alte Hebelstoßdämpfer tauschen?

Starachse, Aluschwingen, Antriebswellen, Fahrwerksbuchsen, Stoßdämpfer, Kreuzgelenke...

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orangen_haut
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alte Hebelstoßdämpfer tauschen?

#1

Beitrag von orangen_haut »

Hallo werte TR-Kollegen,

mich beschäftigt eine Frage, welche ich gerne beantwortet hätte.
Ich habe noch alte Hebelstoßdämpfer eingebaut, welche recht "schwammig" sind. Bei Tankstelleneinfahrten, oder derberen Bodenwellen setze ich mit meinen beiden Endrohren auf, wenn ich nicht aufpasse.

Soll ich das Öl wechseln?
Soll ich auf Teleskopdämpfer umrüsten?
Mit Gas, oder Öl?
Vorne und hinten, oder reicht erstmal hinten?

Wie sind da Eure Erfahrungen, und wo liegen die Vor- bzw. Nachteile?

Danke Euch für Eure hoffentlich zahlreichen und interessanten Meinungen und Antworten.

Grüße an alle, Michael
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Beifahrer
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#2

Beitrag von Beifahrer »

Hallo Michael,

ich hab meine Hebeldämpfer vor 3 Jahren komplett überholt, was das Fahrverhalten leider nicht spürbar verbessert hat.
Dann habe ich die Achse auf Teleskopdämpfer umgebaut. Bei dem Umrüstsatz waren Spax Stoßdämpfer dabei. Das Fahrverhalten war sofort viel besser aber die Dämpfer waren für die originalen Federn viel zu hart und die Dämpferaufnahme an meinem Fahrgestell war gebrochen. Mittlerweile habe ich die Teleskopdämpferaufnahme etwas geändert und rote Koni Öldruckdämpfer verbaut. Allerdings habe ich auch Sportfedern von Bastuck verbaut was das Fahrverhalten noch mal deutlich verbessert hat.
Gruß

Roman Kerber


PS: Meine Meinung steht fest, verwirrt mich nicht mit Tatsachen !
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#3

Beitrag von darock »

Du kannst in die Hebel einwenig dickeres Öl einfüllen.

Habe jetzt ein viel zu dickes Öl probiert (10w40 Motorradmotoröl) und das Auto ist hinten viel zu hart geworden. Werde wieder auf ein dünneres wechseln.

Bernhard
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#4

Beitrag von WernerTR6PI »

Hallo Michael,

das Aufsetzen kommt nicht von den Dämpfern sondern ist bei einem Serienauspuff leider relativ normal. Du kannst die Federn verstärken, dann tauch er nicht mehr so stark ein oder Du kannst einen Sportauspuff montieren, dann hat er hinten hinter der Achse mehr Bodenfreiheit. Die Dämpfer verhindern nur das Aufschwingen.

Werner
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#5

Beitrag von TR_6000 »

Michael,

wenn Du nicht unbedingt Spaß an den originalen Armstrong-Dämpfern hast und es für Dich kein Frevel ist, auf Teleskopdämpfer umzurüsten, dann mach das.
Mir ist nur eine Firma bekannt, die die Armstrong-Dämpfer komplett überholt, so dass sie auch wieder richtig gut funktionieren und da bist mit etwa 300€ / Stück dabei.
Beim Umrüsten auf Teleskop solltest Du darauf achten, dass der Umrüstsatz die 3. Abstützung am Rahmen hat, die wird dort verschraubt, wo sich bei Dir derzeit der Ausfederanschlagsgummi befindet. Außerdem sollten Umrüstsatz und Dämpfer zusammen passen - und damit meine ich nicht, dass sie zusammen von einem Händler angeboten werden, sondern dass der Dämpfer nicht zu lang ist.
Das kannst Du testen, wenn Du den Dämpfer mit Umrüstung einbaust und die Schwinge OHNE Feder in ihre oberste Position drückst (z.B. mit einem Wagenheber). Nun sollte unbedingt der Anschlaggummi an der Karosserie anstoßen und nicht der Dämpfer den Weg begrenzen.

Je nachdem in welchem Zustand Dein Fahrwerk ist, wirst Du zwar mit einem guten Dämpfer ein vermeintlich strafferes Fahrwerk erhalten, zuvor solltest Du aber unbedingt Federn und Fahrwerksbuchsen begutachten!

Gruß
Robert
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#6

Beitrag von batcave »

Hallo Michael,

Beim Aufsetzen Bedenkenswert ist auch die Reifengröße, wenn Du da einen /70 oder /65 fährst liegt das Auto zwischen um die 4 cm tiefer... Hatte sich bei mir nach rückrüsten auf Originalgröße (185/15) erledigt.
Die Dämpfer spielen da an sich keine Rolle...


Happy Day

Achim
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#7

Beitrag von darock »

batcave hat geschrieben:Hallo Michael,

Beim Aufsetzen Bedenkenswert ist auch die Reifengröße, wenn Du da einen /70 oder /65 fährst liegt das Auto zwischen um die 4 cm tiefer... Hatte sich bei mir nach rückrüsten auf Originalgröße (185/15) erledigt.
Die Dämpfer spielen da an sich keine Rolle...


Happy Day

Achim
Oja spielen sie. Wenn die Dämpfer zu weich sind federt das Auto schneller weiter ein. Gerade bei Einfahrten oder über Bremshügel ist das deutlich spürbar. Ich habe seit ich die Hebeldämpfer härter gemacht habe wesentlich weniger Probleme damit gehabt.

Bernhard
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#8

Beitrag von batcave »

Hallo Bernhard,

Überlegungstheoretisch soll der Dämpfer ja ganz leicht reingehen (Schnelles ansprechen der Feder) und dann gedämpft raus (vermeiden des springens)
Ich geb Dir aber recht, die Hebeldämpfer sind in jede Richtung "zäh", da kann man wohl auch noch unten am Bodenventil was einstellen, versteh ich aber nix davon.
Ich hab da "normales" Penrite dämpferöl drin und bin zufrieden.

Happy Day


Achim
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#9

Beitrag von WernerTR6PI »

Bei den einstellbaren SPAX kann die Dämpfung beim Ein- und Ausfedern getrennt eingestellt werden. Wenn das Einfedern stark gedämpft wird, wirkt das Fahrwerk hart, die Belastung geht auf den Rahmen über der Dämpferbefestigung (ist dafür nicht ausgelegt) und die typischen Rahmenbrüche sind vorprogrammiert. Ein stärkeres Dämpfen des Einfedern macht aus meiner sicht nur Sinn wenn von schlechten Straßen mit groben Unebenheiten ausgegangen wird (Federung schlägt nicht so leicht durch!). Zur Vermeidung des Aufschwingens dient vorwiegend die Dämpfung des Ausfederns.
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#10

Beitrag von V8 »

Beim einfedern gibt es eine dynamische und eine statische Komponente.
Meistens tritt Beides zusammen als eine Gesamtkraft auf.
Ist diese zu hoch, schlägt die Achse bis auf die Begrenzer durch.
Das gilt es unter allen Umständen zu vermeiden!

Statisch drückt bsplw. das Gewicht des Fahrzeugs oder die Kraft beim anfahren,
weil die Radachse über den Befestigungspunkten der Schwinge liegt.

Dynamisch ist die Komponente die z.B. beim überfahren eines Schlagloches wirkt.
Die Schwinge bekommt einen Impuls, der sie mit einer Geschwindigkeit einfedern läßt
und die Feder nimmt diesen Impuls über den Weg wieder weg, bis die Geschwindigkeit=0 ist,
dann geht die Geschichte rückwärts. Damit sich das nicht länger so fortsetzt, nimmt
der Stoßdämpfer diese Energie parallel als Reibungsenergie auf, um nach mehr
oder weniger vielen Schwingungen die Radeinheit beruhigt zu haben.

Dazu darf der der Dämpfer aber keinesfalls in der Druckstufe zu weich sein,
da bereits beim ersten dynamischen einfedern Energie abgebaut werden muss,
um den nötigen Federweg auf das Verfügbare zu begrenzen.

Die ideale Dämpfkraftverteilung liegt etwa bei 1:3 von Druck:Zug.
Meine Werte von Low- zu Highspeed liegen beim TR so um die 1:2.
Daraus ergibt sich dann so ein Diagramm, wie man es im Netz finden kann.
Hut ab, wer das so auf der Werkbank und ohne Testmöglichkeit
in die Hebeldämpfer einbauen kann.....

Wenn man weniger Dämpfkraft beim einfedern hat,
muss die Feder härter sein oder mehr Federweg vorgesehen werden.
Gegen viel Dämpfkraft beim einfedern spricht, wie auch bei harter Feder,
der deutliche Verlust an Fahrkomfort.
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