Treiben wir zu viel Aufwand?
Da ist schwer zu beantworten.
Eigentlich wollte ich an dem Gurkenmotor gar nichts mehr machen. Und ich habe begonnen einen neuen Motor aufzubauen. Mit allem Zipp und Zapp.
Schmiedekolben, MSR-Pleuel, geschliffen, gewuchtet, nietriert, erleichtert, ARP-Bolzen und ARP-Schrauben, NW-Gasse auf Lager umgebaut, usw., usw.

Versiert im Motorenbau?
Naja, eher nein, aber mit ähnlichem Background. >>>Werkzeugmacherei, Feinmechanik, ....
Und ich bin der Meinung mit etwas Mut, einem WHB, sonstiger Fachliteratur, Interesse an solcher Materie, mechanischen Verständnis oder einem Bekanntenkreis in dem evtl. jemand fachlich unterstützen kann, ist vieles möglich.

Wie auch immer, mich hat es dann doch gerissen den Gurkenmotor wieder fit zu machen.
Welche Ringe? Irgendwelche aus dem Internet Götze? Sorry ich weiß es nicht mehr....
Kolbenlaufspiel? Keine Ahnung
Billiges Drei-Arm-Hon-Ding aus der Bucht. Kloobürste wäre da sicher besser gewesen. Ideal wäre vielleicht beides. 3-Arm grob, Kloobürste fein
Beim Honen viel WD40, Caramba, .... was weiß ich verwendet.
Danach mit viel Bremsenreiniger gespült und so gut es geht von Hand gereinigt.
Ölpumpe hab ich nichts gemacht. Öldruck war vorher i.O. und ist jetzt i.O.
Axialspiel der KW mit passenden Anlaufscheiben korrigiert.

Alles gemessen? Nein, wozu, das hätte mich als ehemaliger, 1/1000stel suchender Werkzeugmacher nur unnötig verrückt gemacht.
Versuch macht klug. Am Ende hätte das bei einem Fehlschlag ja nicht viel Geld, sondern vor allem meine Hobby-Arbeitszeit gekostet.

Kann es so ein Motor mit einem komplett überholten, gewuchteten, optimierten Motor aufnehmen?
Natürlich nicht.
Aber er funktioniert gut, ähnlich wie es damals original halt auch war.
Muss immer alles perfekt sein?
Bei einem 6er mit einem Wert von vielleicht 15000 - 25000€ sind >5000€ für eine Überholung mit leichter Optimierung schon eine Hausnummer.
Trotz Spaß am Hobby werde ich die Wirtschaftlichkeit nicht aus den Augen verlieren.

Meines Erachtens geht sowas nur als Selberschrauber oder vielleicht noch unter guten Bekannten, da kann man das schon so für kleines Geld machen.
Ein Gewerbetreibender kann sowas nicht wirtschaftlich und risikolos anbieten.

Kamphausen hat geschrieben: ↑28.07.2023, 05:37

Fuzzy hat geschrieben: ↑27.07.2023, 18:16 Vielleicht habe ich auch einfach Glück gehabt.

Nö..wieso?

Wie immer gibt´s ne breite Spanne von Dingen, die man machen muß/kann....

Wenn vorher der Öldruck OK war, braucht man nicht zwingen an die Nockenwellengasse....
Ich denke, Ventilführungen wurden getauscht?
Bleiben Kolben, Pleuel etc reduziert sich der Aufwand erheblich: Teile, die nicht ersetzt werden, brauchen auch nicht vermessen und/oder angepaßt werden etc....

Beim Schnippel oder Andreas purzeln motorenbauerische Kunstwerke hinten raus, wenn die mit nem Motor durch sind.....mit seidenweichem Lauf, Leistung bis der Arzt kommt, Null Ölverbrauch und ner Haltbarkeit von >100.000km....

Frage ist, ob man das als Gelegenheitsfahrer mit 1000 - 5000km/Jahr braucht....in 25-100 Jahren hab ich meinen TR sicher nicht mehr...

Peter

Jepp,
genau so ist es

Und ich habe den maximalen Spagat gemacht.
1x alles
1x minimal

Papa Fox hat geschrieben: ↑27.07.2023, 15:40 Hallo Ralf
interessante These !!! Bin gespannt, was Bastuck dazu sagen wird. Mein jetziger ÖlVerbrauch liegt bei ca. 1 liter/1000 kg. Mehr bin ich noch nicht gefahren.
Das ist natürlich eine Entäuschung wobei ich damit leben kann.
Patrick

Hallo,

spar dir den Aufwand, du wirst immer das Verschulden auf deiner Seite haben.
Und ärgerst dich Grün und Blau oder sogar Krank, ich kenne solch einen Fall !
Es ist es nicht wert.
Du wolltest ja Erfahrungs-Infos haben jetzt kannst du du selbst erzählen.

Munter Bleiben
Ralf

Oh man, .....
sowas ist als Selberschrauber und als Gewerbetreibender eine Fiasko ...

>>>Frust, Ärger, Zeit, Geld, .....

Und was bleibt,
ist Unzufriedenheit und ein Fahrzeug, dem man nicht richtig traut und das man auch im Fall der Fälle nicht mit gutem Gewissen weiter verkaufen will/kann/sollte/darf

Oder man ignoriert es einfach und füllt einfach nach.
Wenn es an den Rücklauföffnungen liegen sollte, dann öfter das Öl wechseln, Spülung wie z.B. die von Lamda verwenden. Sonst könnten wie bei VW/Audi/Seat/Soda 1,8 TFSI und 2,0 TFSI??? Die Abstreifringe verkleben. Dann wird der Ölverbrauch noch höher.

Was mich immer wieder fasziniert, ist, dass wir uns hier den Mund fusslig labern, bzw. wild die Tasten drücken und der fragenden Newbie aus Beitrag 48 nicht mehr an der Konversation teilnimmt ...

Hallo Jörg,

ja - wenn man von o.g. Ergebniss hört - warum nicht einfach mal Mut zur Minimallösung, nur dann muss der
Zustand der Laufbahnen und Kolben sichtbar/fühlbar noch weitestgehend in Ordnung sein - bedeutet:
- höchstens verglast, nur leichte Schrammen, aber
- keine senkrechten Riefen
- kein Absatz oben?
Oder war es schlimmer bei Dir ?

und entscheidend ist doch - auch für die o.g. TEs und Newbies, die bestimmt noch hier mitlesen:

Liberolix hat geschrieben: ↑27.07.2023, 23:00 .................
- KW blieb eingebaut - wie hast sie geschützt vor Schleifrückständen?
.................
- KW-Lager blieben drin oder [anschließend noch] gereinigt?
..................

ich stelle mir das Prozedere mit Tüchern und Lappen etc. sehr aufwändig vor und
bei jedem Stoß aus der WD40-Sprühdose (mit zittrigen Fingern ) hätte ich Sorge,
dass da einiges unten in den Kanälen landet, wo es auf garkeinen Fall hinsoll ....

Wie hast Du das so gut hingekriegt?

Hannes

P.S. danke für Deine Erläuterungen - gibt es eigentlich Fotos dazu ?

Hallo TR Freunde, Hallo Jörg

Mittlerweile bin ich die Beiträge alle durch, aber immer noch ein wenig lost.. Mein TR 250 habe ich 8k Sommer 2020 gekauft und da er noch etwas TÜV hatte, bin ich auch ein paar Kilometer gefahren. Aber eine Aussage zur Quali des Motors war da nicht möglich. Seit Sommer 2022 bin ich an der Komplettrestauration (Frame off). Aktuell habe ich mit einem Schrauberfreund den Motor zerlegt und den Block, Zylinderkopf, Ventile zu einem Experten gebracht. Nach erster Empfehlung und Einschätzung will ich nun die Kolben, Pleuellager erneuern. Der Motorenexperte misst mir alle Komponenten durch, so dass wir ein genaues Bild bekommen. Im ersten Eindruck waren die Motorenkomponenten (Kurbelwelle, Nockenwelle, auch die Kolben, Lager etc. ) gar nicht so schlecht. Habe allerdings keine Ahnung, wann diese evtl. früher mal angepackt wurden.

Denke ich werde eher gemächlich, statt sportlich und mit geringerer Kilometerstrecke unterwegs sein. Deshalb hatte ich die Sportvariante / Tuningvariante schon mal ausgeschlossen.

Es beleibt damit bei der 400 € oder 850€ Varianten der Kolben. Den Unterschied würde ich mal in der Metallquali / Gussverfahren sehen. Oder wie seht ihr das?

Grüße Raimund

Raimund Herrmann hat geschrieben: ↑28.07.2023, 10:43 ........ Motorenkomponenten ......... gar nicht so schlecht.
..... gemächlich...... mit geringerer Kilometerstrecke unterwegs ........

KolbenVarianten 400 € oder 850€ Varianten
Unterschied ....... Metallquali / Gussverfahren ?

Hallo Raimund,

naja - Unterschiede wurden ja oben mehrfach vorgestellt und diskutiert. Was für ein Ergebniss bei der Variante von Bas.... am Ende rauskommen kann, siehste ja in den Beiträgen von Patrick(PapaFox). Sowas kostet aber auch schon ordentliches Geld und wenn ein Motorenbauer für seine Arbeit zusätzlich noch bezahlt werden muss, will man sowas am Ende garnicht haben - eigentlich ist das doch dann ein klares NoGo.

Viel interessanter ist doch dann auch in Deinem Fall die Frage, ob Du mit der oben vorgestellten Min-Lösung klarkommst und einfach nur Ringe + PleuelLager erneuerst.

Hannes

P.S. Z.Kopf natürlich auch - ggfs. Ventile+Führungen erneuern, Sitze nachfräsen ....

Hallo TR Freunde

Habe gerade von meinem Motorenspezialist die traurige Info bekommen, dass mein Motorblock einen Riss hat!! Das frustet!! In ist guter Rat bzw. ein Ersatzblock oder Motor gefragt!?? Hat da jemand nen Tip?

Grüße Raimund

Hallo,

wo soll der Riss sein ?

Munter bleiben
Ralf

servus raimund
ich habe einige tip´s
mfg

Liberolix hat geschrieben: ↑28.07.2023, 09:49 Hallo Jörg,

ja - wenn man von o.g. Ergebniss hört - warum nicht einfach mal Mut zur Minimallösung, nur dann muss der
Zustand der Laufbahnen und Kolben sichtbar/fühlbar noch weitestgehend in Ordnung sein - bedeutet:
- höchstens verglast, nur leichte Schrammen, aber
- keine senkrechten Riefen
- kein Absatz oben?
Oder war es schlimmer bei Dir ?

und entscheidend ist doch - auch für die o.g. TEs und Newbies, die bestimmt noch hier mitlesen:

Liberolix hat geschrieben: ↑27.07.2023, 23:00 .................
- KW blieb eingebaut - wie hast sie geschützt vor Schleifrückständen?
.................
- KW-Lager blieben drin oder [anschließend noch] gereinigt?
..................

ich stelle mir das Prozedere mit Tüchern und Lappen etc. sehr aufwändig vor und
bei jedem Stoß aus der WD40-Sprühdose (mit zittrigen Fingern ) hätte ich Sorge,
dass da einiges unten in den Kanälen landet, wo es auf garkeinen Fall hinsoll ....

Wie hast Du das so gut hingekriegt?

Hannes

P.S. danke für Deine Erläuterungen - gibt es eigentlich Fotos dazu ?

Klar Längs- und Querriefen dürfen nicht sein. Im höchsten Fall vielleicht minimale Schleifspuren die beim Honen leicht weg gehen.
Das gleiche gilt auch für sichtbare, aber nicht fühlbar Standschäden.
Beim Honen machst du so gut wie nichts weg.
Ziel ist einen Kreuzschliff zu erreichen. Fa gibt es also nicht soooooo viel Abrieb.

Bilder habe ich glaub keine gemacht. Musst mal googeln. Da gibt es diverse Videos zu diesem Thema.

Mach dir nicht so nen großen Kopf. Einfach nen alten Lappen, Zewa, ... in die zu honende Bohrung stopfen. Nicht zu viel, du musst unten leicht rausfahren. Und pass auf, dass du nicht an der KW hängen bleibst und dein Hongerät beschädigt wird.

Sollte doch was durchsiffen, kannst du die offen liegenden Lagerstellen der Hubzapfen gut reinigen.
Der Rest macht der Ölwechsel nach der Einlauffase.

Raimund Herrmann hat geschrieben: ↑28.07.2023, 10:43 Hallo TR Freunde, Hallo Jörg

Mittlerweile bin ich die Beiträge alle durch, aber immer noch ein wenig lost.. Mein TR 250 habe ich 8k Sommer 2020 gekauft und da er noch etwas TÜV hatte, bin ich auch ein paar Kilometer gefahren. Aber eine Aussage zur Quali des Motors war da nicht möglich. Seit Sommer 2022 bin ich an der Komplettrestauration (Frame off). Aktuell habe ich mit einem Schrauberfreund den Motor zerlegt und den Block, Zylinderkopf, Ventile zu einem Experten gebracht. Nach erster Empfehlung und Einschätzung will ich nun die Kolben, Pleuellager erneuern. Der Motorenexperte misst mir alle Komponenten durch, so dass wir ein genaues Bild bekommen. Im ersten Eindruck waren die Motorenkomponenten (Kurbelwelle, Nockenwelle, auch die Kolben, Lager etc. ) gar nicht so schlecht. Habe allerdings keine Ahnung, wann diese evtl. früher mal angepackt wurden.

Denke ich werde eher gemächlich, statt sportlich und mit geringerer Kilometerstrecke unterwegs sein. Deshalb hatte ich die Sportvariante / Tuningvariante schon mal ausgeschlossen.

Es beleibt damit bei der 400 € oder 850€ Varianten der Kolben. Den Unterschied würde ich mal in der Metallquali / Gussverfahren sehen. Oder wie seht ihr das?

Grüße Raimund

Wenn die Bauteile maßlich noch i.O. sind, wozu brauchst du neue Kolben?
Wenn du wirklich Kolben brauchst, dann ist aufbohren und honen auf das nächste Übermaß angesagt.

Aber wenn der Block tatsächlich nen Riss hat (hab ich noch nie gesehen, mach mal Bilder), dann hast du sowieso eine größere Baustelle.

Wenn du dann doch alles machen (lassen) musst, dann:
- KW wuchten, nitrieren
- Schwungscheibe wuchten
- Kolben Pleuel auswiegen
nicht vergessen.
Damit hast du auch an einem nicht frisierten Motor mehr Freude.

Hast du wirklich schon alle Beiträge bzgl. Motoreninstandsetzung, Kolben, Pleuel, NW-Lagerung, .... im Forum gelesen? Also nicht nur in diesem Thread.
Wenn ja, dann bist du doch bestimmt über das Thema VW- und/oder Mazda-Kolben, sowie MSR-Pleuel gestolpert.
Bessere Kolben wirst du für günstiges Geld nicht bekommen. Ich meine ab 40-50€ das Stück
Pleuelsatz knapp über 500€. Also um die 800€ incl. Pleuel.
Wenn du bei einer professionellen Komplettrevision die Pleuel evtl. gebuchst werden müssen, relativiert sich der Preis für die MSR-Pleuel.
Da würde ich zumindest nachdenken.

Sowas wie Patrick passiert ist, ich glaub ich würde ausflippen ....

Noch was,
sollte tatsächlich eine Komplettüberholung nötig sein, sind die Komponenten nicht der größte Kostenposten.
Der Motorenbaumer dürfte der größere Brocken sein.

Papa Fox hat geschrieben: ↑27.07.2023, 15:40 Hallo Ralf
interessante These !!! Bin gespannt, was Bastuck dazu sagen wird. Mein jetziger ÖlVerbrauch liegt bei ca. 1 liter/1000 kg. Mehr bin ich noch nicht gefahren.
Das ist natürlich eine Entäuschung wobei ich damit leben kann.
Patrick

Das ist keine Enttäuschung sondern völlig normal nach einer Revision....
Wurden die Ventilführungen nicht auf Dichtungen umgebaut, wird das auch nicht groß runter gehen....ohne diese und andere Maßnahmen) KANN der Ölverbrauch eines TR-Motors nicht "Null" werden, weil z.B. die Blow-by Gase aus dem Ventildeckel nicht durch einen Ölabscheider gehen sondern direkt mit dem enthaltenen Öl verbrannt werden....

Peter