Willi hat geschrieben:Was mich aber mal interessieren würde: Waren die beroffenen Autos auf Teleskopdämpfer umgerüstet, die vielleicht in der Kompressionsstufe zu kurz waren und dadurch einen harten Anschlag produzierten (also den Anschlaggummi ausser Betrieb setzten)?
Ich denke diese Ursache ist auszuschließen:
Wenn der Dämpfer blockt drückt das Rad, was etwas weiter vorn zum Dreharm
der Schwinge angreift, zwar die Brackets hoch, allerdings wirkt bereits eine
umgekehrte Kraft, die über die Feder die Brackets wieder nach unten drückt.
Wir haben also vier Kräfte: Dämpferanschlag und Feder drücken nach unten,
Rad nach oben und brackets meist nach unten, aber aufgrund des
Hebelarms sind die Kräfte sehr gering.
Die gefährlichen Kräfte kommen vom Antrieb und der Bremse:
Gibt man Gas wird das äussere bracket stark gedrückt und am
inneren wird gezogen.
Beim bremsen (und das halte ich für den kritischen Lastfall) wird am
äusseren gezogen und am inneren gedrückt.
Was passiert mit den brackets?
Bei Druck wird über die Seiten Kraft auf die Stirnplatte ausgeübt und die
gibt die Kraft an den Rahmen weiter. Man braucht also eine schöne plane
Auflage und gut ist. Die Verformung findet von dem "U" zu einem "W"
statt, aber vernachlässigbar wenig.
Bei Zug wird das bracket verformt, aus dem "U" wird ein "V", nur ganz
wenig und im elastischen Bereich, aber genug, um über die Dauer eine
Ermüdung zu verursachen.
Die Zugkraft wird über die beiden Schrauben aufgenommen und da liegt
besonders die Gefahr, denn es kommt so viel zusammen:
Zunächst ist der Materialquerschnitt in dem Bereich geringer, der Rest
muss die Kräfte aufnehmen und verformt sich damit mehr.
Dann ist der Hebelarm für die Biegung an der Stelle am Höchsten.
Zuletzt sieht mam in den Bildern teilweise Abdrücke von den kleinen
Federringen, die das Problem verstärken. Sie erzeugen neben der
Kerbwirkung auf die Oberfläche auch einen Lasteintrag ziemlich
plötzlich/punktuell und in der Mitte (kritische Zone) des brackets.
Eine Unterstützung in der Spitze des "V" wäre viel wichtiger, also zumindest breite Unterlegscheiben.