Ölwanne richten, Kork- VS Papierdichtung

Zylinderkopf, Nockenwelle, Ventile, Kipphebel, Motorblock, Pleuel, Kolben, Kurbelwelle, Auspuff, Krümmer...

Moderator: TR-Freunde-Team

Benutzeravatar
Markymark
gehört zum Inventar
gehört zum Inventar
Beiträge: 862
Registriert: 12.09.2006, 23:00
Wohnort: Hamburg
Danksagung erhalten: 3 Mal
Kontaktdaten:

#16

Beitrag von Markymark »

Schon klar. Leider fehlt mir die Zeit für eine empirische Studie zu diesem Thema. Es sollte doch sicher schon einmal jemand hingebracht haben, beide Forderungen zu erreichen. Ich möchte jedenfalls nicht noch einmal einen halben Tag meine Ölwanne besprechen, damit sie sich bitte vom Block trennt. Wobei das - zugegeben - bei einseitiger Dichtungsmasse sicher nicht so schnell passieren wird.

VG
Mark
"If everything is under control, you are going too slow!"
Mario Andretti
Benutzeravatar
doktorschlosser
Orga-Team Ruhrpott
Beiträge: 1110
Registriert: 29.04.2008, 23:00
Wohnort: Bochum, Robenkamp 23
Hat sich bedankt: 7 Mal
Danksagung erhalten: 12 Mal
Kontaktdaten:

#17

Beitrag von doktorschlosser »

Ähhh,

die Frage war "soll ich Dichtungsmasse verwenden?"
Die Variante "Korkdichtung fixieren" ist ne völlig andere Hausnummer.
Fixieren mit Silikon oder Fett ist ok.
Dichtmasse verwenden ist nicht unproblematisch, weil je nach Hersteller Substanzen verwendet werden könnten, die das Korkmaterial angreifen könnten - weiss mans (Manns)?.
Dichtung vorher wässern ist -na ja- sinnfrei. Dabei sollte die Dichtung aufquellen, damit sie im laufenden Betrieb wieder schrumpft und dann undicht wird?
Mit Sicherheit nicht!
Gruß aus BO-WAT

Gerhard (Doktorschlosser)

Für die Jüngeren unter uns:
Led Zeppelin ist kein beleuchtetes Luftschiff!!
Benutzeravatar
wie
Profi
Profi
Beiträge: 1411
Registriert: 05.09.2006, 23:00
Wohnort: Neuenbürg Waldrennach
Hat sich bedankt: 65 Mal
Danksagung erhalten: 64 Mal

#18

Beitrag von wie »

Die Frage wie man die Dichtung einbaut überlasse ich den Experten, mein Senf nur zur chemischen Beständigkeit von Kork:
Grundsätzlich hält die Baumrinde vieles aus, auch organische Lösemittel (v.a. Ethanol ;D ), geht aber bei konzentierten Säuren und Laugen in die Knie. Daher würde ich mir bei gleichtzeitiger Verwendung einer Dichtmasse wenig Sorgen machen, würde um auf Nummer sicher zu gehen aber vielleicht auf Acetat-vernetzende Silikone (spalten Essigsäure ab) verzichten.

Klebt wohl
Achim
Benutzeravatar
Markymark
gehört zum Inventar
gehört zum Inventar
Beiträge: 862
Registriert: 12.09.2006, 23:00
Wohnort: Hamburg
Danksagung erhalten: 3 Mal
Kontaktdaten:

#19

Beitrag von Markymark »

Dichtung vorher wässern ist -na ja- sinnfrei. Dabei sollte die Dichtung aufquellen, damit sie im laufenden Betrieb wieder schrumpft und dann undicht wird?
Der Gag an der Sache ist wohl, dass sich die Dichtung grundsätzlich erst einmal besser anpassen kann. Schrauben können dann ggf. noch einmal leicht nachgezogen werden. Wäre aus meiner Sicht aber vertretbar.

Fixieren mit Fett kenne ich auch so.
"If everything is under control, you are going too slow!"
Mario Andretti
cosmo
ist sehr oft hier
ist sehr oft hier
Beiträge: 244
Registriert: 21.08.2004, 23:00
Wohnort: Vlotho
Hat sich bedankt: 7 Mal
Danksagung erhalten: 11 Mal

#20

Beitrag von cosmo »

Hallo Achim,

es gibt durchaus edle Essigsorten die im wahrsten Sinne des
Wortes "verkorkt" sind.
Somit sehe ich auch bei Acetat vernetzten Siliconen und Kork kein Problem.
Ich benutze für Problemfälle "Loctite Quick Gasket"
Ist allerdings nicht Benzinfest und ist eigentlich als Ersatz für Feststoffdichtungen gedacht. Funktioniert aber mit Feststoffdichtungen auch echt gut.

Bis denn

Cosmo
Benutzeravatar
ReinerG
ist sehr oft hier
ist sehr oft hier
Beiträge: 339
Registriert: 26.12.2012, 00:00
Wohnort: Duisburg TR4A IRS Bj. 66
Danksagung erhalten: 1 Mal
Kontaktdaten:

#21

Beitrag von ReinerG »

Hi Cosmo,

bist du sicher dass aceto balsamico mit Korken aus verklebten Korkstaub verschlossen wird :?
Ich nehme für Dichtungen immer einen Hauch Loctite 5900. Das Zeug ist super ölbeständig und hält auch an der Benzinpumpenmembran.
Es kommt allerdings immer nur auf die Flächen der demontierbaren Teile, weil es dann im Reparaturfall einfacher mit dem Entfernen geht.

Viele Grüße
Reiner
Benutzeravatar
Z320
Profi
Profi
Beiträge: 1614
Registriert: 06.01.2012, 00:00
Wohnort: Kernen im Remstal
Hat sich bedankt: 16 Mal
Danksagung erhalten: 89 Mal

#22

Beitrag von Z320 »

Okaaay....
niemand baut an der Ölwanne Papierdichtungen ein, das kann aber nicht sein?
Oder..... ihr habt alle verschreckt, die noch ein Argument für Papier haben?

Grüße
Marco
Benutzeravatar
Z320
Profi
Profi
Beiträge: 1614
Registriert: 06.01.2012, 00:00
Wohnort: Kernen im Remstal
Hat sich bedankt: 16 Mal
Danksagung erhalten: 89 Mal

#23

Beitrag von Z320 »

Hallo,

noch mein Senf zum "wässern" von Korkdichtungen.

Meine neue Ölwannen-"Korkdichtung" besteht wie die 3 Jahre alte Ventildeckeldichtung
aus einem vulkanisierten Verbundwerkstoff aus geschätzt 50% Gummi und 50% Kork.
Ich sehe keinen Grund diese zu wässern.

"Gewässert" habe ich damals die neuen Korkdichtungen für die Push-Pull-Benzinhähne
meines engl. Vorkrieg-Zweirads, da diese aus 100% Naturkork mit Loch- und Rissanteil besteht.
Und zwar in den Benzinhahn eingebaut, geöffnet und ein paar Tage in Benzin eingelegt.

Die Korkdichtungen von EMW R 35 und BMW R25 der Ölwanne sind scheinbar
auch aus Naturkork und man wässert sie in scheinbar Wasser.
Das habe ich mal mit einem Ohr mal bei zwei Kameraden aufgeschnappt.

Beste Grüße
Marco
Benutzeravatar
tr_tom
Institution
Institution
Beiträge: 6081
Registriert: 30.04.2009, 23:00
Wohnort: Wesel TR4A IRS '65
Hat sich bedankt: 147 Mal
Danksagung erhalten: 222 Mal
Kontaktdaten:

#24

Beitrag von tr_tom »

Z320 hat geschrieben:Okaaay....
niemand baut an der Ölwanne Papierdichtungen ein, das kann aber nicht sein?
Oder..... ihr habt alle verschreckt, die noch ein Argument für Papier haben?

Grüße
Marco
Hallo Marco,

original waren früher wohl nur Papierdichtungen verbaut...

Gruss
Thomas
» Carpe diem - nutze den Tag... «
Benutzeravatar
Z320
Profi
Profi
Beiträge: 1614
Registriert: 06.01.2012, 00:00
Wohnort: Kernen im Remstal
Hat sich bedankt: 16 Mal
Danksagung erhalten: 89 Mal

#25

Beitrag von Z320 »

Hallo TR-Freunde,

ich bin von meiner ersten Ausfahrt des Jahres zurück, ca. 400 km lang.
Vorhin war ich noch unter dem Auto und ich bin "schockiert" darüber, wie dicht der Motor nun ist
und was ich die ganzen Jahre lang für normalen Ölverlust gehalten habe.

Vorne und seitlich an der Ölwanne gar kein Ölaustritt mehr,
nur hinten ein klein wenig, dies aber vermutlich von der Kurbelwelle.
Ich bin 100% zufrieden. Herzlichen Dank nochmals an Eckhard für den Tipp.
:blumen
Angezogen habe ich mit nur 5 Nm und Schraubensicherung mittelfest,
ich habe aber rundum am Motor UNC-Helicoils anstatt original UNF-Gewinde.
Verwendet habe ich "große Scheiben" von "Srewcorner" UUS 1/4",
das passt zu 5/16", da die Bohrung bei dieser Nenngröße großzügig 5/16" ist.

Grüße
Marco
Benutzeravatar
tr_tom
Institution
Institution
Beiträge: 6081
Registriert: 30.04.2009, 23:00
Wohnort: Wesel TR4A IRS '65
Hat sich bedankt: 147 Mal
Danksagung erhalten: 222 Mal
Kontaktdaten:

#26

Beitrag von tr_tom »

Z320 hat geschrieben:Hallo TR-Freunde,

ich bin von meiner ersten Ausfahrt des Jahres zurück, ca. 400 km lang.
Vorhin war ich noch unter dem Auto und ich bin "schockiert" darüber, wie dicht der Motor nun ist
und was ich die ganzen Jahre lang für normalen Ölverlust gehalten habe.

Vorne und seitlich an der Ölwanne gar kein Ölaustritt mehr,
nur hinten ein klein wenig, dies aber vermutlich von der Kurbelwelle.
Ich bin 100% zufrieden. Herzlichen Dank nochmals an Eckhard für den Tipp.
:blumen
Angezogen habe ich mit nur 5 Nm und Schraubensicherung mittelfest,
ich habe aber rundum am Motor UNC-Helicoils anstatt original UNF-Gewinde.
Verwendet habe ich "große Scheiben" von "Srewcorner" UUS 1/4",
das passt zu 5/16", da die Bohrung bei dieser Nenngröße großzügig 5/16" ist.

Grüße
Marco
Hallo Marco,

das hört sich gut an.

Bastuck schickt mir nur keine Korkdichtungen. Die E-Mail-Konversation brach einfach ab; verstehe ich nicht.

Werde noch einmal einen Anlauf machen.

Der e-Shop von denen ist mehr als mässig.

Gruss
Thomas
» Carpe diem - nutze den Tag... «
Benutzeravatar
lavaux
ist regelmäßig hier
ist regelmäßig hier
Beiträge: 128
Registriert: 04.06.2010, 23:00

Re: Ölwanne richten, Kork- VS Papierdichtung

#27

Beitrag von lavaux »

Z320 hat geschrieben:
Hätte ich das nicht gerichtet, dann wäre die Ölwanne nicht ganz dicht gewesen.
Als Ursache kommen zu fest angezogene Schrauben insbesondere mit der sehr nachgebenden
Korkdichtung in Frage. Also nicht zu fest anziehen, 1/4" Knarre und handwarm sollte reichen.

Ich montiere neu wieder eine Kork- statt Papierdichtung,
lege unter die Schrauben große Scheiben unter und verwende
ggf. ein wenig Schraubensicherung mittelfest.

Herzlichen Dank an Eckhard, ohne den mir diese Erkenntnis nicht möglich gewesen wäre.
Wir müssen nur auf die alten Hasen hören und wichtige Infos auch erkennen.

Beste Grüße
Marco
Hallo Marco,
Ich hätte Deinen Beitrag vor 5 Tagen lesen sollen!!!
Die Wannendichtung meines TR8 war gar nicht mehr dicht. Wie Du vielleicht weisst, muss man den Motor 5cm anheben, um die Wanne herausfädeln zu können.
Die Lochränder waren auch etwa 1mm erhöht, und die alte Dichtung nur etwa 1mm dick! Das kann je nicht mehr dichten.
Habe alle Lochränder mit einer Art Stempel mühsam hinumtergeklopft, bis der ganze Flansch schön eben war. Dann eine dicke Korkdichtung mit RTVblau (Silikon) auf die ganz saubere Wanne geklebt, und ein Tag später die saubere (entfettete) Motorseite und die Korkdichtung mit einer feinen Schicht Silikon bestrichen (geht gut mit Zeigfinger in Plastikhandschuh).
Dann vorsichtig angeschraubt mit praktisch nur zwei Fingern am Hebel.
Ein Tag später konnte ich nochmals etwa eine Viertelsumdrehung nachziehen, wieder nur mit wenig Drehmoment.

Vielen Dank für Deinen Beitrag: werde mir die Teile besorgen um die Lochränder hochschrauben zu können, statt zu klopfen. Nächste Woche ist der TR6 an der Reihe!

Wilfried
Benutzeravatar
POW40
Profi
Profi
Beiträge: 1112
Registriert: 30.08.2009, 23:00
Hat sich bedankt: 51 Mal
Danksagung erhalten: 94 Mal

#28

Beitrag von POW40 »

...also ich bin überzeugter "Papier-Nutzer" bei der Ölwanne :)

Mache ich so bei allen alten Karren seit Jahren mit einem Hauch Hylomar und immer perfekt dicht. Da "schwitzt" auch nichts. Wenn alles in Ordnung ist und man die Dichtflächen richtig vorbereitet dann passt dass alles perfekt. Da unten kommt mir kein Kork hin.....maximal unter den Ventildeckel

Bester Gruss
Oliver
Udo_Rheinberg
schon länger dabei
schon länger dabei
Beiträge: 45
Registriert: 23.06.2015, 14:57

Re: Ölwanne richten, Kork- VS Papierdichtung

#29

Beitrag von Udo_Rheinberg »

Hallo Marco

Danke für Deinen Hinweis und die ausführliche Beschreibung.
Bei diesen Umformungen am Blechgehäuse, ist ein Ölverlust in der Folge dann eindeutig klar.
Aber soweit ist es bei mir nun Gott sei Dank noch nicht, bei mir sind es einzelne kleine Öltropfen, ich würde sie als "Schwitzöl"
bezeichnen.
Doch Danke für den Hinweis, die Dichtung nicht bis zum Ende anzuziehen, denn in dem Falle hätte man das Ergebnis , welches
Du hier sehr schön beschrieben hast.
Danke mit kollegialem Gruß
Udo
Benutzeravatar
Triumphator
Spezialist
Spezialist
Beiträge: 4267
Registriert: 19.02.2005, 00:00
Wohnort: Bretten
Hat sich bedankt: 668 Mal
Danksagung erhalten: 452 Mal
Kontaktdaten:

Re: Ölwanne richten, Kork- VS Papierdichtung

#30

Beitrag von Triumphator »

....und ich hab' immer gedacht "Schwitzöl" wird zum Aufpolieren vom Lack verwendet.
Man lernt nie aus....

Grüße


Wolfgang
Triumph ist wenn man trotzdem lacht...
Antworten

Zurück zu „Motor“