Fragen zum TR4 Getriebe

Zahnersatz, Kardanwelle...

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Peter_10
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Fragen zum TR4 Getriebe

#1

Beitrag von Peter_10 »

Liebe TR-Freunde,
mein TR4 (1964) verliert Öl sowohl beim Motor, beim Differntial als auch beim Getriebe. Am schlimmsten ist das Getriebe, weshalb ich es jetzt ausgebaut habe um es hoffentlich dicht zu bekommen.

Auch das Differential werde ich angehen, den Motor allerdings noch nicht.

Das Getriebe hat folgende Nummern:
304692 SM im Gussmaterial (vermutlich die Typnummer)
CT5324 eingestanzt (wird wohl die Seriennummer sein)

Mittlerweile ist das Getriebe bereits gereinigt, aber ich hatte vorher folgende Stellen inspiziert:
- Getriebedeckel oben – Schalthebel: da kommt relativ viel Öl raus. Etiliche Tropfen zu sehen und alles unterhalb (auch auf der Getriebeverlängerung) ist
verölt. Das werden dann wohl die 3 O-Ringe sein
- Getriebedeckel zu Getriebe – sieht trocken aus – werde ich aber neu machen müssen.
- Tachowelle – sieht trocken aus – da werde ich nichts machen
- Dichtung Getriebe/Getriebehals- sieht trocken aus – da werde ich nichts machen
- Hinterer Simmerring – das ist alles ölig – will ich erneuern
- Kupplungsglocke: das war alles schwarz. Eine Mischung aus Fett (da habe ich es beim Abschmieren des Ausrückhebels wohl zu gut gemeint), Kupplungsabrieb
und Öl.
- Das Gewinde der Ölablassschraube ist auch feucht.

Leider konnte ich die Ausrückgabel nicht ausbauen, da sich die Gabel nicht von der Querwelle lösen läßt (den Kegelstift (Gabel/Querwelle) habe ich entfernt und auch die Halteschraube für die Querwelle. Leider kann ich keinen Abzieher ansetzen und ich wollte nicht Gefahr laufen hier etwas zu zerstören (z.B. durch Hammerschläge auf die Gabel im Bereich der Querwelle)
- Gibt es da einen Trick wie man die Gabel abbekommt?

Nach der Reinigung habe ich das Getriebe auf die Getriebeglocke gestellt, um zu sehen, wo vorne das Öl herauskommt (das Öl hatte ich nicht abgelassen). Ich konnte keine Undichtheit erkennen, allerdings sind halt aktuell auch die Temperaturen recht niedrig und somit das Öl nicht dünnflüssig.

Ich habe vor den Getriebedeckel vorne abzunehmen und die Dichtung als auch den vorderen Simmerring zu erneuern. Daher einige Fragen:
- Kann man den vorderen Getriebedeckel abnehmen, ohne die Querwelle ganz auszubauen. Wenn man die Querwelle zur Hälfte herauszieht, könnte es sich knapp ausgehen, oder aber auch nicht.
- Kann man die Abdeckplatte (hinter der Querwelle) abschrauben und mit einer neuen Dichtung versehen, auch wenn die Querwelle nicht ausgebaut ist?
- ich habe auch festgestellt, dass die 4 Schrauben zur Befestigung des vorderen Getriebegehäusedeckels ohne Kupferscheiben montiert wurden. Da kommen
auf alle Fälle die Kupferscheiben hin.
Ich habe es leider (noch) nicht geschafft Bilder hochzuladen, aber ich hoffe meine Beschreibung ist so einigermaßen klar.

Weiters wollte ich den hinteren Simmerring erneuern. Es ist alles verölt, wenngleich das auch von oben (Schalthebel) kommen kann.
Generell ist mir aufgefallen, dass der Fahrzeugrahmen links und rechts des Motors nahezu trocken ist, hingegen links und rechst des Getriebes komplett mit einer Schicht aus Schmutz und Öl versehen ist.

Daher will ich mich zuerst auch primär auf das Getriebe konzentrieren und sehen was es bringt wenn das einmal dicht ist.
Der Motor ist auch nicht dicht, aber ich will nicht alles auf einmal machen. Das nur zur Erklärung warum ich aktuell nicht die Kupplung abnehmen möchte (die ist erst ein paar Jahre alt und sollte in Ordnung sein) und auch nicht die Schwungscheibe um zu sehen wie die hinteren Kurbelwellendichtung aussieht.

Noch eine Frage zum Getriebe:
Ich habe KEINE Entlüftung im Getriebedeckel gefunden, aber ein ca. 2mm großes Loch in der Getriebeverlängerung (auf der rechten Seite). Ist das normal bzw. ausreichend?

Ich werde noch versuchen Bilder in den Beitrag zu bekommen.

Ich bin gespannt auf Eure Antworten und bitte auch um Feedback ob das so auch Sinn macht wie ich mir das vorstelle.

Vielen Dank und schöne Grüße
Peter
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Re: Fragen zum TR4 Getriebe

#2

Beitrag von Peter_10 »

Hallo nochmal,

hier noch die Fotos:
Anmerkung: die vielen Macken in der Getriebeglocke kommen daher, dass sich einmal Teile der Kupplung aufgelöst haben.
TR4_Getriebe3_red.jpg
und hier noch die Fotos von der Entlüftung (?) in der Getriebeverlängerung
TR4_Getriebe1_red.jpg
bzw. die "nicht vorhandene" Entlüftung im Getriebedeckel.
TR4_Getriebe2_red.jpg
Grüße
Peter
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Re: Fragen zum TR4 Getriebe

#3

Beitrag von JochemsTR »

Hallo Peter,
hoffentlich melden sich noch ein paar andere hierzu.
1. Mich verwundert es, dass man den Gabel nicht abbekommt. Ein Trick ist mir nicht bekannt.
2. Auf den Deckel soll ein 1-2mm Entlüftungsloch vorhanden sein. Fahrerseite, Vorne. Dann ein Split-Pin durchstecken.

Grüße Jochem
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Re: Fragen zum TR4 Getriebe

#4

Beitrag von Afshin72 »

Hallo Peter,
hast du den Bolzen von der Gabel komplett herausgezogen oder war es abgebrochen?
wenn es abgebrochen war, dann steckt noch das Oberteil in der Gabel und deswegen bekommst du die Gabel nicht herunter.
Solltest du den Bolzen komplett herausgezogen haben, dann hilft nur warm machen und WD40.
Du kannst von der anderen Seite eine Verlängerung oder ähnliches reinstecken und mit Hammer langsam draufklopfen, bis die Welle herausgetrieben wird. Die Gabel stützt sich ans Gehäuse und die Welle kann herausgetrieben werden.

VG,
Afshin
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Re: Fragen zum TR4 Getriebe

#5

Beitrag von Peter_10 »

Danke Jochem, danke Afshin für Euer Feedback.

Auch auf der Vorderseite des Getriebedeckels findet sich keine Entlüftung.
Ich habe mittlerweile irgendwo gelesen, dass es TR Getriebetypen gibt, die tatsächlich die Entlüftung nur auf der Getriebeverlängerung haben (so wie bei mir). Dort kam dann auch die Empfehlung diese zu verschließen und oben am Getriebedeckel für ausreichende Entlüftung zu sorgen. Es wurden 2 Löcher mit je ca. 2mm Durchmesser empfohlen.

Den Bolzen von der Gabel habe ich komplett entfernt. Er sieht mit auch nicht abgebrochen aus. Er besteht aus einem rel kurzen Gewindeteil und einem längerern Teil ohne Geweinde um mit kleinerem Durchmesser. Sieht von der Länge her vollständig aus.

Kombination mit Wärme und WD40 werde ich machen. Ich muß nur sehen ob die Gabel nur im Bereich der Welle am Gehäuse anliegt (damit ich sie nicht verbiege). Dann trau ich mich auch zu klopfen.
Sonst überlege ich mir noch eine Art Abzieher zu bauen und in Kombination mit Kriechöl und Wärme anzuwenden.

Danke
Peter
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Re: Fragen zum TR4 Getriebe

#6

Beitrag von Kamphausen »

Getriebe auf der Hebelseite auflegen/Stützen und mit nem Rundstahl auf die Ausrückwelle "klopfen"....Gabel natürlich gegen das Gehäuse abstützen
Gabel vorher erwärmen und mit WD40 oder Rostlöser "einweichen"

Ich würd nur vorher kontrollieren, ob nicht jemand einen Spannstift o.ä. zur Entlastung des Bolzens durch Welle und Gabel getrieben hat....

viewtopic.php?f=47&t=17627&p=200558&hil ... ft#p200558
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Re: Fragen zum TR4 Getriebe

#7

Beitrag von re-hiker »

Guten Abend Peter

Ich habe mir das Bild von der Ausrückgabel und der Welle vergrössert angeschaut, konnte aber keinen Hinweis auf einen Schwerspannstift oder dergleichen feststellen. Hast du schon einmal mit einer Lupe und Licht in das Schraubenloch geschaut ob da nicht noch was drinsteckt? Miss die länge der konischen Schraube die du demontiert hast und vergleiche das mit einer neuen. Wenn da noch was drin ist hilft nur ausbohren. Bitte nimm zum beginnen einen dünnen Zentrierbohrer. Der verläuft und bricht nicht. Wenn du mit dem einige Millimeter drin bist kannst du den Rest vorsichtig herausbohren. Bereits mehrmals gemacht. Aber auch schon die Welle entzwei geflext. Viel Erfolg beim Versuch mit WD 40 oder dem alten Kolloidal Eindringöl Caramba. Lass dir genug Zeit, das kriecht nicht in zwei Stunden durch.

Gruss Robert
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Re: Fragen zum TR4 Getriebe

#8

Beitrag von Peter_10 »

Hallo,

danke an alle für Eure Hinweise. Ich war mir dadurch ziemlich sicher, dass es nicht mehr mechanisch blockiert ist.
Heute war ich erfolgreich!! :-D
Durch einsetzen von Kriechöl (in dem Fall Innotec - nehme ich wenn es hartnäckig ist) und Hitze (nur mit Heißluftgebläse) konnte ich letztlich die Gabel ein bisschen bewegen. Mit Geduld (da geb ich dir vollkommen Recht Robert), Kriechöl und zeitweise Hitze, konnte ich dann die Gabel von der Querwelle herunternehmen. Eine Gripzange an der Gabel war da recht hilfreich.
Jetzt komme ich wesentlich leichter and and die beiden Abdeckungen ran.

Noch eine Frage zum dem Stift der Gabel und Welle verbindet: soll man ihn dann mit Schraubensicherung anschrauben oder ist das nicht notwendig? Wenn ja, mit einer mittelfesten?

Nun noch meine Frage bezgl. der Entlüftung: bei der Konstruktion wurde offensichtlich nur die Entlüftung in der Getriebeverlängerung geplant. Wie sieht da Eure Erfahrung aus. Ist das ausreichend, oder gibt es einen guten Grund hier etwas zu verbessern? Einerseits haben sich die Konstrukteure wohl etwas überlegt, andererseits gibt es eine Weiterentwicklung bei den folgenden TRs.
Ich will eigentlich nur etwas verändern, wenn es auch Sinn macht und wirklich eine Verbesserung bringt.

Schöne Grüße
Peter
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Re: Fragen zum TR4 Getriebe

#9

Beitrag von seidelvc69 »

Hallo Peter, beim Zusammenbauen solltest du unbedingt einen 2ten Haltestift in die Ausrückgabel einsetzen. Und vielleicht
kannst du, wenn du das Getriebe schonmal ausgebaut hast, noch weitere Schwachstellen, die unsere TR-Getriebe leider
haben, in Augenschein nehmen: Wenn das Spiel zwischen 2ten und 3ten Gangrad auf der Hauptwelle zu groß ist ( es sollte eigentlich
maximal 0,15mm betragen) springen diese Gänge im Betrieb raus und es können später gravierende Schäden folgen.
Eine weitere Schwachstelle ist die Vorgelegewelle und die darin laufenden Nadellager. Gruß Dieter
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