da sollte es dann gut gehen.

Oder hat jemand noch einen guten Tipp?? Flüßiger Sickstoff wäre schön, aber da kommt man so schwer rann.

Grüße
Constantin
dinkymen
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#2

Beitrag von dinkymen »

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matzesl
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#3

Beitrag von matzesl »

womit kriegt man die 500C mit normalen mitteln hin? nen normaler backofen hat ja nur 250C oderso und nen bunsenbrenner ist ja dann vieleicht zuviel des guten da sind dann ja definitiv auch gefügeveränderungen einstellen
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voltri
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#4

Beitrag von voltri »

Bring die Teile zum Motorenbauer. Der kann im Vorwege prüfen, ob die Teile überhaupt zusammenpassen..... Möglicherweise sind Dreharbeiten erforderlich.
R.
dinkymen
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#5

Beitrag von dinkymen »

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matzesl
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#6

Beitrag von matzesl »

*klugscheißmodus an*

Nein, mit Sicherheit kein Unsinn. Man muss bei jeder Wärmebehandlung vorsichtig sein und wissen was man tut. Gehärteter Stahl kann durch Anlassen (was bei Temperaturen unterhalb der Umwandlungstemperaturen ich glaub 200-500C geschieht) verspröden und an seiner Härte verlieren. Dabei steigt die Zähigkeit was halt nicht unbedingt von Nachteil ist.

Besonders wenn man wie beschrieben einfach so auf 400C erhitzt stellt sich ein Gleichgewicht zwischen den Ferrit und Zermentit Gefügebereichen ein was zu einem starken Verlust der Härte führt.

Macht natürlich alles nichts wenn das Ding nicht gehärtet ist - da weiß ich zu wenig. Und das Anlassen hat ja auch seine Vorzüge (Spannungsabbau) aber wenn z.b. Die Zahnflanken des Rades gehärtet sind, was ich mir gut vorstellen kann, muss man aufpassen. Ich muss mal meine alten Werkstoffbücher wälzen - weiß nicht mehr genau wie man richtig Aufheizt und Abkühlt um das zu vermeiden.

*klugscheißmodus aus*
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#7

Beitrag von Pusztablitz »

logik modus an

Die Leichte von "B" past den die?
Am besten wirklich mal zu einer Motorenwerkstatt gehen ...
dinkymen
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#8

Beitrag von dinkymen »

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Constantin
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#9

Beitrag von Constantin »

Leider kann ich das nicht genau ausmessen, ich habe keinen Messchieber der 280mm messen kann.
Aber ich werde erstmal zu meinem Motormann gehen damit. Ansonsten mit mehr Wärme arbeiten, zum glück hab ich zugang zu einem Härteofen, oder ich mach das mit dem Brenner.

Rekristalation usw. ist denke ich zu vernachlässigen, ersten lasse ich es ja sowieso langsam abkühlen. Zweitens ist es sicherlich kein Problem wenn die Zähne weicher werden. Bei anderen Motoren sind Schwungscheibe und Zahnkranz ein teil, die Zähne also aus Guss und das geht auch.

Constantin
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#10

Beitrag von Constantin »

Den Zahkranz haben wir jetzt mit dem Brenner ordentlich erwärmt und dann zu zweit auf die Schwungscheibe gezogen. Einer hat gehalten und der andere ordentlich zugeschlagen. Der Kranz sitzt jetzt wirklich gut. War aber knapp, wir mussten ordetnlich draufhauen.

Constantin
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#11

Beitrag von marcusbagira »

Ich mußten den Zahnkranz auch sehr lange mit der Lötlampe erhitzen bis er mit festen Hammerschlägen drauf ging. Nur im Backofen hat bei mir auch nicht annähernd gereicht!

Marcus
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#12

Beitrag von TR6_Java »

Bei Backofen mit Pyrolyse stehen 500° C an. Das könnte evtl gehen. Und der Ofen ist danach wieder schön sauber :D

Wie Dinkymen auch schon erwähnt hat, ist davon auszugehen das der Kranz unrund ist. Besonders dann, wenn der Karnz mit dem Brenner ungleichmäßig erhitzt wird. Da müssen an der richtigen Stelle die ersten Schläge gesetzt werden. Das merkt man dann beim Auflegen auf die Schwungscheibe wo der Hammer zuerst angesetzt werden muss.

Michael
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