Suche Alternative zur besch... Bremsleitungsverschraubung

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quertreiber
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Suche Alternative zur besch... Bremsleitungsverschraubung

#1

Beitrag von quertreiber »

Hallo Freun.de,

ich hatte bei der Restauration den Bremsleitungssatz aus Kunifer verwendet, wie sie bei den üblichen Verdächtigen angeboten werden. Leider sind bei diesem Satz die Verschraubungen alle aus Messing. Das mag korrosionstechnisch gut sein. Festigkeitsmäßig ist es aber schlecht. Die Verschraubungen mit Außengewinde verformen sich schon bei geringem Anzugsmoment derart, dass sich der Durchmesser im vorderen, innen konischen Bereich erweitert. Das geht bei mehrmaligem Lösen und wieder Verschrauben so weit, dass Risse auftreten. Man merkt das übrigens schon beim Festziehen. Es gibt einfach keine klare Rückmeldung, wann die Verschraubung fest ist. Das Messing ist hier einfach überbeansprucht. Ich möchte deshalb das ganze Auto wieder auf stählerne Leitungen und stählerne Verschraubungen umrüsten.

Wer kann mir eine Bezugsquelle für die stählernen Verschraubungen nenen? Hauptsächlich brauche ich die mit Außengewinde, wie sie z.B. an den Verteilerstücken und an den hinteren Radbremszylindern zum Einsatz kommen.

Oder kann mir jemand die Gewindegröße mitteilen?

Danke schon mal im Voraus!

Gruß aus dem sonnigen Süden der Republik!

Charly
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Willi
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#2

Beitrag von Willi »

Anmerkung zu den Kunifer Leitungen: ich habe die Dinger seit über 10 Jahren drin. Mehrmals wurden die Bremskreise an der eine oder anderen Stelle geöffnet ( z.B. bei neuen Schläuchen) und wieder zugeschraubt. Ich habe keine Probleme mit dem Material oder den Verschraubungen. Alles wieder dicht und keine Korrosion.

Stahlleitungen gibt es im Satz z.B. bei Moss.

Gruß
Will
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Nichts ist idiotensicher, weil Idioten so erfinderisch sind.
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#3

Beitrag von crislor »

Habe eigentlich die gleichen Erfahrungen wie Willi - aber schau mal hier:



https://www.isa-racing.com/index.php/ca ... steme.html


https://www.goodridge.net/webapp/wcs/st ... 4_10551_DE
Gruss CRISLOR Koenig der Fahrfreude
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#4

Beitrag von Eckhard »

Auch ich habe seit Jahren die Kunifer Rohre eingesetzt und keinerlei Probleme festgestellt

Das Gewinde heißt 3/8 UNF

Eckhard
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#5

Beitrag von TR-Chef »

moin moin

hier auch noch eine Adresse

https://www.bannemer.de/cms/index.php


Gruß Jörg

P.S. Arbeite mit Kunifer Brems und Kupplungsleitungen seit 1987 ohne
Probleme.
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#6

Beitrag von POW40 »

Guten Morgen,

...kann mich den Vorschreibern nur anschliessen, ich habe ebenfalls Kunifer und Messing neu verbaut und bis alles passte, musste ich die ein oder andere Leitung mehrfach wieder öffnen: Ohne Probleme.

Wichtig ist aber, dass man die Mutter wirklich passend aufsetzt bevor man festzieht, denn ist diese einwenig verkanntet, zerstört man das weiche Messing sofort. Ich habe mir angewöhnt, die ersten zwei, drei Windungen nur "mit der Hand" zu drehen....geht das nicht, dann sitzt die Mutter nicht richtig.

Bester Gruß
Oliver
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#7

Beitrag von Eckhard »

Zum Lösen und Anziehen der Verschraubungen benutze ich einen offenen Ringschlüssel, keinen Gabelschlüssel :!:
Damit wird nichts vergammelt
Gibt es in allen Größen

Eckhard
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#8

Beitrag von quertreiber »

Hallo Freun.de,

danke für die zahlreichen Rückmeldungen. Nach Kenntnis der Gewindegröße und der Einschraublänge konnte ich bei meinem örtlichen KFZ-Ersatzteilehändler die Verschraubungen bestellen. Ich möchte aber auch noch mal das urprüngliche Thema präzisieren. Es ging eigentlich gar nicht mal um die Kunifer-Leitungen selbst, sondern um die Messing-Verschraubungen. Ich habe noch eine Website eines DAF-Schraubers gefunden, der das Problem (sogar mit Bild) ebenfalls beschreibt. Hier die URL: https://www.christian-merten.de/DAF/Bre ... ikel1.html
Unter Punkt 3 zeigt er eine rissige und aufgeweitete Verschraubung (in Stahl).

Ich hatte früher mal einen Mini, bei dem ich auch damit zu kämpfen hatte. Insofern wundert mich, dass sich hier im Forum nur postive Erfahrungen finden. Zumal laut Fa. Böllhoff die Werkstoffeigenschaften von Messingschrauben (Streckgrenze: 250 MPa) und Stahlschrauben 8.8 (Streckgrenze: 640 MPa) durchaus meine These unterstützen. Jedoch gibt es auch Messinglegierungen mit bis zu 460 MPa. Nun ist es natürlich wieder mal so, dass man nicht genau weiß, was für die von den üblichen Verdächtigen gelieferten Leitungssätze für Messing-Werkstoffe verwendet wurden. Und es ist auch nicht sichergestellt, dass es über mehrere Jahre hinweg immer die gleichen Werkstoffe waren.

Für mich ist die Konsequenz wie bereits erkennbar: Zurück auf besser genormte und nachvollziehbare Teile. Jetzt könnte man zwar stählerne Verschraubungen und Kunifer-Leitungen kombinieren. Nur mal ehrlich: Das sind BKM-Teile. Es sei denn man fährt auch im Winter, wo die bessere Beständigkeit gegen Korrosion tatsächlich nutzbringend ist. Eigentlich hatte ich den Kunifer-Leitungssatz auch nur aus Faulheit gekauft, um nicht Verschraubung iund Leitung separat beschaffen zu müssen.

Gruß aus dem Süden der Republik
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#9

Beitrag von POW40 »

Charly,

vielleicht hast Du einfach zu viel Kraft in Deinem Handgelenk :D

Bester Gruß...ebenfalls aus dem Süden
Oliver
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#10

Beitrag von quertreiber »

Hallo Oliver,

das kann natürlich sein :D . Wenn ich nicht zu faul bin mach ich mal einen Vergleich der Messing-und der Stahlvariante mit meinem kleinen Drehmomentschlüssel um zu sehen, bei welchen Drehmomenten die Überwurfschrauben versagen.
Ich schraube ja neben dem TR immer wieder an anderen Autos rum. Dort hatte ich nie Probleme. Das waren allerdings auch (außer der Mini) nie diese E-Bördel.

Ich werde euch auf dem Laufenden halten

Gruß aus dem östlichen! Süden der Republik!

Charly
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#11

Beitrag von quertreiber »

Hallo Freun.de,

ich hatte heute mal Zeit und wollte wissen, ob der Fehler vielleicht am anderen Ende des Schraubenschlüssels liegt.

Ich nahm einen gebrauchten Radbremszylinder und ein kurzes Stück Kunifer-Leitung mit E-Bördel und schraubte eine Messingverschraubung rein. Bei allen Versuchen war das Gewinde mit metallfreier Bremsenpaste geschmiert, wie ich es auch sonst immer mache.

1. Versuch mit 5 Nm: kein Schaden an der Verschraubung.
2. Versuch mit 10 Nm: Verschraubung am Innenkonus ganz vorn deutlich aufgeweitet und drei mal radial eingerissen. Ich bekam sie noch raus, ohne das Innengewinde zu beschädigen.

Das gleiche wiederholte ich mit einer inzwischen eingetroffenen Stahlverschraubung.

1. Versuch gleich mit 10 Nm: kein Schaden an der Verschraubung. Das entspricht ungefähr dem Drehmoment, das ich mit dem Schlüssel als gut empfinde.
2. Versuch mit 20!!Nm: Kein Schaden an der Verschraubung. Der Bördel selbst war total zerquetscht. Das ist allerdings auch rohe Gewalt.

Mein Resümee:

Es gibt signifikante Unterschiede zwischen Messingverschraubungen und Stahlverschraubungen. Und zwar durchaus in einem Drehmomentbereich, den man mit einem normalen Bremsleitungsschlüssel von Hazet auch ohne Bodybuilding locker erreicht. Ob der Einzelne damit leben kann, muss jeder selbst entscheiden. :o

Gruß aus dem nächtlichen östlichen Süden der Republik.

Charly
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