Spur- und Sturzeinstellung HA

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gelpont19
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Spur- und Sturzeinstellung HA

#1

Beitrag von gelpont19 »

Spur - und Sturzeinstellung mit neu entwickelten Schwingenhalterungen Hinterachse

- für TR4A IRS bis TR6 - vorerst -

Die Spur - und Sturzeinstellung der Hinterachse geschieht bei o.g. TR-Versionen über die Auswahl der Brackets (Halterungen - insgesamt 4) sowie dem Unterlegen der Brackets mit dünnen Blechen zum Rahmen. Diese vergrössern bzw. verkleinern den Winkel des Rades zum Chassis (Spureinstellung) und bestimmen die Neigung des Rades zum Chassis (Sturzeinstellung) - So ist es original...

Eine Neukonstruktion von Wiel und seinem Freund Hans ist in nachfolgenden Fotos zu finden. Zwei leicht unterschiedliche Brackets - bestehen aus mit Exzentern bestückten Bolzen - ermöglichen das kontinuierliche Einstellen von Spur - und Sturz an der Hinterradschwinge. Der Aufbau der Brackets ist sehr solide gehalten und besteht aus dem
Stahl SJ235 (S 235 J 2G3), der im Finish verzinkt werden soll - auf den Fotos seht ihr noch die vernickelte Version.

Bild

Die Brackets mit dem kleinen Exzenterdurchmesser bestimmen die Spurverstellung, die mit einem Maxium von 9,0 mm auf jeden Fall ausreichend sein sollte, auch für Rahmen, die mal repariert (geschweisst) wurden. Herstellerangabe : 0 - 1,6 mm/Rad

Die Brackets mit dem grösseren Exzenterdurchmesser bestimmen die Sturzeinstellung. Hier ist der Einstellbereich mit max. 2,7° anzugeben.
Bei der Werkseinstellung ist die Umrechnung von Neugrad in Altgrad zu berücksichtigen. Herstellerangabe : - 1/4 Altgrad bis - 1/2 Altgrad. (0 - 360) Viele moderne Vermessungsanlagen liefern aber beide Angaben (Alt- und Neugrad)

Bild

Voraussetzung zur Vermessung von Sturz- und Spureinstellung sind aber neue Buchsen (PU) in denen die Brackets sauber laufen. Endgültig angezogen werden sollten sie im belasteten Zustand ( 70 bis 90 Nm) wie im WHB angegeben, um die PU - Buchsen nicht schon am Anfang zu sehr auf Verdrehung zu belasten.

Bild

Bild
Die Einstellung von Spur und Sturz erfolgte in diesem Fall mit der Corchi Exact 24, einer kabelgebundenen Anlage, die vor der Einstellung / Messung kalibriert wurde.

Bild

Wer weitergehende Fragen hat, kann diese an Wiel hier im Forum richten, aber auch über PN. Ein kleines Video zur Einrichtung wird demnächst eingestellt.

Auf euere Kommentare und Meinungen freuen wir uns...



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#2

Beitrag von ReinerG »

Hi win,

gut schaut's aus. Ich bin auf jeden Fall mit im Interessentenkreis.

Kleine Anregung vom Schmied:
Angesichts der zu erwartenden Belastungen und des relativ geringen Materialvolumens im Bereich der Excenter sollte ihr als Stahl den S275N oder S355N in Betracht ziehen. Vor allem, weil die auf Grund der Normalisierung Wechselbelastungen besser vertragen.

Ansonsten bin ich schon gespannt darauf, die Sachen mal in Natura zu sehen.

Viele Grüße
Reiner
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#3

Beitrag von roejo »

Habe im August 2012 von TR Nord, identische einstellbare Schwingenhalter, wenn ich die Bilder richtig interpretiere, zum Preis von 80€ +Mwst bezogen und eingebaut. Hat eigentlich gut geklappt. Die Dinger sind robuster Maschinenbau voll verzinkt. Bruno Dwinger sagt, es sei eine Eigenentwicklung.
Für meinen Rahmen waren die Bolzen 3 mm zu lang und gingen beim Durchstecken an den Rahmen, nach Kürzen kein Problem. Die Montage erfolgte jeweils auf der inneren Schwingenseite. Beim Drehen der Exenter war darauf zu achten, die rechts und links jeweils gegenläufig zu stellen, da sonst beim vollem Anzugsmoment gleicher Einstellrichtung, sich der Sturz immer wieder Richtung negativ mit verstellte. Man kann natürlich auch eine Fixierschraube einbringen, um dies zu verhindern. Insgesamt eine Supersache. Die Spureinstellung nach TRiki war dann fast eine Formsache. Man müsste nur auch 0,5 mm Beilagen haben, um es ganz genau zu machen.

Beste Grüße
Jochen
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#4

Beitrag von doktorschlosser »

Respekt an die Konstrukteure!!

Die Teile sehen gut aus.

1. Die Materialauswahl solltet Ihr noch mal überdenken. (S235 = ST37, auch FWW = Feld, Wald und Wiese genannt)

2. (Bitte Chips und Bier bereitstellen)

Da es sich hier um sicherheitsrelevante Bauteile handelt, könnte im Fall des Falles eine Versicherung nach der Zulassung dieser Teile fragen.

Die Diskussion um das "H" auf dem Nummernschild will ich ja gar nicht beginnen.

3. Hoffentlich liest hier kein TÜV-Mensch, Versicherungsmensch oder ein Mensch, der sich hauptberuflich mit der Sicherheit im Straßenverkehr beschäftigt mit.
Jeder könnte (müsste) per Definition die Karre an die Leine legen.

Demnächst bitte diskreter veröffentlichen.
Gruß aus BO-WAT

Gerhard (Doktorschlosser)

Für die Jüngeren unter uns:
Led Zeppelin ist kein beleuchtetes Luftschiff!!
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#5

Beitrag von papakringos »

Hallo Win,
eine Sache fällt mir zu den Brackets ein, nur so als Anregung.
Als ich bei meinem Wagen die Brackets demontierte war eines eingerissen im Bereich Befestigungslöcher Rahmen, das soll öfter vorkommen. Alle Brackets waren auch gebogen im Anschraubbereich. Meinem Verständnis nach sind die Befestigungsbohrungen ungünstig angeordnet in der Mitte, besser wären vier Schrauben gewesen (sowie an der Vorderachse)in der Nähe der Wangen. Da sich das nicht mehr ändern lässt, würde ich die Brackets aus dickerem Blech fertigen (oder besserer Werkstoff) und die Exentertaschen in den Wangen einfräsen.

Grüße
Stephan
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#6

Beitrag von papakringos »

ovi-wan,
der Rahmenträger war aber nicht eingebogen, sondern so wie in der Skizze noch eben.

Gruß
Stephan
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ReinerG
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#7

Beitrag von ReinerG »

Hi,
ovi-wan hat geschrieben:ähh, was ist an FWW St schlecht?
das können wir mal in einem längeren Gespräch bei einem Kaltgetränk intensiv erörtern.
Hier nur kurz: St 37 ist nur einfach beruhigt und neigt daher zu Seigerungen sowie in geringem Maß zu Lufteinschlüssen. Zudem wird er nicht normalisiert und zeigt wegen der daraus resultierenden groben Struktur eine Tendenz zu Belastungsrissen/Biegebrüchen (siehe Stephan).

Bei den Rahmendimensionen ist das nicht so tragisch. Kleinteile reagieren empfindlicher.
Da wäre ein microlegierter und normalisierter Stahl (S355N z.B.) angebracht und wenn es ganz toll werden soll ein niedriglegierter MnNiCr.

Wobei die Schweißbarkeit mit höheren Legierungsanteilen abnimmt. Deshalb auch "Baustahl" (so heißt er heute übrigens nicht mehr) für den Rahmen, eben um ihn schweißen zu können, ohne zusätzlich vor- oder nachwärmen zu müssen. Aber da begebe ich mich gerade auf das Gebiet von unserem doktorschlosser.
Ich bin nur Schmied und kein Schweißer...

Viele Grüße
Reiner
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#8

Beitrag von ReinerG »

Hi,
ovi-wan hat geschrieben:aber wer sagt das die originalen halter aus etwas spezielleren material sind, also besser als FWW?
niemand, aber nach meinen Erfahrungen sind sie auch nicht gerade die haltbarsten, weder vorne noch hinten. Da spielt dann eben in der Massenproduktion der Gedanke an die Erstehungskosten eine Rolle. Auch andere Teile am TR sind aus recht bescheidenem Material.

Und natürlich würden die Sachen von wiel und Co. halten.
Aber wenn man sich schon die Mühe macht, etwas zu verbessern, warum dann nicht auch besseres Material nehmen? Zumal das so über den Daumen max. 2 € Mehrpreis pro Bracket ergeben dürfte.

Viele Grüße
Reiner

ps. ausbeulen können auch meiner Meinung nach die Brackets nur, wenn neben dem Material noch ein anderer Fehler vorliegt. Denn wenn sie ausbeulen, werden sie ja auch schmaler. Irgendwo war da wohl vorher zuviel Luft.
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#9

Beitrag von roejo »

Hab mir mal die bei mir montierten Sturz-TR-Nord-Teile noch mal angesehen. Erste Feststellung, Wiel und Hans haben eine gut durchdachte Konstruktion abgeliefert. Der Sturz- und Spur Exenter ist beidseitig gut geführt. Klar besser als die Nord-Lösung. Kompliment.

Nun meine Frage zum Thema Spur. Habe eine Mischung von 2mm und 1,75mm verbaut, um die 1,2/1,6 mm parallel zur VA einzustellen, wobei innen bekanntlich 1mm, 1mm Veränderung bringt und Außen 1mm = 1,75mm.

Habe rechts innen, 3 x 1,75 unterlegt und rechts außen, 1 x 2mm + 2x 1,75 druntergepackt.

Links sind innen keine verbaut außen sind 1x 1,75 und 2 x 2mm drin.

Nun die Frage, reichen da die 9mm, +- 4,5mm also = 4,5 x 1,75mm = +- 7,87mm wirksamer Gesamtverschiebeweg aus, wenn man bei meinen Werten (rechte Seite) davonausgeht, dass ja nur auf der Außenseite justiert wird oder hab ich bei der Rechnung etwas nicht bedacht?

Ich würde die Neuentwicklung für die Spur und Sturz verbauen.

Zum Thema TÜV kann ich nur feststellen, dass hier solche Sicherheitsverbesserungen begrüßt werden und ein H-Problem nicht gesehen wird. Meine TR-Nord-Teile sind nicht beanstandet worden und von Eintragung / ABE keine Rede obwohl aufgefallen, was nichts heißt, der nächste Prüfer sieht es vielleicht anders. Kommentar des Prüfers, "Endlich mal was, was dem TR den negativen Sturz von manchmal eine Seite - 2,5grd, andere Seite nicht selten - 3,5grd, was den Geradeauslauf verschlechtert, gut entgegenwirkt". Wenn mit ABE als Austauschteil, wie Stahl-Flex-Leitungen, wäre natürlich klar das Optimum.
Jochen
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#10

Beitrag von MadMarx »

der vermutlich beste stahl in diesem segment ist der S355 J2+N

der hat gute kerbschlag zähigkeit bis -20°C.
ebenso sehr gut schweißbar.

frage ist nur, ob es den in dünnblech gibt.
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#11

Beitrag von Z320 »

Hallo Kameraden,

die Idee ist gut und Ihr hatte ja auch schon war angekündigt.

Ich war sehr gespannt, denn ich habe neulich die nur vertikal einstellbaren Bräckets
von Racinggreen (Robert / Philipp) verbaut, die aus Edelstahl gefertigt sind,
auf denen die PU-Buchsen beim einstellen sicher besser gleiten als auf
verzinktem (rauhem) Stahl.

Die Racinggreen-Lösung mit Einstellschrauben liegt mir mehr als die
Lösung mit Exzentern. Das ist aber wahrscheinlich subjektiv. Ich hätte Angst dass sich
die Einstellung der Exzenter beim anziehen der Schrauben verstellt.

Hallo Robert und Philpp,

believe it or not, bei der Montage eurer Teile ist mir in den Sinn gekommen,
dass Ihr aus 2 von 4 Stk. "Vertikal-Bräckets" 2 Stk. "Horizontal-Bräckets" machen könntet.
Die "H-Bräckets" würde ich außen montieren für die Spur, die "V-Bräckets" innen für den Stutz.
Die Null-Stellung insgesamt wenige mm weiter nach hinten, damit die
Spur noch nach vorne auf Vorspur gestellt werden kann.

Das müsste doch reichen und ist fertigungstechnisch einfacher als die Exzenter?
Nach der Formel "simplify your life" gerechnet.

Grüße
Marco
Zuletzt geändert von Z320 am 02.08.2013, 21:42, insgesamt 1-mal geändert.
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#12

Beitrag von ReinerG »

MadMarx hat geschrieben:... S355 J2+N...frage ist nur, ob es den in dünnblech gibt.
Gibt's, ab 2 mm in 0,5er Schritten bis 4 mm, danach in 1er Schritten bis 10 mm.

Viele Grüße
Reiner
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#13

Beitrag von Wiel »

Hallo Marco, die brackets sind er schon, die sitzen unter meinen TR.Das functioniert aber nicht ich werde mal probieren bilder einzu stellen, darum habe ich fuer diese construction gewalht. Alle grosse Deutsche autohersteller arbeiten mit excenter fuer die spur und sturzeinstellung.
Was betrift die spur wirt Winfried noch ein video einstellen sodas man sehen kan was 9 mm sind.

grusse wiel
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#14

Beitrag von Wiel »

Was betrift die material wahl ist bes kein problem was anderes zu nehmen, ich hore gerne eine eindeutige meinung (wen das moglich wahre) wir haben jetz 2 satzen gemacht um zu probieren wie es sich einstellen last.
Die hinterachse ist jetz innerhalb wenige minuten eingestelt auf den mm oder grad genau.

Grusse wiel
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#15

Beitrag von ReinerG »

Hallo Wiel,

zumindest hast du schon zwei Leute (madmarx und mich), die für S355 sind und auch mit den J2+N dahinter gehe ich konform. Doc hat ebenfalls eine andere Materialwahl vorgeschlagen.
Wenn du ein Stück S355 J2+N auftreiben kannst, es mutwillig durchbrichst und sowohl den Aufwand dafür als auch die Bruchstelle mit dem St37 vergleichst, siehst du den gewaltigen Unterschied.

Viele Grüße
Reiner, der eure Brackets toll findet
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