Interessantes Thema mit einigem Unterhaltungswert. Denke, dass wohl jeder von uns dazu seinen Beitrag leisten könnte...
Hab' in meinem Langzeitgedächtnis nachgeforscht um den Murks mit besonders katastrophalen Folgen herauszuarbeiten. Wenn ich mal meine Fehlversuche weglasse, Fahrrad und Moped fahrbereit zu halten, bleiben "Wartungsarbeiten" an meinem ersten Auto, einem Opel P2 in den 1960er Jahren besonders in Erinnerung.
Es ging dabei darum, "nasse" Stellen unter dem Wagen und im Motorraum zu beseitigen. Nach meiner Analyse waren die Bremsanlage und Öl am Zylinderkopf die Ursache. Außerdem schimmerte das Kühlwasser violett. Also - der Zylinderkopf musste runter und die Bremsanlage überholt werden!
Als Anleitung kaufte ich mir eines der damals gängigen Handbücher - "Jetzt helfe ich mir selbst - Opel Rekord" (hab' ich noch heute, s. Foto). Als Arbeitsplatz wählte ich eine leicht abschüssige Wiese neben der Straße an meinem elterlichen Haus. Die Hanglage war praktisch für die Arbeiten an der Bremsanlage unter dem Wagen. Damit beschäftigte ich mich als erstes, scheinbar hatte sich nur eine Verschraubung an einer Bremsleitung gelöst - es tropfte. Verschraubung nachgezogen, Bremsflüssigkeit nachgeschüttet und gut is, dachte ich...
Dann nahm ich mir den Zylinderkopf vor - eine neue Dichtung hatte ich beim Opel Service zuvor besorgt. Lief auch alles ganz ordentlich bis zum Zusammenbau. Da riss der letzte Bolzen ab, weil ich wohl zu kräftig angezogen hatte. Zum Opel Service traute ich mich nicht, ich fragte stattdessen den Kfz-Meister unseres Bauhofs, ob er das Problem beseitigen könne. Nachdem er zugestimmt hatte, machte ich mich mit provisorisch aufgeschraubten Deckel auf den Weg. Es waren ca. 10 km zu fahren, das letzte Stück zum Bauhof war ein abschüssiges Stück der B7 und eine Kreuzung. Die Fahrt verlief ohne Probleme bis ich vor der Kreuzung bremsen wollte - ich trat auf Luft. Auch ein paarmal nachtreten half nicht viel, zum Glück klappte noch die Handbremse und es war kein Verkehr auf der Kreuzung. So rollte ich mit dem Opel bis vor die Werkstatttür im Bauhof. Glück im Unglück, der Meister nahm mich gleich in Empfang.
Noch am selben Tag konnte er die beiden Probleme beseitigen. Bei den Bremsen hatte ich wohl auch zuviel Kraft angewendet - die Leitung vor der Verschraubung war gerissen.
Lernergebnis - Finger weg von der Bremsanlage und Drehmomentschlüssel gekauft...
LG Horst