Zapfenbruch Gutachten

Starachse, Aluschwingen, Antriebswellen, Fahrwerksbuchsen, Stoßdämpfer, Kreuzgelenke...

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Willi49
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#31

Beitrag von Willi49 »

Hallo Jochen,
wie lange- oder KM hatte das Zeug gehalten??
Willi
......so`n Pferd is auch nur`n Mensch. (Tamme Hanken)+
Unsichtbar wird Dummheit, wenn sie genügend große Ausmaße angenommen hat.(B.Brecht) :yes:
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jochenr
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#32

Beitrag von jochenr »

Also die Radlagereinheit war schon einige Jahre drin, ich glaube sogar so ca 10 Jahre, war damals ein Austauschteil aus dem Saarland...
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TR_6000
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#33

Beitrag von TR_6000 »

Hallo,

in dem Artikel des IG-Südwest-Magazins war das sehr gut beschrieben, warum die Teile brechen.
Mittlerweile weiß es ja auch fast jeder und kann entsprechend handeln.

Jedenfalls sind die alten, originalen Radlagereinheiten eine tickende Zeitbombe...ich weiß, Willi, Du machst das selbst, weißt auch, was Du tust und das ist auch gut so! Ist aber nicht die Regel!
Wer jemals versucht hat, die beiden Teile an der Konusverbindung zu trennen, weiß, welche Kraft ausgeübt werden muss. Ich bin mir sicher, dass beim Überholen nicht immer fachgerecht gearbeitet wurde.

Im Übrigen gibt es aus der gleichen Quelle, aus der jochenr seine überholten bekam, nun "neue"...ein Langzeittest war leider nicht möglich, denn dem Kunden, der sie unbedingt (weil sie so schön günstig sind!!!) haben wollte, schaffte gerade mal 1700km, dann waren beide gehimmelt!

Da es durchaus Vorteile hat, auf Dauer auf 4 Rädern unterwegs zu sein, es auch verschiedene sehr gute Alternativen gibt, die diesen Schwachpunkt nicht haben, liegt es an jedem selbst! :giveup

Gruß
Robert
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darock
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#34

Beitrag von darock »

Leider funktioniert das mit der PN nicht ... Würde das Gutachten auch gerne lesen. Bitte an da.rock@aon.at schicken. DANKE

Bernhard
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exel
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#35

Beitrag von exel »

jochenr hat geschrieben: war damals ein Austauschteil aus dem Saarland...
so wie es ausschaut, waren das alles Austausch-Radlagereinheiten und das sollen keine Montagefehler gewesen sein ?

Das glaub ich nie und nimmer, wie gesagt, schon die Belastung beim Auspressen des Konus ist nicht ohne und bei der Montage können einige Fehler gemacht werden, außer das mit der Passfeder kann ja auch eine viel zu hohe Vorspannung eingestellt werden, dann reiben sich im besten Fall die Radlager nach kurzer Zeit auf (war bei mir der Fall) .

Die Überholung der Radlagereinheiten muss zwingend von Fachleuten gemacht werden, die was davon verstehen und nicht von angelernten Fachfremden Personen, wie es bei unseren üblichen verdächtigen Lieferanten oft der Fall ist.

Gruß
Rupert
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TR_6000
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#36

Beitrag von TR_6000 »

Rupert,

und selbst Fachleute können die eine oder andere Beschädigung, die z.B. durch vorherige Montagefehler hervorgerufen wurden, ohne ein aufwändiges Verfahren übersehen.
Etwaige Risse können übersehen werden....

Das Risiko ist zu groß - meine persönliche Meinung - und die Alternativen sind zahlreich vorhanden!

Gruß
Robert
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#37

Beitrag von darock »

Der Link ist immer schon tot und auf meine PN wird leider nicht reagiert.

Bitte um Zusendung des Gutachtens. Will das auch mal lesen ...

Danke
Bernhard (da.rock@aon.at)
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#38

Beitrag von AndreasP »

Hallo Ralf,

danke für die ausführliche Beschreibung im Triki!
Wie lange haftet eigentlich der Zubehör - Hersteller für so lebensgefährlichen Unfug? Fehlerhaft aufgebaute oder montierte Zapfen sind eindeutig sicherheitsrelevante Teile!

Passfedern übertragen nie Kräfte. Sie dienen nur der winkelgerechten Montage. Daher sollten sie etwas "Klapperspiel" haben. Der Zapfen könnte auch vor Montage mit Diamantpaste eingeläpt werden, um einen sicheren Sitz zu garantieren.

VG
Andreas
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#39

Beitrag von hundertneuner »

Hallo Andreas,

Passfedern übertragen sehr wohl Kräfte, hier das (Dreh)-Moment (Kraft x Hebelarm). Wir haben hier eine s.g. lösbare formschlüssige Verbindung.

Gruß
Sascha
AndreasP
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#40

Beitrag von AndreasP »

Hallo Sascha,

ja das stimmt. Aber ist es nicht ein konusförmiger Zapfen, der über die Flächenpressung die Kraft übertragen kann?? Die eingefrästen Nuten bilden immer eine Schwachstelle, auch wenn der Federkeil fachgerecht montiert wird. Wenn aber wie in diesem Beispiel der Federkeil zu hoch ist, liegen die Flächen nicht mehr aufeinander und der ganze Salat verspannt bei der Montage.
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#41

Beitrag von hundertneuner »

Hi Andreas,

meine Antwort bezog sich nur auf deine Aussage, dass Passfedern keine Kräfte übertragen.

Was die konstruktive Ausführung unserer geliebten HA-Nabe betrifft hast Du Recht, Flächenpressung i.V.m der Passfeder sorgt hier für "Verbindung".
Zudem ist es richtig (zumindest ist das herrschende Lehr- und Anwendermeinung), dass die Nut i.V.m dem strammen Nabensitz (der Passfeder) die Dauerhaltbarkeit des Zapfen/Welle herabsetzt. Somit kann man das wohl als konstruktiven "Schwachpunkt bezeichnen. Aber sie halten ja schon recht lange...

Wollen wir hoffen, dass wir zukünftig alle von solchen Mißgeschicken verschont bleiben und wir selbst überholen und nicht von Teilen des Fahrwerkes unseres Fahrzeuge überholt werden...!!

Viele Grüße
Sascha
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#42

Beitrag von V8 »

Die Radlagereinheit ist nicht so schlecht konstruiert,
wie das öfter gern beschrieben wird.
Bei mir kam sie jahrzehntelang mit der doppelten Leistung zurecht!
Ich fahre eine Einpreßtiefe der Felgen von -25mm, was die Achswelle
enorm beansprucht. Normal ist um die +4mm.

Sie ist nur nicht so gut gegen falsche Reparatur "gesichert"
und besonders schlimm ist, dass man es der Einheit nicht ansieht.

Wir hatten hier schon einen Bericht, wo jemand den Radflansch mit Gewalt abzieht,
bis er sich mit "Krawumm" löst. -falsch-
Die Paßfeder findet in der Nut eine kleine Kerbe, wo sie normalerweise
nicht rüberrutschen darf, das wird oft nicht beachtet -falsch-

Leider ist das beim ersteren geschädigte Teil oft die Achswelle.
Beim schädigen wird aber sichtbar nur der Radflansch frikassiert.
Den kann man wechseln und oberflächlich ist der Fehler behoben.

Rutscht die Paßfeder zu weit nach innen hat man den Effekt, dass die
Achswelle wie ein Brennholzstab, den man über dem Knie bricht,
belastet wird. Die Feder drückt mit der Kante gegen die Welle und dies
mag sie auf Dauer nicht.

Ich sehe in den meisten Fällen, ob eine Vorschädigung vorliegt.
Abgedrehte Flansche Finger weg
Mutter lösen und Paßfedernut inspizieren, wenn Paßfeder aussen/radial
und innen an der Radnabe anliegt Finger weg!
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seidelvc69
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#43

Beitrag von seidelvc69 »

Ich denke auch das die Hinterachsen unserer TR`s eigentlich ganz solide konstruiert wurden. Sie halten ja auch in den meisten Fällen schon sehr,
sehr lange - 40,50 Jahre. Damit hat man sicher beim Bau unserer Autos
nicht unbedingt gerechnet, daß sie so lange in Gebrauch sein würden.
Ich bin auch davon überzeugt, daß sie in den meisten Fällen auch noch
lange ohne Probleme weiter funktionieren wenn folgendes NICHT passiert:
1. Ein Radlager ist defekt und ein eifriger Mechaniker zieht die
Konusverbindung mit mehr oder weniger großer Gewaltanwendung
auseinander. Dabei könnte schon unbemerkt irgendwo eine
Beschädigung passieren die einen optimalen Zusammenbau evtl.
verhindert.
Die Konusflächen, die so lange zusammengepreßt wie eine Einheit
liefen haben sicher irgendwo Besonderheiten auf der Oberfläche
gebildet ( z.B. durch Hitzeeinwirkung - irgendwann lief mal ein Rad-
lager heiß ) Diese Besonderheiten sind villeicht mikroskopisch klein,
mit dem bloßen Auge also kaum erkennbar, können aber dafür sorgen,
daß nach dem Zusammenbau die Verbindung eine sehr viel
Schlechtere ist. Besonders natürlich dann wenn
2. ein Teil dieser Konusverbindung - aussen oder innen - ausgewechselt
wird.
3. Die Halbachsen werden vertauscht. Die innere Struktur des Materials
der Achsen ist es gewohnt gewesen jahrzehntelang in eine Dreh-
richtung belastet zu werden und hat sich darauf eingestellt. Das
Materialgefüge verträgt es nicht gut jetzt in eine andere Richtung
verdreht zu werden. Ähnlich einem Draht: biegt man ihn in eine
Richtung ist er noch stabil - biegt man ihn an der selben Stelle
aber nochmal in die andere Richtung verliert er an Stabilität.
Darum ist es wichtig bei einer originalen Hinterachse die auseinander
gebaut wird, die Halbachsen zu markieren - links und rechts - und
sie dann genauso wieder einzubauen.
In der TriumphCompetition werden deshalb nicht markierte Halbachsen
nicht mehr benutzt.
4. Es werden auch noch übermäßig breite Felgen und Reifen aufgezogen
wodurch die Kräfte die auf die Achsen wirken sich vervielfachen.
Besonders krass wirken sich da natürlich moderne Breitreifen aus
die Kurvengeschwindigkeiten ermöglichen die in den 60igern und
70igern nicht gefahren werden konnten
5. Ein Schaden an der Hinterachse wird verschleppt. Besonders wenn ein
IRS-Auto lange mit defektem Kreuzgelenk oder Schiebestück gefahren
wird. Aber auch z.B. zuviel Spiel am Kegel-und Tellerrad. Dieses
Klacken das man dann hört ist für die Hinterachse jedesmal wie ein
kräftiger Schlag mit dem Vorschlaghammer.

Fazit: Eine gut gepflegte Achse verhindert villeicht die Notwendigkeit sie auseinander bauen zu müssen und damit einen weiteren Schaden vorzuprgrammieren. Eine Achse die jahrzehnte lang gut
gelaufen ist hält auch noch länger.
Eigentlich müßte man mal eine Statistik erstellen: Was genau ist die Vor-
geschichte der gebrochenen Halbachsen. Ich könnte mir vorstellen, daß
ganz viele davon erst kurz vor dem Schaden "repariert" oder vertauscht worden sind.
Gruß Dieter
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TR_6000
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#44

Beitrag von TR_6000 »

Hallo,

bei den Starrachsmodellen ist die Verbindung Flansch / Achse eigentlich gleich! Trotzdem kommt es bei den Starrachsern nicht zu den Problemen wie bei den IRS-Modellen.
Meine Erklärung ist, dass viele Flansche von Starrachsern noch nie abgezogen werden mussten, da sie Belastungen auf die Lager und somit der Verschleiß, geringer sind und die Starrachsen sehr robust sind.
Die IRS Modelle haben zum einen Felgen mit anderer ET, negativen Sturz...oft viel zu negativ und viele Radlagereinheiten wurden schon mal überholt. Und dann passiert der Fehler, wie Andreas auch schreibt: einmal das Lösen der Konusverbindung und/oder beim Zusammenbau falsch zusammengesteckt...
Die Konusflächen müssen zudem einwandfrei sein, keine Grat, kein Rost, keine Verfärbung, das muss wie neu aussehen.
Und dann muss auch noch die Einstellung des Lagers stimmen...
Das sind schlichtweg zu viele Unbekannte, insbesondere kleinere Risse übersieht man schnell und keiner kann sagen, was das Teil schon hinter sich hat.

Gruß
Robert
TR6_Java
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#45

Beitrag von TR6_Java »

Zur Lokalisierung von Rissen wendet man z.B. die Farbeindringprüfung aus der Spraydose an.

https://www.google.de/imgres?safe=off&s ... bnid=A076-

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Michael

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